ZF-Höhe über Lauf - wie bestimme ich diese korrekt?

Es gibt 253 Antworten in diesem Thema, welches 34.396 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Mai 2012 um 08:55) ist von Sgt_Elias.

  • Hallo Ballistiker, Optikliebhaber und Montageprofis unter euch!

    Schon einige Male bin ich für mich auf die Frage gestoßen, "Wie messe ich eigentlich die korrekte Höhe des ZF´s über dem Lauf?".

    Bisher habe ich Sie immer verdrängt und gehofft das ich vielleicht mal durch Zufall auf eine Antwort stoße.

    Auf diese Frage bin ich jetzt aber wieder gekommen, da ich feststellen musste das sich mit einem Ballistikprogramm wirklich sehr gut die Flugbahn "berechnen" lässt. Natürlich muss man einige "Stützpunkte" rausschießen und etwas mit den Eingabewerten rumspielen - doch dann passt die Näherung und wird zur wirklichen Hilfe. Allerdings sind mir die "Unbekannten" an denen man drehen kann noch zu viele. Eine davon ist eben die Höhe des ZF´s über dem Lauf. Mit diesem Wert lassen sich die Werte in der Ballistiktabelle schon mit ein paar Millimetern hoch oder runter ordentlich manipulieren - allerdings sollte dies eben eine FESTE Größe sein.

    Nun zum Problem des Messens:

    Bei einem parallel zur Laufseele montiertem ZF ist das mit paar Hilfsanschlägen gar kein Problem.
    Aber was ist bei einem stark geneigten ZF - welchen Wert nehm ich da an?
    Bisher hab ich immer mit einem Mittelwert gerechnet und die Zahlen solange hin und her geschoben bis es halbwegs einen Sinn ergab.

    Hier ein paar Zahlen:

    Höhe ZF-Rotationsachse zur Laufseele: am Obejektiv: ca. 58 mm, auf Höhe der Verstelltürme: ca. 62 mm und am Okular ca. 69 mm.

    ?( 8| ?(

    Aber genau diesen Faktor möchte ich "fix" bekommen, da ich noch genug andere Größen habe an denen ich "drehen" kann.

    Also kann mir jmd von euch helfen wenn es darum geht, "Wie hoch muss ich mein geneigtes ZF über dem Lauf annehmen?" ?

    Grüße
    christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Kann man messen, dann den Rest ausrechnen.

    Man könnte aber auch einfach ein Lineal oder sonstwas gerades nehmen, seitlich parallel zur Mittelachse auf das Glas legen und es über der Mündung auslaufen lassen. Dann einfach über der Mündung auf dem Schnittpunkt die Höhe nachmessen.

  • Also kann mir jmd von euch helfen wenn es darum geht, "Wie hoch muss ich mein geneigtes ZF über dem Lauf annehmen?" ?

    Ist Deine Höhenverstellung auch immer mittig, sobald Du diese verstellst ist Deine Ziellinie doch auch "geneigt", in die eine oder andere Richtung. Das berücksichtigt doch auch niemand in einem Ballisticprogramm . :^)

    Grüße Dampf

  • Ist Deine Höhenverstellung auch immer mittig, sobald Du diese verstellst ist Deine Ziellinie doch auch "geneigt", in die eine oder andere Richtung. Das berücksichtigt doch auch niemand in einem Ballisticprogramm . :^)


    Da hast du Recht - die Neigung des ZF´s "vergrößert" ja nur den Verstellbereich in eine Richung. Geht man von einem parallel montierten ZF aus, so solle bei mittiger Höhenverstellung die Visierlinie parallel zur Laufseele sein. Das Ballistikprogramm brauch also genau diesen Abstand, da dieser distanzabhängig zusätzliche Klicks (je näher desto mehr) erforderlich macht um Viesierlinie und Flugbahn zu kreuzen.

    Die optische Strahlenlehre war noch nie ein Ding von mir - aber wenn man den Ansatz her nimmt - so müsste die Mitte des Objektiv´s entscheidend sein, da ab da die Strahlen im inneren des Glases immer gleich "verwurstet" werden.

    Aber sicher bin ich mir da eben nicht. :(

    Grüße
    christoph

    Achso, Mark, glatt vergessen. Du bist also der Meinung, die Höhe der Visierlinie über der Mündung ist der "wahre" Wert?

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Ich gehe auch immer von der Objektiv /ZF Mitte aus. Bin ich immer gut mit hingekommen.
    Den genauen BC des Diabolos kennt ja auch niemand. Der ändert sich ja schon mit der Laufkontur :S
    Alles kann man eben nicht erfassen.

    Grüße Dampf


    Nachtrag: ich weis, man kann sich den BC des Dias aus seinem Gewehr selbst ermitteln, aber wer macht das schon?

  • Ich experimentiere ehrlich gesagt viel zu wenig mit Chairgun als das ich das genau wüsste... Interessant ists auf jeden Fall. Aber so manche Sachen haben beim mir auch schon total nicht gestimmt, deshalb gehe ich davon aus das ich auch irgendwo einen (oder zwei) Fehler habe!

