Softair bis 7,5 Joule laut Waffengesetz???

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 7.385 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. August 2003 um 07:39) ist von edbru.

  • Moin,
    da ja grade im FT-Forum der 180m/s-Thread so heiss diskutiert wurde und die Frage um die Stärke von Softairs auch des öfteren mal auftaucht....

    Im Waffengesetz steht ja nur was von Federdruck oder Co2-Antrieb und bis max.7,5 Joule aber nichts von wegen Kaliber,Diabolo oder Plastik-BB....dann müsste ja ein "Soft"-Air-Gewehr mit 7,5 Joule wenn es denn den :F: -Segen hat doch vollkommen legal sein,oder überseh ich da was??
    Gut,wo die Dinger herkommen sind die immer noch da zu gedacht Räuber und Gendarm im Wald zu spielen und dafür wären 7,5 Joule doch zu heavy aber das ist jetzt auch garnich die Frage hier..

    Von der technischen Seite mal her gesehen,eine Softair muss doch ne viel höhere V0 haben um nen 0.2g BB auf 7,5 Joule zu bringen und es gibt BBs in verschiedenen Gewichten...
    Aber hab ich nicht durch die höhere Geschwindigkeit auch ne geradere Flugbahn??
    Und könnte man nich auch Kunststoff-BBs in gezogenen Läufen verwenden,die sind doch bestimmt weicher als Blei und schleifen dann doch auch nicht??
    Die FTler die das jetzt lesen wird das wahrscheinlich grausen aber theoretisch wäre ja dann auch ne Softair-Klasse für's FT möglich.... :crazy2:

    Naja,schauen wir mal was hier für Antworten kommen und wann die Mods hier eingreifen... (:)

    :schiess1:

  • Hi,

    der eingriff im 180 m/s thread war mehr als gerechtfertigt. das sehe ich im nachinein auch ein.

    soweit ich weiß sind geschossgeschwindigkeiten über 175 m/s illegal. desweiteren will mir keine softair in den sinn kommen die es schafft über diesen wert zu übertreffen. tuning ist auch nicht erlaubt. das einzige gewehr das an die 165 m/s herankommt ist das tanaka kar 98.

    mit softair ft schießen ;D? ich glaube klaum, dass die dafür konzipiert worden sind.

    mfg
    kai

  • Grmbl,ich wusste schon das sowas kommt...

    Klar weiss ich das Tuning illegal ist,(die Kiddies bei blowback.de die sich aus ihrer Spring mit ner stärkeren Feder ne Plastiksplitterbombe basteln tun mir da auch echt leid *lol* ) und ich weiss auch das Softairs für "Erbsenpistolen-Schlachten für Erwachsene" konzipiert wurden....aber hat hiermit nix zu tun!
    Und die "mystische" Grenze von 175m/s ergibt sich aus dem Stardardgewicht von 0.5g für Diabolos,da kann(bzw.darf) doch nen 0.2g BB schneller sein...

    0.5 Masse x Geschwindigkeit2=Kraft(Joule) oder wurd das etwa auch mit dem neuen Waffengesetz geändert?? ;)

    Und im Gesetz steht nur was von 7.5 Joule,dann muss doch laut der Formel die Geschwindigkeit von nem 0.2g BB viel höher sein dürfen.....
    Nur macht sich dieses mehr an Geschwindigkeit und dafür weniger an Gewicht so bemerkbar in der Präzision??

    Und FT mit starken 7.5 "Soft"-Airs??Warum denn nicht?Fussbälle sind auch schon länger nicht mehr aus Leder!! :crazy2:;)

    :schiess1:

  • Hi,

    weil ein 0,2 bb keine stahlziele umwirft. außerdem bin ich mir zu 99% sicher, dass geschossgeschwindigkeiten über 175 m/s nicht zulässig sind. desweiteren würde man mit einem bb und einer so hohen geschwindigkeit keine vernünftige flugbahn erzielen. der bb ist einfach zu leicht.

    mfg
    kai

  • Zitat

    Original von Kai
    Hi,

    weil ein 0,2 bb keine stahlziele umwirft. außerdem bin ich mir zu 99% sicher, dass geschossgeschwindigkeiten über 175 m/s nicht zulässig sind. desweiteren würde man mit einem bb und einer so hohen geschwindigkeit keine vernünftige flugbahn erzielen. der bb ist einfach zu leicht.

    mfg
    kai

    Das ist ja grade die Frage die ich hier zur Diskussion stelle,die 175m/s ergeben sich aus den 0.5g Diabolo und der 7.5 Joule Grenze....wenn das eine weniger wird kann somit das andere mehr werden....
    Und das mit dem Stahlziel will ich erstmal sehen,die Kraft ergibt sich aus der Geschwindigkeit und der Masse,7,5 Joule sind doch 7,5 Joule,ob man nun Wattebäuschen mit Mach5 oder 0.5g Diabolos mit 175m/s abschiesst ist da doch egal....

