walther lg 55 Abzugseinheit streikt

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 9.894 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Januar 2023 um 23:33) ist von Tomaszo 5.

  • hallo
    Ich habe ein altes Walther LG55 restauriert. Neue Kolbendichtung, Kolbenfeder,Sicherungsblech Schaftbearbeitung.
    Vor dem zerlegen liess sich das System einwandfrei spannen und abschlagen.
    Jetzt arettiert zwar beim Spannen die Feder, aber der Abzug lässt sich nicht auslösen- trotz neuem Sicherungsblech. Ich muss erst die bodenscjraube vom System entfernen und kann dann via Schraubenzieher auslösen. Allerdings wird das auf dauer nicht viel Schiessvergnügen bringen;-)
    Hat jemand eine Idee? ich bedanke mich im Voraus.

  • Moin,
    das Problem wird das Sicherungsblech sein,wird etwas trickreich eingefädelt... Ferndiagnose ist immer heikel...

    Wenn es gar nicht klappt,schicks her

    LG Martin

    Facebook: Streu Kreis

  • Ich bin neu hier im Forum angemeldet und möchte erst mal alle begrüßen .
    Da ich schon öfter von dem Problem mit dem Abzug des Walther LG 55 gelesen habe, aber noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden habe, möchte ich einen kleinen Bericht dazu erstellen.
    Es handelte sich um folgendes Problem. Das LG 55 ließ sich nur manchmal spannen und wenn es gespannt war konnte kein Schuß abgegeben werden, da der Abzug immer gesichert blieb. Beim auseinander bauen fiel auf, daß das bekannte kleine Blech im Abzug abgebrochen war. Was noch schlimmer war, der Bolzen der die Feder in der Endlage hält, hatte sich in der Systemhülse nach hinten zum Abzug gearbeitet. Dadurch hatte sich ein Langloch gebildet und der Kolben könnte nicht mehr sicher im Rasthaken des Abzuges gehalten werden. Mein Vater ist ein begnadeter Waffenaufbereiter und nebenbei noch Jäger. Er hatte die Idee, die ausgearbeitetete Systemhülse wieder zurückzurichten. Dazu wurde ein Werkzeug angefertigt welches aus einem Rundstahl der minimal kleiner als der Innendurchmesser der Hülse war. Oben drauf ein Stück Stahlblech geschraubt das genau in die Nut passt wo sonst der Abzug sitzt.
    Dann Hülse eingespannt, an der betreffenden Stelle erwärmt, das Werkzeug rein und mit 2 bis 3 leichten Hammerschlägen auf des Werkzeug war der Sitz des Federlagers wieder gerade und das Langloch wieder rund. Dann noch die Stelle nachbrünniert und fertig .

    Das zweite Problem mit dem besagtem Blech im Abzug wurde auch gelöst. Dazu muß man wissen das das Blech zu einem senkrecht stehenden Teil gehört das immer durch eine Feder nach hinten auf Spannung steht. Wird der Lauf abgeknickt verschiebt sich das Sicherungsblech vor der Abzugseinheit in den Abzug hinein und verschiebt das Blech mit dem Steg nach hinten und der Abzug ist gesichert. Wenn der Lauf wieder in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt wird , verschiebt sich das Sicherungsblech wieder nach vorn und nimmt das Federbelastete Blech im Abzug mit nach vorn. Der Abzug ist entsichert und man kann schießen .
    Fehlt dieses Blech oder es ist gebrochen dann ist der Abzug immer gesichert und der Abzug kann nicht auslösen.
    Da wir den Abzug nicht auseinandernehmen wollten, haben wir einen kleinen etwas stärkeren Schweißdraht so vorn auf den Sicherungsschieber aufgelötet, das er die Funktion des fehlenden Bleches übernimmt.
    Der Abzug funktionier so wieder einwandfrei und der Lauf rastet auch wieder ein.
    Das Gewehr ist wieder tadellos in Ordnung.
    Ich werde noch versuchen einige Bilder anzuhängen. Ist mir noch nicht gelungen. Wenn ich einigen helfen könnte würde mich das freuen.
    So das wars erst mal, Ihr könnt Euch gern melden wenn noch Fragen da sind.

  • Hi, könnte ich Bilder sehen, weil mein Abzug auch nicht mehr auslöst!
    Habe wohl das selbe Problem ||

    Vielen Dank im voraus :thumbsup:

    LG Markus

  • Hi, könnte ich Bilder sehen, weil mein Abzug auch nicht mehr auslöst!
    Habe wohl das selbe Problem ||

    Vielen Dank im voraus :thumbsup:

    LG Markus

    Hi,
    ich habe noch eine LG53 und eine LG55 hier, die ich am Montag fertig mache.

    Dann kann ich Bilder vom Sitz der Sicherung im Abzug hier einstellen.
    Das war, wenn ich mich recht erinnere nicht so kompliziert.

    Gruß
    UCh

  • Ich habe auch eine LG53 (von Waffen-Gotha fertiggestellt) und top restouriert.

    LG55 und LG53 haben verschiedene Sicherungsbleche.

    Ich habe auch nur vom LG55 diese Zeichnung,aber evtl.kommst Du damit weiter.

