Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 11.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. März 2012 um 18:53) ist von brunes01.

  • Umarex422 (Mad Max Umbau)

    Hallo Allerseits.


    Am vergangen Samstag hatte ich Geburtstag. Aus diesem Anlass
    entschied ich mich, mein altes Umarex 422 4,5mm LG (Bj. Unbek., ca. 20 Jahre
    alt) welches ich mal für 30,-€ bekommen habe, zu restaurieren, bzw.umzubauen.


    Mir schwebte etwas vor, dass in die Richtung Stoeger sawed
    off (die Puste von Mad Max) geht.


    Nach längerem überlegen und tausenden von Ideen hab ich den
    Umbau, der übrigens auch extrem simpel gemacht ist, anzufangen. Ich muss dazu
    sagen, dass die Arbeiten in einem schlecht augestattem Keller meiner neuen
    Wohnung ohne vernünftiges Werkzeug erledigt wurden. Also habt bitte nachsehen,
    falls einige Sachen nicht sehr professionell gelöst sind.


    Also… Als allererstes habe ich mal das vorhandene „Material“
    begutachtet, um Festzustellen welchen Zusatand das Gewehr wirklich hat. Ich
    musste dann zugeben, dass er b esser als erwartet ist. Auch von der Stärke her
    war ich positiv überrascht, weshalb ich mir über die Erneuerung des Kolbens,
    der Feder und allen Dichtungen zunächst keine Sorgen machte.


    Das habe ich allerdings sehr schnell überdacht, diese Teile
    folgen auch bald.


    Als nächsten Schritt habe ich überlegt welche Werkzeuge ich
    für die Umsetzung meiner Idee brauche und nachgeschaut ob ich auch wirklich
    alles habe.


    Dann ging es los.


    1. Schritt:
    Den Lauf habe ich von der Dichtung aus gemessen genau bei 12cm mit einer
    einfachen PUK-Säge abgesägt. Danach habe ich die Schnittstelle mit einer
    Feile schön eben gefeilt, auch wenn man sie später nicht mehr sehen wird,
    sollte sie trotzdem schön sein.
    2. Schritt:
    Dann habe ich den Schaft hinter dem Griff mit einem Fuchsschwanz abgesagt,
    natürlich habe ich genügend Material stehen lassen, um später noch etwas
    Spatze für die notwendigen Schleifarbeiten zu haben
    3. Schritt:
    Jetzt kommen die Schleifarbeiten. Der Griff würde schön mit einer Raspel
    grob in Form gebracht. Genauso wie die Handauflage vorne am Schaft. Diese
    habe ich nach vorne hin schräg abfallend geschliffen, um dem Original so
    nahe wie möglich zu kommen. Der Griff wurde auch schön verschliffen, um
    die berühmte Optik zu erhalten.Allerdings wurden die Schleifarbeiten ohne ein einziges Elektrowerkzeug ausgeführt. Infolgedessen[/list]habe ich Stunden im Keller verbracht und habe mit der Hand gearbeitet.


    4. Schritt:
    Jetzt kommt der spannende Teil. Das Schweissen. Hierfür wurde das einzige
    E-Werkzeug verwendet. Ich habe
    ein Stahlrohr 18mm Innendurchmesser und 150mm Länge genommen (ein Lauf im
    Kaliber 12/76 hat 18,5mm) und es über den vorhandenen Luf geschweisst, um das
    dicke Rohr einer Flinte zu bekommen. Anschließend habe ich die Schweisspunkte
    abgefeilt, und die kleinen Vertiefungen (da Elektrodenschweissen, 2
    verschiedene Stähle) mit KFZ Spachtelmasse ausgefüllt. Danach habe ich alle
    Teile schön mit einem Schleifschwamm abgeschliffen und in schwarz matt gespritzt.


    5. Schritt: Dann kam der Schaft dran. Diesen
    habe ich nochmals fein geschliffen und dann mit Holzbeize der Farbe Mahagoni
    abgebeizt. Danach noch ein paar Schichten Lack mit dem Pinsel drauf und fertig.


