WEIHRAUCH HW 97 KT BLACK LINE NICKEL, eine erste Bewertung.

  • DIE WEIHRAUCH HW 97 KT BLACK LINE NICKEL, eine erste Bewertung.

    Vor ein paar Tagen wurde mir von einem Privatverkaufer eine 97 KT “Synthetic Stainless"angebotenen, die wie vom Verkäufer beschrieben, nur etwa zwei Monate alt war (?) und aus der nur etwa 50 Schuesse gefeuert worden waren.Sie war im Kaliber 0,177 und kam mit schönen Doppel-Schraubenmontage und einer chinesische FM ZFR von 4-16 x 44 Side Fokus ausgestattet,und in einer schönen Weihrauch Gewehrtasche.

    Im Besitz einer brünierten 97 K in einem laminierten blauen Schaft, war meine Neugier für eine "Edelstahl"-Version in der neuesten synthetischen Lochschaft aelter als von gestern.

    Ich war sehr erfreut, dass Weihrauch sich endlich entschlossen hatte, synthetische Schaefte zu seiner 97er Linie hinzufügen und auf den Bildern sah der Nickel-Finish des Systems auch ziemlich gut aus. Sie ist die neueste Ausfuehrung der HW 97 K und ich musste mir einfach eine zulegen. Dies ist die Waffe die momentan den letzten Stand des Entwicklungsgangs der HW Unterhebelgewehren seit 1983 (mit der HW 77 angefangen) bis heute darstellt.


    Allgemeiner Eindruck.

    Abgesehen vom Verkaufsrethorik sah die Buechse auf jeden Fall sehr gut gepflegt ausund das Spannen seines Systems erzählte mir, dass sie fast neu war.

    Sie war etwass laut,obwohl sie etwas moderater ausfiel als meine blaufarbige Laminatschaftbuechse. Der Abzug war sehr schwergaengig und musste sich etliche Umdrehungen mit dem Schraubenzieher gefallen lassen, um ihn akzeptabel zumachen.

    Die matte, vernickelte Metallflaechen wiesen eine Art von gelblicher Schimmer auf. Sogar im vollem Sonnenlicht scheint sie aber nicht eine große Hilfe zu sein umdie Aufmerksamkeit von Such-und Rettungs-Flugzeugen auf sich zu ziehen, so zusagen. Vielleicht wird die Jagd nicht vom Glitter total unmoeglich gemacht weil das Wild vorgewarnt wird. Die Metallteile und deren Verarbeitung waren makellos und so auch der Schaft.

    Auf den ersten Blick gab es sehr wenig schlechtes zu melden, meinem Auge nach.
    Die Balance war nicht zu weit nach vorne, obwohl der Hinterschaft hohl ist, leichter und um 10mm kürzer als auf dem Holzschaftversion mit Pistolengriff. Mit meiner jetzigen ZFR Set-up liegt der Gleichgewichtspunkt etwa 10 cm vor dem Abzugsbügel. Abzugslaenge ist nur spärlich, bei 35 cm und es wäre angebracht eine dickere Schaftkappe unterzubringen.

    Im Betracht ihres Systemfinish und synthetischen Schaftmaterials würde sie vor allemfür Hunter Field Target Arbeit passen, und deswegen habe ich nieverstanden, warum HW nicht die gleiche verstellbare Kolbenplatten abWerk liefert, die sie auf dem hölzernen Daumenlochschaft Version der97 KT montiert. Fragen über dieses Problem wurden von Weihrauchsogar in diesem Sinne beantwortet, dass weder das OEM-Pad der 97 KT Holzausführung, noch das der HW 98 Knicklauf, auf den Kunststoff 97er Schaft passt. Anscheinend sind die Bohrungslöcher in der Plattenicht mit denen im Kunststoffkolben ausgerichtet. Während ich doch darueber spreche, vielleicht kaeme HW sogar auf die Dauer dazu um imZukunft die Hinterschaftkonfiguration so auszulegen, dass dieses eine einstellbare Backe zur Verfuegung stellt, ebenso wie auf der HW 98Knicklaufbuechsen. Gerade Kunststoffschaefte eignen sich dazu ja besonders gut.

    Aber dieses ist gegruendet auf der Gedanke, dass die Kombination des Nickel-Finish mit synthetischem Schaftmaterial die Waffe speziell für FT und HFT geeignet macht.

    Allerdings haben wir mit dem auszukommen, was uns angeboten wird, so laesst uns auf das, wasvor uns liegt, konzentrieren. Da er komplett beidhändig ist, istder Schaft grundlegend fuer dieses Modell, und deswegen werden wiruns in erster Linie mit dem neuen Schaft befassen.


