Letzte Frage vor der praktischen Zerspanerprüfung (Reiben)

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 7.577 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. März 2012 um 20:34) ist von ALFHA1802.

  • Huhu,


    Montag isses soweit. Wollte nochmal kurz fragen ob man vor dem "Reiben" mit nem Kegelsenker (90°) die Bohrung entgraten/senken sollte oder ob man direkt ohne reibt.


    Danke für die Auskunft!


    Gruß,

    Jogi

    EWB-Waffen: Remington 700 CDL, Oberland Arms OA-15 BL2, Forest Favorit, Remington 887 Nitro Mag Tactical, Tanfoglio Stock III & Mosin Nagant M91/30
    F-Waffen: Beretta M92 FS, Colt 1911, Walther CP 99 Compact, Röhm TM Trainer Combat Rifle LS // Haenel Suhl 303-4
    SSW: Colt Double Eagle Combat Commander Shining // Zimmerkaliber: Weihrauch Arminius HW 4/4" (4 mm M20) und 6" (4mm R)

  • Hab zwar beides schon gemacht, aber offiziell keine Ahnung davon (weil kein gelernter Metaller), deshalb beruht meine Einschätzung eher auf dem gesunden Menschenverstand.

    Hat die Bohrung einen Grat?
    Wenn ja, ist er gleichmäßig?

    Ein Grat, der ungleichmäßig ist, könnte zum Verlaufen des Senkers führen.
    Bei festgespanntem Werkstück kann man dem aber mit anfangs sehr geringem Vorschub entgegenwirken.

    Bei freiem Werkstück ist das aber kaum möglich, auch geringster Vorschub zentriert das Werkstück bereits.
    Da kann ein seitlicher Grat Probleme bereiten.


    Stefan

  • Hi Jogi,

    also ich würde soweit ansenken, wie die fertige - also sie geriebene Bohrung gesenkt sein soll! Zum Einen "findet" dadurch die Ahle die Bohrung besser beim Beginn des Reibens und zum Anderen drückt sich der beim Reiben entstehende, minimale Grat in besagte Ansenkung...kannste ohne Nachbearbeitung lassen! Ansenken nach dem Reiben verursacht, dass "im geriebenen Durchmesser" ein durchmesserverkleinender Grat entsteht. Wäre beispielsweise bei einer Passung schlecht...

    Tool.

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Vor dem Reiben wird gesenkt,da das Senken auch einen Grat in der Bohrung bilden kann und somit das Bohrloch verengen kann.

    Wir hatten früher im Werkzeugbau immer Stahlkugeln verschiedener Durchmesser in der Schublade um zu groß geriebene Passungen wieder durch einen Schlag mit der Kugel auf das Bohrloch "passend" zu machen. :whistling:


    Gruss

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • nur leicht ansenken bzw. entgraten. ( hab irgendwas mit 10% des durchmessers in erinnerung bin aber nicht sicher)

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Klingt plausibel was ihr sagt. Werde die Passung vor dem Reiben leicht entgraten/senken, aber nach dem Reiben so lassen, damit ich keinen Grat nachträglich in die Passung senke. Danke euch :) Werde die Bohrung und die Senkung auf jeden fall auf der konventionellen Fräse machen. Bei der Passung bin ich noch unschlüssig ob auf der konventionellen Fräse oder auf der Bohrmaschine (sowohl wegen dem Handvorschub als auch wegen dem Spiel).

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  • Ich würde auch zuerst senken und dann Reiben.
    Was ich vor meiner Prüfung gemacht habe: Ich hab vor meiner Prüfung die Reibahlen die man für die Prüfung braucht rausgesucht und geschaut bei welcher Drehzahl und, falls ihr mehrere Bohrmaschinen habt auch auf welcher Maschine, sie die perfekte Passung (meistens ja H7 oder F8 ) machen und mir diese Werte aufgeschrieben. Ist ja nicht verboten und hilft am Prüfungstag ungemein Stress zu vermeiden.

    Grüße Manuel

    edit: ups, du hast ja schon am Montag Prüfung.... Falls du das mit den Reibahlen noch nicht gemacht hast und noch machen willst musst halt etwas früher in deinen Betrieb gehen. Die Prüfungen gehen ja meist eh erst um 8 los

  • Sollte auf der Fräse hoffentlich kein Problem sein. 230 sollte doch als Drehzahl in Ordnung sein für ne 10H7 Reibahle oder eher weniger?

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  • ...eher weniger! Grob geschätzt knapp unter 100 1/min! :thumbup:

    Tool.

