Ölschaft/ Schaftol extra dunkel

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.459 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2012 um 19:55) ist von cwspezial.

  • Moin allerseits!

    Ich habe bei meiner HW 35 aus dem Lackschaft einen Ölschaft gemacht, verwendet habe ich Schaftol "extra dunkel". Leider ist der Schaft nicht besonders dunkel geworden, schon gar nicht "Extra"... Da hatte ich schon wesentlich mehr erwartet. :(

    Jetzt frage ich mich ob ich evtl. etwas falsch gemacht habe oder ob das Ergebnis bei anderen ähnlich hell ist. Schaft wurde zweimal abgebeizt, dann mit Körnung 120 und zwischenzeitlichem anfeuchten geschmirgelt- oft, lange und gründlich. Das Öl habe ich beim ersten auftragen nach Anleitung auf ca. 35 Grad erhitzt. Dann habe ich ca. zwei mal täglich mit einem feinen Schleiftuch/schwamm poliert und neu aufgetragen. Insgesamt habe ich ca. 1 1/2 Wochen geölt und fast 2/3 der Flasche (75ml) verbraucht, anschliessend eine Woche trockenzeit mit gelegentlichem abwischen von überschüssigem Öl.

    Grundsätzlich bin ich gar nicht mal so unzufrieden, der Schaft sieht wesentlich besser aus als vorher, hat einen schicken, matten Glanz und fühlt sich super an- aber da ich vorhabe noch weitere Schäfte zu bearbeiten möchte ich natürlich wissen wie ich es beim nächsten mal richtig/anders/ besser machen kann- der nächste soll halt Dunkel werden.

    Hätte ich vorher beizen sollen? Nächstes mal besser erst beizen und dann normale Leinölfirnis aus dem Baumarkt nehmen? 75ml Schaftol 7,95 Euro- 1l Leinölfirnis 6,99 Euro.....

    Danke schon mal für Rat und Hilfe!

    Der King 8)

  • Hi Plin'King, der Zusatz "extra Dunkel" bezieht sich auf das zu bearbeitende Holz. Soll heißen, dunkles Holz (Nussbaum) - Schaftöl "extra Dunkel". z.B. helles Holz (Ahorn) - Schaftöl "hell". Also hättest du vorher den Schaft in der gewünschten Farbe beizen müssen. Das geht jetzt natürlich nicht mehr.

    MfG sharky60

    Hier mal ein Tip vom Profi. http://www.woodworker.de/forum/gewehrsc…len-t19205.html Beitrag #6

    Der Gott,der Eisen wachsen lies, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte. E.M. Arndt
    Field Target im SC ernsdorf

    2 Mal editiert, zuletzt von sharky60 (17. November 2012 um 00:20)

  • Das liegt wahrscheinlich daran, dass in den Holzporen immer noch Lack sitzt und das Öl deswegen nicht wie vorgesehen vom Holz aufgesogen wurde. Normalerweise muss man das Öl mehrfach satt auftragen und die obersten Holzschichten werden regelrecht getränkt. Da das wahrscheinlich nicht in diesem Maße passiert ist, erscheint die Beize heller als vom Hersteller vorgesehen.
    So vermute ich zumindest.

  • Dann habe ich ca. zwei mal täglich mit einem feinen Schleiftuch/schwamm poliert und neu aufgetragen. Insgesamt habe ich ca. 1 1/2 Wochen geölt und fast 2/3 der Flasche (75ml) verbraucht

    Ja klar, wenn du immer ein bisschen drauf tust, dann dauert es sehr lange, bis sich da was färbt.

    So wie Floppyk schon geschrieben hat, das muss man richtig tränken...
    Ich hab schon von gehört, dass man das Öl richtig reinpressen bzw einmassieren soll...

    Aber bevor du damit anfängst, würde ich empfehlen den Schaft besser abzuschleifen.
    120er Körnung reicht niemals um nen schönen Schaft zu haben.
    Normal fängt man mit nem 80er an und arbeitet sich hoch bis 1500 und zum schluss Schleifvlies.

  • Sorry, hatte das Wort "firnis" überlesen. Deshalb der Nachtrag.

