DIANA 75 - Laufdichtung erneuern

Es gibt 332 Antworten in diesem Thema, welches 95.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Juli 2023 um 11:56) ist von r3dm4n.

  • Für sowas könnte man sich ja fast mal ´nen Messinghammer kaufen (oder selbermachen)!

    Ich bevorzuge übrigens meine Oberschenkel als Auflage, wenn ich einen lösenden Schlag aufs System ausführen möchte.
    Die Unterlage ist garantiert weich genug, um keine Schäden zu verursachen und die Trägheit der Systemmasse reicht bei einem trockenen Schlag aus, damit dieser wirkt.


    Stefan

  • Ja, die Achsschraube saß ganz schön fest, aber sie war weder beschädigt noch verrostet.
    Ich habe sie dann, wie Martin, mit einer Rohrzange und ein Stück Schmirgelleinwand auf bekommen.
    Hat jetzt wohl einige Macken und Kratzer, aber das bekomme ich wieder hin.
    Da muss ich mir auch mal ein Stück Leder besorgen, ist eine gute Idee. :thumbup:

    Auf jeden Fall werde ich das nächste Mal vor dem ersten Öffnungsversuch die
    "Holz - System - Holz - Hammer" -Methode :thumbup: versuchen, natürlich mit viel Gefühl :love: .
    Möglicherweise reicht das ja schon um die Schraube mit dem Stirnlochschlüssel öffnen
    zu können ohne das er sich verbiegt.

    Da die Beschichtung der schwarzen Kunststoffeinlagen im Schaft bereits begonnen haben sich aufzulösen,
    habe ich diese herausgelöst, anschließend den Schaft schon abgebeizt und geschliffen.

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von WilderSüden (11. Dezember 2013 um 12:14)

  • Habe letztes Jahr die Motorhaube von meinem Winterfahrzeug foliert und noch Folie übrig.
    Ich habe jetzt daraus die neuen Einlagen für den Schaft zugeschnitten.

    Hoffentlich passt die Carbonoptik zum Holzschaft, bin gespannt ... :whistling:

    Grüße aus dem
    Wilden Süden

  • Jo!

    Das wäre was für mich gewesen!! Hätte ich noch den alten Schaft! Die schwarzen Baggedinger haben mich IMMER gestört! Egal, nun hab ich nen T01 N Schaft! Eigentlich schade!

    Das scheint ein sehr interessantes Projekt zu werden! Weiter so! :thumbsup:

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Habe die Wartezeit überbrückt und die Teile mal soweit für den Zusammenbau vorbereitet.

    Mit Bremsenreiniger abgewaschen, alle Kontaktflächen mit 600er Leinwand leicht abgezogen
    und mit 1200er Leinwand und einem Schuss Petroleum darüber poliert.
    Vor dem Zusammenbau noch gut einfetten, das war's.


    Beim Herauspopeln der Laufdichtung hat es sich angefühlt wie wenn es Wachs wäre und ist ganz leicht heraus gegangen,
    eine Ausgleichsscheibe war nicht darunter.

    Grüße

  • Die Vulkollanteile die ich bisher rausgepult habe waren auch alle irgendwie wachsartig.
    Ich bin zwar kein Vulkaniseur (das war doch der Fachbegriff für die Gummikundler, oder?), aber ich glaube das Zeug verträgt sich auch mit irgendwelchen Bestandteilen des verwendeten Öls/Fetts im Rest der Waffe nicht.
    Ich hab mal eine Diana 10 überholt und damals noch so popeliges Hydraulikfett benutzt, kein Jahr und die Dichtungen und die Vulkollanteile waren wieder auf.

    Und zu deinem abziehen mit der Schleifleinwand:
    Bei der Kompressionshülse sieht das ja außen wirklich toll aus und ist eigentlich auch egal, aber bei den beiden Kolben wäre ich vorsichtig.
    Wo soll das Schmiermittel hängen bleiben, wenn das ne zu glatte Oberfläche ist?
    Zylinder werden ja auch extra gehont damit das Schmiermittel ne Chance hat an der richtigen Stelle zu bleiben.


    Aber ansonsten: weiter machen! :thumbup:

  • Moin!
    Ich stimme gisewhcs in allen Punkten zu! :D

    Beim Zusammenbau solltest Du darauf achten, so wenig Fett wie möglich zu verwenden! Die alte Dame läuft mit geringsten Fettmengen um einiges besser als "Dichtgepampt"

    Eine 75er mit gut eingestelltem Fettverhältnis kommt gut und gerne auf 185m/s!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Danke für den Tipp zum Thema sparsames Fetten! :thumbup:
    Als ich das Gewehr zerlegt habe, war für mein Dafürhalten auch viel zu viel Fett in dem System.
    Mit der verwendeten Fettmenge hätte ich locker 3 Luftgewehre desselben Models fetten können.
    Ich werde beim Zusammenbau mit dem Schmieren nicht geizen, aber auch nicht übertreiben.


