Compoundbogen für Anfänger/ Einsteiger

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 11.769 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Februar 2019 um 15:58) ist von Buhli.

  • Servus aus dem Frankfurter Raum,

    mein Name ist Sascha - bin 27 Jahre jung - und seit dem ich vor einigen Wochen mal einen Tag einen Recurve-Bogen schiessen konnte - lässt mich das Thema Bogensport nicht mehr los.

    Nach etwas lesen in den Weiten des WWW würde die Wahl eines ersten Bogens, aber eindeutig auf einen Compoundbogen fallen.

    Gerade was Einstellungsmöglichkeiten (xx Lbs - xx Lbs), Design und ein wenig Technikkrams angeht - habe ich an diesem Typ Bogen gefallen gefunden. Bevor ich aber im Netz überhaupt nach Bögen schauen, die relevant werden könnten - brauche ich mal einen klaren Rahmen, auf was man achten sollte.

    Zum Einsatzgebiet:

    Ich habe bisher noch nie mit einem Compoundbogen geschossen. Zudem scheint es in meinem direkten Umfeld keinen Verein zu geben, der überhaupt mit Compoundbögen schiesst - Also mal reinschneien und mitschiessen --> leider Fehlanzeige.

    Daher würde ich wohl erstmal auf Zielscheiben auf eigenem Gelände schiessen. Distanzen von 5-60m sind aufgrund des Platzes ohne weiteres möglich.

    Zu Mir:

    Ich bin 1,72m gross und mit runden 70KG kein extrem kräftiger Bursche :D Auszugslänge habe ich bisher noch nicht gemessen. Und vom Zugegewicht her, denke ich werde ich wohl mit etwas um die 40-45Lbs anfangen. Da die Compounder ja einstellbar sind (zum gewissen Grad) kann man sich ja immernoch an 60-65Lbs hoch arbeiten.

    Buget:

    Um in die Materie rein zu schnuppern wollte ich für die Hardware (Compounder + Pfeile + Visier + Release + Kleinteile) erstmal nicht mehr als 350-400€ ausgeben. Bei Bögen ist es wie mit allem - von 120-xxxx EUR ist alles dabei....

    Eure Empfehlungen:

    Im Netz habe ich bereits vieles gelesen, dass einige zwar mit "günstigen Compoundern" wie dem Chaser II etc. zwar zufrieden sind - aber man wohl für einen reinen Bogenpreis von 120€ nicht viel erwarten kann.

    Daher meine Frage welche Modelle ihr empfehlen könnt (gerne auch gebraucht) - welche für einen Einsteiger akzeptabel sind - ohne das Buget zu sprengen, aber auch was taugen.

    Mir ist bewusst, dass es kein High-End Kohlefaser 0,5KG Bogen werden kann - der einen Pfeil auf 310Km/h beschleunigen wird - dafür ist mein Budget wohl alles andere als ausreichend. Aber denke als reiner Anfänger und Hobbyschütze sollte man in der Preisklasse doch was bekommen.

    Ich sage schon mal vielen Dank im Vorraus!

    LG

    Sascha

  • Hallo,

    Meine Frau und ich haben auch vor 6 Monaten mit dem Bogenschießen angefangen (beide Anfang 30). Genau wie du war ich scharf auf Compundbögen (ok bin ich immer noch).

    Wir sind dann ab zu einem Vereinsmann und haben uns mal eine Einführung in das Bogenschießen organisiert. Dabei habe ich doch so einiges mitgenommen was mich dazu bewogen hat mit Recurvebögen anzufangen. Natürlich ist das alles individuell, aber vieleicht hilft es dir ja weiter.

    1. nicht das wichtigste aber dennoch relevant, der Preis. Echte gute Compoundbögen kosten Geld, während man gute gebrauchte Recurvebögen schon für 120-200 Euro bekommt.

