FWB 601 von 1987 rundum Aufarbeitung

  • Hallo Leute,

    möchte euch gerne die Aufarbeitung meiner neuen Errungenschaft FWB 601 vorstellen. Ja, es gibt dazu den ein oder anderen Beitrag schon, aber meist geht es dann in Richtung FT-Umbau usw. . Ich möchte mein Match-Gewehr nahe am Original überarbeiten. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an die User "Canelles" und "Bilcupra" für die fachmännische Unterstützung!

    Mit meinem Urlaub fing alles an. In den zwei Wochen habe ich durch den "Tag der offenen Tür" unseres hiesigen Schützenvereins für Luftdrucksport kennen gelernt. Die lockere und unkomplizierte Art und Weise wie man mir begegnete, hat mir direkt gefallen, so dass ich motiviert die Vereinswaffen FWB 300s und 601 etwas näher kennen lernen durfte. Danach war ich infiziert und schaute mich auf den einschlägigen Bieterportalen nach einer gebrauchten FWB 601 um. Nach einigen Tagen konnte ich dann eine für 291,- mein eigen nennen. Ein Schnäppchen, wie ich finde! :)

    Es ist eine alte Dame von Dezember 1987, wie sich später herausstellte. Jedoch technisch einwandfrei, nur Brünierung und Schaft hatten sichtlich gelitten. Durch die zahlreichen Beiträge angespornt habe ich mich dann entschieden, mein Glück zu versuchen und mir alles für die Bearbeitung des Schaftes usw. zu besorgen.

    Schadhafte Stellen der neuen alten Waffe:

    Der Auseinanderbau war recht einfach, zwei Schrauben und das komplette System lies sich heraus ziehen.
    Das Abbeizen musste ich 2x machen, danach liess sich die gelöste Oberfläche ganz gut abspachteln.
    Anschliessend war das geduldige Schmirgeln angesagt (80, 120, 240, 320, 600, 1200er), wieder und immer wieder.

    Abbeizen des Schaftes:

    Aber nach einigen Malen Wässern und dem Feinschliff war ich zufrieden.
    Nun ging es ans Ölen, hierzu habe ich das LIBERON Intensivschutz - Öl
    für Arbeitsplatten für Küche und Bad benutzt.

    Schleifen, Wässern, Schleifen...

    Es besteht wohl aus Tungöl, zog prima ins Holz ein und machte es matt/glänzend.
    Dem Flugrost am Lauf bin ich mit Ballistol Waffenöl an den Leib gerückt,
    das Abzugssystem habe ich mit ein paar sparsamen Tropfen klarem, nicht
    harzenden Nähmaschinenöl wieder flott gemacht.

    Ölen von Schaft und Abzungssytsem:

    Fertig und zusammengebaut:

    Nach einer ausreichenden Trocknungsphase habe ich alles wieder zusammen gebastelt und lasse die ganze Geschichte noch 1-2 Tage bei Zimmertemperatur "aushärten".


    Das Einschiessen lief doch recht erfolgreich. Konnte ich doch die guten Bedingungen des Luftgewehrvereins nutzen um die Waffe optimal unter gleichen Bedingungen einzuschiessen. Mit dem Diopter habe ich begonnen, dass dauert gut 45min und ca 40 Schuss. Danach kamen noch Schaftbacke, Schulterstütze und Abzugsverhalten. Sehr schön bei Feinwerkbau durch zahlreiche Verstellschrauben einstellbar.Nachdem alle Parameter optimal abgestimmt waren, konnte ich die Waffe beruhigt auch mal im frei-stehend-schiessen ausprobieren, naja der Rest ist eben Übungssache ;)
    Zu guter letzt noch einmal mit dem Ballistol getränkten Lappen über die Metallteile und bis zum nächsten Einsatz in den vereinseigenen Waffenschrank...

    Auf dem Schiesstisch liegt vorne eine 601 im Original, dahinter meiner überarbeitete.

    Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. Alle Macken, Kratzer, Lackabplatzungen und Kugelschreiberinitialen sind einem edlen, weichen Glanz gewichen. Das Holz hat eine satte Intensität und eine warme Ausstrahlung. Künftige Druckstellen und kleinere Kratzer lassen sich einfacher behandeln als bei lackierten Holz. Dies war meine erste größere Überarbeitung eines LG, ich denke, ich kann so ein Projekt jedem empfehlen und Mithilfe der bekannten User-Fachleute ist immer jemand da, der helfen kann...

    Danke nochmal an alle die mir mit Rat und Tat zur Seite standen !

    Gruss aus Dortmund

    JGF

    5 Mal editiert, zuletzt von JGF (25. Oktober 2012 um 21:38)