Bleikugelfang im Koffer

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.087 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juli 2013 um 16:38) ist von fraenzchen.

  • Moin,

    ich wollte
    meine Kugelfanglösung für die Wohnung vorstellen.
    Da der Klamotten-in-Pappkarton-Kugelfang zu sehr staubte, und nicht schön anzusehen war, musste ein Neuer, genauso geräuschloser, her.

    Benutzt habe ich:
    - Einen alten Besteckkoffer
    - 100 cm x 30 cm x 0,125 cm Walzblei vom Dachdecker 4,3 kg
    - Eine beschädigte Bodenschutzmatte für Bürostühle
    - Zwei Schrauben mit Mutter
    - Etwas Klebeband
    - Zwei Schraubhaken
    - 12 Nagel-/Kabelschellen

    Zu den Kosten kann ich leider nichts sagen.
    Bis auf das Blei lag alles in meiner Bastelkiste. Beim örtlichen Dachdecker gab es das 4,3 kg Walzblech als Reststück geschenkt. (Habe mich mit einem Strauß Mettendchen bedankt)


    Der Koffer geschlossen.
    Durch die vier Löcher im Deckel habe ich beim ersten Versuch die Bleiplatte angeschraubt. Aber schräge Bleiplatten funktionieren nicht.


    Aufgebaut.
    Der Kofferdeckel, an dessen Vorderkante die Bleiplatte freischwingend hängt, wird von dem Schirm in einem 45 Grad Winkel gehalten. Dies ist nicht willkürlich festgelegt, sondern das Maximalmaß des Schirms, in dem er zusammengeklappt in den Koffer passt.


    Frontalansicht.
    Für die Scheibe wurde ein Loch geschnitten, dass 1 cm weniger Kantenlänge besitzt als die üblichen 12er-Karten. Man kann noch die Bleistiftumrandung der Karte erkennen.



    Mit Scheibe.
    Die Scheiben werden von Nagelschellen gehalten. Die Nagelschellen stecken in vorgebohrten Löchern im Schirm und werden von hinten mit dem Plastikteil einer zweiten Schelle gekontert.


    Schirm.
    Der Schirm besteht aus vier Teilen. Die beiden Seitenteile tragen den mit der Bleiplatte beschwerten Deckel. Das Frontteil nimmt die Scheibe auf. Es besteht aus zwei Teilen, da die kaputte Bodenschutzmatte kein einteiliges Stück mehr hergab.

  • Schirm von hinten.
    Front und Seitenteile sind durch Klebeband verbunden, welches wie ein Scharnier wirkt. Die zwei Teile der Frontplatten wurden oben mit zwei Schrauben verbunden. Die langen Kontermuttern dienen auch zum Aufhängen von Plinkingzielen.


    Bleiplatte frontal.
    Nach ca. 1500 Schuss sieht das Blei so aus. Man sieht sehr schön, wie die Diabolos die Karten stanzen und das Konfetti teilweise anpinnen.


    Bleiplatte schräg.
    Man erkennt hier schon deutlich die Mulde, die die Schüsse in das Blei gehämmert haben.


    Blei Profil von rechts.
    Hier sieht man die vier Lagen gefaltetes Blei.


    Blei Profil von links.
    Hier sieht man die Beule der Trefferfläche auf der Rückseite.


  • Aufhängung.
    Die gefaltete Bleiplatte wurde angebohrt und mit Schraubhaken an die Vorderseite des Deckels geschraubt.


    Müll.
    Der Stoff mit dem Koffer ausgekleidet wurde habe ich zur besseren Reinigung entfernt.
    So viel Konfetti und abgetropfte Diabolos fallen nach drei CO² Kartuschen (ca. 250 Schuss bei 2,5-3 Joule) an.


    Abgebaut.
    Der Schirm liegt gefaltet im Koffer. Die Bleiplatte wird zum Verstauen nicht ausgehängt.

    Ursprünglich sollte eine Bleiplatte gegossen werden. Da die Delle sich aber nicht mehr vergrößert, wird das verschoben, bis die Platte durchgeschossen ist.