    Der Gott,der Eisen wachsen lies, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte. E.M. Arndt
    Field Target im SC ernsdorf

  • Um einen Buchenschaft von Weihrauch abzuschleifen brauch ich nicht mit 80er Papier ran, schon gar nicht wenn ich 2 mal gebeizt habe. 120-180 ist völlig ausreichend. Mit 80er gibts nur tiefe Kratzer die ich wieder rausschleifen muss. Allerdings dann immer feiner, 600-800 oder noch feiner, nach Geschmack. Von Vlies halt ich nicht viel, die Körnung entspricht nicht der Normung von Papier. Wenn ich mit 1500er Papier geschliffen hab, kenn ich kein Vlies das die Oberfläche dann nicht wieder rauher macht.
    Mit Leinöl erreicht man dasselbe wie mit Firnis, dauert nur länger. Damit werden seit Generationen Schäfte behandelt.
    So wie der Schaft aussieht, ist da kein Lack in den Poren, für einen Buchenschaft ist das gut gelungen. Mehr gibt Buche geölt nicht her.
    Scherrells Schaftol ist für Jagdschäfte und die sind in der Regel aus Nussbaum. Die abtönende Wirkung ist aber selbst bei Nussbaum bescheiden. Ich hab einen Schaft damit behandelt. Fühlt sich sehr gut an, härtet aber nicht wie Firnis und dunkelt eher wenig nach.
    Um einen Buchenschaft dunkel zu kriegen musst du ihn lackieren wie im Original von HW, oder beizen. Buche nimmt aber Beize oft ungleichmäßig an und wird gern fleckig, hab ich auch hinter mir und man verliert einen Riesenvorteil eines echten Ölschaftes. Den kann man nachbessern wenn er Macken kriegt, einfach Macken aufbügeln, ausschleifen und wieder ölen. Bei gebeizt und geölt geht das nicht weil du helle Flecken kriegst die du nicht nachbeizen kannst.

    Ich würde den Schaft regelmässig mit Leinölfirnis nachölen, er dunkelt dann mit der Zeit sicher noch etwas nach. Wie gesagt, ich finde das Ergebnis gut, du kannst beim nachölen das Öl auch mit 1200 Nassschmirgel einreiben. Das verbessert deine Oberfläche wenn du wirklich nur mit 120er gearbeitet hast.
    Gruß
    Alex

  • Um einen Buchenschaft von Weihrauch abzuschleifen brauch ich nicht mit 80er Papier ran, schon gar nicht wenn ich 2 mal gebeizt habe. 120-180 ist völlig ausreichend. Mit 80er gibts nur tiefe Kratzer die ich wieder rausschleifen muss.

    Na ich hab so angefangen, aber ich hatte auch Flecken drinn, die ich loswerden wollte.

    Allerdings dann immer feiner, 600-800 oder noch feiner

    Jupp, so hab ich des gemeint, er soll den Schaft jetzt nicht neu mit 80er anfangen abschleifen, sondern feiner werden.
    Wichtig zu erwähnen wäre auch, dass man immer wieder mal leicht mit Wasser einreibt.
    Das stellt die "Holzhärchen" auf, die man dann wieder abschleift und entfernt Holzstaub.

    Ob das Ergebnis nun mit 1500er Schleifpapier oder mit Schleifvlies besser wird weiss ich noch nicht, bin erst bei 180er Körnung...
    Aber auf jedenfall ein Anhaltspunkt, wie fein man gehen sollte... bei Schleifvlies heisst der "Feinheitsgrad" so weit ich noch weis 000.
    --> Also Ich hab im Baumarkt 1200er Schleifpapier als feinstes Papier gefunden, darum geh ich dann als letzten Arbeitsgang mit Schleifvlies drüber.

  • Danke Sharky60 und Canelles für die hilfreichen Antworten!

    Das sich die Angaben bei den Ölen auf das Holz beziehen habe ich so nicht verstanden, ich dachte damit ist das Endergebnis gemeint.

    Ich hätte sicherlich noch feiner schleifen können, muss man (meiner Meinung nach) aber nicht unbedingt, ich habe auch irgendwo gelesen das man nicht zu fein werden sollte da dann die Farbpigmente nicht mehr so gut aufgenommen werden, ka ob das stimmt, da gibt es viele unterschiedliche Angaben im Netz. Muss jeder für sich wissen.
    Ich finde das der Schaft glatt genug ist. Aber darum geht es auch gar nicht, ich wollte nur wissen wie ich den nächsten Schaft dunkel bekomme und was ich falsch gemacht habe. Am Schleifen wird es nicht gelegen haben.


    Ob alle anderen überhaupt gelesen haben was ich geschrieben habe lasse ich mal so dahingestellt...

    Der King 8)

    Gesendet vom Computer mit Internet.

    Natural born Plinker
    :schiess1:

  • Moin,

    der Schaft sieht echt klasse aus, kompliment.

    Solltest du ihn wirklich Dunkel haben wollen musst du wohl oder übel den Schaft entölen und mit zb Clou Pulverbeize beizen,
    und danach dann mit Dunklem Öl finishen.