    Nur halt die Höchstgeschwindigkeit der BBs um an 7,5 Joule ranzukommen und ob die Flugbahn wirklich so schlecht dabei ist bleibt halt irgendwie offen...kann ja aber auch keiner wirklich testen hier....

    :schiess1:

  • Zitat

    Original von Kai:
    außerdem bin ich mir zu 99% sicher, dass geschossgeschwindigkeiten über 175 m/s nicht zulässig sind.


    Im Waffengesetz ist nur die Geschossenergie reglementiert, nicht die Geschwindigkeit!
    Unter 7,5 Joule ist frei, darüber nicht.
    Wie schnell das Geschoss sein darf, hängt also vom Gewicht desselben ab.
    Wenn alles bis 175m/s frei wäre, würde ich mir ein Luftgewehr in Kaliber .50 anfertigen lassen!

    Stefan

  • So ist es. Im WaffG steht nur was über die max. zugelassene Energie, die bei freien Schußwaffen nicht über 7,5J sein darf.

    Eine 0,2g-BB in einer Softair mit 7,5J würde es auf eine V0 von 280m/s bringen.

    FT mit Softairs würde wohl eher einem Lottospiel gleichen.
    Aber IPSC mit SA und Klappzielen aus leichtem Material wäre durchaus möglich.
    Gibt es da nicht in Japan Meisterschaften?

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Im Waffengesetz ist nur die Geschossenergie reglementiert, nicht die Geschwindigkeit!
    Unter 7,5 Joule ist frei, darüber nicht.
    Wie schnell das Geschoss sein darf, hängt also vom Gewicht desselben ab.
    Wenn alles bis 175m/s frei wäre, würde ich mir ein Luftgewehr in Kaliber .50 anfertigen lassen!

    Stefan

    Genau das meine ich ja,ist ja wie beim Boxen,wer leichte Fäuste hat aber schneller schlägt ist genauso stark wie die schwerere Faust mit weniger Geschwindigkeit....

    Nur wie sieht das dann mit der Flugbahn und maximalen Geschwindigkeit von 0.2g BBs aus??So schlecht kann die Ballistik da doch garnicht sein mit relativer hoher Geschwindigkeit....
    Und die Sache mit weichen BBs in gezogenen Läufen und dem Drall dann ist ja auch noch so ein Ding,HPPs sind ja auch aus Plastik und tun dem Lauf nix....

    Edit:Hab grad die Antwort von edbru gesehen....

    280m/s..is ja heftig eigentlich....

    Nur die Flugeigenschaften sind dann noch so ne Sache,liegt das dann eher an der BB-Form oder dem glattem Lauf??
    IPSC ist zum Beispiel ne Sache die mit GBBs wunderbar funktionieren würd.....

    :schiess1:

    Einmal editiert, zuletzt von Gy.Sgt.Tanga (14. Juli 2003 um 09:40)

  • Zitat

    Original von edbru

    Aber IPSC mit SA und Klappzielen aus leichtem Material wäre durchaus möglich.
    Gibt es da nicht in Japan Meisterschaften?

    Eddi

    Gibt es, finde ich persönlich sogar noch spannender als die hier gerade laufende co2-Variante. Allerdings könnte man nicht auch einfach co2-Pistolen nach dem softair-Prinzip bauen? Noch besser, Pistolen nach dem softair-Prinzip aber mit nem Pressluftbehälter im Magazin. Es müsste doch eigentlich sogar möglich sein, so ein Softair-Magazin für die Hpp's zu bauen. Da scheint die V3, so sie denn irgendwann mal kommt, nur ein mieser Kompromiss zu sein.

    Gruß, Christian

    Gutmensch aus Überzeugung!

