Stehend Anschlag

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.571 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Dezember 2015 um 23:42) ist von jollyhoker.

  • Hallo,

    ich habe eine Frage bezüglich des Stehend-Anschlages(ich hasse dieses Wort "Anschlag" da klingelt bestimmt jedes mal bei der NSA die Glocke)
    Im Field Target Sporthandbuch finde ich dazu keinen Passus das es Verboten das Gewehr auf den Unterarm zu legen. Auch nicht das man es auf die Hand Handdrücke Finger u.s.w. legen/halten muss.

    Gehe ich also recht in der Annahme, ganz unabhängig ob es sinnvoll ist oder nicht, das Gewehr auf den Unterarm zu legen den Regeln entspricht?

    Gruß Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von jollyhoker (22. Juni 2014 um 23:18)

  • Ich denke schon, dass das erlaubt ist. Riemen sind doch auch erlaubt, ebenso der MecRest mit Abstützung an der Brust.

    Wie sieht das mit Hocken und eventuellem Abstützen auf den Knien aus?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Im Sporthandbuch ist es recht einfach geregelt.

    Zitat

    F 3.10.4
    Voll verstellbare Schäfte sind erlaubt, um Anpassungen an verschiedene Schießstile zu ermöglichen. Es gibt keinerlei Limitierungen des Designs.

    F 3.10.7
    Es darf keine andere Unterstützung des Gewehrs verwendet werden als der Körper des Schützen. ...


    F 3.10.15
    "Kniend": Es dürfen nur 3 Kontaktpunkte zum Boden vorhanden sein: 2 Füße und ein Knie. Ein zugelassener Sitz darf zur Unterstützung des hinteren Fu- ßes und/oder zum Schutz des Knies verwendet werden, vorausgesetzt der Fuß hat Bodenkontakt.

    F 3.10.16
    "Stehend": jeder Schuss muss ohne jede weitere Unterstützung als oben an- geführt abgegeben werden. ...

    Also beim Stehend steht dazu gar nix.
    Ich könnt es jetzt übertreiben und einen zum voll verstellbaren Schaft des Gewehres gehörenden Hamster/Vorderschaft-Erhöhung unters Gewehr Bauen der bis auf den Fuß reicht. Dann währe das Gewehr immer noch auf dem Körper abgestützt. Das währe dann für den Sitzend Anschlag zwar blöd, aber die Frage ist ja ob es erlaubt sei.
    Beim Kniend im prinzip das selbe, nur das dort steht was vom Körper den Boden berühren darf. Angemerkt sei da aber das "Füße" für manche wohl ne recht grobe Angabe ist.
    Mir ist z.b. aufgefallen das bei der LVM beim Kniend Anschlag ganze Schienbeine auf dem Boden lagen. So würde mir der Kniend-Anschlag auch spass machen.

    Gruß Daniel

    p.s. ich will mich nicht über die Regeln Lustig machen. Ich möchte nur wissen ob der Anschlag so wie ich ihn mir vorstelle erlaubt ist.

  • Zitat

    Gehe ich also recht in der Annahme, ganz unabhängig ob es sinnvoll ist oder nicht, das Gewehr auf den Unterarm zu legen?


    Da das anatomisch zur Waffe gar nicht möglich ist (ich nehme an deine Anatomie entspricht die eines normalen Armes), wird es nicht machbar sein, sofern du das Gewehr mit diesem Arm, der dazugehörigen Hand halten möchtest.

    Aus diesem Grund wird es darüber auch keine Hinweise geben. Ich erspare mir das googln und vertraue meinem Verstand.

    € habs gerade sicherheitshalber (meinem Beitrag wegen) mit verschiedenen versucht.. wenn, dann schaffe ich das nur bei einzelnen und zwar so, dass es gerade mal auf dem hinteren Handgelenk "aufliegt", allerdings auch nur wenn mir Zeigefinger und Daumen zum Halten ausreichen.