    Der neueKunststoffschaft.

    Neu für mich war derBesitz einer Waffenkombination zusammengesetzt aus einemsynthetischen Schaftmaterial mit einem Daumenlochkonfiguration. Daeine hölzerne Daumenlochschaft angeblich zwei bis drei Mal stärkerist als ein klassischer Pistolengriffschaft, und Kunststoff vielstärker ist als Holz, würde mann sagen, dass dieser neue HW Schaft um ein Vielfach stärker sein wird als der des Standard-97 K. Aberich kann nicht sagen, ob die oberen und unteren Schleifen dieses Schafts hohl oder voll sind, so dass die Stärke nicht unbedingt um ein Fielfach groesser ausfallen wird, aber wahrscheinlich ist der Schaft doch immer noch ziemlich stark ...

    Wer ein Falltestunternehmen würde, Freiwilligen bitte melden, zum Wohle von unsallen!

    Der Schaft kommt mir vor wie aus Polymer im Spritzgussverfahren gefertigt und ist ganz schwarz gefaerbt.
    Obwohl sein Daumenloch sehr groß ist und der Pistolengriff nicht sehr aufrecht, ist die allgemeine Handhabung gut.

    Die Fingermulden führenden Auslösefinger direkt auf seinen Arbeitsplatz und der Nut auf der gegenüberliegenden Seite behindert den Daumen nicht. Inhärent in seinem vollständig beidhändigen Design ist dies oft ein Problem, da Abzugsfingerrille und Daumenrille normalerweise verschieden von Form sind. Aber für mich stellt dies mit dieser Buechse kein Problem da.

    Ich mag es, mit meinem Daumen in der oberen Position zu schießen und obwohl es keine Aushoehlung für einen Daumen gibt, ist es mit etwas Übung möglich,ihn nach oben zulegen und entlang der oberen Schleife des Daumenlochs oder im gekrümmten Bereich oben darauf. Die Dicke des Materials wäre hier sicherlich so stark dass zwei (beidhändige) Daumenauflagen ohne Schwächung des Schaftes untergebracht haetten werden koennen. Der Kolben und Backe weisen glatte, fließende Linien auf und das ganze ist recht ergonomisch; seine Profilierungskanten stoehren nie das Gesicht oder die Hände. Natürlich gibt es keinen Kurzweg, um mit der Hand über den Schaft hinweg die Waffe zu entsichern, es sei denn,Sie sind ein Linkshänder. Das synthetische Schaftmaterial ist schön im Griff, ein bisschen weich oder sogar etwas elastisch, aber nicht schwammig. Die karrierten Griffstellen verleihen den Fingern einen guten Halt. Seine Kanten und Ecken, auch am Spannhebelschlitz, und die Aushoehlungen für die Systemschrauben im Bereich des Abzugsbuegels sind ein wenig scharf, schneiden aber dank des verwendeten Materials nicht in die Finger. Auf holzschäfte sinddiese Bereiche, sofern diese nicht abgeschrägt sind, oft unangenehm fuer die Finger weil sie zubeißen neigen, finde ich. Die Kanten auf das Loch für die hintere, kleinere Schaftschraube fangen die mittleren Finger ein bisschen ein beim Bewegen der Schiesshand. Aber im Allgemeinen fühlt sich alles sehr angenehm an. Die Wangenbacke selbst ist sehr hautfreundlich, der Kamm sicherlich ausreichend breit und komfortabel. Der hintere Rand des Daumenlochs ist schön geschwungen und dick, welches einen guten Halt der schweren Waffeverleiht in der Haltung auf der “ halbbereit, off - Trigger, 45Grad nach unten Position”. Dies ist eine Art Warteposition ich mitden drei kleineren Finger in dem Loch und dem Daumen und Zeigefinger entlang des oberen Kolbens angelegt um diese zu stabilisieren, dieSchiesshand bereit um nach vorne zum Griff zugehen.

    Abb. 1, Pistolengriff Der zu duenner Griff fuellt die Hand zuwenig


    Der Griff könnte eine etwas dickeren Handballenwoelbung (Wundhammer) gebrauchen, ohne die beidhändige Nutzung zubeeintraechtigen, so meine ich. Die obere Schleife des Daumenlochs ist sehr dick und lädt ein, sie als Hebegriff der Waffe zu verwenden. Dies ist besonders praktisch, da inklusiv ZFR mein Set-up rund 5 Kilo wiegt. Die untere Schleife ist sehr dünn und der Griff selbst könnte mit einigen Auswoelbungen außen an der Unterseite, am Verbindungspunkt mit der unteren Schleife, ausgestattet werden.Die Basis des Griffskönnte auch einen konisch erweiterten Form ringsum gebrauchen. Die mittelgroße Schiesshand schwebt ein bisschen zu viel im Freien (inder Luft) los vom Griff, welches eine perfekte Abzugskontrolle etwas beintraechtigt. Es erinnert mich zu sehr an den Standard-M16 / M 4Griff, obwohl der Abzugsfinger in einer geraden Linie mit dem Abzug liegt und hier viel besser gefuehrt wird. Beim schießen vom Benchrest macht meinen Auslösefinger eine äußere Kurve, wenn sie auf dem Abzug ruht, was darauf hindeutet, dass die Nut etwas niedriger und tiefer sein könnte.

