v0-Meßgerät ProChrono Digital

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 11.525 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2013 um 22:27) ist von jaques gustou.

  • Vom Messen der Geschossgeschwindigkeit

    Das ProChrono von Competition Electronics misst so ziemlich alles, Dartpfeil, Rundkugel (von mir probiert und funktioniert), Pistolen-, Gewehr- und Schrot(!)flintengeschosse, AB-Bolzen, Panzerabwehrraketen, Cruise Missiles :D und natürlich Dias in jedweder Geschwindigkeit, wahlweise in Fuß oder Meter pro Sekunde, und das sehr zuverlässig.

    Einziges Manko: Die Lichtverhältnisse müssen stimmen. Ich habe das Ding unter einer Lampe mit drei 40W Glühbirnen (die für die Klimakatastrophe und das Walsterben verantwortlich sind) positioniert und da hat es problemlos funktioniert.

    Allerdings nur direkt darunter, 30cm vor oder zurück und es ging nicht mehr, was schlicht daran liegt, dass dieses als auch andere Geräte dieser Art (wie z.B der Chrony), anhand von Lichterveränderungen, die durch das Geschoss verursacht werden, ihre Messungen vornehmen.
    Diese Lichterveränderungen, man könnte auch einfach "Schatten" dazu sagen, werden von zwei auseinanderliegenden Sensoren registriert. Die Zeit, die das Diabolo von Sensor A nach Sensor B benötigt ist dann logischerweise die Geschossgeschwindigkeit.

    Und das ist dann auch der Haken beim ProChrono und anderen Geräten, die mit Licht arbeiten.
    Der Einfallswinkel des Lichtes muss stimmen - idealerweise direkt von oben - und nicht jede Lichtquelle ist geeignet.

    Bei Tageslicht (outdoor) gibt es, nach diversen Forumsberichten, überhaupt kein Problem, wobei der ProChrono einen bewölkten Himmel bevorzugt. Zu starkes Sonnenlicht mag es nicht, darum liegen auch zwei so genannte "Diffusoren" bei, die über den Sensoren angebracht werden können, wenn es draußen wieder mal zu schön ist.

    Sorgen für diffuses Licht bei Sonnenschein: Die Diffusoren

    Es gibt auch entsprechendes Indoor-Zubehör (Infrarot Sensoren), aber das ist sauteuer (noch mal 100 Euro). Unter Neonlicht oder Energiesparlampen funktioniert es, wie alle Chronometer, sowieso nicht, da diese, für das menschliche Auge unsichtbar, in einer ungünstigen Frequenz vor sich hinflackern. LED's als auch die von mir als Quelle verwendeten Glühbirnen sind wiederum kein Problem. Hier muss man etwas rumprobieren, bevor das Gerät läuft. (LED-Streifen gibt’s als aufklebbare Meterware, die sich unter den Diffusoren anbringen und mit 12 Volt Gleichstrom betreiben lassen, und das funktioniert dann wohl auch einwandfrei.)

    Läuft es, kann das Gerät 9 Schussserien mit jeweils 99 Schüssen abspeichern. Angezeigt werden - neben den Einzelwerten natürlich - am Ende einer Serie: Höchste und niedrigste V0, Durschnitts-VO, höchste Abweichung und Durchschnittsabweichung. Bei letzterem werden Ausreißer nicht mitgezählt.

    Schießt man beispielsweise eine Serie wie folgt

    170 – 171 – 169 – 170 – 159, dann zeigt der Chrono an:

    Höchster Wert: 171 / Niedrigster Wert: 159 / Durchschnittswert: Die Summe der fünf Werte geteilt durch fünf / Höchste Abweichung: 12 / Durchschnittsabweichung: 1.

    Optisch ist das Ding an den Prototypen von Raumschiff Enterprise angelehnt. Die Diffusoren werden Indoor und bei bedecktem Himmel nicht benötigt.

    Je mehr Schüsse das Gerät verzeichnen kann, desto genauer kann es die Werte berechnen, also fünf wären in dem Falle jetzt nicht sonderlich repräsentativ, zehn sollten es schon sein, aber für den schnellen Überblick reicht es.
    Die Serien bleiben abgespeichert, bis man sie löscht, auch bei ausgeschaltetem Gerät.

    Das Gehäuse ist aus Plastik, das Display unbeleuchtet, es hat keinen Netzanschluss, sondern wird mit einer 9V Batterie betrieben, die Bedienungsanleitung ist auf Englisch -, das sind die Nachteile, die man für den geringen Preis in Kauf nehmen muss.
    Forumsmitglied Wicasa hat das Ding mehrmals angeschossen und es läuft immer noch, also robust scheint es auch zu sein.


    Versuchsanordnung: Waffe - Chrono - Kugelfang (letzteres auspolstern, damit nix zurück kommt)

    Der ProChrono kostet in der einfachsten Variante (ohne PC-Anschlussmögichkeit) 100 Euro und liegt damit nur knapp über der Laufklemme (Combro CB 625 Mk4), die nur bei bestimmten Waffen funktioniert (also HW77 ginge z.B. wegen Unterspannhebel, schon mal nicht).
    Die PC-kompatible Variante (ProChrono Digital) kostet 10 Euro mehr, das entsprechende Interface kostet leider noch mal 50 Euro. Dann allerdings kann man sich seine Werte in schicken Graphiken anzeigen lassen. Was für Programme da aktuell sind - keine Ahnung. Ich benutze das Ding einfach so.


    Gecos und JSB Exact im Vergleich. Finden Sie den Unterschied.


    Graphiken mit freundlicher Genehmigung von Wicasa

    Erhältlich nur bei Grauwolf.net (also in D und soweit ich weiß), die extrem schnell liefern (einen Tag nach Zahlungseingang war das Gerät da). Der Laden scheint auch sonst ganz in Ordnung zu sein. Derzeit sind die Geräte aber leider ausverkauft.

    Nachtrag: Von Wicasa kam noch die Anmerkung: "In dem Bericht müsste man noch die unzureichende Unterstützung in der PC-Softwarw für m/s und Joule erwähnen." Was es damit genau auf sich hat, kann ich leider nicht sagen, da ich das Gerät ohne Computer benutze, und keine Ahnung habe, welche gängigen Programme für VO-Messgeräte gerade aktuell sind.

    Anbei auch einen Link zu den Amazon.uk reviews: http://www.amazon.com/product-review…howViewpoints=1

  • Und Forumsmitglied Wicasa hat sich die Mühe gemacht, mal zu zeigen, wie das Ding mit dem Computer funktioniert.

    Zitat

    Hier noch ein Nachtrag zum USB-Interface des ProChrono Digital. ..... Zuerst gebe ich einige Schüsse ab, wobei man im Hintergrund das Display des Netbook sehen kann, welches die Geschwindigkeiten anzeigt. Dann lese ich die Daten ein, zeige eine Grafik und am Schluss noch eine Statistik. .....

    Wicasa

    http://www.youtube.com/watch?v=BYknHGHpIRg

    HW77k, HW30MKII, HW45, Zoraki-HP01.

    Einmal editiert, zuletzt von gilmore (18. Januar 2013 um 09:43)