    Einmal editiert, zuletzt von Marksman1863 (22. Juni 2014 um 20:00)

  • Prinzipiell wäre es möglich, den Schaft so zu bauen, wie du das andachtest.
    Allerdings würde das wohl ziemliche Unruhe bei einem Wettkampf bringen und unter Umstände ein Regelwerksänderung (-verschärfung).
    Die Regeln im Field Target können deshalb so schön schlank sein, weil sich üblicherweise alle an gewisse ungeschriebene Fairnessregeln halten und das Regelwerk nicht bis an die absoluten Grenzen belasten.
    In anderen populäreren Sportarten finden sich halt mehr, die meinen, sich durch extreme Auslegung der Regeln Vorteil zu verschaffen. Dort wird dan halt streng reglementiert.
    Ob man das will...
    Und ja, im Prinzip kannst du den Unterarm als Auflage nehmen. Aber nach dem Sinn hattest du ja Gott sei Dank nicht gefragt.
    Der Grundanschlag Stehend und Knieend ist im olympischen Schiesssport schon hinreichend erprobt und bewährt. Daher hat man wohl auf eine explizite Erklärung verzichtet.
    Wen du daraus deinen eigenen Anschlag entwickelst, am besten unter erfahrener Aufsicht, bist du am besten aufgehoben.

    Gruss,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Da das anatomisch zur Waffe gar nicht möglich ist (ich nehme an deine Anatomie entspricht die eines normalen Armes), wird es nicht machbar sein, sofern du das Gewehr mit diesem Arm, der dazugehörigen Hand halten möchtest.

    Aus diesem Grund wird es darüber auch keine Hinweise geben. Ich erspare mir das googln und vertraue meinem Verstand.


    Natürlich ist das möglich, sowohl mit als auch ohne Schaft erhöhung. Ich will die Waffe ja nur auf den Unterarm legen, zusätzlich mit der Hand halten sagte ich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von jollyhoker (22. Juni 2014 um 19:59)

  • Sorry, davon ging ich aus >>der Hand<<

    Ohne jetzt die Ahnung zu haben, denke ich mehr als stark, dass es bei öffentlichen Veranstaltungen nicht erlaubt ist, eine Langwaffe während der Ausübung einer Disziplin mit nur einer Hand zu halten.

  • ... Ohne jetzt die Ahnung zu haben, denke ich mehr als stark, dass es bei öffentlichen Veranstaltungen nicht erlaubt ist, eine Langwaffe während der Ausübung einer Disziplin mit nur einer Hand zu halten.


    Das wird beim Sitzend-Anschlag aber oft gemacht. Bei den Preller Schützen kann man das gut beobachten. Dort legen sie das Gewehr oft in die Armbeuge während die linke Hand an den rechten Ellenbogen fasst.(bei Rechtsschützen)
    Ich selber habe z.b. die linke Hand am Schienbein und das Gewehr auf dem Knie.

  • Es ist ungefär so wie auf dem Bild, nur das ich die Schafterhöhung nicht auf die Hand lege sondern auf den Unterarm, bzw. Armbeuge. Die Linke Hand fasst dann noch an die rechte Hüftseite oder rechten Elenbogen.

    Quelle

  • Au ja, davon hätte ich gern ein Foto: Gewehr auf dem linken Unterarm im Stehen auflegen und dann noch die linke Hand an die rechte (!!) Hüfte legen. Vorausgesetzt, du bist Rechtsschütze... (bei mir ist da der linke Arm gut 60 cm zu kurz) - und wahrscheinlich ist, immer noch skurril, doch die linke Hüfte gemeint.

    Die Stabilität im Stehendanschlag kommt durch etwa der Schulterbreite entsprechende, beide gleichmäßig belastete Beine. Man versucht, das Gewehr so zu halten, dass der Gewehrschwerpunkt und der des Körpers möglichst nahe zusammenkommen. Da der Schwerpunkt vom Gewehr etwas außerhalb der von den Füßen umgrenzten Standfläche ist oder eher über dem linken Fuß (beim Rechtshänder) geht man allenfalls etwas in Rücklage mit eingeknicktem Hüftgelenk, das wars dann. Man muss ja auch flexibel sein, wenn das Ziel bergauf oder bergab steht. Beim Halten des Gewehrs gilt daher das Prinzip, dass sich auch der stützende Arm abstützen können sollte. Dies meist mit dem Ellbogen an der linken(!) Hüftseite. Auf dem ohnehin nicht sehr muskulären Unterarm aufgestützt und fast freischwebend ist das wie das Balancieren auf einer Leiter, die unten nur auf einem Holm steht. Wie gesagt, über ein Bild freue ich mich, vielleicht war auch nur die Beschreibung unglücklich.

