GBB: Socom Gear / WE 1911 MEUSOC

  • Nachdem ich nun schon einige Zeit mit dem Gedanken gespielt habe, mir eine 1911 anzuschaffen, war es endlich soweit. Gestern konnte ich die 1911 von der Post holen. Ich hatte mich für dieses Modell entschieden, da es a.) eine limitierte Edition ist und b.) in Reviews die ich dazu finden konnte, wenig negatives zu hören bzw. zu sehen gab. Nun, das war, bis ich die Waffe das erste mal in den Händen hielt. Aber dazu später mehr.

    Eigentlich würde ich an der Stelle ein paar Worte zur Reel Steel Variante schreiben, da der 1911 seiner Fangemeinde allerdings hinlänglich bekannt sein dürfte, spare ich mir das. Stattdessen ein paar Worte zu dieser speziellen Variante. Offizieller Name der Waffe innerhalb der Force Recon Unit ist: M45 MEU (SOC). Steht für: Marine Expeditionary Unit (Special Operations Command). Die M45 ist seit 1986 die Sekundärwaffe und angelehnt an das ursprüngliche M1911 Design von Browning selbst.
    Zu der Variante, die ich heute vorstellen möchte, kam es dann im Jahr 2002. In einem Artikel der Zeitschrift "American Handgunner" wurde bekanntgegeben, dass die hauseigenen Waffenschmiede der Marine's (PWS oder auch RTE) 789 dieser Waffen produzieren werden. Dabei wurde eine ganze Reihe von Teilen verbessert, u.a. waren Novak, Wilson Combat und die Springfield Armory als Zulieferer an diesem Projekt beteiligt.

    Kommen wir jetzt wieder zu der Airsoft - Variante:

    Hergestellt wird die 1911 von einem Zusammenschluss von WE-Tech und Socomgear, wobei mir unbekannt ist, wer sich für welches "Verbrechen" verantwortlich zeichnet. Geliefert wird das gute Stück in einem ziemlich soliden Koffer, auf dem groß "SOCOMGEAR - Play it like you mean it" steht. Abgesehen davon, dass ich einen Bohrer nutzen musste, um das obligate Schloss anzubringen, gibts über den Koffer nichts schlechtes zu sagen.

    Öffent man den Koffer, steigt einem zunächst einmal ein Gestank entgegen, der in etwa dem eines Marines nach 2 Wochen Dschungel entspricht. Entsprechend sollte man meinen, dass die Waffe gut im Öl steht. Dem ist aber nicht so. Die Waffe ist knochentrocken. Dazu später mehr.
    Nimmt man die Waffe dann das erste mal in die Hand, fällt einem sofort ein ziemlich nerviges klappern auf. Das kommt, weil WE sich dazu entschieden hat, die Fertigungstoleranzen etwas großzügiger auszulegen. Das hat zur Folge, dass der Schlitten am vorderen Ende ca. einen Milimeter von rechts nach links geschoben werden kann. Zudem sitzt der Metallaußenlauf ziemlich lose auf seinem inneren Kameraden und die Kimme ist ebenfalls locker. Wobei letzteres nichts ist, was man nicht mit einem Schraubendreher lösen könnte.

    Gehen wir ein wenig in Detail und fangen außen an:

    Die Oberflächenverarbeitung ist makellos, leider kann man das von der Beschichtung nicht sagen.



    Ich habe auf dem Foto unten einige Stellen makiert, an denen sich der Lack verabschiedet hat. Es ist zu bemerken, dass die Waffe zum Zeitpunkt der Fotos zumindest von mir nicht eine Kugel durch hat. Wer also einen schnellen Used - Look möchte, ist hier bestens bedient. Sammlern würde ich raten, die Waffe mit Samthandschuhen in eine Vitrine zu stellen und möglichst selten zu nutzen. Aber selbst mit diesem unfreiwilligen Used - Look macht die Waffe einiges her.



    Das Griffstück ist ordentlich gearbeitet, WE/Socom hat Gummigriffschalfen verbaut, die für einen guten Halt sorgen. Nettes Gimmik ist definitv der Globe & Anchor im Griff selbst.

    Zu den Markings:

    Hier hat sich der Hersteller großzügig gezeigt. Alle notwendigen Markings sind vorhanden, wie das Professional CAL .45; Globe & Anchor; RTE Quantico, Va; leider auch einige, auf die ich gerne verzichtet hätte, wie "Made in Taiwan" und das ziemlich ärgerlich angebrachte "F" mit Importeur und Kaliber.





    Das Innenleben:

    Wie oben schon geschrieben: Trotz unglaublichem Ölgestank nicht ein Tropfen Ballistol in der Waffe. Ich würde empfehlen, dringend mit einer Dose nachzuhelfen - möglichst bevor man das ein oder andere Magazin zum Besten gibt.
    Was die Konstuktion des Schlittens betrifft, da lasse ich eher Bilder sprechen:




    Das Foto mit der schiefen Feder ist der Zustand, den man hat, wenn man den Schlitten auf die gewohnte Weise demontiert. Gerade ist die Feder, wenn man sie zum zusammenbauen wieder in Position rückt und hofft, dass sie so bliebt, bis der Schlitten wieder auf dem Griffstück sitzt. Es fehlt ganz einfach ein Gegenstück. Weiter konnte ich die Waffe nicht zerlegen, das System erschließt sich mir nicht, Kotte & Zellers DIN A4 Blatt mit Infos, die mit der Waffe nicht zu tun haben, ist auch keine große Hilfe. Daher nun die "Baugruppen" des Schlittens, die ich demontieren konnte:



    Das Griffstück selbst ist ziemlich ordentlich gearbeitet. Spiel sucht man vergebens, alles sitzt und tut, was es soll. Da gibts nichts zu meckern.



    Nur ein Negativpunkt: Das nicht vorhandene Abzugsgewicht. Die Waffe ist ja bekanntermaßen SAO, muss man, mit gerückter Handballensicherung, den Abzug nur anhusten und die Waffe schießt. Finde ich nicht gut gelungen, besonders da z.b. ich dazu neige, eine SAO Waffe eher fertig geladen zu handhaben als teilgeladen. Da hätte ich mir wesentlich mehr Widerstand gewünscht.

    Lieferumfang:

    Die Waffe kommt mit zweierlei Zubehör, Silencer und Lanyard. Dabei muss ich mit etwas Spott anmerken, dass die dafür verantwortlichen ihrem Job nicht zu 100% nachgekommen sind. Weißt mich die Waffe noch auf das Kaliber .45 hin, ist der Schalldämpfer der Ansicht, für .22LR gemacht zu sein. Kleiner Schönheitsfehler, der mich aber zugegebener Maßen ziemlich fuchst.

    Zusammenfassung:

    Alles in Allem bin ich mir bei der Waffe nicht wirlich sicher, welches Resumeé ich ziehen soll. Optisch ist die Waffe eine Augenweide, auch an den Used - Look gewöhnt man sich ziemlich schnell. Was die technsiche Seite betrifft, so kann mich WE mit dieser Waffe nicht überzeugen. Zu vieles erweckt den Eindruck, ziemlich lieblos zusammengeworfen zu sein, wenig an der Waffe gibt mir das Gefühl, hier ein wirkliches Oberliga - Produkt in der Hand zu halten. Zu viel Spiel hier, fragwürdige Federkonstruktion im inneren, schlecht geschnittene Gewinde am Lauf, zu wenig Öl dort. Ob die Waffe das halten kann, was der Slogan "Play it like you mean it" verspricht, ich habe so meine Zweifel, der Test der Zeit wird's zeigen...

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    Es grüßt

    der Warlord