    Die leicht erhobenen rutschfesten Stellen am Griff und vorderschaft tragen eine Art punztierte Oberfläche, die nicht scharf ist, unaufdringlich sind,aber immer noch sehr effektiv.

    Ein sehr positiver Punktist, dass wegen der skulptierung im Gegend des Abzugsbügels, ich meine Finger am Abzug ohne Muehe nach vorne strecken kann, in die sichere Position. Eine schöne Kurve auf der Rückseite des Griffes selbst würde die Dinge deutlich verbessern und sogar eine Nut an der vorderen Seite zur Unterstützung der Mittelfinger wäre nuetzlich. Abzugsreichweite ist für mich in Ordnung. Der Kolbenkamm ist auch in Ordnung, könnte aber etwas höher sein. Immerhin ist dies ein nur-ZFR Gewehr. Viele Kolbenkämme für nur -Zielfernrohr Gebrauch sind noch niedriger als die oberen Ränder des vorderschaftes, während sie etwas höher sein sollten. Der Boden des Hinterschafts ist sehr breit und griffig beim Auflegen auf Säcken, und verleiht dem nicht - Schießhand griff nach hinten, zur unterstützung. Schade, dass es hier keinen “Bauchwoelbung” gibt, wie bei den BSA Kunststoffschaeften. Der Griff ist nicht sehr tief, berührt aberimmer noch leicht die Bank oder die hinteren Sandsaecken, die die Waffe unterstützen, und dieses beeintraechtigt wohl die Praezision eines Federgewehrs. Dies wird wohl verursacht von dem etwas untiefen Unterkolben.

    Abb. 2 Die billige, unstabile Kolbenkappe


    Die Schulterkappe ist nicht gebogen, im Gegensatz zu den anderen 97 KT Versionen, und das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Sie ist weder ausreichend weich,noch in seiner Form gestaltet für optimalen "Griff" am Schulter.

    Beim aufsetzen am Schulter klingt sie auch ein wenig hohl und wirkt deutlich billig.

    Ich finde, dass Weihrauch wirklich die verstellbare Version installieren sollte, wie sie der hölzernen Schaft trägt. Dies würde gleichzeitig die Balance,verbessern weil dieser Schaft wieder kürzer ist als sein Vorgänger,so um 10 mm. Dadurch wird der Schuetze wohl gezwungen, das ZFR mehr vorwärts für die richtige Augenabstand zu montieren, was wiederum den Balancierungspunkt noch mehr nach vorne verschiebt. Ich finde,dass ein Hinterschaft aus Vollmaterial wahrscheinlich zu einem besseren Gleichgewicht geführt haben würde. Zweifelsohne hätte Einbau einer schwereren verstellbare Schaftkappe auch eine positive Wirkung auf die Balance. Da der Hinterschaft hohl ist, kann der Benutzer sich aber entscheiden, ihn zu belasten mit etwas Füllung. Füllmaterial kann auch so gewählt werden, dass dämpfung der Geräusche und Vibrationen des Schusszyklus bewirkt wird. Mir jedenfalls ist der Kolben hinten etwas zu hohl und wenigstens koennten die Waende etwas staerker sein. Wenn mann mit den Fingern auf die Stellen neben der Schaftkappe klopft, hoert und fuehlt sichdas nicht sehr solide an. Entfernt man die Kappe, so sieht man nur einen schmalen Quaerstrebe aus Kunststoff der die Kappe unterstuetzensoll und den Kolben in horizontaler Richtung verstaerken soll. Die darauf abgestuetzte Schaftkappe ist uebrigens nicht im Kolbenversenkt. Das ganze macht nicht gerade einen Eindruck grosser Stabilitaet und Verlaengerungsscheiben faenden keinen Halt... Dies ist fuer die naechste Produktionsauflage dieses Modell bestimmt verbesserungsbeduerftig !

    Abb.3 Das innere des Kolbens zeigt nach Entfernen der Kappe dass die Konstruktion stabiler ausgelegt haette werden koennen.