    2. alles über 24lbs sind mir wirklich zuviel, wenn ich auch die Technik feinheiten achten will. Klar beim Compound hält man mit 60% Reduzierung, aber ziehen musst du die vollen Pfund am Anfang schon. Ich selber bin recht kräftig gebaut und habe keine Probleme einen 50lbs Bogen zu ziehen, aber langes Halten merk ich flott und es kostet zuviel Kraft um mich ausreichend auf die Technik zu konzentrieren. In der Folge habe ich für wenig Geld einen 22lbs Recurvebogen genommen und bin fleissig im Verein am trainieren um die Technik (Handhaltung, Armhaltung, Schultern, Ellebogen, Kinn, Zielen) erstmal sauber zu lernen und zu verinnerlichen. Wenn ich dann besser werde war mein Plan die lbs zu steigern und irgendwann (1Jahr, 2 Jahre) auf Compound umzusteigen.

    Vieleicht machst du einfach mal ein paar Trainingsrunden Recurve im Verein um die Ecke mit, wenn der Verein dir denn zusagt. U.u. findest du dort auch Leute die neben Recurve eben Compound schießen.

    Soviel zu meinen Erfahrungen,

    Viel Spaß bei dem tollen Sport.

  • Huhu :love: ,

    lieber Sascha, meiner Meinung nach ist es kein Problem sofort auch mit einem Compound anzufangen.
    Das Auszugsgewicht sollte man nicht unterschätzen, den man sollte schon in der Lage sein, ein paar Pfeile zu schiessen ohne danach zum Orthopäden zu müssen :D . Manche sehen auch lustig aus, wenn sie alle möglichen Verrenkungen machen, nur um den Bogen ausziehen zu können. Mein Tipp wäre, in einem Verein oder Händler mal einen Bogen in verschiedenen Stärken zu ziehen, nur um zu gucken ob es für dich machbar ist. Parallel dazu, kannst du auch Zuhause mit einem Teraband befestigt an einem Stück Besenstiel, trainieren. Du wirst merken, das sich die erforderliche Muskulatur relativ schnell aufbaut. Nur nichts überstürzen, denn Stärke des Bogens ist am Anfang nicht alles, dazu gehört auch ein wenig Techniktraining. Wenn du die Suchfunktion benutzt oder in die Testberichte reinsiehst, wirst du schon ein paar Empfehlungen sehen. Bei uns im Verein schiessen einige für den Anfang den PSE Nova. Guter Bogen, guter Hersteller, guter Preis, vernünftiger Wiederverkaufswert ( wenn es später etwas anderes werden sollte :^) )

    Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

    Lg Stephanie :love:

    PS: Hatte ich auch ganz vergessen, man kann sich in einem Verein oder Händler auch Bögen leihen/mieten. Dann sind die Anschaffungskosten am Anfang noch geringer. Bei einem Händler kann man dann evtl.bei einem Kauf, die Mietgebühren anrechnen lassen. Ist auch ganz praktisch :^)

    2 Mal editiert, zuletzt von Lionheart (12. September 2012 um 18:16)

  • Wenn du mal devinierter raum FFM schreiben würdest, auch per PN,, könnte ich dir mit nem Verein eventuell weiterhelfen
    Google mal nach Bogensport Rhein Main da kannst du für den Anfang auch Eqipment Leihen, oder dir verschiedene Bögen anschauen
    die wissen auch wo Vereine in deinem Umfeld sind und kennen Vieleicht nen Ansprechpartner

    Viel Spass bei deinem neuen Hobby :thumbsup:

  • Hallo ich hab vor 3 Jahren genau so angefangen wie du! Ich wuste nicht welcher Compi. usw.
    Jetzt kann ich dir sagen die Chaser Modelle sind ganz gut aber nicht sehr gut einstellbar falls du die Zugkraft zu hoch bestellst.
    Mein neuer ist ein Diamond Razor Edge. Der ist eine ganz andere Liga und für 350 € zu haben mit Zubehör. Nur das Release must du noch kaufen kostet ca. 20 Eu das billigste Modell.
    Achso den Razor kannst du ohne Presse von 30 - 60 LBS einstellen und die Auszugslänge von 21" bis 29". Nur mit Inbusschlüssel also top zum Einstieg.

