Pistole 9mm P.A.K.: Mauser HSC90

  • Vorstellung Schreckschusspistole, Mauser HSC 90 im Kal.9mm P.A.K


    In diesem Testbericht möchte ich euch die Mauser HSC 90 etwas näher bringen.
    Die HSC90 ist fast baugleich mit der Röhm RG88, zumindest wenn man das Skelett der Waffe betrachtet.
    Der Verschluss,die Griffschalen und der Abzugsbügel sind etwas abgeändert,
    jedoch könnte man theoretisch den Verschluss beider Waffen austauschen.(theoretisch wohl gemerkt)
    Die Magazine beider Waffen lassen sich ebenfalls austauschen.

    Trotz ihrer Ähnlichkeit spricht mich aber die Mauser HSC mehr an, als die RG88.
    Dies liegt aber nicht zuletzt am Mauser Logo,dass auf den Griffschalen angebracht ist.
    Hier spiegelt sich aber nur mein persönlicher Geschmack wieder.

    Mitunter gehören beide Waffe zu den zuverlässigsten Schreckschusswaffen,
    dies bekommt man regelmäßig u.a. auch hier im CO2air.de Forum zu lesen.

    Großartige Bilanzen bzw. Langzeit-Schusstest´s kannt ich dazu jedoch nicht abgeben,
    da ich weder die RG88 noch die hier gezeigte HSC90 oft geschossen habe.

    Das hier vorgestellte Modell ist noch vollkommen jungfräulich und unberührt.

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    Was Kennern und Usern mit Erfahrung sofort auffallen wird,
    ist das diese HSC90 bereits in Arnsberg bei der Firma Umarex gefertigt wurde.

    Erkennen kann man dies zum einen an der anderen nur noch aufgedruckten Beschriftung des Röhm Logos,
    zum anderen das dass Röhm typische Ö - Zeichen von Umarex abgeändert worden ist.

    Dennoch hat sich qualitativ an der Mauser rein gar nichts verändert.
    Die Maschinen der Röhm Waffenproduktion wurden alle vom Standort Sontheim nach Arnsberg übernommen,
    so konnte man die typischen Röhm Modelle in gewohnter Qualität weiter herstellen.

    Dies bezieht sich nicht nur auf die HSC90, sondern um es als Beispiel zu nennen, auch auf die RG96 Selbstladepistole.

    Was leider negativ zu erwähnen ist, ist das die HSC90 zu Röhm Zeiten in einem sehr hochwertigen grünen Waffenkoffer ausgeliefert wurde,
    dass hat sich mit der Übernahme von Umarex leider geändert und man muss mit dem standardtisierten Köfferchen aus Arnsberg Vorlieb nehmen.

    Gerade für Sammler waren solche zusätzlichen Highlights wie ein hochwertiger Waffenkoffer,
    (der im übrigen um einiges größer gewesen ist als der Standartkoffer aus Arnsberg) eine tolle Angelegenheit.

    Leider habe ich hier keines mehr von diesen Köfferchen die ich euch nun zum Vergleich zeigen könnte.


    Technische Daten:


    - Hersteller: Firma Röhm in Sontheim - Germany / ab 2010 Umarex Arnsberg - Germany

    - Kaliber: 9 mm P.A.K.

    - Magazinkapazität: 7 Schuss

    - Gewicht: 590 g

    - Länge: 159 mm

    - System: Double Aktion

    - Sicherung: Manuell / Walzensicherung

    - Sicherheitsrast: Keine

    - interner Schlittenfanghebel

    -Seriennummer: RD111701095

    - Beschussjahr: BB/2011 Köln

    722


    Link zur Vorstellung RG88:

    Pistole 9 mm: Röhm RG 88 Altnickel


    Kommen wir zu den Bildern der HSC90


    Zwar nicht grün und groß, aber dafür klein und blau...
    Könnte man sagen wenn man sich das blaue Köfferchen schönreden möchte.

    Ich finde es schade, dass die HSC nicht mehr im grünen Koffer ausgeliefert wird,
    das verlieh der Waffe einen gewissen Charme..

    Im Koffer erwartet uns das, was man inzwischen gewöhnt sein sollte.
    Waffe, Reinigungsbürste, Abschussbecher und Gebrauchsanweisung.

    Die Seitenansicht der HSC von links...
    Hier schön zu sehen die Original Marketings von Mauser, diese wurden sauber in den Schlitten eingelassen.
    Das gefällt mir weitaus besser, als wenn die Beschriftung nur aufgedruckt ist.

    Seitenansicht von rechts, hier kommen Kenner und Liebhaber auch gleich darauf was nicht stimmt.
    Das Röhm Logo sieht anders aus als gewohnt.
    Das kommt daher, dass Umarex das Röhm Typische Ö durch ein einfaches Ö ersetzt hat.
    Ansonsten haben wir auf der rechten Seite noch Beschusszeichen aus Köln,
    Seriennummer und Beschussjahr BB / 2011

    Hier im direkten vergleich die RG88, die Ähnlichkeiten fallen durchaus auf...
    Der Verschluss und der Abzugsbügel haben eine leicht andere Bauform,
    sowie auch die Griffschalen der beiden Waffen.

