Testbericht Walther RBL800

  • Hier möchte ich euch kurz und knapp die Walther RBL800 vorstellen.

    Technische Daten:
    Länge über alles: 125mm
    Durchmesser Kopf: 29mm
    Durchmesser Lampenkörper: ca 23mm
    Gewicht mit Batterien: ca 106g

    Der Hersteller verspricht:
    Farbe: Pure-White (rein-weiß) ca 6500K
    Helligkeit: ca 170lm
    Reichweite: ca 250m
    Sichtbarkeit: ca 4.000m

    Die Walther RBL800

    Die Walther RBL800 ist eine sehr kompakte Lampe mit einer Leuchtstufe für den Betrieb mit 2 Stück CR123 Lithium Zellen. 18650er Lithium Ionen Akkus, welche von Enthusiasten so gerne verwendet werden, passen leider nicht.

    Die Lampe verfügt außerdem über einen seitlichen Clip, der nicht so ohne weiteres abnehmbar ist. Er ist zwar festgeschraubt, jedoch mit sehr seltenen Schrauben mit dreieckigem Antrieb. Ein Schraubendreher hierfür dürfte selbst in besser ausgestatteten Heimwerker-Haushalten nicht zum Standard Repertoire gehören.

    Die Tailcap mit Öse für die Fangschnur

    Vorne im Orange-Peel Reflektor werkelt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Cree XR-E 7090 R2 Led. Leider kann ich nicht mit Sicherheit sagen ob es sich um gehärtetes Echtglas handelt. Es erweckt ein wenig den Eindruck ein Plastikglas zu sein, aber da kann ich mich auch irren.

    Zurück zur eingangs erwähnten Energieversorgung. 18650er Akkus passen leider nicht. Daher betreibe ich die Lampe zur Zeit aus Kostengründen, und der Umwelt zuliebe, mit zwei LiFePO4 Akkus der Bauform 16340, welche mit ca 3,2V nomineller Klemmspannung nur wenig über den 3,0V der Einweg Lithium Photozellen liegen. Da diese Akkus jedoch nicht gegen Tiefentladung geschützt sind, rate ich unbesorgten Anwendern davon an dieser Stelle ausdrücklich ab.
    Evtl kommt auch noch ein Betrieb mit geschützten RCR123 bzw 16340 Lithium Ionen Akkus in Frage. Diese liegen jedoch mit nominell 3,7V schon etwas deutlicher über den Einweg Zellen. Im Zweifelsfall den Hersteller kontaktieren und Rücksprache halten.
    Ich persönlich meine, daß es gehen müßte, will das jedoch mangels Test vorerst nicht empfehlen.

    Das Lichtbild ist dank hochwertiger Led und OP Reflektor sehr schön. R2 Led typisch ist der Hotspot eher eng, was eine überraschend große Reichweite bringt. Durch den OP Reflektor ist der Übergang vom Hotspot zum Spill sehr weich. Insgesamt ein sehr gefälliges Lichtbild, wie man es von hochwertigen Lampen gewohnt ist. Die Mischung aus Throw und Flood ist in anbetracht der Lichtleistung sehr ausgewogen. Es wird trotz viel Licht im Hotspot noch eine ausreichende Helligkeit im Spill erreicht, so daß man sich auch outdoor mit der Lampe sehr wohl fühlt, weil noch genug Licht vor den Füßen ist.

    Blick auf die Led, welche im OP Reflektor sitzt

    DIe Lampe beschränkt sich auf eine einzige Leuchtstufe, was mir sehr gut gefallen hat. Kein lästiges Geblinke SOS etc. Ich habe nichts vermisst :)) Einfach einschalten und viel Licht haben - ganz unkompliziert.

