FWB 300S Gebraucht

Einen verzogenen Lauf habe ich bei einem Seitenspanner eigentlich noch nie erlebt, da sind eher Knicker betroffen.
Aber auch da gilt:
Ist die Mündung noch ok, dann lässt sich das leicht richten.

Rost im Inneren wäre ein ernstes Problem, je nach dem wo, ist es ein Totalschaden.
Aber auch da bleibt ein Haufen brauchbarer Teile übrig, die ihre Käufer finden würden.

Stefan

Ich habe noch nicht ganz verstanden, was das Problem ist. Ist das bei egun oder beim Schützenverein um die Ecke ?

Wenn es um die Ecke ist: Hingehen, das Ding anschauen. Je nach Alter und Benutzung sehen die Dinger für den Normalsterblichen schlimm aus, Schaft verkratzt, Brünierung abgegriffen, Flugrost überall da wo der der Handschweiß nicht weggewischt wurde, je nach Verein. Ist alles nicht wirklich schlimm, das Ding ausprobieren oder ausprobieren lassen. Kann man damit was treffen ? Und ganz wichtig: Wie sehen die Löcher auf der Scheibe aus ? Sind sie sauber und rund stimmt der Druck bei Flachkopf Diabolos. Ein Bleidiabolo muß beim Schuß auf ein Blech flach wie ein Pfannkuchen werden.
Wenn man den Spannhebel öffnet und in die Lademulde Richtung Schaft schaut, ist da eine blaue Dichtung zu sehen ? Dies sagt, daß diese und vermutlich auch die anderen Dichtungen gewechselt wurden. Das Original ist beige.

Bei egun: Was schreibt der Verkäufer ggf. auf Nachfrage ? Technisch ok, Druck ok, sonstige Mängel ? Er kann zwar Rückgabe und Gewährleistung ausschließen, er darf Dich aber nicht belügen. Was hat der Verkäufer für Bewertungen ?

Wenn der Druck nicht ok ist, kann man die Ersatzteile bei Feinwerkbau bestellen (~60 Euro mit Federn, ~25 ohne Federn, die wissen, was Du brauchst, sag einfach Du willst eine 300S reanimieren, vertrau denen) und selbst einbauen oder man schickt das Teil zu Feinwerkbau, das kostet dann ~170 Euro und hält die nächsten 30 Jahre.

Ich habe eine FWB150, eine FWB300 und vier FWB300S bei keiner war etwas "fällig", einzig bei meiner FWB65 (Lupi) war die beige Dichtung bröselig, das ist nach 30 Jahren normal. Alles über egun gekauft.

Meine Erfahrungen zu 4 Vereinsgewehren, die ich aus nem feuchten Keller gerettet habe:
Ein Modell 150. Baujahr irgendwo um 1965. Hat noch nie neue Dichtungen bekommen. Flugrost abgewischt, Schaft abgezogen und geölt. Alles bestens.
Ein Modell 300. Raststange gebrochen. Eine Feder gebrochen. Kolbenpuffer hat sich durch den lauf verabschiedet. Teile ausgetauscht, Flugrost abgewischt. Läuft problemlos. Ist heute Grundlage für meine FT-Waffe.
Zwei Modell 300S. Einmal Raststange gebrochen, ansonsten nur die Dichtungen getauscht und Flugrost runtergeputzt. Laufen bestens.
Die Kellerschätzchen sahen durch den fast flächendeckenden Flugrost verheerend aus, aber alles was im Schaft saß, hat keinen Rost abbekommen. So auch die gesamte Mechanik.
Fazit: Durch die gute Ersatzteilversorgung durch Feinwerkbau, die einfache Zerlegbarkeit und die robuste, präzise Fertigung sind die Dinger nicht kaputtzukriegen. Die müsste man schon drei Wochen ins Wattenmeer oder nen Herbst über in den Rgen stellen um sie fertig zu machen...

wenn das teil nich völlig verrostet is und der lauf gut aussieht, dann kannste da nicht viel falsch machen.
es sollte halt funktionieren und keine durchrostungen haben
kriegst jedes teil des gewehrs einzeln für relativ wenig geld nachgekauft und teile tauschen ist schnell gemacht

is jetzt halt nur die frage ob der preis stimmt.
auf egun kannste für 170eur ein gut erhaltenes kriegen, bei dem du maximal die dichtungen tauschen musst

Zitat von Geier_aka_Nico

im schlimmsten fall?

