NBB: KWC/Umarex Legends .357 Python


  • Kurztest

    KWC/Umarex Legends .357 - 4 Zoll (Python)


    Hallo, Freunde der drehenden Trommel!
    Anbei die ersten Eindrücke einer neu erstandenen KWC/Umarex .357 ...hier als 6mm Plastikkugelschubse.

    Eine -na- sagen wir mal halbwegs gelungene Airsoft Replika der legendären Colt Python im Kaliber .357 Magnum. :love:

    Das Modell erscheint auch noch im 2", später in 6" und alles auch nochmals im Kaliber 4,5 BB.
    ...dann aber komischerweise mit lizensierten Colt Markings...und auch im lecka' Nickelfinish! 8|

    Beide Versionen werden durch eine 12gr CO²Kapsel befeuert.

    Für den Preis von 109-129 Euro (je nach Shop) erhält man eine satte "Hand voll" Revolver.

    Leider halten sich Licht und Schatten sehr deutlich die Waage.
    Das nicht alles das Gelbe vom Ei ist (auch nicht an Ostern), war ja schon vorher klar - man kauft ja nicht blind.


    Lieferumfang - erster Eindruck:

    Eine erstaunlich nette Pappschachtel wird vom gehetzten DHL Boten überreicht.
    Die "Legends" Linie von Umarex bemüht sich zumindest schon mal bei der Verpackung.


    Auch der Inhalt ist für Airsoft Verhältnisse durchaus in Ordnung.
    Obligatorisches Tütchen mit BB's, ein Speedloader, 6 Messinghülsen, Inbus für die Kartusche, Anleitung...alles im Grünen Bereich!


    Die Python wirkt massig, groß und imposant.
    Sie liegt gut in der Hand (Shrek Hände hier)...und die Griffschalen, na was wohl? Knarzen...
    ...und fühlen sich hohl (sind sie ja auch) und nicht sehr wertig an.

    Das Gewicht von knapp einem Kilo macht das wieder wett.

    Also...zur Sache!


    Innereien:

    Bei einem Revolver gibt es ja nicht so viele spannende Innereien, wie bei einer Pistole,
    also...Trommel, Timing?

    Die Trommel scheint mit den Griffschalen verwand zu sein...sie knarzt zwar nicht, aber sie wackelt wie ein loser Auspuff.
    Dem gehen wir 'mal auf den Grund.



    Da ist mächtig Spiel drin! Da ist einiges an der Messinghülse unterdimensioniert...hmmm.
    Sie wackelt quasi in allen Achsen X,Y,Z...

    Die Trommel lässt sich auch im geschlossenen zustand von Hand durchdrehen! ...in beide Richtungen!
    So etwas mag der Revolverliebhaber nicht. Kein Trommelstop, nur beim Schuss rastet die Klinke.
    Auch bei geöffneter Trommel lässt sich spannen und abschlagen. Mies.

    Das ist, mal nett ausgedrückt, einfach eine Schrott Konstruktion.

    Die Ladehülsen machen einen wertigen Eindruck. Messingfarben.
    Die BBs lassen sich leicht reindrücken und mit dem Speedloader schnell laden.

    Leider gibt es noch keine Ersatz Hülsen am Markt...Jerry Miculek Ladewettkämpfe werden also ersteinmal hinten angestellt.
    Was auch nicht wirklich schön ist...die Hülsen klappern in der Trommel, haben Spiel...schon wieder Verwandschaft!

    Auf der rechten Seite des guten Stückes gleiten die Hülsen gut und gerne 2mm (!!) zurück, beim drehen der Trommel.
    Auf der linken Seite werden sie durch den federgepufferten Trommelschieber in der Spur gehalten.

    Was man bei einer AK47 an Spiel in der Mechanik aus bekannten Gründen mag, kommt bei einem Revolver gar nicht gut an.


    Nette Kleinigkeit: .38er Special Deko-Patronen passen exakt in die Trommel und in den Speedloader. (.357 Magnum waren leider nicht vorrätig, sollten aber auch passen... ca. +2mm)
    Das macht sich nett in der Vitrine und sieht auch von Vorne deutlich bööööser aus, als die weißen BB's in der fleischfarbenen Badekappe am Ende der Hülse.

    Kurz noch ein Größenvergleich zum allseits bekannten HW88...die .357 ist ein Mordsteil!

    Wie bereits oben gesagt, man wußte ja, was man kauft (optisch).

    Das der echte Python wohl eine der schönsten Revolverkonstruktionen ist, sollte bekannt sein.
    Dieser Nachbau ist es nur bedingt - das liegt vor Allem am zu langen "Hinterteil".

    Der Trommelschieber schließt bei einem Colt Python knapp vor dem Rücken ab. Hier kommen (wohl durch die CO² Innereien geschuldet) noch einmal ca. 1,2cm dazu.
    Dadurch wirkt die Waffe zu sehr gestreckt und die Trommel zu klein. Aber gut, das wusste ich vorher.
    Immer noch besser/kürzer als bei den "Dan Wessons".


    Schusstest:

    Mal kurz ein paar Murmeln auf den Pappkarton gefeuert...hier mit 0,28gr Mad Bull BB's.
    12 Schuss auf ca. 4,5 Meter.
    Bis auf einen Ausreißer geht das sehr in Ordnung!
    Man kann gut erkennen, dass ich nach den ersten 6 Schuss die Kimme (justierbar!) nachgestellt habe.



    Fazit:

    Was kann man nach 10 Stunden mit dem Teil sagen?

    Einige (für mich) eklatante Konstruktionsprobleme sind vorhanden. Wackeldackel!
    KWC ist eigentlich ein guter Hersteller, von dem ich hier mehr erwartet hätte.
    Optisch, wie beschrieben, für Liebhaber der echten Python eher schwierig.

    Trotzdem...das klang alles etwas zu negativ!

    Sie schießt super (dafür ist sie ja da), sie ist schwer und groß.

    Das macht Spaß - und darum geht es ja!

    Ich werde Sie behalten, so lange es nichts Besseres auf dem Markt gibt.
    In Asien gibt es ja unzählige wirklich gute Revolver Replikas...leider kommt davon rein garnix zu uns rübergeschwappt.

    Für knapp über 100 Euro erstmal Daumen halb hoch, trotz der Schwächen. Sobald es hier Tanaka oder Marushin Vollmetall Revolver etc. gibt...bye, bye!


    Danke für Euer Interesse!


    ...im Anhang noch einige Fotos mehr...