DIANA 75 - Laufdichtung erneuern

Es gibt 332 Antworten in diesem Thema, welches 95.622 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Juli 2023 um 11:56) ist von r3dm4n.

  • Hi!
    Zu Punkt 4: So isses!

    Zu Punkt 3:

    Wenn Du denn Leerkolben einsetzt, hakst Du ihn ja an der einen Zahnscheibe so ein, das der Leerkolben ca. 1mm tief im System sitzt. Wenn Du nun die 2te Zahncheibe (Stirnrad) einsetzt, werden si h die Kolben durch das Spiel der Zähne noch auseinander bewegen. Der Leerkolben steht dann vielleicht 0,5mm im System. Nun brauchsf Du eine 0,8mm Justierscheibe!
    Viele Grüße

    Thorsten

  • Die vordere Manschette (Luftkolbenmanschette) dichtet am Umfang im Luftzylinder ab und dient in der
    Länge auch als "Prellbock".
    Die hintere Manschette (Leerkolbenmanschette) ist vom Durchmesser her kleiner als der Außendurchmesser
    vom Leerkolben selbst. Somit dichtet die Manschette nicht am Umfang ab und dient ausschließlich als "Prellbock".
    Ist das so richtig?


    Ja, genauso ists richtig!


    Zum Zahnradspiel:
    Bei abgenommenem Deckel steht der Leerkolben etwas weiter heraus als bei montiertem Deckel.
    Jetzt wird der Leerkolben nur von den Zahnrädern gehalten.
    Die Zahnräder haben etwas Spiel, und bei der Deckelmontage muss der Leerkolben exakt um ihr halbes Gesamtspiel hineingedrückt werden.

    Messen des Spiels:
    Fühlerlehren unter einem aufs Systemende gelegten geraden Gegenstand durchprobieren.
    Schieblehre geht auch, Dicke des Gegenstands messen, diesen aufs Systemende legen und bis zur Leerkolbenmanschette messen, dann Dicke vom Messwert abziehen.

    Zur Beruhigung:
    Solange der Leerkolben bei der Montage weit genug hineingedrückt wird, um die Zahnräder vollständig zu entlasten, solange wird nichts geschrottet, das System ist nur vielleicht nicht in perfekter Balance und beim Schuss treffen Druck- und Leerkolben nicht genau zeitgleich auf, das System ruckt also etwas (eher nicht merkbar, aber evtl. unangenehm für ein empfindliches ZF).
    Es darf aber nicht so weit hineingedrückt werden, dass sich der Druckkolben vorn bewegt, sonst gibt es mit Sicherheit Bruch!
    Der Tipp mit der Zahnradkontrolle bei montiertem Abschlussdeckel ist also perfekt!
    Die Achsendeckel müssen sich locker rein und rausschrauben lassen, dann sitzen die Zahnräder mittig.
    Es kann evtl. sein, dass ein Zahnrad etwas geklemmt wird, während das andere deutliches Spiel hat, dann sind die beiden Kolben etwas zueinander verdreht.


    Stefan

  • Ich hatte davor nur einmal an einer Feinwerkbau 300er die Federn und Dichtungen erneuert.
    Kann den Schwierigkeitsgrad daher noch nicht beurteilen, aber das FWB war zumindest vieeeel einfacher zu zerlegen.

    Das Diana 75 LG ist für mich auf jeden Fall anspruchsvoller und man muss auch auf viele Kleinigkeiten achten.
    Ob es gut geht wird sich bald noch zeige.

    Zitat

    Wenn bloß alle Gewehre so einfach wären


    Nach dem was ich dazu zum Teil gelesen habe, trauen sich nicht einmal alle Büchsenmacher an die Diana75 ran.

    Geht es echt noch komplizierter?

  • Nach allem was ich so weiß (was nix heißen muss), wäre es nur noch komplizierter zu machen, wenn man die Teile durch den Lauf ins System bekommen muß!