    Das Innenleben ist aber bei beiden Waffen identisch.
    Man könnte sogar den Verschluss austauschen,
    was aber durch unsere Rechtslage schon wieder problematisch werden würde.
    Daher schreibe ich könnte....

    Im Vergleich die RG88 von rechts... dezent..

    Hier auf den beiden folgenden Bildern kann man den Unterschied des "Röhm" und original Röhm Logos gut erkennen.
    Der Hase liegt sozusagen im Ö versteckt.

    Wer sich also nicht sicher ist, ob seine Waffe aus dem Hause Umarex stammt
    oder noch in Sontheim gefertigt wurde,
    sollte auf das Ö achten, sowie auf das Beschussjahr.

    Im Regelfall kann man davon ausgehen,
    dass alles was ab BA gestempelt ist, nicht mehr von Röhm hergestellt wurde.

    Es gibt aber auch die ein oder andere "Mischwaffe", dort wurden die Teile noch in Sontheim gefertigt,
    der Zusammenbau erfolge allerdings in Arnsberg bei Umarex.

    So sind die Teile zwar noch Röhmer, die Endmontage übernahmen aber die Arnsberger.
    Qualitativ sind hier aber keinerlei Nachteile für den Endverbraucher entstanden.
    Ausgenommen die aufgedruckte Beschriftung und der fehlende grüne Koffer.

    Unverwechselbar das originale Röhm Logo,
    wie es auch heute noch auf deren Spannwerkzeugen zu sehen ist.

    Beschuss BB / 2011,schlussfolglich ist diese HSC eine Umarex Fertigung.

    Hier spiegelt sich der für mich entscheidende Unterschied, warum mir die HSC besser gefällt als die RG88...
    Das original Mauser Logo..

    Es gefällt mir gut, dass der Schriftzug in das Material eingelassen wurde, dass sieht m.E.
    einfach besser aus als wenn die Beschriftung einfach nur aufgedruckt wird.

    Auch hier schön zu erkennen, die Aussparung für den innenliegenden Schlittenfanghebel.

    Ansicht der HSC von hinten...

    Mündungsansicht ohne Blltzlicht

    Mündungsansicht mit Blitzlicht.
    Die Laufsperre war generell bei den Röhm Waffen etwas dezenter,
    diese wirkt nicht ganz so aufdringlich wie der typische Mercedesstern.

    Wobei dies jetzt aber beim aktuellen Modell der Walther PPQ abgeändert wurde,
    und man hier ebenfalls eine dezentere Laufsperre übernommen hat.

    Das HSC Magazin passt selbstverständlich auch in die RG88, wie weiter oben schon beschrieben.

    Die Magazine sind mit Angaben zu beiden Modellen gestempelt.
    Ob man dies alles aus Kostengründen baugleich gestaltet hat,
    entzieht sich meiner Kenntnis, wäre aber naheliegend.

    Hier das RG88 Magazin im Vergleich zu oben.

    Der Zerlegevorgang ist PPK typisch, der Abzugsbügel muss nach unten gezogen werden,
    dass Magazin sollte in diesem Fall bereits entfernt sein, sowie
    der Hahn vorgespannt und gesichert.

    Anschliessend kann der Verschluss ganz einfach nach hinten abgezogen werden.


    Verschlussfeder ( einfach nicht gewickelt ) Griffstück und Magazin

    Ebenso sieht es bei der RG88 aus.

    Die Feder ist auf einer Seite etwas enger,
    die engere Seite muss beim Zusammenbau zuerst auf den Lauf gezogen werden.
    Ansonsten läuft man Gefahr, dass die Feder durch den Verschluss springt,
    bzw. die Waffe nicht einwandfrei repetiert.

    Das Verschlussstück, die Auszieherkralle hier sichtbar im Bild ist aus Stahl gefertigt.

    Ebenso hat der Stossboden eine Stahleinlage, der Schlagbolzen ist ebenfalls aus Stahl.

    Detailbild des Stossbodens.

    Die Walzensicherung ist ebenfalls aus Stahl hergestellt.
    Allerdings ist der Hammer aus Zinkgus.
    Diese Kobination Zinkguss gegen Stahl ist nicht die beste Lösung,
    sollte aber im Regelfall funkitionieren.

    Wird die Walzensicherung wie auf dem unteren Bild umgelegt,
    verdeckt diese den Schlagbolzen.
    Ergo > Der Hammer kann den Schlagbolzen nicht mehr auslösen.

    Blick ins das Kartuschenlager der HSC.

    Ausstosser, Abzugsgestänge und Unterbrecher sind aus Stahlblech gefertigt.

    Im Lauf befindet sich ebenfalls eine Stahleinlage.