    Bei dem Einwand mit dem Abziehen mittels der Leinwand muss ich euch leider widersprechen. ?(

    Wenn man die Oberfläche im Makro-Bereich betrachtet, könnte man so denken, dass es eine glatte Oberfläche ist.
    Im Mikrobereich sieht es jedoch ganz anders aus.

    Skizze 1:
    Man muss sich vorstellen, die Oberfläche hatte vor meiner Bearbeitung tiefe Täler und hohe Berge,
    welche jeweils spitz zulaufen. Dies kann man mit einem Oberflächenmeßgerät sehr schön messen und grafisch darstellen.
    Ist in Wirklichkeit natürlich nicht so schön wie unten gezeichnet. Aufgrund der Spitzen ist jedoch der Traganteil (hier rot)
    sehr gering, was entscheidend ist. Dadurch höherer Reibwert, höhere Flächenpressung und noch andere Kennwerte.

    Skizze 2:
    Durch das leichte Abziehen mit der Leinwand habe ich die Spitzen nicht bis auf den Grund abgenommen, sondern nur
    die Spitzen gekappt. Gleichzeitig hat sich der Traganteil (rot) stark erhöht, was sich positiv auf die Reibwerte und die
    Einlaufeigenschaften auswirkt. Der erhöhte Traganteil macht sich optisch im höheren Glanz der Oberfläche bemerkbar.
    Die Täler sind nach wie vor vorhanden und können das Schmiermittel (gelb) "bunkern".


    "Zylinder werden ja auch extra gehont damit das Schmiermittel ne Chance hat an der richtigen Stelle zu bleiben"

    eben:
    mit Honen ist ungefähr die doppelte Oberflächengüte (entspricht der halbe Rauhtiefe und einem höheren Traganteil) wie von Schleifen erreichbar.

    Grüße aus dem
    Wilden Süden

  • OK! So akzeptiert! :D

    Falls meine D75 mal soweit ist, werde ich das mal ausprobieren! Ich hoffe bis ´dahin ist noch Zeit!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • so, der Schaft ist nun auch soweit bearbeitet:

    - abgebeizt
    - geschliffen
    - Begrenzungslinien für zusätzliche Punzierung gefräst

    - zusätzliche Punzierung angebracht und mit schwarzer Spiritusbeize eingefärbt

    - kompletter Schaft mit Leinölfirnis behandelt

    - kommende 7 Tage: ölen, ölen, ölen, ...
    - dann Abschlußölung mit Hartöl, 2x


    Federn und Dichtungen sind Heute auch eingetroffen, nur leider habe ich am Wochenende keine Zeit :cursing:


    Schönes Wochenende
    WilderSüden

  • Einfach nur schön!! :thumbsup:

    Womit hast Du die Begrenzungslinien und die Punzierung gemacht?

    Sieht genial aus! :huldige:

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Good morning,

    die Begrenzungslinien habe ich mit einem Dremel und einem kegelförmigen Fräser angebracht,
    eine Leiste als Anschlag und ein Tiefenbegrenzer für die gleichmäßige Ausbildung der Rille.

    Danach mit einem Punzierhammer und einem Schluck Zielwasser die Punzierung angebracht.


    ...und nun geht es ab in den Wald um Holz zu spalten 8o

  • So, nach getaner Arbeit im Wald hätte ich da noch 3 Fragen an die Spezialisten.

    1. Frage:
    Zu Diana Montageanleitung Seite 16, Punkt 19: Spiel ca. 0,3mm
    Auf der Skizze kann ich leider nicht erkennen, wo das Spiel sein soll,
    laut Textbeschreibung innen, zwischen Kolbenende und Justierscheibe.

    Wie kann man nach Aufsetzen der Justierscheibe den Abstand (Spiel 0,3mm) zum Kolbenende prüfen oder messen?

    2. Frage:
    Durch Austausch der Federn, der Luftkolbendichtung und der Leerkolbendichtung habe ich am System selbst keine
    maßliche Veränderung ja vorgenommen. Folglich sollte das Spiel genau so groß sein, wie vor der Demontage und ich
    sollte überhaupt nichts ändern müssen bezüglich des Spiels.

    Ist der Gedankengang richtig oder habe ich etwas übersehen?

    3. Frage:
    Laut Diana-Montageanleitung muss man das erste Stirnrad nach der Montage des Luftkolbens einschrauben und das
    zweite Stirnrad nach der Montage des Leerkolbens.

    Was spricht dagegen, dass ich beide Kolben mit dem Federsatz montiere, die Kolben über die Achsenschraubenbohrung
    ausrichte und dann erst beide Stirnräder montiere?

    Grüße aus dem
    Wilden Süden

  • Hi!