    Das wäre dann die Buddelschiffkniffte! :D

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Hi,
    bei der 300er haben die das mit dem komplett abnehmbaren Abzugssystem echt schlauer angestellt.
    Die 75 ist tatsächlich eins der komplexesten Matchgewehre. Das der Büma da keine Lust zu hat,liegt an dem Zeitaufwand.
    Da könnte er drei 300er machen...
    LG

    Mir ist heute wieder aufgefallen das eine 75 weniger zuckt,als mein Pressluft Anschütz...
    :S

    Facebook: Streu Kreis

  • So, jetzt geht es ein Stückchen weiter.....

    die vermackten und verkratzten Achsschrauben habe ich nun "erneuert",
    zuerst abgeschliffen und dann neu brüniert, sehen fast aus wie neu

    Hier noch ein Bild vom alten und neuen Federsatz,
    dazwischen liegen 3cm Längenunterschied

    Die Dichtungen gut gefettet und dann übergezogen und reingesteckt :love:

    Alle Teile leicht aber gut eingefettet, auch die Rückseite der Leerkolbenmanschette :wow: , zusammengesteckt und mit der Vorrichtung eingedrückt

    da mein Montagedorn starr mit der Gewindestange verbunden ist,
    muß sich der Dorn sich auf dem Kolben/Dichtung drehen lassen!


    auf Maß gespannt

    Das erste Stirnrad hat sich leicht einsetzen lassen

    - aber - dann das zweite Stirnrad setzen wollen

    und das zweite Stirnrad ist reingegangen wie Butter :roll:

    Achsschrauben reingedreht, Distanzscheibe mit Abschlußdeckel drauf und Achsschrauben gelöst.
    Beide Stirnräder haben sich ungestreift entnehmen lassen!!!!


    ob es auch funktioniert?

    ... Fortsetzung folgt :winke:

  • Hi!

    Na das nenn ich mal eine geglückte Operation! Super! Da bin ich dann auf die ersten Probeschüsse gespannt! Sauber hinbekommen! :huldige:

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Ein Satz mit X, das war wohl NIX!!! ???

    Hatte heute mal wieder Zeit um am an der Diana weiter zu basteln.

    System in den Schaft, System gespannt, Diabolo rein und voller Erwartung den Abzug gedrückt.
    Außer einem Klicken ist gar nichts passiert.
    Nochmals gespannt, Diabolo lag noch im Lauf.
    Spannhebel geschlossen und abgedrückt - klick - das war's.
    System entschaftet und Abschlussdeckel geöffnet,
    jedoch kein Leerkolben sichtbar, also sind die Kolben gespannt und lösen nicht aus.
    Abschlussdeckel schnell wieder montiert.

    Den Abschlussdeckel zu entfernen und das ganze System in die Vorrichtung einspannen ist mir zu gefährlich,
    falls das System doch irgendwie ausgelöst wird.

    Könnte ich nicht den Abzug, Teil um Teil demontieren, bis das System auslöst?
    Oder gibt es eine Alternative?

    Grüße

  • Der Abzug besteht ja fast nur aus Sicherungen. Da könnte eines der Teile zu viel Spiel haben. Zeig mal ein Bild der Systemunterseite, vielleicht kann man einen Fehler erkennen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Das obere System ist ein funktionierendes System im gespannten Zustand,
    das untere ist das Defekte

    linke Seite


    rechte Seite

    für mich erkennbare Unterschiede am defekten System:
    - Sicherungsschiene ist weiter vorne
    - vordere Hakenfeder ist stärker gespannt
    - Zusatzsicherungshebel greift tiefer ins System ein

    Grüße

  • Habe jetzt die Funktion der Rastersicherung mehrmals überprüft (und mit dem funktionierenden System verglichen):

    Beim Zurückziehen des Spannhebels hört man, wie der Rasterhebel über die Schraube rattert.
    Erst im Überspann mit dem Spannhebel wird der Rasthebel vom Sperrhebel gefangen und erst
    kurz bevor der Spannhebel wieder ganz geschlossen ist, freigegeben.
    Auch greift im Überzug der hintere Haken in die Abzugklinke sauber ein und löst nach dem Betätigen
    des Abzugs auch sauber aus.

    Nach meinem Verständnis so, wie es in der Anleitung steht.