  • Hallo,

    ich bin auch seit einigen Monaten in einem Verein, auch wenn man am Anfang überwiegend Trockenübungen macht es mittlerweile sehr viel Spaß auch war ich letztens erst auf einem 3D Bogenschiessen Parkour. Nur zu empfehlen! Momentan nutze ich allerdings noch einen Leihbogen, würde mir aber bald auch gerne einen Compoundbogen kaufen. Fand diese Seite dazu sehr interessant. ^^

    Liebe Grüße

  • Hallo lieber Lazor,

    schön das sich noch jemand infiziert hat :^) .
    Was schießt du denn zurzeit für einen Leihbogen?
    Es gibt noch die Möglichkeit einen guten gebrauchten zu kaufen. Dabei kann der sogar schon älter sein.
    Bei guten Markenbögen hat sich die letzten Jahre nicht allzuviel an der Technik verändert, mehr das äußere, oder das Material.
    Aber du wirst schon das richtige für dich finden :^)
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spass


    Lg Stephanie :love:

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • Guten Morgen ,

    Ich kann dir empfehlen dich in einem Fachgeschäft deines Vertrauens ordentlich beraten zu lassen. So ein Compoundbogen wird dir praktisch komplett angepasst. Dort kannst du dann mit Sicherheit auch verschiedene Modelle in unterschiedlichen Stärken auch mal probeschießen.
    Dein Budget von 350 - 400€ ist sehr knapp und dafür wirst du nur schwierig was aktuelles von Hoyt oder PSE bekommen. Aber mal nachfragen lohnt sich - Einige Händler haben z.T noch Modelle aus den letzen Jahren im Lager und da könntest du wieder in deine Preisrange kommen.

  • Mein Beitrag ist mehr Frage als Antwort.
    Also habe den Hoyt Ruckus für rund 250€ gefunden , da kann man doch auch nix falsch machen und einstellen kann man doch Auszugslänge und Zuggewicht?
    Ist doch für den Anfang gut?

    Ich will lieber stehend sterben
    Als kniend leben
    Lieber tausend Qualen leiden
    Als einmal aufzugeben

  • Lieber Armageddon,

    ich persönlich würde nicht noch einmal so einen kurzen Bogen kaufen. Das bezieht sich jetzt nur auf mich, andere Meinungen würden mich auch diesbezüglich sehr interessieren. :^)
    Ich habe einen Hoyt mit 31,5 ATA, glaub ich, kann auch 31 Dreiviertel sein :D
    Der ist schon ziemlich giftig, in jeder Hinsicht.
    Habe im Verein aber auch schon größere schießen dürfen. Daher kommt auch mein Entschluss, der nächste wird mindestens 35 haben.
    Das Auszugsverhalten ist wesentlich ruhiger, entspannter und Kraft / Gelenkschonender. Mal vom Handschock abgesehen, der bei den kurzen Dingern schon vorhanden ist. Ich würde auch sagen, vom Gefühl her, sind die wesentlich ausgewogener. Meiner Meinung nach eignen sich die sehr kurzen Bögen wirklich nur für die Jagd, wo man nicht sooooo viele Pfeile schießt. Dafür sind die sehr wahrscheinlich super, für im Blind, Treestand oder Hochsitz, schon allein wegen ihrer Größe. Ein 3 D Parcours ist schon sehr anstrengend, vorallem wenn man nicht so im Training steht. Je anstrengender es wird, umso weniger Spass ist das dann.


    Wie ist das denn bei den anderen Bogenschützen hier? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?


    Lg Steffi :love:

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • Die kurzen Bögen sind oft recht giftig, da sie als Jagdbögen auf maximale Energie/Geschwindigkeit ausgelegt sind. Beim Ruckus ist das nicht so, der ist so kurz weil es ein Kinderbogen ist.
    Die traditionell längeren Scheibenbögen sind nicht auf das letzte bischen Geschwindigkeit ausgelegt und schießen sich daher meist angenehmer.
    Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Mein 40" Scheibenbogen hat einen deutlich größeren Handschock als meine 31/32" Jagdbögen.

    P.S.
    Sport darf auch etwas anstrenged sein :D

  • Den Hoyt Ruckus gibt es als Junior Bogen und als normal ,so wie ich das verstehe.
    Wurfarme: YZ 50
    Achslänge: 28 5/8"
    Spannhöhe: 6 5/8"
    Gewicht: 3.0 lbs. = ca. 1.359 Gramm
    Zuggewichte: 15-45 lbs.
    Auszugslänge: 15"-27"
    Speed: 258 fps (+/- 2 fps)
    Cam: Ruckus
    Für Rechts- oder Linkshandschützen
    Farbe: black out (matt schwarz beschichtet)

    Der Hoyt Ignite hat ja auch nur bis zu 30" Auszugslänge, gilt aber nicht als Kinderbogen.