  • Nachtrag: ich weis, man kann sich den BC des Dias aus seinem Gewehr selbst ermitteln, aber wer macht das schon?


    ICH! :D ...hab das für meine mal gemacht. Is auch ni der Kracher.

    Ich experimentiere ehrlich gesagt viel zu wenig mit Chairgun als das ich das genau wüsste... Interessant ists auf jeden Fall. Aber so manche Sachen haben beim mir auch schon total nicht gestimmt, deshalb gehe ich davon aus das ich auch irgendwo einen (oder zwei) Fehler habe!


    Ich glau der Rat kam sogar von dir - nicht zuviel auf die Rechentechnik zu vertrauen, da sie eh nur eine Gehhilfe ist, und mehr "rauszuschießen". Jetzt bin ich aber mal dazu gekommen mit einer unbekannten Kombi auf ZF, Montage(Höhe) ein paar Stützpunkte für die Kurfe zu schießen und hab dann die Werte eingehackt und mir die Zwischenwerte (das klappte SUPER) ermittelt und auf dem Platz überprüft. Natürlich hab ich mir auch die Werte für die weiten Schüsse mitgenommen - und obwohl vorher nur bei 30 m Werte ermittelt, stimmten die berechneten bis ca. 60 m echt gut, wenn man einem konstant größer werdenden "Offset" mal absieht. Zum Schluss konnte man einen Schuß +- 2 cm beliebig zw. 50 und 80 m platzieren wenn man sich das neue Offset über den 3-Satz ermittelt hatte. Ich glaube genau das liegt an der falsch angenommenen ZF-Höhe.

    Grüße
    christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Trail_finder
    Das würde ich auch so sehen. Beim Diopter ist es ja einfach die Scope Height zu messen und die Kurven passen dann auch im Ballistikprogramm,
    ok, die letzten Feinheiten kann natürlich kein Programm wissen.
    Aber beim ZFR denke ich muß man erst mal richtig verstehen wie der Strahlengang sich verhält in Abhängigkeit des Absehens um die SH bestimmen zu können.
    Ich bin da auch noch am recherchieren. Ich sehe es auch im Moment noch so, daß die Scope Height nur für eine einzige Stellung des Absehens
    gleich ist, sicher bin ich mir aber auch nicht. Dann hilft es wahrscheinlich nur die SH zu erschiessen um sie dann für die eine Zero Range im Programm zu übernehmen.
    Aber eins ist klar, ohne zu wissen wie das alles zusammenhängt kann man den Gebrauch von Chairgun unter Verwendung eines ZFR's vergessen.

  • Dann rechne die Kurve doch mal mit einer geringfügig anderen Zf-Höhe aus und guck, ob du den Offset damit wegbekommst.

    Das hab ich natürlich schon gemacht - allerdings passiert das erst ab einer angenommenen ZF-Höhe wo ich mit sicherheit sagen kann, dass es das nicht (zu 100 %) ist. Was hab ich Bock ein Gleichungssystem mit >2 UNbekannten aufzustellen?! :(

    Ich glaub ich schreib mal den Hersteller an - wenns der nicht weiß ?(

    Grüße
    christoph

    Edit - so, mal schaun was die Hawke´s zu der Sache meinen.

    2nd Edit: :D ...Geduld:

    [font='&quot']I am out of the office until the 8th of May.[/font]

    [font='&quot']My emails will only be answered on my return so if you have anything that needs urgent attention please contact XXXXX@XXXXX.com[/font]

    [font='&quot']Kind regards,[/font]

    [font='&quot']XXXXXXXXX XXXXXXX[/font]

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

    3 Mal editiert, zuletzt von Trail_finder (6. Mai 2012 um 17:31)

  • Ich werde das mal mit einem Optiker diskutieren. Allerdings habe ich noch keine Schnittzeichnung eines ZFR's gefunden worauf man richtig sehen kann was genau passiert
    sonst käme man das ja auch selbst drauf. Entscheidend ist ja, ob das Umkehrsystem mit verstellt wird oder wirklich nur das Absehen in der Höhe.

    Einmal editiert, zuletzt von Pavi (6. Mai 2012 um 17:35)

  • Der Optiker wird dir da wenig zu sagen können wenn er sich nicht mit Ballistik und Waffen auskennt :D

    Ich wiederhole mich aber: Ich finde das man Chairgun sehr wohl benutzen kann, zb. einer "guten" Einschiessentfernung anhand der v0, dem Bc und dem Gewicht etc etc. Leute ohne v0-Meßequipment können meiner Meinung nach mit Chairgun recht wenig anfangen ;) Wenn ich korrekt berechnete Tatsachen vor mir liegen haben will kann ich nicht mit Schätzwerten rechnen.

  • Wird man sehen, ob der Optiker dazu etwas sagen kann. Ballistik muß er dafür nicht verstehen, hier gehts erst mal nur um Winkel um dann auf die Scope Height zu kommen.