    Die Rastersicherung ist doch eigentlich nur für die Sicherheit im Spannvorgang verantwortlich und
    hat mit dem Abzug im geladenen Zustand nichts mehr zu tun, da sie ja eh beim Schließen des Spannhebels freigegeben wird oder ist das falsch?

    Grüße

  • Mist,das sie gespannt ist.
    Ich habe so eine mal gewaltsam durch loswürgen/fummeln des fanghakens entspannt...

    Ich vermute den fehler in dem Blech mittig. Das hat ja einen gewissen verstellweg,bevor es verschraubt wird.
    Den Weg mal verkürzen oder verlängern.....
    Bei Tests nicht einschäften,sondern zum auslösen den hinteren Bügel einfach hochdrücken,dan wird der Abzug auch freigegeben.

    LG

    noch ein Tip. Bei erstmaligen Tests kein Diabolo rein... Den einen Leerschuss kann sie ab.
    Jetzt ists nämlich richtig heiss mit dem geladenen Ding. Oder stups ihn mit nem Putzstock raus

    Facebook: Streu Kreis

  • Halb so wild, ich habe den Fehler gefunden und Problem gelöst. :huldige:
    Wahrscheinlich ein Anfängerfehler, aber ich muß nochmals nachschauen warum-weshalb-wieso mir der Fehler passiert ist.

    Werde Morgen berichten :winke:

  • Also, wer lesen kann ist klar im Vorteil. :D

    Mir hat die Demontageanleitung von Diana nicht gefallen und habe darum bei der Demontage des Luftgewehrs jeden
    Schritt für mich verständlicher und nachvollziehbar nochmals aufgeschrieben.

    Als es dann an den Zusammenbau ging, habe ich in der Diana Montageanleitung nur noch bis Seite 17
    Punkt 22 gelesen: "Die Fortsetzung der Montage geschieht sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge der
    Demontage-Anleitung
    " und habe es nach meiner eigenen Anleitung vollends zusammen gebaut, hat ja auch geklappt.

    Den letzten Satz von Punkt 22 der Diana-Anleitung habe ich dann gar nicht mehr gelesen und das war mein Fehler :cry: :
    "Bei der Montage der Transportschraube (119) ist zu beachten, dass zwischen Zusatz-
    Sicherungshebel-Anschlagfläche (117) und Überzylinder (1) 2mm Luft vorhanden ist (Hebel geschlossen).
    "

    Das obere System auf dem Bild hat funktioniert, das untere System nicht. Man sieht, dass beim unteren System die
    Schraube nicht auf der mittleren Linie liegt, die Schraube ist falsch positioniert und gibt den Sicherungshebel nicht frei.

    Lösung:
    Spannhebel nochmals durchgeladen, Transportschraube (119) gelöst und ca. 2 mm verschoben, damit der Zusatzsicherungs-
    hebel nicht mehr im Eingriff ist, Schraube festgezogen - fertig.

    Durch Fehler lernt man ...

    Ich werde noch heute das Luftgewehr finalisieren und ein Abschlussbild einstellen.

    Grüße
    aus dem Wilden Süden

  • ... fertig!

    Ausgangszustand und fertig:

    Leider habe ich keine Möglichkeit die nun vorhandene Leistung zu messen, wäre echt interessant gewesen.

    Hier noch ein paar Detailbilder:


    mit ZF


    Fazit:

    Es ist nicht unmöglich an einer Diana 75 die Federn und Dichtungen selbst zu wechseln.
    Man muss sich mit dem System aber intensiv beschäftigen und darf keine zwei linken Hände haben.
    Sollte etwas schief gehen und einer der Kolben mit den Zahnstangen oder die Stirnräder
    beschädigt werden, wird es richtig teuer. Und zu guter Letzt, wenn man nicht mehr weiter
    weiß und Fragen hat, benötigt man ein gutes Forum mit hilfsbereiten und erfahrenen Usern,
    welche einem weiterhelfen können.

    Vielen Dank für die Unterstützung und wertvollen Tipps! :huldige:


    Das nächste Opfer liegt schon bereit, es ist eine Diana 75 HV von 1981:

    Beste Grüße
    aus dem Wilden Süden
    und
    ein frohes Weihnachtsfest
    :weihnacht: