Pistole 9mm: Bruni GAP - DIY-reparieren

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 5.631 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2012 um 12:49) ist von ~Smoke~.

  • Bruni GAP (9mm PAK)


    Hallo!
    Ich würde mich zu erst gerne vorstellen. Ich bin Tomislav,meine Freunde nennen mich Smoke. Ich komme aus Kroatien und lebe in der Stadt Osijek, wo ich gerade dabei bin mein Studium abzschliessen.

    Vor einigen Wochen habe ich meine erste SSW gekauft. Wie der Titel sagt, handelt es sich um eine Bruni GAP der ersten Generation. Ich habe sie für etwa 40 Euro von einem Mann gekauft. Leider ohne Bedienunganleitung, Reinigungsbürste und ohne Abschussbecher; nur die Waffe,das Magazin und 3 Patronen mit Koffer. Hier möchte ich kurz etwas über den Zustand der Waffe sagen,aber vor Allem, was ich gemacht habe um sie wieder schussfähig und zuverlässig zu machen. Die Waffe war gebraucht und hatte eine Menge Patronen hinter sich.

    1. Der Zustand

    Am Anfang war ich sehr enttäuscht über den aufgefundenen Zustand. Hätte ich mit der Waffe sofort geschossen, glaube ich, dass sie nur 2-3 Magazine ausgehalten hätte, dann wäre sie sicher kaputtgegangen.

    So, was war los?

    a) Die Schraube im Griff, die von unten den ganzen inneren Mechanisums befestigt, fehlte. Ich bin sicher, dass der ehemalige Besitzer mit der Waffe auch so
    geschossen hat.( ich habe eine Ersatzschraube gefunden)

    b) Der Hahn-Stopper
    Ich weiss nicht,wie ich es anders nennen kann. Es handelt sich um den queren, zylindrischen Teil,an den der Hahn stösst, wenn abgezogen. Dieses Teil war an einer Seite abgebrochen, so dass der Hahn jetzt mit voller Gewalt an das Gehäuse desSchlagbolzens und den Schlagbolzen selbst schlug. Am Gehäuse war klar zu sehen, dass es konkav
    eingesunken von den Hahnschlägen war, jedoch funktionierte der Schlagbolzen noch. Er war nicht beschädigt.

    c)Der Hahn
    Er war in einem ziemlich guten Zustand, ausgenommen von der Delle die sich formte durch das Stossen an den Schlagbolzen.

    d)Der Auszieher

    Ausser der schwachen Feder,war nicht anderes zu bemerken.Später habe ich eine stärkere Feder eingebaut.

    e)Der Schlitten
    Von Aussen in ganz gutem Zustand, keine Risse usw. Von Innen war das Schlagbolzengehäuse angehauen und die Schlagbolzenschraube war sehr schwer rauszudrehen.

    f)Der Verschlussblock/Stopperblock

    Wie auch bei allen anderen, so auch bei meiner, die Fixierschraube des Stopperblocks hat sich ins Zinkgussmaterial gefressen. Die Schraube konnte man fast problemlos durch das ausgefressene Gewinde per Hand schieben.

    g) Safe-action trigger

    Der ist irgendwie rausgefallen oder wurde vom ehemaligen Besitzer entfernt....leider...


    (leider keine Bilder dazu...habe keine gemacht,als ich die Waffe bekam)


    Jetzt,wo ich alle Mängel aufgezählt habe, kommt der interessante Teil. Ich habe es geschaft die Waffe wieder funktionsfähig zu machen, aber auch zuverlässig und dauerhaft. Es folgt die Erklärung was und wie ich es gemacht habe.

    2. Die Reparatur

    Zuerst habe ich die Waffe zerlegt und alle Teile gut gereinigt. Beim Zusammenbauen habe ich das erste Problem lösen müssen- den abgebrochenen Hahn-Stopper.

    Beim Original handelt es sich um einen Zinkgussteil, der an einem Ende des inneren/linken Blocks des Ausziehermechanismusgehäuses fixiert ist und welcher in ein Loch des rechten Blocks eingeführt wird. Ich habe an beiden Blocks, wo der Stopper war, Löcher gebohrt. Die Löcher entsprechen dem neuen Stopper. Der neue Stopper ist aus Stahl. An ihn habe ich auch eine Art Zylinder angebracht,der zugleich verhindert, dass der neue Stopper hin und her wandert/ herausfällt,aber auch den Hahn davon abbringt zuweit nach vorne zu gehen und so zu sehr den Schlagbolzen trifft. Aus den Bilder wird es leichter sein zu verstehen.

    (BILDER von 1-5)

    Weiterhin, den Stossboden habe ich an einem Ende abgerundet, so dass er leichter über den Hahn kommt.


    (BILD 6)

    Das letzte Problem war der Stopperblock. Damit die Waffe richtig und einwandfrei operieren kann, muss dieser Teil richtig mit dem Schlitten verbunden sein. Die beste Lösung ist oft auch die einfachste. Ich habe eine Schraube genommen, die etwas breiter ist als die original Stahlschraube. Die neue Schraube hat einen flachen Kopf. Zuerst habe ich die Schraube durch den Block eingeschraubt und dann noch durch den Schlitten und dann durch beides auf Einmal. Wichtig ist zu bemerken, dass die Schraube von unten eingeschraubt ist. Weil diese Schraube einen Kopf hat,ermöglicht es den Block ganz fest mit dem Schlitten zu verbinden.

    (BILDER 7 und 8 )

    Das Zerlegen der Waffe ist jetzt etwas anders,aber nicht erschwert. Man muss nur den Schlitten nach hinten halten, die Schraube rausschrauben, Verschlussblock herausziehen und dann den Schlitten abziehen. Ganz einfach, nicht?


    Nachdem ich die Waffe geölt habe funktionierte sie einwandfrei. Bis jetzt habe ich 30 Schuss mit ihr gemacht – ohne Probleme! Ich bin sicher,dass sie jetzt noch eine Menge Patronen schiessen wird.

    Ich hoffe, dass diese Modifikationen jemandem helfen werden seine Bruni zu reparieren.

    Vielen Dank für's lesen!

    Einmal editiert, zuletzt von germi (30. April 2012 um 16:56)