Kolbenpuffer, Laufdichtung, 2 Federn, Gleitring, Kolbenring = 50-60 Euro von Feinwerkbau direkt. Mehr kann eigentlich an einem sonst funktionierenden Gewehr nicht kaputt sein. Der Austausch der Teile ist hier im Forum sehr gut beschrieben, mit etwas handwerklichen Geschick bekommt man das gut hin. Ich würde keinen Rostklumpen kaufen. Ein paar Roststippen lassen sich mit feiner Stahlwolle (00 oder am besten feiner) und WD40 gut wegpolieren.

Also ich hab in den letzten drei Jahren 4 Vereinsgewehre komplett neu aufbereitet.

Deine Frage, was da auf dich zukommen kann, lässt sich unter zwei Gesichtspunkten beantworten.
Willst Du ein Gewehr, dass einfach nur gut schiessen tut, dann reicht es im zweifelsfall aus wenn Du bei FWB die geeigneten ersatzteile Bestellst. Vorsicht vor anderen Anbietern im Internet, habe da mal eine Feder bestellt (7,5J) diese war nicht sauber verarbeitet und musste umständlich nachgearbeitet werden.

Willst Du ein Gewehr, das gut schiessen tut und gut aussieht, dann musst du Kosmetik (Schaft. System aufbereiten) betreiben.
Jedoch würde ich immer zu einer Neubrünierung des Systems raten. Ich habe die Systeme immer bei einem Strahltechniker "Softstrahlen" lassen. Somit wurden Verunreinigungen und die alte Brünierung entfernt ohne wesentlichen Materialabtrag.
Der Grund warum ich dir das empfehle ist folgender, es ist schon ein ziemliches Gef*cke wenn man so ein Gewehr das erste mal zerlegt (es gibt hier im forum aber eine tolle und detailierte anleitung dazu) daher sollte man das einfach gleich mitmachen wenn man den Aufwand schon betreibt.

Bei den von mir restaurierten Gewehren waren zwei dabei, die rein äuserlich wirklich als "Alteisen" zu bezeichnen gewesen wären. Aber der äußerliche Zustand sagt rein garnichts über die Schussleistung aus. Nach der Restaurierung schossen die Dinger wieder Loch in Loch. Sogar bis 50m konnte man eine Scheibe "treffen" Streukreis lag so bei 12cm.

Bei Egun werden zum Teil Gewehre Angeboten die mit neuen Dichtsätzen etc. bestückt worden sind.
Zum Kauf eines solchen LG´s würde ich aus mehreren Gründen abraten.

1. Kann dir der Verkäufer viel erzählen, was er ausgetauscht hat, im Zweifelsfall hat er nur die alte Dichtung rausgepopelt und ne neue blaue reingedrückt
2. Sind die Preise die für solch überarbeitete Gewehre verlangt werden meistens viel zu hoch.
3. Ist es Sinnvoll som ein FWB mal selber zu zerlegen um die Funktionsweise zu verstehen. Ich habe es als äuserst Interressant empfunden die Gewehre zu zerlegen, die Teile zu reinigen etc. .
4. Als Folge von 3. Kannst Du später evtl. auftretende Probleme lokalisieren bzw. die Frage nach der Ursache des Problems selber beantworten, da du weisst wie es in der Systemshülse aussieht, welche Mechaniken es gibt und wie diese Funktionieren.

Es ist wirklich kein Hexenwerk das FWB zu zerlegen. Wenn Du dich strikt an die Anleitung hälst, dann klappt das auch

Die blaue Laufdichtung ist übrigens derzeit nicht mehr Stand der Dinge. Feinwerkbau liefert grüne aus. Aber ich hab' schon viele Gewehre gesehen die einfach nur eine neue Laufdichtung bekommen haben, der Kolbenpuffer war trotzdem im Eimer und hat den Transferport verstopft.

