Weihrauch HW97 K mit Walther 3 - 9 x 42 Zielfernrohr

  • Testbericht zur Weihrauch HW97 K mit Walther 3 - 9 x 42 Zielfernrohr


    Ich möchte euch heute gerne meine HW97 K vorstellen, die mit einem einfachen Walther Zielfernrohr ausgestattet ist.
    Meine HW97 K habe ich vor 3 Jahren beim örtlichen BüMa zum Preis von 360,- Euro erstanden, das Zielfernrohr hat zusätzlich 90 Euro gekostet.
    Also kommen wir auf einen Gesamtpreis von rund 450 Euro.
    Wenn man diesen Preis mit den großen Onlineversandhäusern vergleicht, die sich auf freie Waffen spezialisiert haben, ist hier ein Preisunterschied von etwa 15 - 20 % zu bemerken. Oftmals sogar noch mehr.
    Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich manche Waffen ab einem bestimmten Warenwert lieber beim BüMA kaufe als im Onlineshop, da ich mich dort vor Ort über den einwandfreien Zustand der Waffe überzeugen kann.
    Diesen Vorteil habe ich bei den Onlineversandhäusern leider nicht.
    Man muss also für sich selbst entscheiden, ob einem ein Aufpreis von 15 - 20 % mehr es wert ist, die Waffe dafür selbst ausuchen zu können und sie vorab genau begutachten kann, bzw vor Ort auch Probeschießt.


    Eine ähnliche Version mit offener Visierung ist die HW77 : Testbericht zur Weihrauch HW77 K


    Die HW 97 K, die ich euch vorstellen möchte, ist die neuere Variante mit leicht abgändertem Schaft und mit hoher Schaftbacke, die das Zielen mit dem Zielfernrohr verbessern soll.

    Musahsi hat diesbezüglich die HW97 schon im Jahr 2007 genauer vorgestellt:
    HW 97k - Neuer Schaft

    Ich wollte an meiner HW97 vor einiger Zeit ein Riemenbügelset befestigen, das am Schaft eingeschraubt wird und auf der anderen Seite am Unterhebelspanner mittels 14mm Schelle befestigt wird.
    Nach Rücksprache mit Musahsi habe ich mir dieses Vorhaben sehr schnell wieder aus dem Kopf geschlagen, da dies im Laufe der Zeit eine zu hohe Belastung auf den Unterbehelspanner auswirken würde und sich somit negativ auf das System und seine Schussgenauigkeit übertragen würde.
    Nochmals Danke für diesen wertvollen Tipp, ich bin froh mich damals dazu entschlossen zu haben, von diesem Vorhaben abzusehen.

    Ausgeliefert wird die HW97 im nackten Zustand ohne Zielfernrohr, außer man kauft im Sparset, dann ist dies meist mit dabei.
    Das Luftgewehr verfügt über eine 11 mm Schiene, die zur Befestigung der Zielvorrichtung dient. Welches Zielfernrohr man sich dann auf die HW97 moniert muss jeder Schütze für sich selbst entscheiden.
    Ich habe mich damals für die günstige Variante von Umarex / Walther entschieden.
    Obwohl die HW97 ein Prellschlaggewehr ist, hat es das Waltherglas bisher heil überstanden.

    Inzwischen dürfte mein heute gezeigtes Modell ca. 5000 bis 8000 Schuss runter haben, ich habe ehrlich gesagt irgendwann aufgehört zu zählen.
    Eigentlich handhabe ich es so, dass ich die jeweiligen Diabolodosen wenn sie leer sind sammele und der jeweiligen Waffe zuordne, damit ich in etwa überprüfen kann, wie hoch die abgegebene Schusszahl der jeweiligen Waffe ist. Nur irgendwannn bin ich hierbei durcheinander gekommen und ich habe den Überblick verloren.
    Darum gebe ich bewusst 5000 -8000 Schuss an, irgendwo dazwischen dürfte es sich dann einpendeln.

    Wie bei allen Knicklauf- oder Unterghebelspannergewehren muss sich das System erst "Einlaufen", das macht sich dadurch bemerkbar, dass die Waffe nach und nach immer ruhiger im Schussverhalten wird und sich das Trefferbild deutlich auf ein gesundes Maß einpendelt.
    Bei der HW97 hat dies etwa 1500 Schuss benötigt, bis ich einigermaßene Ergebnisse auf 20 Meter erzielen konnte.

    Wenn sich das System erst einmal eingelaufen hat, und die Mechanik ruhiger läuft, ist es kein Problem mit der HW97 einen Streukreis von einer 5 Cent Münze auf 20 Meter zu schiessen.
    Die Wahl des richtigen Diabolos ist hierbei natürlich mitentscheidend, ich persönlich nutze überwiegend Diabolos aus dem Hause RWS - Meisterkugel- Super H Point- Superdome- und die günstigen Diabolos von Geco.
    Die meisten Hobbyschützen die ich kenne und die HW97 in Gebrauch haben, nutzen unter anderem Diabolos von H&N, JSB,RWS und Gamo.