    Im allgemeinen fühlt sichdieser Schaft angenehm an, sowohl an den Händen als am Gesicht.Seine Gussnähte sind an manchen Orten sichtbar, sowie diese auchfühlbar sind, aber sie sind nicht zu sehr störend, weder fuer dasAuge, noch im Gefuehl.

    Leider folgt HW dem Trend zu schlankeren Vorderschaeften, sowie die neuesten Air Arms Schaefte,sondern auf dieser Waffe stört dies mich nicht zu viel. Das vordere Ende ist schmal und flach, mehr als bei den Standard-97 K hölzernen Schaft mit Pistolengriff. Dies macht das Gewehr natürlich wenigerstabil in der “Over-the-Arm Postion” und in der Auflage auf Schiesssaecken. Er erfordert außerdem einen niedrigeren ZFR Set-up,weil wegen des schmaleren Vorderschaftes der Gleichgewicht durch hohen Montagen und große ZFR Objektieven desto mehr seitwärts gestört wird.

    Heute machen Sportschützen leider in der Regel nicht diese Verbindung; wir leben ja in Zeiten,in denen 56 mm Objektieve und 30 mm Hauptröhren Regel sind. Der Resultat ist, dass die Trends sich beidseitig negativ verstaerken, meiner Meinung nach. Aber Mode ist sehr mächtig wie es scheint, wohl mehr als die Gesetze der Praktikabilität.

    Obwohl der Buchenholz Version in diesem Bereich etwas breiter/dicker zu sein scheint, bin ich froh, die synthetische Version des neuen Schaftmodells zuhaben,in Anbetracht der sehr schmalen Streifen von Material an den Seiten der Spannhebelschlitz, und zwar weil Holzschäfte im diesem Bereich sehr anfaellig sind. Wahrscheinlich ist das synthetische Materialviel flexibler und beständig gegen Druck und Brechen. Ich werde dies ausprobieren indem ich die beiden Haelften des Vorderschafts zusammendruecke, wenn das Gewehr aus dem Schaft liegt. Da das vordere Ende schmaler wird (Verjüngung) zur Mündung hin (mehr, als die Buche- und Laminat-Versionen), ist das "Fleisch" des Schafts an den oberen Kanten sehr dünn, besonders dort, wo die vorderen Schaftschrauben sich befinden. Dieser Bereich (mit nur"Splitter von Polymer") erscheint nicht gerade zu eingroßes Vertrauen einzuladen. Lasst uns hoffen, dass diese Stelle den Rückstoß und die Spannkräfte über lange Zeit widerstehen wird und inzwischen auch noch Vibrationen der Schusszyklus ausreichend abdämpfen wird ... Dies ist genau der Bereich, der stark von der Kolben und Feder, wann diese zum Stillstand kommen, schwer gestresst wird, was zu starken Vibrationen fuehrt die leicht über dem direkt anliegenden Lauf weitergeleitet werden!

    Abb. 4 Die ganz duenne Oberkante des Vorderschafts im Lademuelde- und Laufhalterungsbereich wirkt weniger solide


    Es scheint, dass Weihrauch vom synthetischen Material profitiert hatt um mit einem sehr schlanken, eleganten und leichten Vorderschaft zukommen, was nicht möglich gewesen wäre mit Holz; so wurde aber viel von seiner inhärenten Stärke geopfert. Dieser Schaft wäre um soviel stärker gewesen, wenn sie die Dimensionen der Gestaltung der Standard-(Nicht Daumenloch) Holzschaft folgen würde. Der sehr raffinierter, elegante Vorderschaft hat Flanken mit sich nach oben verjüngenden Kanten die abgerundet sind und er trägt eine Spitze, die eine Art"Schnabel"-Form aufweist die recht gut aussieht.An dieser Stelle liess sich die Schaftspitze uebrigens sehr leicht zusammendruecken, auch wenn die Waffe im Schaft blieb, wass auf elastisches Kunststoffmaterial hindeutet. Verglichen mit dem Holzschaft ist der Vorderschaft zu dünn und flach, damit ich es nicht leicht zu stabilisieren vermag indem ich meinen Zeigefinger auf halbem Weg in der Spannhebelschlitz platzierte. Hierzu wird die Fingerkuppe einfach zu wenig Halt finden und ohne dieses habe ich oft die Neigung dazu, die Waffe nach außen hin, also auf der rechten Seite, zu verkanten.

    Auch ist die Form des Kolbens so ausgelegt, dass die nicht-Schießhand Schwierigkeit hatt,eine Stelle zufinden, um ihn zur Stabilisierung zugreifen. Auffaellig war, dass ich im over-the-arm FT Position meinen Daumen der linken Hand auf die Rückseite des Daumenlochs legen konnte. Tief und kurz wie er ist, ist der Hinterschaft in der Gestaltung der Unterseite wie es scheint nicht der beste "bag rider".

