Switch kaskadieren

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.623 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Januar 2014 um 18:46) ist von schousta.

  • Man kann Netzwerkswitches kaskadieren. Das machen ja viele, denen der im Router oft vorhandene 4-fach nicht ausreicht. Sie schalten einen größeren Switch mit mehr Ports nach.
    Aber gibt es Grenzen oder Nachteile?
    Ich wollte mein heimisches Netzwerk räumlich erweitern. Nun ist ein Router (Fritzbox) mit eingebauten 4-fach Gigaswitch vorhanden, der einem 24-fach Switch nachgeschaltet ist. Nun soll unser Wohnzimmer auch an das Netzwerk angeschlossen werden. Dort benötige ich mindestens 4 Ports. Eine WLan Anbindung reicht nicht, da vom Netzwerkserver gestreamte HD- Filme nicht ruckelfrei über das WLan ankommen.
    Hat es Nachteile, wenn ich an einem Switch der schon Nachfolger der Fritzbox Switch ist, einen weiteren Switch hänge? Alles Switches sowie Kabel sind Gigabit tauglich, also 1000 Mbit. Internetzugang hat 100 MBit. Kabel zwischen den Switches beträgt 10 bis 15 m, ist also ohne Belang.

  • Einziger Nachteil, den ich auf die Schnelle sehe, sind die 4ms Zeitverlust, die durchschnittlich an einem Hop verloren gehen.


    Wenn ich das richtig verstehe:
    Fritzbox am VDSL/GF, danach ein 24er, dort soll jetzt noch ein 4er hintendran?
    Passt, gibt keine Probleme, im Büro hatten wir früher teilweise ein paar Ebenen mehr kaskadiert.
    Vielleicht ließe sich mit routingfähigen Switchen der Verkehr etwas in Bahnen lenken und das TV-Streaming priorisieren, da hier aber offensichtlich zehnmal mehr Bandbreite zur Verfügung steht als vom Netz kommt, wird es mit ziemlicher Sicherheit auch so problemlos klappen.


    Stefan

  • Genau richtig erfasst. Kabelanschluss -> Fritzbox 6360 -> 24 HP Switch -> 8-Port Switch, alle Gigabit in Reihe.
    So sollte die Verzögerung hoffentlich kaum ins Gewicht fallen. Betreffen die 4 mS Verzögerung jedes Datenpaket oder nur für die Detektierung oder Umschaltung der Ports bzw. Verbindung selbst?

  • Der Gesamtverkehr wird pro Hop um 4ms verzögert.
    Zumindest bei Hops, an denen Routing gemacht wird, ich weiß jetzt nicht, wie das mit einfachen Switchfunktionen läuft.

    Macht aber praktisch trotzdem nichts aus, wir haben Kunden, deren innerdeutsche Verbindungen von Router zu Router an die 100ms Verzögerung haben und bei denen dann noch eine Firewall und ein ganzer Rattenschwanz an Kaskadierung hängt.
    Rennt trotzdem.


    Stefan

  • Danke, ich habe gerade einen 8-fach Switch und ein fertiges 15 m Patchkabel bestellt. Erster vorläufiger Zugang schaffe ich mit einem AVM Reperater, der einen Lan-Anschluss hat. Sobald ich Lust zum Möbel verrücken habe, wird ein Loch in die Decke gebohrt und die Sache dann per Kabel angeschlossen.
    Fast ärgerlich ist es, dass ich beim Hausbau 1990 in so gut wie alle Räume eine Telefon Sternverkabelung für ISDN gemacht habe. An einem Netzwerk dache noch keiner. Leider kann man ein 4 paariges Telefonkabel zu nichts Anderem nutzen und liegt nun im Zuge der Neuausrichtung über einen Kabel Deutschlandanschluss mit Fritzbox tot, weil nun nur noch schnurlos Telefone in Nutzung sind. Die Fritzbox bietet sogar wesentlich mehr Komfort in Sachen Telefon als meine alte Agfeo ISDN Anlage. Deswegen ist der Kram raus geflogen.
    Aber leider ändert das an meinem Netzwerkproblem nichts und alle unteren Räume hatten keinen LAN Zugang zum Switch.

