Pistole 9mm: Jubiläumsmodell Gaspistole COLT Government 1911 100 Jahre Sonderedition

  • In diesem Bericht möchte ich euch das Jubiläumsmodell des Colt 1911er präsentieren.


    Die Colt Government M 1911 gilt als eine der erfolgreichsten Ordonnanz-Kurzwaffen, die jemals entwickelt wurden. Mit diesem Jubiläumsmodell wird an die 100 Jahre Waffengeschichte erinnert, die dieses Modell geschrieben hat. Der Nachbau bietet das Feeling der Originalwaffe.
    Die Fimra Umerx in Arnsberg hat für diese Waffe die Lizenzrechte erhalten und hat damit einen sehr gelungenen Nachbau geschaffen, wie ich finde.
    Bei vielen Freunden von Schreckschusswaffen ist der 1911 allein schon wegen seiner Tuningmöglichkeiten sehr beliebt, ausserdem vermittelt der 1911 immer ein Stück amerikanische Geschichte.
    Die Ausführung, die ich euch hier zeigen werde, verfügt über originalgetreue Double-Diamond-Holzgriffschalen, die sehr hochwertig verabeitet sind.
    Mir persönlich gefallen diese besser als die Standart Plastik Griffschalen.
    Nun kommen wir zu den Fakten und Bildern des 1911, viel Spaß beim Lesen und anschauen.



    Technische Daten des 1911er:


    -Hersteller: Umarex-Arnsberg / Germany
    - Kaliber: 9mm P.A.K.
    - Länge: 220 mm
    - Breite: 33 mm
    - Höhe: 140 mm
    - Lauflänge: 129 mm
    - Gewicht: 960 g
    - Magazinkapazität: 8 Schuss
    - Sicherung : Manuell / Sicherheitsrat
    - Abzug: Single Action
    - Brünierte Ausführung mit Holzgriffschalen
    - Verwendbare Munition: Platz/Knall Munition & Abwerhmunition CS-CN-PV
    - :ptb: 774


    Der 1911 wird in "Retro-Style" Verpackung geliefert, in diesem Fall im Pappkarton.


    Seitlich auf der Kartonage die üblichen Aufkleber aus dem Hause Umarex mit Angaben zur Waffe,
    sowie Strichcode zur elektronischen Datenverarbeitung


    Der 1911 wird, um den Retrolook zu unterstreichen, ganz klassisch in Wachspapier gehüllt,
    leider ist dieses optische Zusatzangebot nicht unbedingt auf die eigentliche Polsterung der Waffe ausgelegt,
    was zur Folge hat, dass die Waffe grobe Löcher in die Kartonagenverpackung schlägt.
    Für einen echten Sammler ist das natürlich kein besonders schöner Anblick.


    Im Lieferumfang enthalten sind: Die Waffe- Reinugungsbürste-Zusatzlauf zum Abschiessen von Pyrotechnischer Munition-
    Gebrauchsanweisung


    Der 1911 mit Seitenansicht von Links

    Der 1911 mit Seitenansicht von Rechts

    Auf dem Schlitten sind die original Herstellerangaben zu sehen, sowie die Herstellungsstätte in den USA

    Auf dem unteren Bild gut zu erkennen, wann der 1911 das erste mal an die US Army ausgeliefert worden ist

    Die Waffe ist auf dem unterem Bild in gesichertem Zustand, die Sicherung selbst ist etwas Exotisch für Selbstladepistolen,
    da beim 1911 der komplette Schlitten und der Abzug zugleich blockiert sind.
    Das bedeutet, dass sich der 1911 in gesicherten Zustand nicht durchladen bzw. repetieren lässt.


    Die Waffe in ungesichertem Zustand, die ersten Male geht der Sicherungshebel relativ schwergängig,
    was sich aber nach einigen Sicherungs-und Entsicherungsvorgängen deutlich verbessert.


    Wenn der Hahn leicht nach hinten gespannt wird, rutscht er automatisch in die Sicherungsrast.
    Das bedeutet, dass keine ungewollte Schussabgabe möglich ist, sollte die Waffe z.B. zu Boden fallen.
    Da der Hammer nicht mehr auf dem Schlagbolzen aufliegt, kann der Schlagbolzen auch das Zündhütchen nicht auslösen.
    In diesem Zustand, kann der 1911 durchgeladen und entsichert am Körper getragen werden.