    Die Waffe im gesicherten Zustand.

    Entsichert, der Hahn liegt nun direkt auf dem Schlagbolzen.
    Daher auch meine Todschlagtheorie das die Waffe durch das Fehlen
    einer Sicherheitsrast nicht zur Selbstverteidigung geeignet ist.

    Wird nun bei gespannten Hahn die Walzensicherung umgelegt,
    schnellt der Hahn nach vorne und prallt direkt auf die Walzensicherung.

    Den Schlagbolzen kann der Hahn so nicht mehr auslösen.
    Allerdings mischt hier das alte Leid Stahl gegen Zinkguss kräftig mit.
    Darum würde ich den Hahn auf diese Art und Weise nicht zu oft entspannen.

    Ohne Worte, sollte selbstklärend sein.
    Gerade einem " Neuling" empfehle ich, dass er die Gebrauchsanweisung lesen sollte,
    auch wenn man es vielleicht für überflüssig hält.


    Zum Vergleich ein paar andere Röhm Modelle:

    RG88 9mm PAK
    Pistole 9 mm: Röhm RG 88 Altnickel
    RG800 8mm PAK
    Pistole 8mm: Röhm RG 800
    RG70 .315 PAK

    https://www.co2air.de/wbb3/index.php…1951&highlight=

    Ins Licht gerückt.....


    Mein Fazit zur Mauser HSC90 Selbstladepistole


    Die HSC macht einen sehr hochwertigen Eindruck, ebenso wie ihre Schwester die RG88.
    Beide Waffen stehen in Punkto Verarbeitung und Qualität wohl in nichts nach.

    Ich kenne auch User in diesem Forum, die die HSC90 zur Selbstverteidigung nutzen und empfehlen,
    dahingehend reichen meine Erfahrungswerte aber nicht aus.

    Ich habe die Waffe nicht mit PV oder CN/CS Kartuschen getestet.
    Daher kann ich zur Thematik SV mit dieser hier gezeigten Waffe nichts beitragen.
    Ausser das Fehlen einer Sicherheitsrast, was für mich Grund genug ist die Waffe nicht zur SV einzusetzen

    Generell empfehle ich aber,
    wenn eine Schreckschusswaffe zur Selbstverteidfgung genutzt wird,
    dass diese von jedem persönlich getestet werden muss.

    Ob sie mit der jeweiligen Abwehrmunition tauglich ist oder nicht,
    kann man nur durch intensives Testen mit diversen Munitionssorten (Abwehrmunition ) herausfinden.

    Ein von mir oben schon genanntes Negativkriterium möchte ich aber nochmals ansprechen.

    Mir sagt es gar nicht zu, dass der Hammer bei entsicherter Waffe direkt auf dem Schlagbolzen aufliegt,
    dies kann ungewollte böse Folgen haben.
    Eine Sicherheitsrast wäre hier von entscheidenden Vorteil gewesen.

    Ein Schlag auf den Hammer könnte hierbei dazu führen,falls sich eine Kartsuche im Kartuschenlager befindet,
    dass die Kartusche ungewollt ausgelöst wird.

    Wenn die Waffe mittels der Walzensicherung entspannt wird, knallt Zink gegen Stahl...
    Hier wäre zumindest eine Stahleinlage im Hammer vorteilhaft gewesen.

    Das mag sicherlich einige Male gut gehen,
    doch für den Dauergebrauch würde ich diese Art die Waffe zu entspannen allerdings nicht empfehlen.


    Für Silvester wäre die HSC zumindest für meine Verhältnisse untauglich.
    Ich verwende hierbei lieber Selbstladepistolen mit einer höheren Magazinkapazität. Das ist aber Ansichtssache.

    Zur Verarbeitung...
    Die Kombination aus Stahl und Zinkguss hat sich in diesem Fall seit vielen Jahren bewährt.
    Ich würde mir wünschen, dass weiterin hochwertige Schreckschusswaffen produziert werden,
    egal von welchem Hersteller das dann sein mag.
    Die HSC hatte einen ungefähren Anschaffungspreis von 150 Euro, diese aber durchaus gut investiert sind wie ich finde.
    Ein Stück das in jede Sammlung passt und mit aufgenommen werden sollte.
    Leider wird die HSC90 inzwischen nicht mehr hergestellt, daher sind nur noch Restposten bei den Händlern verfügbar.
    Ansonsten kommen nur die üblichen Verdächtigen im Netz in Frage.
    Wer also bereits eine Mauser HSC90 bei sich zu Hause hat, darf sich glücklich schätzen.


    "Alle meine Testberichte sind selbst Verfasst, die Bilder sind mein Eigentum. Dieser Testbericht spiegelt nur die Meinung des Verfassers wieder."

    Falls sich irgendwo ein Fehler eingeschlichten haben sollte, wäre ich dankbar einen dezenten Hinweis per PN zu erhalten.


    *Testbericht Nr. 32 <> November 2013 / Saalach-Mrs.Mag.*