    Ich habe ein paar Vorschläge dazu, wie der Hinterschaft aussehen sollte. Es wäreschön, wenn er verlängert würde um ca. 10mm und wenn die Unterseite vor der Schaftkappe, tiefer nach unten ausgelegt, miteiner Art von gekrümmten Wulst oder einer Art von "Haken"oder etwas runderem “Bauch” ausgestattet wuerde. Dies zumfestgreifen mit der linken Hand beim Schiessen auf Auflagen und Sandsaecken. Die Innenseite des Kolbens sollte kompatibel gemacht werden mit einem der verstellbare Schaftkappen wie die gaengigen HW-Schulterplatten. Ich nehme an, Sie stimmen mir zu, dass dies eine vollständig angemessene Vermarktungs- und Standardisierungspolitik zu sein erscheint. Einbau einer Riemenbügel Bolzen oder eines Aluminium-Insert mit Schraubengewinde an der Kolbenunterseite wäreein weiterer Punkt. Aber natuerlich hat all dieses seinen Preis.

    Die vorliegende Hinterschaft Layout ist zumindest sehr charakteristisch, mit einem typisch deutschen "Buckel" Art der Backe, der erinnert andie Schweinsrueckenkonfiguration vieler deutschen Jagdschaften. Es scheint, Diana zieht hier nach mit einigen ihrer späteren DaumenlochModelle. Nicht sehr angenehm für jedermanns Auge, aber bei weitem nicht unpraktisch. Es scheint, dass Weihrauch einen Allzweck-Schaftmit einem schlanken Jagtvorderschaft verheiraten wollte. Das vordere Ende koennte auch Fingerrillen entlang der Oberkanten gebrauchen, dieeine Art breiter “Biberschwanz” bilden. Die heutige Fabrik-Layoutmacht aus dem KTS-Version viel mehr einen reinen Jagtkarabiner, mit möglich nur beschraenkter Einsatz in HFT Wettbewerb.


    Systemschwingungen.

    Der Rueckstoss und Prellschlag war deutlich anwesend aber akzeptabel, und das ist wahrscheinlich auch wegen der geraden Linie des Hinterschaftdesigns,der den Rückstoß und Laufsprung verringert. Auch habe ich nicht viel mitbekommen von Vibrationen während des Schusszyklus. Es gab schon klare “Federtwanghgerauesche” aber diese waren nicht uebertrieben. Vielleicht daempft das synthetische Material desSchaftes die Schwingungen die erzeugt werden durch denvorschnellenden Kolben und Triebfeder und deren “Bremsschlag”doch besser als Holz? Und dies trotz der schmalen Flanken im kritischen Bereich beiderseits des Bodenstücks, wo die bei den vorderen Schaftschrauben sich befinden....

    Bessere Dämpfungseigenschaften der Schaeften wären sicherlich hilfreich, um die Genauigkeit der Federkolbengewehren zuverbessern und dies waere sicherlich ein interessantes Thema fuer Schuetzen, auch im Betreff aller fuer Schaefte verwendeten Holzsorten und Kunststoffmaterialen. Bekanntlich erregt einFeder-Kolbenantrieb beim Schuss viel Schwingungen und ist deren Schussentwicklungszeit relative lange. Bei der langen Verweilzeit der Diabolos im Lauf wird der Schuss oft von Schwingungen abgelenkt. Vorallen bei Unterhebelsysteme sind mehr Schwingungsmassen im Spielwegen der direkt am Lauf und Systemhuelse Kontakt fuehrenderUnterhebel.

    Dies spielt eine besonders wichtige Rolle bei Weihrauchwaffen wegen dernicht auf Kunststoff gelagerten Kolben und nicht optimierte Federfuehrung, aber selbst getuneten Waffen sind nicht vollkommen Vibrations- und Schwingungsfrei.

    Das Abdaempfen von Vibrationen wird hier sehr wahrscheinlich zu verringerte Halte-empfindlichkeit fuehren und damit die Genauigkeit erhöhen.

    Es gibt Studien über Schall und mechanische Schwingungsdämpfung mit Polymeren und es istnicht auszuschließen, daß spezifische Polymertypen höhere Genauigkeit im Vergleich zu anderen Kunststoffen und Holz leisten.Holzlaminat haette wohl unterschiedliche Schwingungsdämpfungseigenschaften als Nussbaum und Buche.