  • Hallo,
    die Sicherungsbleche sind fast identisch.
    Auch der Sitz im Abzug...
    Die Abzüge LG53/55 unterscheiden sich zwar, aber nicht grundlegend.
    Das LG53 habe ich schon fertig.
    Das LG55 werde ich heute auch noch fertig machen!

    Dann kann ich Detailbilder von beiden Abzügen hier einstellen.

    Gruß
    UCh

  • So,
    hier nun die versprochenen Bilder der Position des Sicherungsbleches bei der LG55 und der LG53.

    Bei der Montage sollte man darauf achten, dass die Winkel der Sicherungsbleche (siehe Bilder) auch genau an der entsprechenden Sicherungsrast einhaken, sonst streikt der Abzug.


    Hier im Bild mit der Schraubendreherspitze gezeigt: Der Winkel des Bleches, bzw. die Stelle, die eingebaut an der Rast anliegen muss.


    Hier im Bild ist der entsprechende Rasthebel der Sicherung bzw. die Position des Bleches im Abzug gezeigt:

    So sieht das ganze dann eingebaut aus, wenn das Blech an der Rast anliegt:


    Und noch einmal die Position, die durch das seitliche Fenster am Abzuggehäuse kontrolliert werden kann:


    Das ganze dann auch noch einmal eingebaut bei der Walther LG53:

    Die Bilder habe ich nebenbei mit dem Handy gemacht, ich hoffe man erkennt etwas...
    (Das einfügen hier übers Handy ist auch ein mittelschwerer Krampf! :S )

    Ich hoffe damit wären auch in Zukunft einige Fragen geklärt!
    Vielleicht hilft es dem einen oder anderen weiter...

    Gruß
    UCh

  • Hallo, will euch auch mal meine Erfahrung mit einem alten LG55 schildern.

    - geschenkt bekommen, defekt

    - zerlegt

    Kolbendichtung, wohl noch aus Leder und deren Schraube total zerbröselt/verrostet. Zuerst dachte ich, die Systemhülse ist unten am Boden auch verrostet, es war aber nur der rötliche Dreck. Habe alles blank bekommen.
    In Gotha also die Kolbendichtung aus Kunststoff und eine neue Feder bestellt. Alles montiert. Beim Spannen schwergängig: Abzugsicherung verbogen, weil falsch eingebaut. Zurückgebogen - abgerissen (der hintere "Haken").
    Kein Bock mehr...... Wochen später Abzugssicherung bestellt, diesmal richtig eingebaut (auch aufgrund diverser Fotos, etc., in diesem Forum.)


    Alles zusammengebaut: entweder springt das Spanngestänge raus, oder der Lauf lässt sich nicht bis ganz hinten gegen knicken, sodaß der Abzug einrasten kann (meine Theorie).

    Das ganze Gewehr vom Schaft getrennt. 2 fette Kabelbinder um das Abzugsgestänge festgezurrt. So kann ich ohne Schaft spannen, und sah, daß das Gestänge beim Knicken nicht richtig hinten anstößt. Noch 2mm Luft (bis zum Einrasten des Triggers?)
    Feder wieder ausgebaut.

    Alte Feder: 29 Windungen, 2,8mm Drahtstärke - macht komprimiert 81,2mm Länge.

    neue Feder: 28 Windungen 3,2mm Drahtstärke - macht komprimiert 89,6mm Länge

    neue Feder 8,4mm länger als die Alte in komprimiertem Zustand.

    neue Feder mit Dremel- Flex 1 Windung abgeflext und auf dem Schleifgerät eine einigermaßen glatte Auflagefläche geschliffen. Die Feder wird jetzt wohl 3mm kürzer sein.

    Eingebaut.

    Beim Zusammenbau lässt sich das Spanngestänge leichter in den Kolben und das Sicherungsblech "einlegen".
    Spannen - geht, rastet ein.
    Schießen - geht wieder.

  • Ergänzung: zuerst schien es mir, als würde die Abzugssicherung hinten mit ihrer Nase gegen die große Verschlussmutter stoßen. Also habe ich dieses Sicherungsgestänge ca. 2-3mm kürzer geschliffen. Das war aber wohl nicht der Fehler. Beim Knicken/Komprimieren der Feder war zu sehen, daß die Federwicklungen bereits eng aneinander anlagen, bevor das maximale Spannen erreicht werden konnte. Es fehlten ca. 2-3mm bis zum Einrasten des Triggers. Die Feder war also im komprimierten Zustand 2-3mm zu lang.
    Was noch auffällt: Beim Spannen knirscht die Feder gegen Ende etwas, so, als wäre sie im Durchmesser etwas größer als die Alte und würde innen gegen Metall schleifen (als wäre etwas Sand im Getriebe). Gefettet habe ich alles mit meinem bewährten Finish Line Premium Fett mit Teflon Fluoropolymer für Fahrräder, die Feder mit Finish Line Fahrradkettenöl, das haftet schön und verläuft perfekt um die Windungen.

  • Das wird wohl die Original- Feder sein. Habe sie gerade noch mal gemessen. Sie hat (unkomprimiert) 210mm bei 29 Windungen. Stärke, keine Ahnung. Das LG 55 hat kein F-Zeichen. Der Vorbesitzer ist lange tot, werde an keine Infos mehr rankommen. Baujahr 1955- 68 - habe ich gerade nochmal recherchiert, - wie alt meines ist.....?