    Zu Punkt 1:
    Der Abstand wird über die verschiedenen Stärken der Justierscheiben eingestellt!

    http://www.waffencenter-gotha.de/shop/Ersatztei…NA75::1474.html

    Am Besten mit einer Fühlerlehre kontrollieren! Wenn die Justierscheibe auf der Dichtung aufliegt, müssen 0,3mm Luft zw. Justierscheibe und Systemende sein!
    http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChlerlehre

    Punkt 2:

    Wenn Du Glück hast bleibt alles gleich! Muss aber nicht sein! Durch Ändern btw. Erneuern der Dichtungen verändert sich der Anschlag der Kolben und somit die Maße!

    Punkt 3:

    Weil Du dann den Punkt zum justieren nicht vernünftig zu fassen bekommst. Du musst erst mit einem Stirnrad den vorderen und hinteren Kolben synchron bekommen und die ca. (ich glaube) 1mm zum Systemende einstellen!

    Viele Grüße

    Thorsten

    2 Mal editiert, zuletzt von LuPi Luke (14. Dezember 2013 um 22:03)

  • Moin,
    LupiLuke hat alles prima beschrieben.
    Zur Sicherheit prüfe ich nochmal bei endgültig festgeschraubtem Abschlussdeckel ob sich beide Zahnräder leicht entnehmen lassen.
    Dann liegen beide Kolben an. Wenn noch spannung drauf ist,sprich nur ein Kolben anliegt ist noch Zug auf den Zahnrädern...

    LG Martin

    Facebook: Streu Kreis

  • Danke für die Antworten.

    zu Punkt 1: 0,3mm Spiel einstellen
    so wie es Thorsten schreibt ist es für mich einleuchtend und nachvollziehbar :thumbsup:

    zu Punkt 2: maßliche Veränderung am System?
    stimmt natürlich :thumbsup:

    Als ich das System zerlegt habe, waren beide Manschetten pulverisiert und die beiden Kolbenenden
    lagen Metall an Metall. Durch die neuen Manschetten, welche jetzt 0,9mm über das Kolbenende ragen,
    schiebt sich das ganze System um 1,8mm (2x 0,9mm) zusammen. Jedoch symmetrisch zwischen
    vorderem Kolben (Luftkolben) und hinterem Kolben (Leerkolben). Müsste also theoretisch mit der
    vorhandenen Justierscheibe noch passen.
    Wenn nicht, muss ich den Zusammenbau halt notfalls unterbrechen und eine entsprechende
    Justierscheibe nachbestellen.

    zu Punkt 3:
    kann ich leider nicht ganz nachvollziehen! :?:
    Wo kommt jetzt der 1mm her?

    Ich habe eine Justierscheibe mit 0,6mm und zwischen Justierscheibe und Systemende sollen 0,3mm Luft sein.
    Folglich ist der Abstand vom Systemende bis Dichtungsanfang 0,3mm (Justierscheibendicke 0,6mm - Luftspalt 0,3mm).
    Und wenn ich jetzt noch dazurechne, dass die Manschette 0,9mm über das Kolbenende hinausragt,
    beträgt das Maß von Kolbenende bis Systemende 1,2mm (0,9mm + 0,3mm).
    Maßgebend sind doch aber die 0,3mm Luftspalt zwischen Justierscheibe und Systemende oder
    habe ich das jetzt falsch verstanden?

    #Martin
    das mit der Überprüfmöglichkeit im zusammengebauten Zustand ist natürlich ein goldwerter Tip,
    um eine Bestätigung zu erhalten, dass die beiden Kolben synchron laufen. :thumbsup:

    Ist aber auch gleichzeitig eine Bestätigung meiner 3. Frage. Denn wenn ich in meiner Vorrichtung
    das Kolbenende 1,2mm in das System reindrücke, das kann ich mittels Gewindestange auf 1/10mm
    genau einstellen, müßten die beiden Stirnräder locker und leicht von Hand eingebaut werden können.


    Ich habe jetzt trotzdem schon Bammel. Aber nicht vor dem Zusammenbau, sondern wenn ich das erste
    Mal nach dem Zusammenbau das Gewehr spanne und abdrücken muss, dass es mir die Zahnräder (Stirnräder)
    um die Ohren haut und das System für die Mülltonne ist. Darum möcht ich vor dem Zusammenbau die
    Funktionsweise so gut wie möglich verstehen.

    Darum auch gleich die nächste (4.) Frage:

    Die vordere Manschette (Luftkolbenmanschette) dichtet am Umfang im Luftzylinder ab und dient in der
    Länge auch als "Prellbock".
    Die hintere Manschette (Leerkolbenmanschette) ist vom Durchmesser her kleiner als der Außendurchmesser
    vom Leerkolben selbst. Somit dichtet die Manschette nicht am Umfang ab und dient ausschließlich als "Prellbock".
    Ist das so richtig?

    Grüße

  • Moin,
    ja zur Frage 4 :D und der Führung.

    ich hab hier in der Trümmerkiste zwei Dianakolben liegen,wo die letzen anderthalb Zähne fehlen.Die Zahnräder waren heil ;(

    LG Martin

    Facebook: Streu Kreis