Ist wie Bishop schreibt, lieber selber machen, dann weiß man was man hat!

Deine Entschuldigung ist länger als dein eigentlicher Post. Die Zeit für den Satz kannst du dir Sparen und anstatt dessen deine Fehler korrigieren

Wie gesagt, viel kaputt sein kann eigentlich nicht. Fast alle Ersatzteile gibt es noch bei Feinwerkbau, da kannst du direkt als Endkunde bestellen und bekommst passende Originalteile auf Rechnung geliefert.

kannste bestimmt.
aber das wird sicherlich recht teuer.
so kompliziert ist die wartung von den teilen nich
haste in 30min kompett auseinander und wieder zusammen

das red dot is meiner meinung nach eher sinnlos, weil das auf weite entfernungen nix bringt.

mit nem gut gewarteten 300s kannst du auf 50m streichholzpackungen treffen.
und das geht mit nem red dot nicht.

kauf dir lieber ein vernünftiges ZF (hab ein nikko stirling gold crown air king 4-12x42 auf meiner) und für nähere distanzen nimmste den diopter, der wahrscheinich dabei ist.
diopter sind für 10m absolut optimal, man muss sich nur drauf einlassen

wenn du dir ein ZF kaufst, achte darauf, dass es eine parallaxeverstellung hat.
die ohne sind für gewehre unbrauchbar.
am besten sind die, mit einem parallaxerad an der seite. die kosten aber auch meist 40-50eur mehr
aber ein seitenrad kann man viel besser bedienen

Zitat von Geier_aka_Nico

wie lange hält sowas im schnitt

Kaufst du Schei**e, kaufst du 2x. Natürlich kommt immer jemand aus irgendeiner Ecke gekrochen und sagt "Das ist aber bei mir gleich und sofort nach 2 Schuss kaputt gewesen!". Service zu brauchen ist nicht schlimm, er muss nur gut sein...

Du kannst auch von Nikko Stirling ein günstigeres Glas kaufen. Generell sind alle Nikko-Gläser die "Airking" im Namen haben für Luftgewehre gedacht. Da ist eine Montage dabei, du musst nix rumbasteln oder extra bestellen. Ich hab' auch gute Erfahrungen mit den kleinen Walther-Gläsern. Meist sind da die Montagen aber nicht so der Bringer. Bei manchen Gläsern sind gar keine Montagen dabei, das gilts zu beachten.

Zitat von Geier_aka_Nico

Aha schön zu wissen das die gewehre so gut sind.
Gibts auch ZF für weniger geld was brauchbar ist ~ 90€ ist schon ne ecke geld, natürlich würde ich das ausgeben wenn ich wüsste das sich so ein teil auch dauerhaft lohnt-> wie lange hält sowas im schnitt

Viele hier haben auch ein Walther 4x32
Das kostet weniger, hat aber keinen Zoom.
Ohne Zoom brauchste keine Parallaxeverstellung, was alles was billiger macht.
Bei 25m siehste das Ziel dann kaum noch, bei weiter weg ists Glückssache zu treffen.
50m is selbst mit 12x schon schwierig, dafür gibts dann eher die 24x Modelle.

Zitat von angelone

Ohne Zoom brauchste keine Parallaxeverstellung

Nö, Zoom und Parallaxenverstellung haben nichts mit einander zu tun.
Bei einem 4 Fach ZF wirken sich die Parallaxenfehler zwar nicht so stark aus, sind aber vorhanden.
Ein ZF mit 6 Facher Vergrößerung ist ohne Parallaxenverstellung schon übel, vor allen wenn auf kürzere Entfernung ( z.B. 8 - 10 m ) schießen will.
Ein ZF mit 1,5 - 4 Fach Zoom braucht nicht unbedingt eine Parallaxenverstellung.

Sprich: Parallaxenverstellung oder nicht hängt von der Vergrößerung und der Entfernung zum Ziel ab, nicht vom Zoom.

Joachim