    BTW: Wer heute neu baut oder eine größere Renovierung in Angriff nimmt, dem kann ich nur empfehlen reichlich LAN-Kabel in die Wände zu packen. So ein LAN-Kabel kann man auch problemlos für eine Telefonverkabelung nutzen, wenn es nicht als LAN benutzt wird. WLan ist immer nur ein Kompromiss und oft nicht schnell genug oder die Reichweite begrenzt die Sache. WLan bleibt eine tolle Sache für transportable Geräte, aber ich ziehe für "ortsfeste Geräte" einen direkten LAN-Anschluss eindeutig vor.

  • Moin,

    ich hab hier grad ein ähnliches Problem.... heut morgen nach switchen geschaut, aber dann drauf gekommen, daß ich ja noch nen ungenutztn Dlink Router rumliegen hab, der als switch verwendbar ist...
    neuanschaffung erstmal gespart...

    bei mir ists ähnlich, daß das untere Stockwerk nicht wirklich angedockt ist... DSL-Splitter und ISDN-NTBA sitzen unten am offiziellen Ü-Punkt der Telekom... ab da gehen beide Signale nach oben ans DSL-Modem bzw ne Agfeo Nebenstellenanlage.
    von da geht ein Analogtelefon die gleiche Leitung wieder nach unten... derzeit ungenutzt, da drahtlose Telefone im Haus.
    einen leicht anderen Leitungsweg geht ein Ethernetkabel, das reicht bis hier ins Wohnzimmer.. das will ich heut abend wieder in den Nebenraum zurückziehen und da den D-Link Router als 4fach switch hinhängen.
    5m kabel durch ein neu gebohrtes Loch wieder hier an den Läppi.
    (TV und co hängen nicht dran, ich hab kein Geld für da auch noch neues Eqipment zu kaufen, brauchs auch nicht so oft)

    kann man also kaskadieren und ggfls älteres Material weiterverwenden... grad wenn man wie ich von oben (hab da noch nen 8fach switch hängen) nicht mit mehren Kabeln durch die Decke kann oder will..
    die rund 4ms Verzögerung wirste beim streamen wohl nicht merken...

    meine Bude stammt übrigens aus den 50ern oder 60ern, da kannte man Leerrohre kaum... und als praktiker kann ich jedem nur empfehlen, alles in Leerrohre zu verlegen... war bei den Eltern war gemacht, aber wie der Kabelanschluß kam, war das Leerrohr natürlich sofort zu eng... 3 dicke BK-Kabel paßten nicht rein, also wurde das alte, nicht doppelt geschirmte Kabel teilweise rückwärts nun als Steigleitung verwendet... ziemlicher Aufwand für uns nachträglich (und nicht ganz legal)...
    ein 25mm Leerrohr hätte 1977, wie Vaddern das beim Hauskauf eingezogen hat, kaum mehr wie das 12er gekostet...
    ich würde überall Kabelkanäle für Datenleitungen reinmachen, unter Putz, aber so verlegt, daß man ohne Probleme auch mal das ISDN-Kabel rausziehen und das neue Ethernetkabel (bei 1000er Leitungen wirds nicht bleiben) gleich mit einziehen kann... Zugdrähte auch gleich mit reinwerfen, falls einfach "nur was neues" dazu gelegt werden soll...

    bei nem Altbau leider nicht ohne weiteres zu machen, außer man betreibt richtig Aufwand, und das will ich grad garnicht, ist eh nicht meine Bude...

    ....nur zur Ergänzung vom Elektroniker.....

    Gruß, Wolfi

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Hab ehrlich gesagt nicht alles gelesen, kann dir aber sagen, dass sowas bei uns auf LAN-Partys immer gut funktioniert hat, mal abgesehen davon, dass parallel geschaltete Switches sich nicht immer im Serverbrowser fanden, ein Ping jedoch kein Problem war. Scheint als "nur" ein Protokollproblem zu sein. Meiner Meinung nach steht dem Vorhaben nichts im Wege. Und wir haben teilweise 4 - 5 Switches in Reihe geschaltet, weil es anders einfach teilweise nicht geht ;)

    Gruß,
    schousta