    Auch zwischenverschiedenen Arten von Holz, wie Nussbaum und Buche gibts es zweifelsohne unterschiedliche Schwingungsdämpfungsqualitäten. Esist meine Vermutung, dass Holz mit seiner Maserungsstruktur viel unidirektioneller ist als synthetisches Material und dass Laminate eine bessere Dämpfungleisten als Buche und Nussbaum, wegen der Klebeschichten zwischenden Holzeschichten. Multidirektional orientierte Polymere, so meine ich, wären weniger anfällig für das weiterleiten direkter Schwingungen in bestimmte Richtungen als Holz mit seiner richtungsorientierten Maserung.

    So kann es auch die Praezision sein die eine wichtige Rolle spielt, oder spielen sollte, bei der Wahl des Schaftsmaterials, zusätzlich zu Kosten, Gewicht, Fuehrungseigenschaften, Aussehen, fühlen, Haltbarkeit,Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen, Witterungsbestaendigkeit, usw.

    Ob ueberhaupt dieLuftwaffenhersteller dies berücksichtigen, bis jetzt haben sie das uns, den Verbrauchern soviel ich weisse wohl nicht gemeldet........ Uebrigens, dies bringt mich ebenfalls zur Frage der Schaftbettungsoberflächen. Es wäre logisch, anzunehmen, zumindestens für mich als Nicht-Techniker, dass eine größere Auflagefläche mehr Dämpfung bringen wuerde als die kleinen System-zum-Schaft Kontaktflächen der heutigen OEM Federkolbengewehre, mit nur drei oder vier Befestigungspunkte und Schrauben .... Die aus Blechgefertigten Schraubenhalterungen am Vorderschaft der 97er wuerden wohl gute Diensten leisten als Stimmgaebel. Ich wundere mich, warumin diesem Bereich keine oder so wenige aus elastomeren gefertigten Zwischenlagen angewendet werden......Gerade beim Entwurf und der Fabrikation von Federkolbenwaffen sollte die Abstimmung des Schaftmaterials auf die richtigen Bettungstechniken und umgekehrt und auf die Verbindunggsstellen des Systems mit dem Schaft einegrosse Rolle spielen, weil diese Massnahmen die Vibrationen beachtlich mindern sollten und vermutlich von grosser Einfluss sindauf die optimalen Praezision solcher Waffen. Dies scheint mir ein Thema würdig der weiteren Studien und es erscheint mir sehr interessant für uns allen.


    Das System der 97 K.

    Nur noch ein Paar Wortezum System der Waffe. Da es das gleiche auf allen anderen 97er ist,ist es an dieser Stelle nicht der wichtigster Punkt unsererAufmerksamkeit, weil es sehr ausgiebig beschrieben wurde, also werden wir dem nicht zu viele Worte witmen.

    Sein neues Finish sieht schön, diskret und matt aus, und bildet einen eleganten Kontrast mitdem brueniertem Muendungsstueck oder Moderator und mit dem schwarzen Schaft. Vergleicht man diese Waffe mit anderen 97 K' s, so fühlte sich dieses System sehr neu an und noch bei weitem nicht“eingefahren” an. Trotzdem war es ein bisschen weniger hart, laut und dieselnd als andere, die ich geschossen habe. Es gab Federgerauesche (“twangg”), aber nicht die schweren Dämpfe und Qualmen aus dem Lauf einer der neuen 97 er Waffen, die ich zuvor begegnet bin.

    Der Abzug ist immer noch ein bisschen rauer als am frühen Gewehre der 77/97 Reihe. Funktionder Sicherungsvorrichtung ist perfekt, mit gerade genug Widerstandund Gerauschlosigkeit.
    Der Spannhebel war gut ausgerichtet und hatte keine Seitenspiel. Er verriegelt und entriegelt angenaehm und positiv.

    Eine große Erleichterung war es mir, dass das ZFR sofort, zum ersten Mal auf dieser Waffe montiert, auf das Ziel ausgericht werden konnte, ohne Zeichen von Laufabneigung nach unten oder andere falsche Ausrichtung der Montage/ Prismaschiene und (oder bezogen auf) den Lauf. Das beim Kaufmontierte ZFR war mir völlig unbekannt, und ich hatte davon nicht zuviel erwartet. Das ZFR brauchte weder übermäßige Einstellungdes Absehens noch eine Shimmeinlage und mit der Standard zweiteilige Montagehalterung hat es einfach sofort geklappt.

    Zweck meiner ersten Session war es um das ZFR auf Null einzustellen und den Abzug einzuregeln. Da das ZFR viel besser war als erwartet, verließ ich mich darauf für die ersten Vorversuchen. Erste Praezisionstestergebnisse waren einige Gruppen mit H & N FTT Diabolos, die ein - Loch Gruppen für 3 Schüsse auf 25 Meter auf dem ueberdecktem Stand ergaben. Übrigens haben FTT Pellets einen sehr festen Sitz in der Laufkammer. Geco Matchkugeln gingen auch alle in ein Loch. Natürlich sollen weitere Genauigkeitsproben folgen.