    V0 muß man natürlich für die Ballistik wissen.

  • Leute ohne v0-Meßequipment können meiner Meinung nach mit Chairgun recht wenig anfangen ;)


    Da hab ich auch schon ein wenig rumexperimentiert. Wenn die Waffe auf Distanzen bis sagen wir mal 20 m sehr kleine Streukreise produziert (eingespannt und indoor) dann kann man anhand der Gewichts, BC(wenn der stimmt), usw. über den POI (Pont Of Impact) auf der Karte (einige kennen vielleicht "Schusskanal-karten" auf denen man das dann schön rausmessen kann) durch hin und her schieben der V0 in ChairGun diese näherungsweise ermitteln. Aber so kommt man wieder von einem zum anderen. Zu viele Unbekannte/Köche verderben dann hier den Brei. Aber wie oben schon geschrieben, kann man echt genau arbeiten wenn man die Fakten hat. Von so Zeug wie Luftfeuchte/Dichte, veränderten BC aufgrund der Laufprägung, ...paarungsbereitschaft der Pflastersteine in Abhängigkeit der Sonneneinstrahlung [/mist wieder aus/] kann man sich sowieso verabschieden.

    Grüße
    christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Das geht nur wenn man die Scope Height genau kennt, also z.B. mit Diopter
    Edit: oder mit ZFR mit Absehen in der Mitte (Montage ohne Winkel) und dann ermessener Scope Height

  • Da wird sich auf was versteift was (ich versuche es in Watte zu packen, ich meins nicht Böse) irgendwie sinnlos ist.

    Wie soll das ZF immer in der optischen Mitte sein? Geht nur mit einer Montage die stufenlos neigbar ist, so das man an der Mechanik im Glas absolut nichts mehr drehen braucht. Dann muss man über Dots vorhalten schiessen, man sollte ja dann nichts mehr verstellen. Es ändert sich ja sonst die Scope Height(??). Jetzt stellt sich mir die Frage was der Kram den dann bringen soll wenn man mit "auf 23m 2 1/3 Dots drunter" rumschätzen muss? Ernsthaft? Warum so kompliziert?

    Scheiben jeden 1m (wenn man faul ist 2m) aufstellen, darauf scharf stellen, Entfernung auf der Parallaxeverstellung markieren (oder auch nicht, geht auch anders..), Klicks oder Vorhaltepunkt für Fleckschuss ermitteln und zusammen mit der Entfernung notieren, fertig. Wer braucht da Chairgun? Nicht das es überflüssig wäre, das will ich nicht sagen. Aber auch einfache Wege führen zum Erfolg. Bei Chairgun muss ich auch alle Entfernungen und Klicks probeschiessen. Ohne das Auszuprobieren geht doch keiner in seinen ersten Wettkampf?!?

    Edit: Da ich mit meinem Post derbe am Thema vorbeigeschrammt bin wollte ich nur noch sagen das mich die korrekte Ermittelung der Scope Height ebenfalls interessiert. Ich wollte nur mal jemanden wachrütteln :)

  • Da liegts Du falsch.

    Trotzdem bleibt es dabei, daß die einmal ermittelte Scope Height dem Programm als Grundlage dient die weiteren Paramter, also z.B. die Klicks
    per Winkelberechnungen zu berechnen. Natürlich nur für die eine einzige eingetragene Zero Range. So erhält man also z.B. die Klicks
    für seine Range die man braucht. Man man kann jetzt aber nicht hingehen und sich noch einen anderen Garph oder Tabelle ausdrucken indem man gleichzeitig
    die Klicks am Gewehr ändert und der dazu passenden Zero Range zuordnet. Das geht nur mit Diopter weil sich hier die Scope Height nicht verändert.
    Aber das braucht man ja auch nicht. Ein einziger Graph oder Tabelle reicht ja auch.

  • Gerade das Beispiel Diopter zeigt das Problem des Thread-Starters: Gewünscht ist die Höhe der Ziellinie über der Laufseele, aber messse ich nun am Diopter, irgendwo in der Mitte, am Lochkorn oder am Laufende, da wo die Kugel rauskommt und die Außenballistik von Chairgun anfängt?

    Ich bin der Meinung, man bräuchte Höhe der Verlängerung der Sichtachse durch das Zielfernrohr über der Laufmündung. Sobald man aber mit dem Neigen, Klicken oder Dotten anfängt ändert sich das wieder geringfügig. Was sagen denn die Entwickler von Chairgun dazu?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • <<Ich bin der Meinung, man bräuchte Höhe der Verlängerung der Sichtachse durch das Zielfernrohr über der Laufmündung>>
    Ja

    Beim Diopter ändert sich aber durch Klicken da nichts mehr. Theoretisch zwar ja ist aber vernachlässigbar.

    Beim ZFR muß man nur wissen, daß sich was verändert und kann dann eine bestimmte Sache (oben beschrieben) eben nicht machen.
    Ist aber auch kein Nachteil.