    Ich persönlich rate jedem Schützen davon ab seine Waffe, egal ob es nun eine Weihrauch oder Diana sein mag, mit Stahlkerngeschossen mit Kunststoffummantelung zu schiessen.
    Diese werden zwar häuffig in diversen Shops angeboten, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kunststoffummantelung im Lauf der Waffe grobe Verschmutzungen verursacht und die Plastikummantellung durch die Reibungsenergie Fäden im Lauf zieht.
    Dies hat zur Folge, dass sich der Lauf langsam aber sicher zusetzt. Im Normalfall ist eine Reinigung des Laufes nur äusserst selten notwendig und wenn dann sollte man auf zu grobe Stahlbürsten verzichten, da diese die Innenseite des gezogenen Laufes beschädigen können.
    Dies kann sich wiederrum auf das Schussbild des Schützen auswirken.

    Ich reinige meinen Lauf nur mit einer weichen Filzbürste und das wirklich nur alle paar tausend Schuss. Eine öftere Behandlung ist normalerweise nicht erforderlich.
    Natürlich muss jeder selbst entscheiden ob er seine Waffe mit solchen Stahlkerngeschossen schiessen möchte und es sollte jeder das tun was er für richtig hält.
    Ich selbst habe aber im Laufe der Zeit gelernt darauf zu verzichten.


    Technische Daten der HW97 K :

    - Kaliber: 4,5 mm

    - Gesamtlänge: 1020 mm

    - Lauflänge: 300 mm mit Mündunsgbremse

    - Gewicht: ohne Ziehlfernrohr 4,0 Kg

    - System: Federdruck / Unterhebelspanner mit Starrlauf

    - Visierung: ----------- ( Walther 3-9x56)

    - Zielfernrohrschiene: 11 mm

    - Abzug: Fein verstellbar / Abzugsgewicht ca 1,0 Kg

    - Sicherung: Automatisch bei jedem Spannvorgang

    - Schafft: Buchenholz mit Fischhaut am Griff und Vorderschaft

    - Geschwindigkeit: 175 (m/s) im Kaliber 4,5 mm


    Die HW97 K mit Seitenansicht von links

    Die Mündungsansicht der HW97 K

    Weihrauch HW97 K mit Seitenansicht von rechts
    Das Luftgewehr wird hier in einem sogenannten Einschiessbock gezeigt, zum Einschiessen ist dieser aber überhaupt nicht zu gebrauchen.
    Er taugt zwar zu Reinigungsarbeiten, oder um das Zielfernrohr zu justieren, aber zum Schiessen selbst ist dieser leider ungeeignet.

    Ansicht von hinten der HW97 K mit Blick auf das Walther Zielfernrohr.
    Die Gummischaftkappe ist mit zwei Kreuzschlitzschrauben fixiert.

    Meine HW 97 trägt die Nummer : 1697858, die dirket auf dem Lauf angebracht ist.

    Die Kaliberangabe ist ebenfalls seitlich eingestanzt. In diesem Fall 4,5 mm

    Die üblichen Sicherheitshinweise, sowie Angaben zum Hersteller sind am hinteren Teil des Systems angebracht

    Die Modelbezeichnung und das - F - Zeichen sind oberhalb direkt vor der Zuführlucke angebracht

    Ansicht von Rechts, mit Blick auf die 11 mm Montage für das Zielfernrohr.
    Der kleine rote Stift links im Bild zeigt dem Schützen den Zustand der Waffe an, ob geladen oder nicht.

    Seitenansicht von rechts auf das Glas von Walther

    Seitenansicht von links auf das Glas von Walther

    Auf dem unteren Bild zu sehen der feineinstellbare Matchabzug sowie die Schraube zur Feineinstellung des Abzugswiederstandes.

    Der Abzug selbst wird vom Abzugsbügel, der aus brünierten Stahl gefertigt ist, geschützt.
    Im Abzugsbügel ist ein Loch, das dazu dient mittels Schraubendreher die Schraube zur Feineinstellung zu bewegen

    Blick auf den Kornsockel und den Entriegelungsbolzen der unterhalb des Starrlaufs angebracht ist

    Hier zwischen den Buchenholzschaft ist der Unterspannhebel mit einem Knickgelenk zur Federspannfunktion verbunden.

    Um den Unterspannhebel aus der eingerasteten Postition zu lösen, ist der Entriegelungsknopf unterhalb der Mündung zu drücken.
    Wenn man gleichzeitig den linken Zeigefinger zwischen Lauf und Unterspannhebel drückt, löst sich dieser und kann anschliessend
    bis zum Einrasten durchgespannt werden.

    Am unteren Teil des Kornsockels in dem der Unterspannhebel fixiert ist, sind bereits deutliche Abnutzungsspuren vom ein und aus schwenken
    des Spannhebels zu sehen.