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • schnittgeschwindigkeit kommt aufs material an.
    in deiner letzten frage war von unlegiertem baustahl die rede, also würde ich ungefähr 8-10m/min. wählen.
    wenn du dein teil in einer fräsmaschine bohrst und reibst, würde ich folgendermaßen vorgehen.

    bohren, senken und mit nem 10er zweischneider ( langlochfräser ) vor dem reiben ca 3-4 mm tief "vorstechen", so machen wir das bei uns im betrieb, denn auch eine Reibahle kann beim ansetzen verlaufen.
    ein langlochfräser hat in der regel ca 0,05 minus, somit wird deine bohrung nicht größer und die reibahle muss anfangs bis sie führung, hat nicht soviel wegnehmen.
    geht aber nur fest eingespannt in einer fräsmaschine und sollte zwischen bohrer und fräser nicht ausgespannt werden.


    Grüßle Torro

    edit, bedenke, die passung wird größer, wenn du mit bohremulsion schmierst und kleiner wenn du öl verwendest. ist im mü bereich,entscheidet aber wie schwer der stift anschliessend passt.

  • Werde das beherzigen, danke euch. Morgen früh gehts los von 7.00 bis max. 15.30 Uhr. Drückt mir die Daumen^^

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  • War schrecklich... Hab nicht alles Geschafft. Waren vier Teile und ich hab vom letzten Teil nur 1 von 3 Prüfmaßen geschafft. Insgesamt fehlte eine Nut und eine 20H7-Passung. Die 10H7-Passungen waren minimal zu groß (vermutlich Spiel in der Spindel der Fräse oder im Bohrfutter, hatte Schneidöl verwendet und brandneue Reibahle) und ein paar andere Maße waren auch nicht ok (meist nur 0,01-0,04 mm aus der Toleranz). Ich denke ich kann froh sein, wenns ne 4 ist. :(

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  • ach du schande...

    nie ne neue reibahle nehmen, wer hat dir denn das gesagt, die machen fast alle ein wenig zu groß.

    naja. warten wirs mal ab.


    Grüßle Torro

  • unser toller Ausbilder hat uns die gegeben und hat anschließend noch gemeint... "neue Reibahle, kann ich gar nicht verstehen, daß die Passungen nicht in Ordnung sind..." der Prüfer meinte nur: "naja, wenn das ne neue war, war die vermutlich zu scharf im Schnitt" Im Grunde bilden wir uns in der Umschulung eh selber aus. Learning by doing... Der Ausbilder sitzt sich im Büro den Hintern platt: "Ja macht mal...." Ist unschwer zu erkennen am meinen ganzen Fragen hier immer^^

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  • War schrecklich... Ich denke ich kann froh sein, wenns ne 4 ist. :(

    Jetzt mache Dir erstmal keinen Kopf. Das ist vieleicht auch nur das übliche "Nach-Prüfungs-Gefühl", das kennen Wir Alle. Man meint immer, dass es schlecht gelaufen ist.

    Erstmal durchschnaufen und Stress abbauen, dann fühlst Du Dich auch wieder besser! Und wenn die anderen es geschafft haben, dann wirst Du bestimmt vernünftige Arbeitsweisen gezeigt haben und mindestens genauso gut sein! :thumbup:

  • Das Gefühl kenn ich auch noch von meiner Umschulung.

    Letztendlich war dann aber das Fach, bei dem ich gedacht habe dass ich total verka... habe, mein bestes Fach. Auch bei solchen Prüfungen wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Du hast das 4. Teil nicht ganz geschafft, das ist aber kein Beinbruch.

    Sei erstmal froh, dass Du den Stress hinter Dir hast. Die Prüfung wirst Du schon geschafft haben.

  • Meiner persönlichen Erfahrung nach sind die in der Erwachsenenbildung, v.a. wenns so läuft wie beschrieben ("Hier, viel Spaß, ich geh Zeitung lesen") nicht sooo pingelig.

    Ich kenne dein Fach halt nicht wirklich, keine Ahnung wie schwerwiegend diese Fehler jetzt waren. Aber das was ich so gesehen hab... Da waren alle Bauchschmerzen komplett unbegründet. Da haben Leute die Ausbildung geschafft, welche komplett ahnungslos waren (wirklich in dem Maße, dass JEDER der das als Hobby macht, weit mehr Wissen besaß).

  • Ich hab heute das inoffizielle Ergebnis der praktischen Prüfung erhalten: 55%... das ist in etwa eine 4 bis 4-

    Auf jeden Fall bin ich erstmal froh, daß es keine 5 ist. Klar möchte man mehr erreichen und durch die 4 wird auch die Abschlußprüfung Teil 2 nochmal heftig, aber zumindest isses erstmal keine 5. Ich muss das ganz realistisch sehen. Ich bin eigentlich Bürokaufmann und habe vor dem Umschulungsstart vor einem Jahr eigentlich handwerklich gar nichts gemacht, nicht mal zu Hause.

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  • In Bayern sagt man "geschafft ist geschafft!"

    Und wie, weshalb, warum ..... frägt bald keiner mehr!

    Also Gratulation, und viel Glück (und keine Panik) bei der nächsten Prüfung! :thumbup: