Hallo !
Nachdem ich nun schon länger ausgesprochen interessiert hier im Forum mitlese, dabei natürlich schon sehr viel gelernt habe und sich inzwischen auch schon ein rundes Dutzend SSWs bei mir angesammelt haben, seit Anfang 2012, habe ich jetzt mal folgende Fragestellung, zu der ich mir Infos und Hilfe erhoffe.
Es ist quasi die Umkehrung einer Fragestellung, die ich ansonsten hier im Forum schon sehr, sehr häufig gelesen habe, nämlich "Funktionieren ältere PTBs von 8mm Waffen mit heutiger Munition ?". Jetzt also mal in die andere Richtung ...
Die Frage dreht sich um das Thema, mit welchen PTBs der Röhm RG 9 (PTB 232 / 413) und der RG 800 (PTB 300 / 414) man 600 bar Munition gefahrlos abfeuern könnte, d.h. also ohne sich selbst oder die Waffe zu gefährden.
Bisher war ich davon ausgegangen (so wurde es jedenfalls meiner Erinnerung nach üblicherweise beschrieben), dass ich bei der RG 9 die PTB 232 dafür nehmen müsste (also nicht die spätere PTB 413) und bei der RG 800 ganz entsprechend die PTB 300 anstatt der späteren 414. (Ich selbst habe eine RG 9 PTB 413 mit Beschuss 1994.)
Im Lexikon hier auf CO2air heißt es z.B. zur RG 9 :
"Die erste PTB-Version (PTB 232) war noch für 600 bar ausgelegt, die Neuauflage für die CIP-konforme, schwächere Patrone mit 450 bar ausgelegte PTB 413 kam Anfang der 1990er Jahre auf den Markt ..."
Das würde sich allerdings widersprechen mit folgenden zwei Beiträgen, der erste von Kolibri :
"Ich habe mir vor langer Zeit mal die Mühe gemacht aus einer alten orginalen PTB-Liste die Zulassungsjahre herauszuschreiben (...) :
Röhm RG 9 BTB 232 PTB-Zulassung 1980-1985
Röhm RG 9 PTB 413 PTB-Zulassung 1985-1994 "
(diese Angaben seien allerdings ohne Garantie),
sowie von Derringer :
"... frage ich mich, welche Munition ich mir für die RG9 (PTB 413, Baujahr 1986) zulege."
Demnach würde es also die RG 9 mit PTB 413 bereits seit Mitte der 80er Jahre geben. (Wer hat vielleicht selber so ein Exemplar und kann das bestätigen ?)
Entsprechendes scheint für die RG 800 zu gelten, laut Testbericht von Christian :
"Die RG800 wurde mit der PTB300 von 1982 bis 1985 und in der PTB414 von 1985 bis 1994 gebaut."
Demnach würde es die PTB 414 also ebenfalls seit Mitte der 80er Jahre geben (Bestätigung ?).
Da aber die Umstellung von 600 bar auf 450 bar Munition gemäß mehrerer Beiträge (z.B. von thomas magnum) noch nicht Mitte der 80er Jahre stattfand, sondern offenbar erst gegen Ende der 80er / Anfang der 90er, dürften demnach (jedenfalls der Logik nach) die PTBs 413 u. 414 eigentlich nicht grundsätzlich ungeeignet für 600 bar Mun. gewesen sein, da diese Mun. in der 2. Hälfte der 80er Jahre ja demnach noch auf dem Markt war !? (Soweit richtig geschlussfolgert ?)
(Warum hätte Röhm bereits ab 1985, also mehrere Jahre vor der Mun.-Umstellung, Waffen verkaufen sollen, die nur noch Mun. mit niedrigerem Druck verkraften ? Klingt eigentlich nicht ganz logisch, oder ?)
Müsste man von daher also nicht schlussfolgern können, daß man mit Waffen der PTB 413 u. 414 - zumindest schon mal mit Beschussjahren aus den 80ern - auf jeden Fall auch 600 bar Mun. gefahrlos verschießen können müsste ?
Und : Wenn das so sein sollte, warum sollte das dann eigentlich für Beschussjahre aus den 90ern mit derselben PTB nicht genauso gelten ?
Was sollte während gleich gebliebener PTB 413 / 414 so geändert worden sein, daß es mit einer 1994er Waffe dieser PTB nicht mehr ratsam wäre, 600 bar Mun. zu verschießen (abgesehen vielleicht von einer evtl. Verringerung der Verschlussfederstärke) ? Sollte es ansonsten wirklich z.B. zum Einsatz anderen, "schwächeren", schlechteren oder dünneren Materials gekommen sein ab Anfang der 90er bei derselben PTB ?
Bisher hatte ich den Eindruck, daß sobald ein Hersteller wirklich maßgebliches ändert an einer Waffe, dann auch eine neue PTB fällig würde.
Zum Wechselzeitpunkt der PTBs selber, also 1985 (232/300 >> 413/414), gab es natürlich wohl Änderungen, beispielsweise wird wohl der Lauf etwas weniger frei geworden sein, der Gas-Staudruck dadurch etwas höher, auch die Verschlussfeder könnte da schon mal etwas schwächer geworden sein (?). Das ändert aber alles ja soweit erstmal noch nichts an der o.g. Schlussfolgerung, denn in der 2. Hälfte der 80er müsste es nun mal diese PTBs 413/414 UND die 600 bar Munition zur gleichen Zeit auf dem Markt gegeben haben.
Und in der Bedienungsanleitung dürfte wohl kaum gestanden haben : "Bitte schießen Sie nicht mit aktueller Munition. Warten Sie noch ein paar Jahre ..."
(Falls die Verschlussfederstärke tatsächlich Anfang der 90er (nochmals) etwas verringert worden wäre, würde so etwas alleine schon ausreichen, um die Waffe dann "ungeeignet" für 600 bar zu machen ?)
Bei der Fragestellung, ob ältere PTBs auch mit heutiger aktueller Mun. noch zuverlässig funktionieren, heißt der Ratschlag ja üblicherweise "einfach mal ausprobieren" ...
Bei der hier gestellten umgekehrten Frage ist das naheliegenderweise nicht die einzige Antwort, die man sich erhofft ...
Ich weiß auch, oder habe das jedenfalls hier gelesen, dass der amtliche Beschuss angeblich auch grundsätzlich mit stärker geladener Munition stattgefunden haben soll. Aus dieser Annahme (oder Vermutung) allein aber schon zu schlussfolgern, dass man dann quasi mit JEDER 8mm Waffe (egal welche PTB u. egal welches Beschussjahr) bedenkenlos und gefahrlos 600 bar Mun. abfeuern kann, das wäre mir persönlich im Moment noch etwas zu unsicher (oder IST es etwa genau so ?).
Ich würde mir da gerne eine etwas fundiertere Info erhoffen von den Experten hier für diese grundsätzliche Fragestellung. (Im Optimalfall BEVOR ich 600 bar Mun. in meine RG 9 von 1994 reintue ...)
Vielleicht hat ja jemand auch ganz praktische Erfahrungen mit PTB 413 / 414 und 600 bar Munition gemacht, mit 90er Beschussjahren sogar womöglich ?
(Ich würde mir sehr gerne irgendwann auch mal eine RG 800 anschaffen, da wäre ja dann auch die Frage, welche PTB es sein sollte.)
Danke schon im Voraus für Infos und Erfahrungen !!