    Handstützen wie diese hier im Bild haben den gravierenden Nachteil, dass jedes Schwanken unten an der Haltehand sich oben am ZF durch den großen Hebel drastisch auswirkt. Im statischen Gewehrschießen (und zumindest auf diesem Beispielfoto ist die Schußrichtung und der Winkel vergleichbar) wird auf Handstützen aus diesem Grund verzichtet.

    Hier sieht man's ganz gut bei meinem Walther-Kollegen Sven Martini, der dafür auf die Schießjacke verzichtete. Er hat noch eine Handstütze dran, aber aus besagtem Grund deutlich flacher.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Au ja, davon hätte ich gern ein Foto: Gewehr auf dem linken Unterarm im Stehen auflegen und dann noch die linke Hand an die rechte (!!) Hüfte legen. Vorausgesetzt, du bist Rechtsschütze... (bei mir ist da der linke Arm gut 60 cm zu kurz) - und wahrscheinlich ist, immer noch skurril, doch die linke Hüfte gemeint.

    Hüffte, Taile, Rippe ... Bauch? ... Wie sich auch immer, auf jedenfalls die "Rechte". Ich kann mit der Hand den oberen Becken Knochen Berühren. Ich Tendiere derzeit eh ehr zum Ellenbogen. Auf den Fotos kann man sehen was ich meine. Hier schon mal Entschuldigung für die miese Qualität, ich hab das ganze gerade mit Selbstauslöser im Keller gemacht. Falls das als Anschauung nicht reicht mach ich bei gutem Licht mal bessere.



    Die Stabilität im Stehendanschlag kommt durch etwa ...

    An dieser stelle noch mal die Bitte, keine Debatten zu Sinn oder Unsinn, und bitte schon gar kein Wissenschaftlichen Erklärungen warum und weshalb der "Olympische" Stehend Anschlag der Beste ist u.s.w. Davon gibt es schon genug. Danach hatte ich nicht gefragt. Ich möchte nur wissen ob der Anschlag wie auf dem Foto, den Field-Target Regeln entspricht oder dagegen verstößt. Ok, eigentlich wurde meine Frage ja schon beantwortet. Also nur los, Diskutiert was das Zeug hält, ich bin gespannt werd nachmacht ...


    Handstützen wie diese hier im Bild haben den gravierenden Nachteil, dass jedes Schwanken unten an der Haltehand sich oben am ZF durch den großen Hebel drastisch auswirkt. Im statischen Gewehrschießen (und zumindest auf diesem Beispielfoto ist die Schußrichtung und der Winkel vergleichbar) wird auf Handstützen aus diesem Grund verzichtet.

    Ja, das sollte nur ein Beispiel sein, das z.b. hohe Schafterhöhungen nicht unüblich sind.
    Der Anschlag ist meiner Meinung nach auch murks, aber das kann man wo anders diskutieren.

  • Namt,

    abgesehen von der kapitalen Schafterhöhung, denke ich schon, daß der Stand ausbaufähig sein könnte...
    ich hab das grad als Trockenübung durchgespielt, für nen leicht gebauten Preßlüfter könnte das gehen. für meine 6 Kilo-monster für Klasse 5 wird das vermutlich nicht gehen....

    leider fällt für mich nun 2mal Training aus, aber ich schau mir das mal an...

    gruß, Wolfi
    (letztes Training mit dem S&W den Knieend-Anschlag mit der Kurzwaffe ausprobiert, Klappziel auf 10m ist nicht gefallen, aber immerhin immer die Silhoutte getroffen... frust-abbau...)