  • Gy.Sgt.Tanga:
    280m/s ist zwar schnell, aber ein leichtes Plastik-BB ist sehr windanfällig und die Rundkugel an sich ist aerodynamisch eher ungünstig,
    zumal letzteres nicht durch genügend Geschossmasse ausgeglichen wird.
    Das Geschoss wird also schnell langsamer.
    Ein gezogener Lauf bringt's da auch nicht, es ist ja nicht viel Geschossmasse vorhanden, die den Drehimpuls aufrechthalten kann.
    Also alles in Allem:
    der Gedanke ist nicht schlecht, aber die Physik setzt halt Grenzen.
    Sinnvoller wären die 0.2g als Bleirundkugel oder gar in Diaboloform aus einem gezogenen Lauf mit entsprechendem Durchmesser.
    Durch den kleinen Querschnitt wenig Luftwiderstand, die hohe Geschwindigkeit verkürzt die Flugzeit und damit auch die Zeit, die Seitenwind wirken kann.

    Chrisse242:
    Softairs mit Tank im Magazin gibt es, ich habe eine Glock 18 Blowback von MGC.
    Von der Firma sollte es auch andere Modelle geben, wer sie allerdings anbietet, weis ich nicht.


    Stefan

  • 280m/s = ~ 800-900 fps - technisch unmöglich. Am Beispiel einer (S)AEG:
    - Verstärkte Gearbox, neue Stahlgears, Präzisionslauf, Laufbuchsen/Kugellager undundund....erstens mal nicht legal und euch würde die Hutschnur hochgehen, was das alles kostet. Und nach sehr (!) optimistischen Schätzungen sind wir dann bei ca. 550-600 fps. Ich kenne einen schweizer Kollegen, der seine PSG auf 600 getunet hat - was er da an Geld reingesteckt hat, will ich garnicht wissen um mir ein Grinsen zu verkneifen - die Gearbox hielt keine 100 Schuss durch *lol*

  • Technisch unmöglich?
    Klar, wenn man die für viel geringere Energie konzipierte vorhandenen SAs nimmt und "aufbohren" will.
    Aber es sollte doch kein Problem sein, eine SA von vornherein für diese Energie zu entwickeln.
    Ob sinvoll oder nicht kann ich nicht beurteilen.

    Die 280m/s sind auch nur ein theoretischer Wert und die V0.
    Was da noch an Energie nach 10m übrigbleibt?

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • Ich finde das ein schönes Gedankenspiel Auch wenn es ultimativ wohl nicht so viel bringen würde, finde ich es dennoch ganz interessant, sich das mal zu überlegen.

    Vom Waffengesetz her ist der Fall klar: 7,5 Joule ist die Grenze, und das entspricht bei einem 0,2g-Pellet 274 m/s. (Schallgeschwindigkeit ist bekanntlich 330 m/s).

    Wenn man das jetzt mal direkt mit einem Diabolo oder, was leichter ist, einer Rundkugel gleicher Energie vergleicht, hat die Softairkugel doch einige Nachteile:

    - höherer Luftwiderstand wegen der höheren Geschwindigkeit. Die Luftwiderstandskraft auf ein Geschoß ist proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit, also schon bei gleicher Geschoßform und -größe bei 274 m/s etwa 2,5 mal so hoch wie bei 175 m/s.

    - Die Softairkugel hat ein größeres Kaliber (6mm gegenüber 4,5 mm), die Querschnittsfläche ist 1,8 mal so groß. Da die Luftwiderstandskraft mit der Querschnittsfläche proportional wächst, ist er bei einer 6mm-Kugel nochmal 1,8 mal größer als bei einer 4,5 mm-Rundkugel

    - Das heißt, die Bremskraft auf die Kugel durch den Luftwiderstand ist bei der Softairkugel allein wegen Geschwindigkeit und Kaliber schon 2,5*1,8 = 4,5 mal größer als bei der 4,5er-Rundkugel. Nun wirkt diese größere Bremskraft ja aber auch auf eine viel kleinere Masse von nur 0,2 statt 0,5 g, die sich deshalb viel leichter bremsen läßt. Mit dem Newton.Gesetz F= m*a => a = F/m heißt das, daß die Verzögerung (negative Beschleunigung) bei der Softairkugel nochmal deutlich größer ist, nämlich um den Faktor 0,5/0,2 = 2.5. Zusammen mit der größeren Kraft insgesamt also ein Faktor von ca. 11. Nicht berücksichtigt habe ich dabei, daß bei einer Kugel der c_w-Wert auch noch von der Geschwindigkeit abhängig ist, was noch zusätzlich zu ungunsten der Softairkugel wirkt. Andere esoterische Faktoren wie die Oberflächenbeschaffenheit lasse ich jetzt auch mal weg.

