Pistole 8mm: Röhm RG 8

  • Hallo alle zusammen,

    Da es bislang nur einen Testbericht zur PTB 154 gibt, nun ein weiterer zur PTB 412:

    Die Röhm-Gerstenberger Selbstladepistole RG 8 war, als sie mit der neueren PTB 412 erschien, die wohl billigste selbstladende SSW aus dem Hause Röhm. Die neue, ich nenne es ab jetzt "Version" kommt schon mit den neueren 8mm Kartuschen zurecht.

    Die Waffe galt als "Sparmodell", was allerdings nicht bedeutet, dass die Fertigungsqualität schlechter war, als bei anderen Röhm Waffen. Viel mehr war sie von den Funktionen abgespeckt und verfügte über ein sehr einfaches Schlagbolzenschloss. Damit wären auch schon bei der Besonderheit der Pistole:

    Die RG 8 ist die einzige Pistole von Röhm die über ein solches verfügte.

    Auf dem Bild zu sehen: Stossboden sowie Schlagbolzen. Dieser wird vom Rastbolzen, der am Griffstück sitzt nach dem Repetieren des Verschlusses hinten gehalten. Der Stoßboden besteht ab dem dem messingverfärbten Teil aus Stahl.

    Auf dem Bild zu sehen ist das Gegenlager hinten am Griffstück und ein wenig davor liegt der oben erwähnte Rastbolzen, der durch das Abrdrücken nach unten geht und den Schlagbolzen freigibt, was dann zum Auslösen des Schusses führt. Aus Stahl sind Rastbolzen sowie das Gegenlager.

    Hier sieht man das Abzugsgestänge. Es besteht aus Stahl, genauso wie die restlichen Funktionsteile der Waffe auch. Ich habe die Plastikgriffschale (holzoptik) abmontiert, damit das Abzugsgestänge sichtbar wird.

    Hier sieht man den Magazhalter. Er besteht nicht aus Stahl, ist allerdings dennoch sehr robust. Der Magazinauswurf ist hier sehr gut platziert. Ein versehentliches Auswerfen den Magazines, wie mir es z.B. bei meiner RG88 immer wieder passiert ist hier nahezu ausgeschlossen.

    Hier sieht man das 6-schüssige einreihige Stahlblechmagazin. Der Magazinschuh besteht aus Plastik, der Magazinzubringer aus Zink. Das Magazin ist baugleich mit dem der RG9 und deshalb natürlich kompatibel.

    Hier die Mündungsansicht: Die Laufsperre sitz im Vergleich zur RG96 sehr weit hinten. Etwa 0,8 cm. Man erkennt, dass hier der Verschluss wie bei der Zoraki 914 nicht den Lauf "ummantelt", sondern nur seitlich des Laufes verläuft.

    Man erkennt, dass der Auszieher auf der Oberseite der Waffe liegt. Den Ausstoßer, wie er sonst bei Röhm angebracht ist sucht man vergebens. Der Schlagbolzen dient als Ausstoßer. Deshalb werden die Hülsen nach Vorne ausgestoßen. Am Ausziehen erkennt man, wenn man etwas Fingerspitzengefühl hat, ob die Waffe geladen ist. Wenn die Auszieher vorne etwas hochsteht und hinten weiter unten ist, so ist die Waffe geladen, bzw. es befindet sich eine Kartusche in der Kammer. Ist es gerade umgekehrt, so ist die Pistole nicht geladen oder unterladen, bzw. es befindet sich keine Kartusche im Patronenlager.

    Hier nochmal die Ansicht der linken Seite. Man erkennt, dass die Schrift eingelassen ist und die Beschusszeichen eingestempelt sind. Die Waffe wurde KB (also 1990) beschossen.

    Einen Verschlussfang gibt es nicht. Der Verschluss bleibt am am Magazinzubringer hängen und schnellt nach vorne, wenn man das Magazin entfernt. Die Abnutzung am Magazinzubringer ist deshalb groß, aber dennoch zu verkraften.

    Nun zu meinem persönlichen Fazit:

    Pro:

    - kompaktes und funktionelles Design

    - einfache, aber dennoch durchdachte Bedienung
    - auch mit heutiger Munition verwendbar

    - gewohnt gute Röhm-Qualität
    - matt gehaltene, dennoch haltbare Oberflächenbehandlung

    - für Silvester ganz gut geeignet

    Contra:

    - leider nur eine Farbvariante

    - zum Führen ungeeignet, da Sicherung sehr "unsicher"

    Walther P88 Steel Finish, Hämmerli P26, Smith & Wesson Grizly, Röhm RG 96 altnickel, Röhm RG 88 gebeizt

    Einmal editiert, zuletzt von germi (25. Juni 2012 um 19:03)