Eine schnelle Arbeit für zwischendurch ( keine 20 Stunden ).
Das stark heruntergekommene Gewehr stand noch in der Sammlung, ich hatte es vor Jahren günstig erworben. Eine große Planung war nicht erforderlich, die Zeichnung der HW 97 wurde als Grundlage verwendet und leicht geändert, das Gewehr ist jetzt auch für Linksschützen geeignet.
Länge: 115 cm
Gewicht: 4,2 Kg
Visierung: ZFR 4 x 40 auf Haenel – Montage vom Sportwaffencenter Gotha
System: H 303 S mit 16 mm Laufmantel
Schaft: amerikanischer Nussbaum und Mooreiche behandelt mit Balsin Schaftöl, Schaftkappe aus 5mm starkem Gummi
Zur Herstellung:
- Zeichnung und Nussbaumbohle, ein schönes Stück mit wildem Wuchs im unteren Bereich.
- das System ist ausgefräst / gestemmt, die Anprobe
- Pech – ein großer Rindeneinschluss im Holz, vorher nicht sichtbar, musste mit Hölzern und NB Kitt ausgeflickt werden, mit etwas braunem und schwarzem Farbstift wird dann der hellere Kitt angepasst.
- Die besondere vordere Systembefestigung – 2 schräg stehende Schrauben – erfordert einen breiteren Vorderschaft. Deshalb wurde der Schaft nur oben verjüngt und lässt sich
natürlich dann auch besser halten. Durch in die Löcher eingedrehte angespitzte Madenschrauben wird die genaue Lage der Löcher im Holz markiert.
- Beim schrägen bohren der vorderen Schrauben werden Keile mit dem passenden Winkel ( = der halbe Winkel zwischen den Schrauben ) untergelegt.
- Der Abzugsbügel, mit Bohrer und Flex aus einem 20 mm Stahlstück geschnitten und poliert. Die Linie der Vorderschaftverjüngung wird vom Abzugsbügel aufgenommen und weitergeführt.
- Vor dem runden der Schaftbacke wird das System mit ZFR eingesetzt und Schritt für Schritt soviel heruntergeschliffen, bis der Anschlag bei gut aufgesetzter Wange stimmt, das Holz zur besseren Bearbeitung eingespannt in der Hobelbank.
- 2 Gewichte für die bessere Balance werden in Löcher unter der Schaftkappe eingesetzt, 16 mm Rohrstücken sind mit Restblei ausgegossen.
Fertig:
Eine solche Schaftform ist von der Industrie auf Grund des hohen Anteils der notwendigen Schleifarbeiten von Hand ( hier ca 5 – 6 Stunden ) kaum wirtschaftlich herstellbar, zumindest würden wohl die wenigsten Kunden den dann erforderlichen Preis bezahlen wollen ( und können ).
Ich bedanke mich für das Durchlesen des Beitrags.
Mit freundlichen Grüßen
FrankDie