    Auf dem unteren Bild ist der Nietstift zu erkennen, der beide Teile miteinander verbindet

    Achtung: Der Unterspannhebel muss immer in der Spannfunktion einrasten ! Sollte man diesen loslassen, bevor er eingerastet ist,
    so sausst der Unterspannbehel ungebremmst in seine Ursprungsposition zurück.
    Dies kann fatale Auswirkungen auf das komplette Spannsystem haben.

    Gleichzeittig, während man den Unterspannhebel nach unten drückt, öffnet sich die Ladeluke der Waffe



    Anschliessend kann das Diabolo direkt in den Lauf eingeschoben werden.

    Der Unterspannhebel wird behutsam in seine Ausgangsposition gedrückt, gleichzeitig verschliesst sich die Ladeluke.

    Die HW97 K ist nun geladen, sichtbar an dem kleinen Bolzen, der durch den Spannvorgang nach aussen gedrückt worden ist.

    Um den Schuss abgeben zu können, ist es erforderlich, den Sicherungsbolzen hinnein zu drücken.
    Auf der gegenüberliegenden Seite erscheint dann der kleine rote Stift, der dem Schützen signalisiert, dass die Waffe nun zum Abschuss bereit ist.


    Ein Blick durch das Walther-Glas.
    Die Entfernung zu dem Ahornbaum beträgt hier etwa 21 Meter.

    Das Fadenkreuz des Glases ist in 10 verschiedenen Helligkeitsstufen belichtbar.

    Die Fischhaut des Griffstückes ist sehr fein ausgearbeitet, und verleiht dem Schützen eine besseren Halt bei der Schussabgabe

    Auch am Vorderschafft ist die Fischhaut in das Buchenholz aufgebracht,

    Diese Schraube, sowie die Schrauben auf der gegenüberliegenden Seite und den beiden Schrauben am Abzugsbügel müssen gelöst werden, um das Gewehr auszuschafften.

    Nochmals eine Detailansicht der Gummischaftkappe

    Und eine Detailansicht der Mündung bzw des Entriegelugsknopfes


    Die Diablosorten die ich an diesem Tag geschossen habe.
    Die Super H Point verwende ich gerne auf Entfernungen über 20 Meter.


    Hier im Vergleich zur HW97 K die HW77 K mit offener Visierung und niedrigerer Schafftbacke:


    Hier noch ein Link zu den Streukreisen der HW97K:Streukreise HW97k und HW30 mit 13 verschiedenen Diabolosorten
    Geschossen wurde hier im Keller auf 13, 5 Meter.
    Weitere Streukreisbilder von 20, 25 und 30 Metern folgen noch. Diese muss ich erst noch anfertigen.


    Mein Fazit zur Weihrauch HW97 K,

    sicherlich eines der beliebtesten Freitzeitgewehre seiner Zeit, auch im sportlichen Bereich wie beim Field Target kommt die HW97 des öfteren zum Einsatz, obwohl sie ein Prellschlaggewehr ist.
    Ich selbst habe bislang noch keine Erfahrungswerte zum V-Mach Tunig gesammelt, ziehe es aber in erwägung, in nahegelegener Zeit umzurüsten.
    Die HW97 ist sicherlich die Luftdruckwaffe in meiner Sammlung die ich am meisten schätze und auch schiesse, gerade durch ihr nahezu perfekt ausbalanciertes Gewicht und ihrem hohen Komfort beim Schießen im Stand liegt mir dieses Luftdruck Gewehr sehr.

    Man darf allerdings das Gewicht von über 4 Kilo mit montierten Zielfernrohr nicht unterschätzen, hier kommt es aber auch wieder auf den jeweiligen Schützen an und wie dieser mit dem Gewicht zurecht kommt.
    Mir persönlich macht dies wenig aus.
    Ausserdem, so hat mich die Erfahrung gelehrt, je schwerer ein Gewehr ist, um so zielsicherer ist man mit der jeweiligen Waffe.

    Die H97 wird sicherlich auf kurz oder lang noch ein Geschwisterchen mit Schichtholzschaft bekommen, nur leider ist hier ein Aufpreis gegenüber zum Standartmodel von ca 60- 80 Euro mit einzurechnen.
    Für echte Weihrauchliebhaber aber sicherlich ein Sahnestück unter ihren Luftdruckwaffen.

    Die HW97 würde ich zu jeder Zeit wieder kaufen und kann sie jedem, der ein hochwertiges Luftdruckgewehr sucht, nur ans Herz legen.
    Wem natürlich eine Luftdruckgewehr mit offener Visierung besser liegt, ist mit der HW 77 die ich als "kleine Schwester " bezeichnen würde, auch bestens bedient.

    Wer sie einmal geschossen hat, weiß wovon ich spreche.


    Besten Gruß,

    Andy