    - Insgesamt ergibt sich also, daß eine Softairkugel mit 7,5J eine übern Daumen 11 mal so große "Entschleunigung" (Verzögerung) hat wie eine 4,5 mm-Rundkugel mit der gleichen Energie.

    Um auszurechnen, wann die Bleirundkugel die Softairkugel überholt, müßte man die Verzögerung einer Bleirundkugel kennen - habe ich leider nicht präsent, einen Anhaltwert könnte ich aber nachschlagen. Ich bin sicher, daß die 7,5 J-Bleikugel die 7,5J-Softairkugel bei 10-20 m lange überholt hat und noch mit hoher Energie einschlägt, wärend die Softairkugel schon schlapp abprallt. Erst recht auf noch größere Entfernungen wie beim Field Target üblich.

    Das ist der Grund, aus dem die Softairs überall auf der Welt meist unter einem Joule bleiben - weil ihre Geschosse für solche Energien konstruiert sind. Wollte man die Softair da konkurrenzfähig machen, wäre eine deutliche Erhöhung der Geschoßgewichte angesagt, um auch die Mündungsgeschwindigkeit in Grenzen zu halten. Und dann geht es schon fast wieder Richtung Luftgewehr...

    So, ich hoffe, ich habe Euch micht mit der Physikstunde gelangweilt, aber ich denke, durch solche Abschätzungen kommt man am besten an den Kern des Problems ran.

    Letztendlich ergibt es keinen Sinn, eine Technik, die für was anderes gedacht ist, so aufzubohren, wenn es in dem Bereich bessere Lösungen gibt. Und das ist das 4,5mm-Luftgewehr auf jeden Fall.

    Gruß,
    Marcus :leser:

  • Bleiben wir mal in der Theorie...

    Würde so ein armes Plastik-BB nicht bei dieser Geschwindigkeit zerbröseln?
    Da würden schießlich gewaltige Kräfte auf es zukommen ...

    gruß Willy

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Warum sollte es?
    Im Lauf wird es durch die Wandung zusammengehalten und nur da wirkt direkt Kraft auf das Geschoss.
    Ausserhalb des Laufes könnte ihm nur eine zu hohe Rotationsgeschwindigkeit (die von evtl. vorhanden Zügen) gefährlich werden.
    Ein Problem übrigens, mit dem sich Geschossdesigner bei äusserst hohen V0's real befassen.
    Die Fluggeschwindigkeit selbst macht keine Probleme.
    Verkehrflugzeuge fliegen auch knapp unterschall, und deren Zelle ist "weicher" als ein massives Plastikkügelchen, wenn auch aerodynamisch etwas günstiger.

    Stefan

  • Old_Surehand:
    Auf die Gefahr hin, hier als Wichtigtuer da zu stehen:
    Ein 0,2g Pellet hat bei einer Energie von 7,5Joule lediglich eine Geschwindigkeit von 193,65 m/s. Die 274m/s würde nur ein 0,1g Pellet schaffen.
    Gruß
    matt-x

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Chrisse242:
    Softairs mit Tank im Magazin gibt es, ich habe eine Glock 18 Blowback von MGC.
    Von der Firma sollte es auch andere Modelle geben, wer sie allerdings anbietet, weis ich nicht.


    Stefan

    Das war mir schon klar, aber erstens hatte ich ja was für Kaliber 4,5 im Kopf und zweitens weder das teure Co2 noch das ebenfalls teure Softair-Gas. Was ich meinte, ist ein Presslufttank wie bei Matchpistolen, nur eben kleiner und in einem Magazin das vorne entweder Rundkugeln aufnimmt oder Plaste-Diabolos wie eben die HPP. (Die stelle ich mir in einem Magazin etwas stabiler vor als Blei-Diabolos, hab leider selbst noch keine in der Hand gehabt.) Wenn eine Pressluftfüllung nur für ein Magazin und das Blowback der Waffe reichen muß, sollte sich sowas doch konstruieren lassen. Das ganze wird dann über Pumpe, Kompressor oder Taucherflasche aufgefüllt wie bei den "Großen" und fertig ist die perfekte ipsc-Luftpistole. Das kann doch in der Produktion nicht wesentlich teurer sein als eine vollmetal-softair und wäre, was die Folgekosten angeht geradezu traumhaft.

    Gruß, Christian

    Gutmensch aus Überzeugung!