    Alles in allem hat die Arbeit echt sehr viel
    Spass gemacht und das Endergebnis hat mich echt umgehauen. Ich bin sehr
    zufrieden mit der Optik und sogar meine Freundin hat gesagt dass ich das schön
    gemacht habe. (Das will was heissen)


    Ich hoffe euch hat mein Beitrag gefallen
    und euch allen gefällt mein neues Spielzeug genauso wie mir selbst.


    Gruß, Nils


    edit: Offensichtlich hat das mit den Bildern nicht geklappt ?(

  • Tu felix austria... :)

    Lupos Lupara, hm?

    Sieht sehr sauber aus, und wenn man bedenkt daß es halt nur einen Lauf und kein Schloßgehäuse wie bei einer Kipplaufflinte gibt, finde ich auch die Form erstaunlich gut getroffen. Der Typ stimmt, wie man bei Phantombildern wohl sagt.

    Das Spannen stelle ich mir jetzt arg schwierig vor - hilft der Laufmantel durch seinen größeren Durchmesser dabei?

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Gefällt mir sehr gut Dein Umbau, respekt - mit so wenig Werkzeug :thumbup:
    Aber wie gesagt; das Spannen muss jetzt wohl ziemlich schwer gehen...

    Und fliegen ist doch nicht schöner! :D

  • Danke erstmal. Schön, dass es euch gefällt.

    Das Spannen geht wider Erwarten eigentlich verhältnismäßig leicht. Hätte ich selbst nicht gedacht..

    Gruß Nils

    Es war schon immer so.

  • Sieht gut aus-aber,Autsch...Lauf absägen...biste Büchsenmacher und hast das Teil neu beschiessen lassen?Klar,unser WaffG ist Schwachsinn,keine Frage-aber wenn wir dagegen verstoßen,wirds richtig teuer....spreche aus Erfahrung...

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Ah,ja,dann sorry-und mal Östereich beneide...wo man so vieles darf,was in D einem Tausende Euros oder Freiheitsstrafen kostet....auch wenns nur Luftgewehre sind,mit denen man maximal ne Maus töten kann....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Also, offensichtlich kommt das Teil ja bei einigen gut an.

    Gibt es denn gar keinen, der etwas nicht so toll findet oder vielleicht noch die eine oder andere Idee
    hätte, was man noch ändern/verbessern könnte???

    Gruß Nils

    Es war schon immer so.

  • Hatte "uns" Mel Gibson nicht eine Doppellläufige? :D

    Ketzerische Grüße nach Austria! ;^)

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • Da gibt es nicht viel zu sagen, die Idee und die Umsetzung sind einfach nur gut! :thumbsup:

    Was man eventuell anders machen könnte:
    Ich persönlich halte nicht viel vom Lackieren, die Stahlteile würde ich eher brünieren. Das geht auch mit irgendeiner Schnellbrünierung ganz gut, wird zwar nicht perfekt, aber wenn es etwas fleckig und rostig wirkt, sieht es noch "endzeitmäßiger" aus.
    Außerdem könntest Du noch einen neuen Abzugsbübel bauen, der so aussieht wie der Repetierhebel von einem UHR.


  • Hatte "uns" Mel Gibson nicht eine Doppellläufige?

    Ketzerische Grüße nach Austria!


    Ja hatte er. Stoeger cal. 12...

    aber wie soll man aus einem LG eine Bockdoppelflinte machen?? oder wenigstens etwas, das auch nur annähernd so aussieht??