    Es scheint, dass Weihrauch mit dem sub-100 cm Gesamtlänge für seine Karabiner flirtet, aber daran scheitert, dies zu erreichen. Da es verschiedene Hinterschaft Layouts für das gleiche Modell 97 gibt, könnte es eine Sache sein um zuprüfen, ob nicht der Lauf um 5 cm verkürzbar waere. Dieswuerde es erlauben, alle verschiedenen Schaftausfuehrungen unterhalb der 100 cm Gesamtlängenmarke zuhalten, also bei etwa 97 bis 98 seincm. Dies wäre gerade lange genug, um die Gewehre ohne übermäßige Kraft spannen zu koennen, vor allem wenn sie unterhalb der 12 fpeLimit liegen und wenn sie mit einer Spannhilfe am Spannhebel ausgestattet werden. Wie bekannt reicht eine 25 cm Lauflänge (im Vergleich zu der Fabriksausfuehrung mit 30 cm) aus um die volle Leistung von 12 fpe in Federkolben Gewehre zu erzeugen, wie es unsdas Air Arms TX 200 Hunter Carbine zeigt. Eine derartige Verkürzung würde die 97 K noch vielseitiger machen, als sie es ohnehin schon ist. Dies würde auch zur Verbesserung seiner Gewichtsverteilung wirken. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass alle Gleichgewichtsvariationen fein abgestimmt werden könnten, indem die Gebraucher den Kolben ausstatten mit Spezialschaftkappen oder Innenfuellungen.


    Schlussbemerkungen.

    Natürlich deutet die Kombination von Nickel Finish und synthetisches Material auf eine sehr langlebige Allwetterfähigkeit. Ich bezweifle nicht, dass diesfür den Schaft gelten wird, aber die Nickel-Finish ist nicht wirklich rostfrei und sollte doch sehr gut über die Zeit gepflegt bleiben. Ich habe bisher leider noch keine zuverlässige Berichte gesehen, wie das System mit dieser Oberflaechenbeschichtung ueber laengere Zeit hinweg die Aussetzung an Wetterbedingungen aller Art uebersteht. Berichte der Erfahrungen mit anderen HW Modelle, die eine Nickel-Finish hatten, lange bevor die heutigen 97er Modelle diese bekamen, sind mir leider bis heute unbekannt.

    Ich habe gluecklich noch keine sichtbaren Schweißnarben am Bodenstück / Laufblock entdeckt,die oft die Bruenierung seiner “nicht-Nickel Neffen”beeintraechtigen.
    Apropos Ästhetik, etwaige Kritik in Betracht darauf tut jedoch nicht die Funktionalität der “Buckel” am Schaftkolben voll gerecht.
    Ich für mich glaube, dass ich mich daran im Laufe der Zeit gewoehnen werde, ohne grossen Probleme.

    Für zukünftige Momente einer eher konservativen Stimmung nehme ich mir vor, um das System in einen sehr schönen Schaft einer Blau Laminat 97 K einzubauen, den ich vor kurzem mit einer doppelten Schicht Composite Klarlacknachgearbeitet habe. Das bewirkte dass die Farben sehr prominent hervorgehoben werden, und diese sollten sehr gut kombinieren, dass heisst kontrastieren, mit dem matten Nickel System.

    Abgesehen von meiner persönlichen Kommentare zu den neuen TH Schaft Layout, für einen Massenmarktprodukt wird diese gelungene Waffe wie ich meine eingroßer Erfolg sein. Sie verbindet den praktische, äußerst funktionellen Charakter von Kunststoffen mit einem sehr schönen und eleganten Vorderschaftsform. Dies kombiniert sehr schön mit der"rostfrei" Finish des Systems und dem brueniertem Moderator.

    Meine wichtigsten Einwände gegen den neuen Schaft sind der zu kleinen, duennen Pistolengriff ohne Daumenauflage und die billige Schaftkappe und deren mangelhafte Halterung. Der Schaft sollte schnellstens eine solide befestigte, gekrümmte Kappe, die dicker und weicher ist für ein Anti-Rutsch-Effekt und vorzugsweise die verstellbare Kappe der anderen Weihrauchs, tragen.

    Wenn ein"Varminter"-Version mit breiterem Vorderschaft hinzugefügt werden könnte, ausgestattet mit einer semi-Biberschwanz, so würde dies mich noch mehr freuen ....

