Revolver 9mm / cal.22: AKAH Hubertus 9-22 (Röhm)

  • Revolver 9 mm mit Wechseltrommel .22 lang Knall: AKAH Hubertus 9-22


    Daten


    PTB: 365
    Kaliber: 9mm RK / .22 lang Knall
    Kapazität: 6 Patronen

    Abzug: Single- / Double-Action
    Länge: ca. 185 mm
    Höhe: ca. 115 mm
    Breite: ca. 36 mm
    Gewicht ungeladen: 672 g (mit 9mm Trommel) / 688 g (mit cal.22 Trommel)


    Vor ca. einem Jahr war ich auf der Suche nach einem Revolver im Kaliber .22lang und bin dann durch dieses Forum hier auf den Hubertus 9-22 aufmerksam geworden. Einige Zeit später konnte ich dann tatsächlich ein gebrauchtes Exemplar ergattern.
    Da es hier im Forum zwar eine Threads gibt die sich mit dem Hubertus beschäftigen, ich aber keinen Testbericht im eigentlichen Sinne finden konnte, habe ich mich nun entschlossen selbst einen zu verfassen.

    Der Revolver wurde unter dem Namen AKAH Hubertus 9-22 vertrieben. Auf dem Revolver selbst ist kein Hersteller angegeben, er wurde aber zweifelsohne von der Firma Röhm produziert. Zum einen tragen die Griffschalen das typische rg-Logo und zum anderen trägt die Ersatzteilliste sogar die Überschrift "Röhm Signal-Revolver Hubertus 9-22"


    Nachdem ich viele Fotos verglichen habe bin ich mir sicher, dass der Revolver auf dem Rahmen des ersten Röhm RG 69 mit der PTB 275 basiert. Auch die Laufsperre entspricht diesem Modell. Diese besteht nämlich nur aus einem kleinen Knubbel, was sehr vorteilhaft beim Reinigen ist, da man mit der Bürste problemlos daran vorbeiputzen kann.

    Auch die Schlossmechanik entspricht dem RG 69 und ist somit auch die gleiche wie beim RG 79 (6-schüssige Modelle) und RG 99. Das bedeutet, dass auch beim Hubertus entsprechend viele Stahlteile wie bei den anderen Modellen verbaut sind (Hahn, Abzug, Trommelachse, Stoßboden, diverse Funktionsteile der Schlossmechanik etc.)

    Nun aber zu dem was diesen Revolver so besonders macht, nämlich die Wechseltrommel im Kaliber .22lang. Soweit ich weiß wurde diese Trommel ausschließlich in diesem Revolver eingesetzt und sonst in keinem weiteren Modell verbaut.

    Hier sind nun beide Trommeln im direkten Vergleich zu sehen, links die .22lang Trommel, rechts die 9mm Trommel. Leider handelt es sich nicht um Stahltrommeln, sie bestehen beide aus Zinkguss oder woraus auch immer die Röhm Trommeln eben gemacht sind.

    Hier nochmals beide Trommeln, diesmal von der anderen Seite. Auch hier wieder links .22lang und rechts 9mm. Interessanterweise hat die .22 Trommel wesentlich größere Auslassbohrungen als die 9mm Trommel


    Die 9mm Trommel hat noch die alten tiefen Bohrungen, dadurch lassen sich auch die längeren 9mm PAK Patronen laden. Ich habe noch nie versucht eine solche Patrone abzufeuern, aber ich glaube auch nicht dass es funktionieren würde, da die Patronen ein gutes Stück tiefer liegen als die 9mm RK Patronen und deshalb vermutlich nicht richtig vom Schlagbolzen getroffen werden. Abgesehen davon wäre es in Deutschland sowieso verboten!


    Es war ab Werk natürlich auch ein Abschussbecher für Pyromunition dabei, und zwar der altbekannte RG-Nr. 1
    Allerdings ohne jegliche Beschriftung und ohne die sonst übliche Riffelung am oberen Ende. Mit dem Abschussbecher lassen sich sowohl 15mm als auch 9mm Signaleffekte abfeuern. Hierzu hat der Becher extra nochmals eine Abstufung im Inneren. Ich weiß leider nicht ob das eine Besonderheit von diesem Becher ist oder ob alle RG-Nr.1 auch für 9mm Effekte geeignet sind.
    Der Abschussbecher ist wegen der Entlastungsbohrungen eigentlich für 9mm Munition gedacht, er funktioniert aber auch mit .22lang einigermaßen zuverlässig.

    Mit der .22lang Trommel kann natürlich auch 6mm Flobert Munition verschossen werden. Dafür habe ich mir extra noch einen weiteren Abschussbecher gekauft, nämlich den RG-Nr.6. Dieser gehört zwar eigentlich nicht zu dieser Waffe, aber er hat das passende Gewinde, keine Entlastungsbohrungen und wird normalerweise für 6mm und .22lang Waffen verwendet. Mit diesem Becher lassen sich dann auch mit der 6mm Flobert Munition Effekte zuverlässig starten.


    Da der Revolver mehr oder weniger Baugleich mit dem RG 69 / 79 / 99 ist, passen auch die jeweiligen Griffschalen an den Hubertus Revolver. Mit den hier gezeigten Combat-Griffschalen liegt er wesentlich besser in der Hand als mit den Originalen Kunstoffgriffschalen. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen noch irgendwo schöne Holzgriffschalen aufzutreiben, damit sieht der Hubertus wahrscheinlich noch ein bisschen besser aus.


    Zum Abschluss noch etwas zur Zuverlässigkeit.
    Ich habe den Revolver gebraucht gekauft, er war einigermaßen gepflegt aber es war nicht zu übersehen, dass er in der Vergangenheit häufig beschossen wurde. Wieviel Schuss er beim Vorbesitzer schon gemacht hat ist leider nicht mehr nachvollziehbar.
    Nach einer gründlichen Reinigung habe ich ihn dann Silvester 12/13 zum ersten Mal richtig im Einsatz gehabt und ca. 120 Patronen im Kaliber .22lang und ca. 30 Patronen 9mm SP verschossen. Fast alle Patronen haben sofort gezündet. Spätestens beim zweiten Versuch haben auch die paar wenigen "Blindgänger" gezündet.
    Zwischenzeitlich war der Revolver extrem verdreckt und die komplette Mechanik wurde sehr schwergängig, darum habe ich dann nach diesen ca. 150 Schuss die Waffe gewechselt. Am nächsten Tag habe ich ihn wieder gründlichst gereinigt und geschmiert, nun ist alles wieder leichtgängig und funktioniert störungsfrei. Bei ordentlicher Pflege kann also auch so ein relativ seltenes Stück durchaus mal an Silvester herhalten. Es handelt sich ja immerhin um ein Qualitätsprodukt aus dem Hause Röhm.


    Ich hoffe mein erster Testbericht hat euch gefallen, falls noch Fragen offen sind, immer her damit. Ich werde den Testbericht dann nach Möglichkeit entsprechend ergänzen.