Mein Plinking Schießstand

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 4.473 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. März 2012 um 13:10) ist von Railgun.

  • Hallo zusammen,

    da ich gerne mal etwas plinke und mit der Keilerkasten alleine etwas zu langweilig war habe ich mich dazu entschieden einen eigenen Plinkingstand zu bauen.
    Hier im Forum wurden ja schon viele sehr schöne Stände vorgestellt mit tollen Ideen was die Ziele betrifft. Ich habe mir einige dieser Stände zur Vorlage gemacht,
    noch ein paar Überlegungen zur Verbesserung gemacht und dann gings schon los. Das Ergebnis meines Ausflugs in die Werkstatt möchte ich euch an dieser Stelle
    nun vorstellen. Vielleicht gefällt euch der Stand ja und ermutigt euch zu eigenen Projekten.

    Der Stand ist am Dachboden aufgebaut, die Entfernung aus der geschossen wird beträgt ca. 13m.
    Als erstes habe ich eine Schutzwand aus OSB-Platten gebaut um das Fenster und den Putz an der Wand bei Fehlschüssen nicht zu beschädigen, außerdem steht
    hinter dem Stand auch noch eine fest verbaute Klimaanlage fürs Schlafzimmer welche auch nicht beschädigt werden sollte. Die Schutzwand ist einfach auf eine
    weitere OSB-Platte mittels 2 Winkel verschraubt und war in relativ kurzer Zeit aufgebaut.

    Das Grundgerüst des Schießstands ist ein einfacher Raumteiler welchen ich nach Bedarf im Baumarkt zusammengestellt und gekauft habe.
    Die Idee war einen Plinkingstand zu bauen mit dem man auch zu zweit schießen kann, deswegen sind auf beiden Seiten genau gleich viele Ziele verbaut.
    Da ein Raumteiler ja keine Rückwand hat, habe ich kurzerhand wieder OSB-Plattenverwendet. Das ganze hat 2 Funktionen:
    1. Die Dias prallen nicht gegen die Schutzwand und zerbröseln diese nach und nach.
    2. Die Dias bleiben (mehr oder weniger) im Schießstand und fliegen nicht überall herum.
    Um das Saubermachen möglichst einfach zu gestalten habe ich in die einzelnen Ebenen Aussparungen geschnitten. In diese kann man die Bleireste mittels eines
    Handbesens einfach hinein kehren und sie fallen bis ins letzte Fach wo sie von einer Kunststoffwanne aufgefangen werden.

    Zum Schutz der vorderen Kanten habe ich Aluleisten in L-Form verwendet. Eigentlich wollte ich dafür Leisten in U-Form verwenden aber
    es gab auf Teufel komm raus keine welche maßlich zu den Kanten des Raumteilers gepasst hätten. Entweder hatten die Leisten um ein paar Millimeter zu viel
    oder um ein paar mm zu wenig Luft.
    In manchen Ebenen haben längere L-Profile verwendung gefunden zu dem Zweck die dahinter liegenen empfindlichen Küchenmagneten oder Holzleisten zu schützen.

    In die Schutzleisten habe ich Löcher gebohrt, diese gesenkt und mit Holzschrauben die Leisten an die Einlagen geschraubt.
    Je nach verwendeten Zielen und Empfindlichkeit der Scharniere sind die Leisten mal von oben und mal von unten verschraubt.

  • So, weiter gehts mit den einzelnen Ebenen der Ziele.

    Ganz oben findet auf jeder Seite je ein Fuchskasten von Diana platz, auch ein Scheibenkasten 17X17 ist noch mit an Bord. Beide sind weder verschraubt noch sonst
    irgentwie befestigt sondern stehen nur auf der Ebene.

    In Ebene 2 habe ich eine Holzleiste verbaut an welche ganz normale Möbelmagneten aus dem Baumarkt verschraubt sind. Je nach Lust und Können des Schützen
    kann man z.B. Kronkorken drauf stellen. Mein Favorit sind jedoch die auf dem Bild zu erkennen Bonbondosen oder leere Diadosen.

    In Ebene 3 die alt bekannten CO2 Kartuschen vernietet auf Scharniere. Ich habe mich bei allen Zielen bewusst für das befestigen mit Blindnieten entschieden
    da es ewig gedauert hätte überall Gewinde zu schneiden. Bisher halten sie Ziele auch sehr gut und kein Niet ist gebrochen.

    In Ebene 4 und 5 klassische Klappziele ebenfalls vernietet auf Scharniere. Zwei mal in stehender Position und einmal in hängender.
    Bei den hängenden Zielen ist dahinter wieder eine Holzleiste mit Magneten verschraubt um diese bei einem Treffer zu fixieren.
    Ich habe auch die im Forum schon vorgestellte Idee mit der Flügelmutter auf der Gewindestange ausprobiert. Das ganze funktioniert aber noch
    nicht so richtig da bei jedem 2. Treffer die Flügelmutter waagrecht stehen bleibt und ein weiterdrehen durch Treffer somit unmöglich wird.

    Hier ist gut zu sehen wie die getroffenen Hängeziele an der Magnetleiste "kleben" bleiben.
    Die Befestigung mittels Nieten ist ebenfalls gut zu sehen.

  • Und weiter mit Teil 3.

    Hier ist die Plastikwanne zum auffangen der Dias gut zu erkennen. Leider hüpfen ca. die Hälfte der Dias nach dem Treffer vor den Stand und liegen verstreut am
    Boden herum. In der Vorletzten Ebene werde ich eventuell noch ein paar Ziele für das liegend schießen anbringen.

    Auf dem folgendem Foto möchte ich noch auf die Rückwand des Schießstands aufmerksam machen. Da nach diversen Treffen Holz und insbesondere
    OSB-Platten zum bröseln neigen habe ich die Rückwand mit Blechplatten verkleidet. Die Platten sind ca. 1,5 bis 2 mm dick und wurden aus alten Regalböden
    herausgeflext. Nach einigen Treffern auf das Blech kann davon ausgegangen werden das die Bleche in Verbindung mit den OSB-Platten im Rücken stabil genug sind.
    Ich bin mir sicher das Blech in dieser Stärke ohne Verstärkung nicht mehr als 2 oder 3 Treffer auf der selben Stelle aushält.

    Neben dem Schießstand, geschützt vom Kamin steht auch ein kleiner Tisch mit Zielscheiben, leeren Blechdosen und ein Bleisammelbehälter.

    Geschossen wird mit meiner WLA, HW77K und der Walther CP88.
    Zum gemütlichen schießen im sitzen dient eine Bierzeltgarnitur.

    Hinter dem Tisch steht noch ein kleiner Schrank in dem Dias, CO2 Kapseln und sonstiger nützlicher Schießzubehör gelagert wird.
    Die leeren Diadosen und CO2 Kapseln finden auch in einem Sammelbehälter platz.

    Abschließend kann ich sagen das vor allem das gemeinsame schießen einen riesen Spaß macht und ich jederzeit wieder so ein Projekt angehen würde.
    Als keinen Tipp kann ich noch sagen das man die Scharniere am besten im Internet bestellen sollte da diese im Baumarkt ca. doppelt so teuer sind.
    Leider habe ich das erst gemerkt als der Stand schon halb fertig war...
    Die Bauzeit lag bei ungefähr 35-40 Stunden.

    Ich hoffe mein Stand gefällt euch und gibt ein paar Anregungen für ein eigenes Projekt.