    Cassidy
    15-10-2012


    Zusammenfassung der Bewertungspunkten

    Allgemeine Eindrücke

    allgemeine Ästhetik:
    anders, aber schön und sehr praktisch

    Passform und Verarbeitung:
    sehr gut

    Metall auf Holz /Schaftpassung:
    sehr gut, eine kleine Lücke an der Aktion Endkappe

    Metall-Politur und Finish:
    gut

    eloxierte Teile:
    gut

    Sicherung Finish + Konfiguration:
    sehr gut

    Lichtreflexionen:
    nicht zu hell

    Ecken, Kanten und abgeschrägten Flächen:
    schön und sauber

    Schrauben und Verbindungselemente eingesetzt:
    geschlitzt und leider keine Inbusschrauben

    Geräusche bei der Handhabung:
    akzeptabel


    Handhabung (Handling)und Schaft

    beidhändiger Schaft:
    voll ambi

    Fischhaut, Tüpfelung/Punzierung:
    sehr effektiv

    Daumenauflage:
    keine

    Dicke (Breite) von Schaftkolben (hinten):
    angenehm

    Backe:
    gut geformt ergonomisch, glatte niedrich/hoch Oberflächen Übergängen

    Kammform:
    sehr typisch und effektive

    Kamm Höhe:
    etwa richtig

    Kolbendämpfers:
    sollte verbessert werden

    Aufsetzen/schultern:
    OK

    Griffwinkel: ein bisschen flach

    Abzugsabstand:
    ein bisschen kurz

    Handfläche des Griffes:
    ein bisschen locker

    Handballen Wundhammer Swell:
    könnte besser sein

    Finger am Abzug / Rille:
    OK

    Daumenrille:
    nein

    Vorderschaft Tiefe und Breite:
    ist flach und sehr schlank

    Daher Handpassung und Griff:
    ist OK

    Spanngriffschlitz:
    nichtan den Seiten abgeschrägt, aber ohne “Biss”

    Gewicht und Balance: nicht sehr schwer, fühlt sich leichter als die tatsächlicheGleichgewicht könnte mehrneutral, mehr in Richtung der Abzugsbügel sein.

    Kippneigung-und Verkantung:
    keine Probleme festgestellt

    Griff auf den Schulter:nicht sehr positiv Schnelligkeit am Schulter:OK

    Anti-Rutsch:
    könnte bessere Schaftkolbenplatte haben

    Befestigung der Schaftkappe:
    nicht solide

    Muendungsschwer:
    ein bisschen

    Muendung haelt leicht auf das Ziel:
    ja

    Auge Ausrichtung:
    abhängig vom ZFR und Montagen, aber keine Probleme

    Schaftmaterial:
    angenehme Haptik, komfortabel

    Riemenbügel Stollen:
    keine

    Schaft Finish:
    ist schön

    Schaft Griffigkeit:
    istgut, mit unaufdringlicher, aber effektive Tüpfelung Platten

    Schaft Schallbrett /Stimmgabelwirkung:
    ein wenig hohl

    Schaft fest / schwer:
    keine flex, scheint nicht schwer

    massiv oder hohl:
    mittel,stumpf hohlen

    Hohlheit und leerer Schall/ hohlen Klingeln beim Schuss:
    nicht störend

    Handhabung in drei Positionen und FT Position:
    noch nicht getestet

    Handling auf Saecken und Tisch:
    ein bisschen schwierig

    Handling im auf-und abwärts Annschlag:
    OK

    ZFR Montagen

    Montieren eines ZFRs:
    ohneProbleme

    Lauf neigt abwaerts und vorneigung/kompensierung notwendig:
    nein

    alle Zielfernrohrmontage Haltestellen:
    3 stop Löcher auf Systemrohr

    System

    Spannen:
    gut

    Abzug:
    gut

    Sicherungshebel:
    gut

    Hauptfeder Twang Gerausch:
    ja, aber akzeptabeles Nivo bei neuer Waffe

    Schussablauf,Geschmeidigkeit:
    weniger akzeptabel

    Aktion Schnelligkeit:
    mittel

    Rückstoß:
    hart, alstypisch für neue HW's

    Dieseln:
    begrenzt, nicht unakzeptabel

    Halterung und ZFR genutzt:
    FM 4-16 x 44 in mittel hoch zweiteilige, Doppel-Inbus Klemmen und Topringe Schienen /Schwalbenschwänze:
    gut verarbeitet und ausgerichtet

    ZFR Null Ausrichtung:
    gut

    Verkantung und Barrel Droop:
    nicht nachweisbar

    Anpassung des ZFR auf kurzer Entfernung, 10 Meter im optischen Zentrum Test:
    sehr positiv