    Ich will lieber stehend sterben
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    Als einmal aufzugeben

    Einmal editiert, zuletzt von Armageddon (13. Juli 2016 um 23:40)

  • Ich kenne den Ruckus nur als Junior Bogen. Er ist in einem weitem Bereich verstellbar, sozusagen mitwachsend vom Kindesalter mit 15 lbs. 15" bis zum Jugendalter mit 45lbs. 27" und allen Einstellungen dazwischen.
    Die 27" Auszug des Ruckus reichen bis ca. 170cm Körpergröße (nur so als Hausnummer, ist abhängig von der Statur), die 30" Auszug des Ignite bis ca. 185cm Körpergröße. Du müsstest den Ruckus mal im Original sehen, der ist schon sehr klein.
    Erwachsene denen dieser Auszug reicht können den Ruckus natürlich verwenden, persönlich würde ich aber einen Erwachsenenbogen verwenden.

    Eine Ruckus Version speziell für Erwachsene kenne ich nicht.

  • Ah ok, Sherwood führt zwei Ruckus Bögen mit unterschiedlichen Daten, daher nahm ich an der eine wäre für Kinder und der andere für Erwachsene.

    Ich will lieber stehend sterben
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  • Guten Abend,
    der Mathews Genesis Pro soll für Anfänger auch sehr geeignet sein. Das Zuggewicht ist nicht sehr hoch.
    Ich hab heute eine Gehwegplatten verlegt, 60 Pfund klingt nicht nach viel, aber ein haufen wiederholungen gehen in die Arme und Schultern.

    Ich liebäugel mit dem Infinite Edge Pro der ist auch verstellbar, aber ich werde mich vorher beim Verein sehen lassen...

    Grüße

    Gomez

  • Hi
    ich habe zufällig diese Diskussion gefunden. Da ich selber einen gebrauchten Bogen kaufen will, wollte ich etwas ähnliches fragen. Ich habe noch irgendwo gelesen das der Bogen nicht lange angespannt und unbenutzt in der Ecke stehen darf, stimmt das? Der den ich gefunden habe ist ein gebrauchter Martin Hatfield Take-Down Recurvebogen 28" Zoll 50, ich kann ihn für 140 Euro bekommen. Ist er das Geld wert?
    Danke im Voraus
    Thobias

  • Hallo,

    den Bogen kenne ich persönlich nicht.
    Richtig aber ist, dass wenn er nicht benutzt wird durchaus abgespannt werden soll.
    Ich würde dir eine Spannschnur empfehlen, für auf und abspannen. Geht Kinderleicht und man verdreht evtl nicht die Wurfarme.
    Zum längeren lagern nicht aufrecht stehenlassen sondern so, dass die Wurfarme gleichmäßig aufliegen. Bogenregal vielleicht?. Der Bogen kann sich verziehen wenn er krumm in der Ecke liegt oder steht.

    Lg Steffi :love:

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten


  • Jetzt kann ich dir sagen die Chaser Modelle sind ganz gut aber nicht sehr gut einstellbar falls du die Zugkraft zu hoch bestellst.

    Kann ich so nicht sagen. Ich hatte mit einem Chaser III angefangen. Der war auf 50 lbs ein gestellt, aber nach 2-3 Wochen war ich dann bei vollen 70.
    Für meinen Bruder musste ich den Bogen dann immer auf 50 lbs runterdrehen, und das ging ganz einwandfrei. Genauso leicht waren die Module für den Auszug einzustellen.
    Da ist zwar nur ne echt kurze Bedienungsanleitung dabei gewesen, aber die hat gereicht.
    Ich war mit dem Ding auch recht zufrieden, hab mir aber wegen dem Gewicht von ca. 2,5 Kg mit allen Anbauteilen aber einen leichteren geholt.
    Er verzeiht auch einige Fehler. Das einzige richtige Manko damals war, dass es ewig keine Ersatzsehnen gab. Hab sie dann selbst gemacht, ist auch keine Raketenwissenschaft.

    Grütze
    aus Berlin