Hi Leute,
als mein Onkel neulich erfahren hat, dass ich einige SSW mein Eigen nenne, hat er mich darum gebeten, mir mal seine alte Pistole anzuschauen, um sie ggf. wieder funktionsfähig zu machen. Habe insgeheim gehofft, dass er eine alte Erma auspackt ohne es zu wissen. Es hat sich dann herausgestellt, dass es "nur" eine alte Browning GPDA 8, PTB 389 von 1989 ist. Trotzdem ein richtig tolles Teil! Und wirklich schade, dass die heutige GPDA 9 so mies ist, wenn man sie mit der alten vergleicht. Sonst würd ich mir auch eine kaufen. Mit den Holzgriffschalen, der eingelassenen Schrift, dem dickten Stahlstoßboden, dem rostfarbenen Stahlhammer (der nicht so besch***en aussieht, wie der Combat-Hahn der neuen! ) und der auch heute noch sehr straffen Rückholfeder kommt da schon ein super Feeling bei rum! Hab mich nun wirklich in die Waffe verguckt, obwohl ich sie vorher eigentlich nie mochte.
Allerdings macht die Knifte einige zicken. So funktioniert z. B. der Schlittenfang nicht mehr. Habe hier im Forum beim Recherchieren schon gelesen, dass man den Hebel dann nach innen biegen soll. Frage mich da nur, wie man das machen soll. Immerhin bricht der Zink doch, wenn man ihn zu stark biegen muss, oder nicht? Außerdem wird der Hebel bei demontiertem Schlitten einwandfrei nach oben gedrückt. Nur wenn der Schlitten auf der Waffe sitzt, funktioniert er komischerweise nicht. Entzieht sich auf jeden Fall meiner Logik. Der innere Verschlussfang ist auch auf jeden Fall nicht zu fest angeschraubt. Leider lockert sich das Teil inzwischen auch immer recht fix.
Allgemein ist die Pistole nach all den Jahren - sie ist älter als ich - ziemlich mitgenommen. Die ganze Laufeinheit ist bspw. auch nicht mehr wirklich fest, sondern hat schon ein gewisses (geringes) Spiel. Vermutlich, weil die Bolzen nicht mehr ganz so fest in der Waffe sitzen.
Was mir sonst aber noch aufgefallen ist und was ich für ziemlich gravierend halte, wenn es um die Funktionalität geht: Die Blattfeder für den Hahn kommt mir sehr ausgeleiert vor. Es ist extrem leicht, die Waffe abzukrümmen oder den Hahn per Hand zu spannen. Dazu kommt noch, dass die Sicherungsflügel inzwischen auch ziemlich leichtgängig sind UND die Feder für das Gegenlager des Schlagbolzens langsam den Geist aufgibt, wie es scheint. Jedenfalls sitzt diese Platte nicht mehr wirklich fest und drückt den Hammer so immer ein wenig nach vorne. Bezweifle deshalb stark, dass sich ein Schuss lösen würde, wenn ich einen abfeuern würde. Hab leider keine 8 mm Kartuschen hier. Sonst würd ichs mal im Schützenverein testen.
Ist es außerdem normal, dass sich der Abzug nicht mitspannt, wenn man den Hahn spannt? Nun noch zum letzten Punkt: Der Magazinlöseknopf! Der müsste doch sicher bündig mit der Waffe abschließen, oder? Auf der rechten Seite natürlich. Da kommt mir die Feder nämlich auch schon recht schwach vor und der Knopf steckt da ziemlich weit im Griffstück, sodass er auf der linken, zu drückenden Seite mehr raussteht, als es normal ist...denke ich...
Kann man die schöne Knifte noch retten (UMAREX-Ersatzteilversorgung)? Oder hat das keinen Sinn mehr und sie kann ihr Dasein nur noch in der Vitrine fristen? Schonmal vielen Dank für eure Antworten!
P. S.: So lasch wie einige andere Federn geworden sind: Die Rückholfeder ist unglaublich straff! Liegt sicher daran, dass die Kartuschen damals einen höheren Druck hatten, stimmts? Gefällt mir vom Feeling und von der Haptik her aber deutlich besser. Hab vorhin mal meine HW94 gespannt. Dagegen fühlt die sich an, als hätte sie gar keine Feder... Außerdem klingt die Waffe beim repetieren echt herrlich, wie MisterMister aka bfgguns in seinem Vergleichsvideo ja schon angesprochen hat.