Tschechischer Militärkarabiner VZ 35

  • Bei dem hier vorgestellten Gewehr handelt es sich um ein tschechoslowakisches Militär Trainingsluftgewehr das 4,46mm Bleirundkugeln verschiesst.
    Es befand sich ursprünglich im Besitz eines österreichischen Schornsteinfegers der damit in der Zeit des dritten Reiches in der Armee trainierte hatte und hat jetzt über Umwege seinen Platz bei mir gefunden.

    Es wurde 1935 gebaut. Der Abnahmestempel zeigt den tschechischen Löwen.

    Da es die Seriennummer 2406 trägt, dürfte es zu den ersten 5000 Gewehren gehört haben die damals produziert wurden und direkt an die Armee geliefert wurden.

    Deren Seriennummer lagen zwischen 0001 und ca. 5700. Die Ähnlichkeit zum Karabiner 98 und zum tschechischen VZ24 sind deutlich erkennbar.
    Es verfügt über eine Bajonetthalterung und einen Kornschutz der ebenfalls an das VZ24 angelehnt ist.

    Die Visierung geht von 5 bis 25 Meter.

    Die 25 Meter sind kein utopischer Wert, da das Gewehr recht stark und genau ist.
    Mit 4,4 mm Haenel -Rundkugeln habe ich eine V0 von über 150 m/s gemessen.
    Das ist deutlich über dem was andere Rundkugelrepetierer erreichen.
    Mit der etwas größeren 4,46 mm Munition, die ich leider zur Zeit nicht besitze, könnte es eventuell noch etwas stärker sein.
    Der Lauf hat Züge und Felder und auf 10 Meter trifft man problemlos das schwarze der Luftgewehrscheibe.
    Geladen wird in ein Reservoir hinter der Kimme. Ein Druck und der Deckel des Kugeltrichters klappt auf.

    Dieser fasst ca. 20 Rundkugeln.
    Zum Laden dreht man den Kammerstengel nach oben und zieht ihn über einen Hebelarm nach hinten.

    Die Sicherung ist der Ring am Ende des Systems. Er rastet in 3 Stellungen (9 Uhr, 12 Uhr und 3 Uhr), wobei man nur in der Stellung "9 Uhr" wie auf den Bild oben schiessen kann.
    Beim Zurückziehen des Kammerstengels bewegt sich ein Laderöhrchen im Lauf zurück und läßt eine Kugel aus dem Trichter in den Lauf.

    Beim Vorschieben wird sie vom Röhrchen nach vorne in ihre Abschussposition geschoben.
    Besonders zu erwähnen ist noch die Kolbendichtung mit einem Kolbenring aus Metall, die in einem innen gehonten Zylinder läuft.
    Diese Technik wurde später wieder bei Matchluftgewehren wie dem Feinwerkbau 300 verwendet.
    Fast alle Teile des VZ 35 sind massiv. Es wurden sehr viele Dreh- und Frästeile verbaut, die den Preis des Gewehres für damalige Verhältnisse sehr teuer werden ließen.
    Bei seinem Nachfolger, dem VZ 47, welches hier bereits vorgestellt worden ist, wurde bereits billiger produziert.
    Die Metalldichtung und die hohe Qualität sind wohl mit ein Grund dafür, warum das Gewehr für seine fast 70 Jahre noch in sehr gutem Zustand ist und auch ein gutes Schussergebniss bringt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Paramags (6. Juni 2003 um 22:23)