    Der Schalter sitzt hinten an der Tailcap und vermittlet ein sehr gutes Schaltgefühl. Er hat genau den richtigen Widerstand und rastet sauber ein, mit einem deutlich hörbaren Klicken. Momentlicht ist problemlos möglich. Es ist ein sogenannter Forward Clicky, d.h. Momentlicht ohne einrasten des Schalters möglich.
    Darüber hinaus ist die Lampe tailstandfähig, d.h. sie kann auf dem Endschalter senkrecht stehen und zb als Deckenfluter verwendet werden. Dadurch sind die Hände frei. Sehr angenehm wenn man zb gerade was im dunklen Keller suchen muß.

    Der Tailstand

    Äußerlich macht das Lämpi einen sehr ordentlichen und wertigen Eindruck. Sie wirkt wirklich robust. Ihre kompakte Größe machen sie zum idealen Begleiter. Die findet immer irgendwo in der Jacke oder der Hose platz. Damit man sie nicht verliert liegt eine Fangschnur im Lieferumfang bei, welche dank Nylon Klettverbinder auch noch an zb einem Gürtel gesichert werden könnte.

    Die Lampe scheint übrigens Konstantstrom geregelt zu sein, ich konnte keine Anzeichen für PWM entdecken. Darüber hinaus hält die Lampe ihre Helligkeit relativ konstant und bricht erst bei völlig entladenen Batterien ein.
    Die Effizienz der Lampe würde ich als sehr gut bezeichnen. Es findet kaum Erwärmung statt, was natürlich auch an der sinnvoll konservativen Bestromung der Led liegt. Ich habe eine Stromaufnahme von etwa 520mA mit meinem proprietären Equipment gemessen. Das würde eine Laufzeit von ca 2:45 bis 3:00 Stunden mit CR123 Einweg Lithium Zellen ermöglichen.

    Auch diese Lampe habe ich zwei nicht vorbelasteten Testern für je etwa eine Woche mitgegeben. Hier fiel der Tenor insgesamt sogar noch besser aus als zu der Walther ODL300 für 2xAA Mignon Zellen. Beide waren überwältigt von der Lichtleistung. Einziger Wermutstropfen laut einem der beiden Tester wären die CR123 Lithium Zellen, welche zum Betrieb benötigt würden. Das schreckt nicht vorbelastete Anwender unter Umständen ein bißchen ab, da diese Zellen im lokalen Einzelhandel nicht selten enorm teuer sind und dem Durchschnittswanwender daürber hinaus kaum bekannt. Im Internet indes werden diese Spezialzellen häufig in 10er oder 20er Packs angeboten, so daß man realitischerweise bei ca 1,60 bis 2,00 Euro je Zelle landen kann. Bei meinem Einzelhändler vor Ort werden 7,95 Euro für eine einzelne dieser Zellen fällig...

    Auch ich muß sagen, daß ich sehr angenehm überrascht war von diesem unkomplizierten Lämpchen. Nur die Energieversorgung finde ich noch verbesserungswürdig. Wobei das auch nur dann wirklich wichtig ist, wenn jemand die Lampe regelmäßig längere Zeit am Stück verwenden möchte. Als Backup Lampe oder wenn immer nur sehr kurz Licht benötigt wird, spielt das wohl keine so große Rolle. Als Notfall Lampe mit langer Lagerfähigkeit würde ich sogar ausdrücklich zu CR123 Primärzellen raten.


    Nachtrag Beamshots

    Hier zum Vergleich noch Beamshots, welche die Leistung bzw Lichtverteilung der Walther ODL300 im Vergleich zu einer Fenix L2D und einer Walther RBL800 zeigen. Alle Beamshots wurden mit ISO 100 und 4'' Sekunden Belichtung bei einer Blende von 4,5 aufgenommen.

    Zunächst die Fenix L2D mit einer Cree XR-E 7090 Q5 Led auf Turbo, 180lm laut Hersteller

    als nächstes die Walter RBL800 aus diesem Test, mit OP Reflektor und vermutlich einer Cree XR-E 7090 R2 Led, 170lm laut Hersteller

    zum Schluss als Vergleich die Walther ODL300 aus diesem Test mit maximalem Zoom auf voller Leistung, 150lm laut Hersteller.