    Der 1911 in gespannten und entsicherten Zustand, nun wäre eine Schussabgabe durch Betätigung des Abzugs möglich.
    Leider verfügt der 1911 nur über einen Single Action Abzug, was bedeutet,
    dass der Hahn immer vorgespannt sein muss, um einen Schuss abzugeben.


    Ein Blick auf den Schlagbolzen, der aus Stahl gefertigt ist, der Hammer besteht aus Zinkguss und hat keine extra Stahleinlange.
    Dies hat zur Folge, dass sich der Schlagbolzen nach und nach in den Hammer frisst.


    Ansicht von oben der Kimme, die nicht verstellbar ist und der Montageschraube,
    mit der das Schlagbolzensystem gelöst werden kann.


    Seitenansicht rechts, mit vorlaufender Seriennummer und Angabe der PTB-Nummer sowie Angabe zum Kaliber.

    Angabe zu den Lizenzrechten durch die Firma Umarex in Arnsberg

    Das Magazin lässt sich einfach aus der Waffe nehmen, indem man den Magazinknopf auf der linken Seite ganz nach innen drückt.
    Bei meinem Modell hackt das Magazin beim Einführen etwas, was sich allerdings nach einigen Malen gelegt hat.


    Die Frontansicht des 1911

    Kommen wir zum Zerlegen, der 1911 ist, wenn es um den Zerlegenvorgang geht ein echter Exote,
    aber eben baugleich dem Original nachempfunden.
    Der Zerlegevorgang wird auf den nachfolgenden Bildern genau gezeigt.
    Die Demontage einer Waffe wird selbstverständlich nur ohne Knallmunition im Kartuschenlager durchgeführt.
    Hierzu sollte man sich vergewissern, dass die Waffe zu 100% entladen ist.
    Um mit der Demontage zu beginnen, wird die Federhülse nach innen gedrückt


    Die Federhülse gedrückt halten, um gleichzeitig die Laufhülse um 90 grad nach links zu drehen.

    Anschliessend kann die Laufhülse einfach herrausgezogen werden.

    Nun kann man die Federhülse um 180 Grad drehen und diese sammt der Feder aus dem Schlitten ziehen.



    Der 1911 in zerlegtem Zustand.
    Zur gewöhnlichen Reinigung reicht dies vollkommen aus, weitere Zerlegemöglichkeiten sind bei normalen Verschmutzungsgraden nicht notwendig.
    Auf dem Bild erkennbar sind Schlitten- Griffstück-Federführungsstange- Feder-Schlittenfanghebel-Laufhülse-Federhülse und das Magazin.
    Der Schlittenfanghebel wird beim Zerlegen einfach aus der Öffnung von rechts nach links gedrückt und ist somit leicht entfernbar.
    Alle Teile, die hier zu sehen sind, sind bis auf die Feder aus Zinkguss gefertigt.
    Leider wurde beim 1911 an Metallteilen sehr gespart, nur wenige relevante Teile sind aus Stahl gefertigt.


    Blick von hinten zur Zuführrampe des 1911, mann kann auch ein Teil der Laufsperre sehen, die etwa 2 cm tief im Kartuschenlager liegt.
    Die Laufsperre ist aus speziell gefertigeten Stahl hergestellt, was ein aufbohren der Waffe unmöglich macht.

    Ausserdem ist der Lauf so hergestellt, das beim Versuch eines illegalen Umbaus bzw. beim Versuch die Laufsperre zu entfernen der Lauf zerstört werden würde
    und mehr oder weniger einfach abrechen würde.

    Bei der Seitenansicht auch nochmal gut zu erkennen, dass vom Lauf Teile ausgefräst wurden, um diesem eine gewisse Instabilität zu geben,
    falls illegale Umbauten erfolgen sollten
    .

    Noch einmal gut erkennbar die Mündungsansicht mit der Laufsperre, die extra im Mercedesstern Lock gefertigt ist,
    um ein aufbohren unmöglich zu machen.


    Mittig oben im Bild der Auswerfer der Waffe, dieser ist aus Stahlblecht gefertigt worden.
    Links im Bild nochmal der Hammer, der aus Zinkguss besteht, gut auch hier zu erkennen die Gussnaht.


    Der Blick in den Verschluss oder auch Schlitten genannt, der Stossboden der Waffe besteht aus Zinkguss, die Auszieherkralle aus Stahl.

    Das Magazin ist aus Stahlblech gefertigt und fasst 8 Knall oder Abwehrkartuschen.
    Seitlich sind Ausfräsungen angebracht, um dem Schützen einen Blick auf die noch vorhanden Kartuschen im Magazin zu ermöglichen.