    Ich hab da echt mein bestes gegeben.. Das ganze Teil hat so wie es auf den Bildern zu sehen ist ca. 40 € gekostet. Mit Vernünftigem Werkzeug und mehr finanziellem Einsatz wäre das Ergebnis sicher anders geworden. Aber ich bin damit echt voll zufrieden. Besonders weil ich weiss, dass ICH es mit meinen Händen gemacht habe und ich der einzige bin, der sowas hat :D:D

    Gummiente: Das mit dem Abzugsbügel ist eine super Idee, ich suche bereits ein passendes Originalteil einer echten Flinte ;) Und es kommen es kommen sowieso noch alle Dichtungen neu, sowie eine Exportfeder, damit ich drei Rundkugeln auf einmal verschiessen kann, um den Schrot-Effekt zu erhalten :)
    Allerdings muss ich mich da erst noch informieren wie das bei uns ist. Ich hoffe mal nicht so wie in D. ;) Ich meine aber zu wissen dass die Leistung eines LG´s hier keine Rolle spielt. Bei uns gibt es .22lr und Normale Bock(doppel)flinten frei ab 18. einzige Voaussetzung: Kein Waffenverbot ;)

    Gruß Nils

    Es war schon immer so.

    Einmal editiert, zuletzt von Lupo (15. März 2012 um 17:53)

  • aber wie soll man aus einem LG eine Bockdoppelflinte machen?? oder wenigstens etwas, das auch nur annähernd so aussieht??

    Hmm... eine Querdoppelflinte wäre ja näher am Original... Schweißequipment ist ja vorhanden. Zwei Laufmäntel parallel zu verbinden ist also kein großes Problem. Mir geistert folgender Gedanke durch den Kopf: Man nehme zwei möglichst baugleiche Luftgewehre und kürze sie nach Gusto. Wenn sie so weit sind wie Dein Umbau jetzt ist, nimmt man sich die verbliebenen Schäfte vor und sägt/raspelt/fräst/schleift vom einen auf der linken und vom anderen auf der rechten Seite alles Holz weg, das zwischen den Systemen im Weg ist, so daß am Ende, wenn man die beiden Gewehre mit den Schnittflächen aneinanderhält, die Systeme dicht aneinanderliegen. Die so bearbeiteten Schäfte verleimt/verdübelt/verschraubt man miteinander, nimmt rundum noch alles Holz weg das der Ergonomie des Ganzen im Wege ist, und spendiert den Läufen je einen eigenen Laufmantel, die man eventuell mit ein paar Schweißpunkten verbindet. (Dabei dürfte es wichtig sein, daß die Gelenkachsen sauber fluchten.) Ein Schaftneubau wäre alternativ auch zu überlegen.
    Die Abzugzüngel müßte man dann noch passend kröpfen und verlängern oder gleich durch selbstgefeilte Teile ersetzen, damit sie hintereinander zu liegen kommen. Einer der Abzugbügel wird entsprechend versetzt, der zweite entfällt. Zack, puff, fertig. :))

    Schade daß solche Eingriffe (speziell das Absägen des Laufs) hier in D für Privatleute verboten sind. Hätte fast Lust das mal auszuprobieren...

    Aber ich bin damit echt voll zufrieden.

    Zu recht, finde ich. Mich freut es, wenn Leute ihre Möglichkeiten zu nutzen wissen und mit begrenzter Ausrüstung etwas überzeugenderes schaffen als manch anderer mit einer eigentlich besser ausgestatteten Werkstatt hinkriegt.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • @ Schnurbel:

    Ganz ehrlich: Der Gedanke mit den zwei Läufen ist super, sowas ähnliches hatte ich auch schon vor. Allerdings wollte ich nur die zwei Läufe anbringen. Ich habe auch mehrere Versuche gemacht, bevor ich mich dann endgültig festgelegt habe. Aber ich hatte es wie folgt im Kopf: Ich wollte eigentlich zuerst nur zwei Rohre (die zwar zusammengeschweisst sind, aber von hinten aus gesehen, in der Mitte eine Aussparung haben die genau dem Laufdurchmesser entspricht und vorne mit ca. 5mm, damit das Geschoss ungehindert passieren kann.) anbringen. Der Lauf ähnelt im Querschnitt einer "8" und der Originallauf sollte dann quasi in der Mitte der beiden Rohre sitzen. Dann hätte ich die Form allerdings bis nach ganz hinten an das Kolbenende Fortsetzen müssen, um eine Passable Optik hinzubekommen. Hätte bestimmt SUPERGEIL (sry für den Ausdruck) ausgesehen. Andererseits wäre das ein riesen Aufwand gewesen, der leider mit meinem vorhanden Werkzeug/Material nicht oder nu sehr schwer machbar gewesen wäre.


