Hallo zusammen,
Nachdem ich die Nighthawk in Camo auf der IWA gesehen hatte war für mich klar: Die wird es! Vom Design her fand ich sie einfach traumhaft. Was man aus einer billigen CPS so alles machen kann.
Doch ob die traumhaften äußeren Werte auch durch passende innere Werte ergänzt werden, das musste natürlich getestet werden.
Als erstes wurde der Entenkasten als Ziel genommen. Ohne großes Einschiessen lagen die vier Enten in Rekordzeit und auch das aufrichten machte keine Probleme. Mit keiner anderen Umarex Kurzwaffe war der Entenkasten so schnell und so präzise zu erledigen, wie mit der Nighthawk. Damit war der erste Eindruck schon mal sehr positiv. Nun wurde die Waffe einem genaueren Test unterzogen.
Das Äussere:
Die Nighthawk in Camo kommt mit schwarzem Red Dot und schwarzem Kompensator in einem schwarzen Kunststoffkoffer daher. Als Anleitung wird die der CPS mitgeliefert. Dazu eine Anleitung zum Walther Top Point, dem mitgelieferten Red Dot, welches auch Hinweise zum Einschießen enthält. Das Top Point ist im Vergleich zu den Billigvisieren ein Genuss. Die Intensität des Leuchtpunkts lässt sich in 11 Stufen einstellen. Mit persönlich sagt die erste Stufe am meisten zu, da der Punkt dann schön klein ist und man damit sehr präzise schießen kann.
Die Montage ist durch mehrere Inbusschrauben wie für die Ewigkeit an der Waffe befestigt, nichts wackelt oder lockert sich.
Erst der Kompensator gibt der Waffe ihre markante Erscheinung, ohne sieht die Sache nur halb so schön aus.
Der Kompensator selbst wird auf den Lauf geschraubt, wenn er nicht verwendet wird, kann ein mitgelieferter Mündungsaufsatz angeschraubt werden, um das Gewinde zu verdecken.
Die Schiebesicherung befindet sich auf der rechten Seite der Waffe
Der Abzug ist leider nur double Action, das heißt, man muss, wenn man den Abzug drückt, nicht nur den Schuss auslösen, sondern auch den Hahn spannen und die Trommel weiterdrehen. Dadurch wird die Sache naturgemäß schwergängiger und man verreißt leichter, als mit einem Single Action Abzug.
Das Innenleben:
Geladen werden die üblichen 8schüssigen Trommeln der Umarex CO2-Waffen.
Der Ladevorgang ist ein wenig umständlich, da das Red Dot mit seiner Montage direkt über der Ladeöffnung schwebt.
Doch nach ein paar Trommeln gewöhnt man sich einigermaßen daran und die Sache geht fast so schnell wie bei offener Visierung.
Die Kraft kommt aus 12g CO2 Kartuschen, die im Falle der Nighthawk wie bei der CPS in einer Magazineinheit untergebracht werden.
Beim einspannen der Kapsel ist die Handhabung meiner Meinung nach nicht optimal. Die Idee, die Sache als herausnehmbare Magazineinheit zu realisieren hat Charme und ist vorbildgetreuer, als bei anderen Umarex-Produkten. Doch das umständliche herumdrehen am Magazinboden ist nicht mein Fall. Besser wäre der bewährte Klappspanner der CP88 oder RWS.
Die Präzision:
Wie schon erwähnt, hat die Nighthawk nur einen Double Action Abzug. Doch Umarex hat hier einiges an Feintuning betrieben, denn im Vergleich zu meiner vierzölligen RWS ist der Abzug erstaunlich genau, leichtgängig und die Schussergebnisse sind um Klassen besser.
Der Entenkasten wird in Rekordzeit abgeräumt und wieder aufgestellt, Fehlschüsse sind sehr selten, auch das mittige Klappziel zum wiederaufrichten wird ohne Probleme erwischt.
Die Diabolos sehen nach dem Auftreffen auf die Klappziele so aus:
Doch Enten sind vergleichsweise große Ziele und aus 5 Metern sollten sie auch problemlos fallen. Interessanter ist die Frage, wie die Präzision und die Streukreise auf 7m aussehen.
Da ich meine gesamten Zielscheiben leider nicht zur Hand hatte, wurde eine improvisierte Scheibe aus Pappe verwendet.
Es wurden 5 Schuss aus 7m abgegeben, freihändig im sitzen.
Das Ergebnis liegt fast in der Größe eines Centstücks und ist für eine Double Action Waffe mit nur 3,3 Zoll Lauf erstaunlich gut.
Die RWS bekommt so ein enges Schussbild nicht einmal im Single Action Modus hin, im Double Action Modus wird manchmal sogar der Kugelfang verfehlt und selbst die 5zöllige 1911er streut weiter.
Fazit:
Mit der Nighthawk hat Umarex eine Actionwaffe herausgebracht, die fast alle Schwächen der ungeliebten CPS geschickt überspielt. Das Aussehen ist nicht mehr spielzeughaft, die drei Versionen Schwarz, Oliv und Camo, in der die Nighthawk erhältlich ist, sollten die meisten Geschmäcker zufrieden stellen. Der Abzug ist trotz Double Action leichtgängig genug, um gute Trefferkreise zu erzielen und mit dem Walther Top Point wird ein hervorragendes Visier mit sehr guten Einstellmöglichkeiten angeboten. Nur der unhandliche Spannmechanismus am Magazinsystem ist leider geblieben.
Natürlich kann eine Double Action mit 3,3 Zoll Lauf nicht Loch in Loch schießen, so wie es eine Matchluftpistole kann. Doch zum plinken auf Enten und auch im Konzert mit den anderen, teureren Umarexwaffen haben wir hier eine wirklich gute, präzise, preiswerte und vor allem interessant aussehende Waffe, die sicher viele neue Käufer finden wird.
In diesem Sinne: Feuer frei!
Gruss, Frank