Beschusstest einer Schutzbrille

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 23.413 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Juni 2003 um 14:54) ist von rugerclub.

  • Warum eine Schutzbrille?

    Kein anderes Sinnesorgan ist so leicht verletzbar wie ein Auge

    Verschiedene Risikofaktoren beim sportlichen Schiesssen, wie z. B.: Abpraller
    und Splitter, machen es im unumgänglich das Schutzbrillen getragen werden.

    Um einen Eindruck zu vermitteln welche Durchschlagskraft ein Diabolo aus
    einer Co²-Waffe entwickeln kann, sind im Forum schon mehrere Bilder mit
    diversen Beschusstest aufgeführt wurden. Blechdosen, Flaschen, Bücher
    werden je nach Dicke mühelos durchschlagen. Ausserdem findet Ihr im
    Downloadbereich einen Film, der den Beschuss eines Eies zeigt - stellte
    euch einfach vor es währe euer Auge :(

    Desto wichtiger war es uns (full.house und mir) das wir mal einen
    Beschusstest einer Schutzbrille durchführen.

    Dies ist eine normale Schutzbrille wie sie von namenhaften Herstellern für
    den Bereich der persönlichen Schutzausrüstung am Arbeitsplatz angeboten
    werden. Vermehrt finden diese Brillen auch Einzug in den privaten Bereich, da
    die verwendeten Sichtscheiben aus Polycarbonat über eine hochwertige
    optische Vergütung verfügen - also Schluss mit einem verschwommenen
    Blick.

    Beim Kauf einer Schutzbrille sollte man darauf achten, das die Sichtscheiben
    auch seitlich das Auge bedecken. Zu diesem Zweck müssen die Scheiben
    gebogen sein, oder aber man steckt auf die Bügelseiten noch zusätzliche
    Scheiben auf was aber nicht besonders chic aussieht.



    Der Versuchsaufbau: die Brille wurde mit den gekreuzten Bügelenden in einen
    Schraubstock gespannt. Durch die über Kreuz gehenden Bügel konnte eine
    Pufferung der Stosskraft erreicht werden, ähnlich wie sie auftreten würde
    wenn man die Brille auf der Nase trägt.


    Der Beschusstest wurde mit einer Crossman 1008 und CK92 durchgeführt.
    Unter Verwendung von neuen Kapseln und handverlesenen (!) Diabolos
    :confused2: wurde die Schutzbrille aus fünf Meter mit drei Schuss beschossen.

    Nach dem ersten Treffer flog die Sichtscheibe auf der gegenüberliegenden
    Seite heraus, was wohl damit zu tun hat, das sich die Aufprallenergie auch
    seitlich entwickelt und die Brille so gezwungen wird sich zu verformen.
    (Knautschzone).

    Das Ergebnis war verblüffend!

    Nichts, aber auch gar kein Kratzer!! Die Schutzscheiben waren völlig
    intakt und wiesen keine Risse oder Deformationen auf. Lediglich ein kleiner
    Abdruck war zu sehen. Dieser lies sich aber mit einem Tuch wegwischen als
    währe nie was geschehen.



    Den ultimativen Härtetest hatte die Brille aber noch vor sich, direkter Beschuss
    mit HP aus 0,5 Meter.

    Hier das Ergebniss: Wieder kein Aufbruch der Polycarbonatschutzscheibe,
    kein Splittern, keine Deformation - rein überhaupt nichts.


    Ich glaube das man damit die Diskussion über das Für und Wieder von
    Schutzbrillen entgültig abschliessen kann. Ich kann nur jedem raten, im
    eigenem Interesse beim Umgang mit Schusswaffen an die persönliche
    Schutzausrüstung zu denken und dazu gehören auch Schutzbrillen.


    Vielleicht noch ein Tip:
    [list=1]
    [*]gelbe oder blau gefärbte Schutzscheiben erhöhen den Kontrast.
    [*]Ganz wichtig ist die Verwendund des Materials Poycarbonat, bitte keine Glasscheiben verwenden. Herkömmliche Korrektionsschutzbrillen gegen
    Kurz- & Weitsichtigkeit sind aus Cast Resin (CR39) hergestellt und haben
    eine höhere Festigkeit gegenüber Glas, sind aber nicht so Formstabil wie
    Polycarbonat
    [/list=1]

    Hier noch ein paar Brillen die ebenfalls die nötige Festigkeit und Form mitbringen:

    Durchgehende Schutzscheibe

    Brille mit seitlich aufgesetzten Schutzscheiben

    noch eine druchgehende Schutzbrille ohne Mittelsteg