    Mittlerweile habe ich eine neue Idee entwickelt, um dem Schrot Schiessverhalten so Nahe wie möglich zu kommen.

    Ich will den Originallauf mit einem großen Bohrer soweit "aufbohren", dass dieser komplett verschwindet. Ich lasse nur soviel stehen, dass man noch 3-6 Bleirundkugeln laden kann
    (so ca. 1,5-2 cm). Ich habe es mir dann so vorgestellt, dass die Kugeln nach betätigen des Abzugs den extrem kurzen Originallauf ohne auch nur den Funken irgendwelcher Präzision verlassen und dann in weiterer Folge wirklich den dicken "Zierlauf" nutzen. Der Streukreis wäre dann natürlich dementsprechend riesig.

    eine einzige Sorge ist dabei dass die Kompression trotz kommender Exportfeder aufgrund der Kürze des Laufs dann nicht mehr ausreicht, um die Kugeln mit Kraft abzufeuern.


    Hat jemand mit sowas Erfahrung? Nutzt es etwas wenn man die Öffnung (wo die komprimierte Luft ausströmt) kombiniert mit der Exportfeder etwas aufbohrt?

    Gruß Nils

    Es war schon immer so.

  • Ich würde vermuten daß das keine so gute Idee ist, da die Rundkugeln im verbleibenden Laufstummel wohl nur auf eine sehr geringe Geschwindigkeit beschleunigt werden und im anschließenden "Zierlauf" der vom Kolben aufgebaute Druck nicht mehr richtig genutzt wird. Das komprimierte Luftvolumen bleibt ja gleich, verteilt sich aber im weiteren Teil des Laufs auf ein viel größeres Volumen, und rauscht obendrein an den Kugeln vorbei, da ja dort keine Abdichtung mehr gegeben ist.

    Je nach Verwendungszweck (ist ja eh kein Field-Target-Gewehr, sondern wohl ein reines Spaßgerät) kann man sich damit wohl immer noch gut amüsieren, auch wenn die Energieausbeute vermutlich massiv leiden wird.

    Am Rande: Fragen zur Leistungssteigerung sind hier im Forum schlecht gelitten, da solche Arbeiten in Deutschland für Privatleute grundsätzlich illegal sind und hier deswegen keine Anleitung dazu gegeben werden soll. Das braucht dich beim Basteln in Österreich natürlich nicht zu bekümmern, aber die Fragen zum Aufbohren, Exportfedern und so Zeug solltest Du besser in einem anderen Forum stellen. (Mich nervts auch und ich verstehe den Sinn des Gesetzes nicht, aber so sind die Regeln...)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Ja ok. Bei uns wird das halt alles etwas lockerer gesehen.
    Ich denke da oft nicht dran, weil es einfach eine Selbstverständlichkeit ist.
    Trotzdem Danke für den Hinweis. :)


    Wegen dem Umbau habe ich mir folgendes überlegt:

    Ich nehme einfach ein altes fast-Schrott LG und mache das was ich vorhatte, um zu schauen ob das klappt oder Perlen vor die Säue geworfen ist.


    Gruß Nils

    Es war schon immer so.

  • Wie eingangs erwähnt: Tu felix Austria... :)

    Ich nehme einfach ein altes fast-Schrott LG und mache das was ich vorhatte, um zu schauen ob das klappt

    Also die Geschichte mit dem Laufstummel und den Rundkugeln? Da bitte ich um Berichterstattung. Würde mich interessieren ob sich meine Theorie bestätigt. (Ich hoffe daß das seitens des Forums in Ordnung geht, sozusagen im Namen der Wissenschaft...?)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.