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Namt,

    abgesehen von der kapitalen Schafterhöhung, denke ich schon, daß der Stand ausbaufähig sein könnte...
    ich hab das grad als Trockenübung durchgespielt, für nen leicht gebauten Preßlüfter könnte das gehen. für meine 6 Kilo-monster für Klasse 5 wird das vermutlich nicht gehen....

    leider fällt für mich nun 2mal Training aus, aber ich schau mir das mal an...

    gruß, Wolfi
    (letztes Training mit dem S&W den Knieend-Anschlag mit der Kurzwaffe ausprobiert, Klappziel auf 10m ist nicht gefallen, aber immerhin immer die Silhoutte getroffen... frust-abbau...)

    Das Gewehr auf dem Foto wiegt: 6,2Kilo ;)
    Die Extreme Schafterhöhung hab ich eigentlich nur für den Sitzend Anschlag, da käme ich zwar auch mit einer niedrigeren aus, aber bei der hohen sitze ich aufrechter was ja von Vorteil sein soll. Anfangs habe ich zum Stehend dann nimmer Kürzer gestellt ... ich bin dann irgendwie per Zufall draufgekommen das das so recht gut funktioniert. Aber jetzt ich schweife selber ab ...

  • Hi Jolly

    Wenn Du genau wissen willst ob das So erlaubt ist frag mal beim Bundessportleiter Volker Blühm nach oder bei Adam Benke. beide
    können Dir genau sagen was erlaubt ist oder as nicht. Auf dem Bild wird ja fast Waagerecht geschossen, komm mal zu uns nach Ebern
    und versuch das gaanze Bergauf oder Bergab, viel Spaß dabei :)

    Gruß
    Thomas

    PS: Dein Link funktioniert leider nicht

  • Ach schade mit dem Link.
    Der führt zu der FT Facebook Gruppe, wo gerade dieser Stehendanschlag diskutiert wird. Dort ist der Tenor das es wohl Regel konform sei, weil in den WFTF Ruels der Stehendanschlag sehr rudimentär beschrieben ist.

    Bdw. Ich habe mal in Dorsten bei nem Wettkampf so geschossen. Adam meinte das es OK sei, wenn das Gewehr nur auf dem Arm liegen würde. Und nicht etwas auf der Brust oder Bauch.
    Komisch gekuckt haben sie ja schon. Verboten wurde es nicht.
    Bei gelegenheit frage ich Volker mal. Es interesiert mich ja schon.

    Ich selber schieße mittlerweile aber wieder in der traditionellen Match Position. Anfänglich scheint der oben gezeigte Anschlag recht schnell zu einem zufriedenstellendem Ergebniss führen. Der trditionelle aber gut ausgeübt und trainiert bringt dann aber doch mehr Ruhe und Sicherheit in den Anschlag.

    Gruß
    Daniel

  • Das ist ja das schöne am FT, da wird noch experimentiert und nach innovativen Lösungen gesucht. Weiter so! Nur so kamen wir überhaupt zuden bisher üblichen Verfahren. Man denke nur an den ersten Schützen, der anhand der Parallaxeverstellung die Entfernung eingeschätzt hat. Mit den restiktiven Regeln der 10-m-Schlümpfe wäre man nie dorhin gekommen, wo wir heute sind.

    Stehend: Zwei Füße auf dem Boden und der Rest ist frei - Dennoch schießen alle erfolgreichen Schützen im klassischen Anschlag. Das nenne ich eine perfekte Regel.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hallo Thomas.
    Ich schieße ja auch mit Schießjacke(AHG Field Target - Benke Edition).
    Ich hatte jedoch keine Probleme mich daran zu gewöhnen. Aber das ist wohl bei jedem anders.
    Grundsätzlich finde ich es aber nicht falsch andere Stehendanschlag Varianten zu erlauben. Nur so kann sich der Sport entwikeln.
    Stell sich mal einer vor bei der Klassischen FT Position (Sitzend) würde sonein Zinnober gemacht wie beim 10m LG Schießen aller DSB/ISSF.

    Gruß
    Daniel