    Nochmal die Teile die beim Zerlegevorgang ausgebaut werden müssen.


    Um noch kurz auf den Schlittenfanghebel zu sprechen zu kommen, dieser hat leider beim 1911 keine automatische Einrastfunktion.
    Dies bedeutet, dass nach dem letzten Schuss der Schlittenfanghebel von Hand manuell nach oben gedrückt werden muss,
    um den Schlitten in der hinteren Stellung zu arretieren.
    Ansonsten bleibt der Schlitten nur am leeren Magazin hängen.


    Ein Blick in die Innenseite des Verschlusses, auch hier wurden keine Stahlteile Verbaut.


    Der Schlagbolzen steht etwa 3 mm hervor und ist aus Stahl gefertigt, das zwar den Vorteil bringt, dass dieser nicht so schnell erlahmen kann,
    allerdings wird damit wie oben bereits genannt der Hammer in Mitleidenschaft gezogen.


    Die Auszieherkralle bei der Waffe ist, wie ich finde, sehr ausgepägt gefertigt,
    greift aber zuverlässig jede Kartusche um diese aus dem Kartuschenlager zu ziehen.

    Der Colt 1911, sicherlich für Hardcore Sammler ein Must Have in jeder Sammlung, besonders das 100 Jahre Jubiläumsmodell.
    Allerdings mit einem Preis von rund 200 Euro sehr sehr teuer.
    Wenn man bedenkt das bis auf die speziellen Holzgriffschalen, der Hochglanzbrünierung und der extra dafür angebrachten Beschriftung keine Unterschiede zum normalen 1911 besteht.
    Hier herrscht immerhin ein Preisunterschied von + - 70 Euro , ob die rund 70 Euro Aufschlag für die wenigen Unterschiede zum Standart Modell es wert sind, muss wie immer jeder für sich selber entscheiden.
    Fakt ist, dass es in diesem Preissegment sicherlich qualitativ hochwertigere Waffe zu finden gibt.
    Ob ein Colt 1911 einen 1000 Schuss Test überstehen würde, wage ich jetzt einfach mal anzuzweifeln.
    Aber gut darum geht es auch nicht, dies ist eine reine Selbsteinschätzung zu dieser Waffe
    .

    Mein Fazit zur Verarbeitung ist in Schulnoten eine 3 - . Leider habe ich ein Modell erwischt, dass nicht ganz fehlerfrei von der Brünierung verarbeitet gewesen ist und erst nach dem Einsatz des Dremels war der 1911 wieder ansehnlich.
    Bilder dazu, wie der 1911 im Anfangszustand ausgesehen hat, zeige ich euch weiter unten noch.
    Mittlerweile habe ich ihn aber soweit aufgearbeitet, das er in meiner Sammlung bleiben darf.
    Ob ich mir eine solche Sonderedition noch einmal kaufen würde?
    Ich denke nicht, das Preis - Leistungsverhältnis passt meines Erachtens einfach nicht zusammen, gerade bei einer so ehrwürdigen Waffe, hätte man besser auf die Verarbeitung und Verpackung der Waffe achten sollen.
    Ich habe den Colt bisher mit 25 Schuss mit Standart Umarex-Walther Knallkartuschen getestet, dieser Test viel ohne Störungen aus.
    Für die Vitrine, wie so viele Waffen aus dem Hause Umarex, sicherlich ein schönes Stück um es zu betrachten, zur SV ist er aufgrund seines Gewichts und seiner Größe nicht verwendbar.
    Das ist zumindest meine persönliche Anschauung dazu.
    An Silvester ist er aber sicherlich gut einsetzbar, wobei mir da die Sonderedition auch wieder zu schade wäre.



    Ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick zum Jubiläumsmodell bekommen, und konntet mit den Infos etwas anfangen.

    Hier noch die Bilder wie der 1911 bei mir mit angekommen ist, bevor ich ihn bearbeitet habe:






    Man kann auf den oben gezeigten Bildern deutlich erkennen, wie unsauber die Brünierung hier verarbeitet worden ist.
    Meiner Meinung nach darf die bei einer solchen Waffe mit einem solch stolzen Preis nicht passieren.


    Aber zu guter letzt macht er sich dann doch ganz ordentlich in meiner Sammlung und ich möchte ihn nicht mehr missen müssen.


    Besten Gruß,

    Andy