    Der Schirm sollte auch nur ein Provisorium darstellen, und Erfahrungswerte liefern. Er funktioniert aber auch besser als gedacht. Dieser Schirm wurde noch nicht getroffen. Aber ein Reststück hielt 10 direkte Treffer aus 3 m aus, bevor es splitterte. Die Abpraller kamen 0-2 m vor dem Koffer zum liegen.
    Trotzdem wird er mittelfristig gegen einen höheren und kürzeren Schirm getauscht, um eine Beleuchtung anzubringen.
    1. An der Vorderkante des Kofferunterteils (Warmweiß) für die Kartenvorderseite
    2. An der Schirmrückseite um das Kartenloch, um die Bleiplatte zur besseren Treffererkennung anzustrahlen (Rot oder Grün)
    Das Material für den neuen Schirm steht noch nicht fest, mal sehen was mir so in die Hände fällt.

  • Saubere Arbeit. Klasse Idee.

    ...Ursprünglich sollte eine Bleiplatte gegossen werden. Da die Delle sich aber nicht mehr vergrößert, wird das verschoben, bis die Platte durchgeschossen ist....

    Unwahrscheinlich, dass du diese 4 Lagen im Laufe der Zeit durchschießt. Durch deine Treffer wird die Delle immer wieder gefüllt. Da kannst du auch mit 7,5 Joule-Gewehren draufhalten, ohne dass die vierte Lage nachgibt.

    Gruß
    Roland

  • Unwahrscheinlich, dass du diese 4 Lagen im Laufe der Zeit durchschießt.


    Das habe ich auch gedacht. Um sicher zu gehen, dass ich Niemanden zum Nachbau animiere ohne den Endzustand zu kennen, habe ich extra etwas gewartet um diesen Bericht zu schreiben.
    Hätte ich mal besser noch eine Woche gewartet, denn heute ist es doch passiert - typisches Timing für mich.
    Ich habe heute eine CO²-Kartusche für den FWK geschossen (ca. 80 Schuss, Einschießen, Wertung, Plinken). Dann habe ich bei meiner RWS C225 den Lauf gewechselt, um so noch eine Wertung zu schießen. Nach 15 Schuss hat der Kugelfang angefangen Geräusche zu machen. Es hat sich angehört, als ob man auf Holz schießt. Und das habe ich wohl auch.


    Von Vorne
    Für den Kontrast habe ich rote Pappe hinter die Platte gehalten.


    Von der Seite / Hinten

  • Sorry, dass ich das übersehen hatte. Deine Platten schwingen. Meine sind fest installiert. Und wenn die Platten satt aufliegen, passiert das nicht. Stabile Rückwand vorausgesetzt.

    Gruß
    Roland

  • nimm eine PC Gehäusewand und verbinde sie mit den Bleischichten, dann dürfte es nicht mehr passieren. Denke, dann kannst Du auch frei schwingen lassen. PC Wand deswegen, weil leicht.

    Gruß

    Carsten :rolleyes:

  • Lasse die hängenden Bleiplatten weg und befestige eine etwas leichtere Stahlplatte (dürfte trotzdem noch 6mm stark sein) fest im Deckel.
    Die wird garantiert nie verformt und auftreffende Dias werden dank des 45°-Winkels nach unten abgelenkt, da sollte ein Stück Teppichrest auf einer Spanplatte die Restenergie locker aufnehmen können.


    Stefan

  • Prima Idee mit dem Koffer.
    Allerdings darf man nicht vergessen das er mit der Zeit immer schwerer wird.
    Und dann passiert es, man hat den Handgriff in der Hand und der Koffer bleibt stehen. :D

    Obba Gerrit

  • Stahl ist keine Alternative, denn der Koffer ist für das Pistolenschießen in der Wohnung, und muss deshalb leise sein. Es wird bei Blei bleiben.

    Die Platte an der Rückwand zu befestigen geht auch nicht, da man dann den Deckel komplett öffnen muss, damit die Platte senkrecht steht. Macht man das, kippt der Koffer bei leichter Berührung nach hinten um.

    Das Blei auf eine stabile Unterlage zu schrauben ist eine gute Idee und war auch mein erster Gedanke.
    Den langen Bleistreiefen habe ich neu gefaltet, und mit der Flex eine alte Tür eines Sicherungskasten zurechtgeschnitten. Die Enden der Tür habe ich über das Blei gefaltet und alles verschraubt.
    Das muss halten, bis ich Zeit finde das Blei in eine Form zu gießen. Ich danke da an eine Keksdose.
    Neue Fotos mache ich, wenn alles fertig ist (inkl. Beleuchtung).