Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 7.740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. März 2012 um 22:42) ist von Micha82.

  • hier nochmal der Caliber Streukreistest des B36 auf 10m mit 0,5g Standardmunition


    laut Testergebnis mit 4,49 und 4,50mm auf 10m bester ermittelter Steukreis des B36 10mm

    zu ähnlichen Ergebnissen kam ich auch beim Test mit JSB exact 4,51mm auf 15m war mein bester Streukreis 9mm.

    Und das ist nicht viel schlechter als ein Diana oder Hw77 trotz des mißerablen Abzuges.

    Nur weil man mal ein schlechtes Modell erwischt hat sollte man niemals den Fehler machen alle Waren aus Fernost pauschal zu dämonisieren. ;^)

  • ...aber auch ein Punto ist in irgendeiner Disziplin besser als der Porsche mir fällt halt nur gerade keine ein). ...

    ;^) Der Punto hat einen größeren Kofferraum. Liegt daran, dass man die Rücksitzbank umlegen kann. :D

    Gruß
    Roland

  • Hallo , habt Dank für eure präzisen und schnellen Antworten :thumbup: , so hatte ich mir das vorgestellt bei Thread eröffnung ^^ , darauf lässt sich aufbauen und ich werde jetzt den einen oder anderen Tip beherzigen .Und dann mal sehen ob das meine B36 in Zukunft besser kann (irgendwie hab ich Sie ins Herz geschlossen :love: ) . Eure Tips kann man ja auf jedes LG übertragen (anwenden), so war auch grundsätzlich die Fragestellung angedacht , Ist halt viel Basiswissen dabei welches mir noch fehlt :thumbsup: . Gruß Uwe

  • Noch was grundsätzliches zu Schussbildern von Prellern, ich bin da immer etwas skeptisch.
    Ein Gewehr welches auf 10m einen umschlossenen Streukreis von Ø 9mm bringt, schaft mit einer anderen Schiesshaltung, Auflage , Haltekraft usw. einen Streukreis von gerade mal Ø 25mm. Das lässt sich so oft hin und her produzieren wie man will. Das ist ein Fakt!
    Woher will man wissen ob der jeweilige passende Anschlag für das entsprechende Gewehr gerade vorhanden war?

    Grüße
    Dampf


  • Ich kann diese Verallgemeinerung nicht so stehen lassen ich besitze ein HW77 und B36 und habe beide im Vergleich geschossen.

    Und das nennst Du dann repräsentativ für die Gesamtsituation? Ein Gewehr welches Du geschossen hast und einen Test von 2006 ?
    Und nein, ich rede Chinagewehre auch nicht generell schlecht, habe schon viele gute Gewehre aus China geschossen.

    Grüße
    Dampf

  • Ein Gewehr welches auf 10m einen umschlossenen Streukreis von Ø 9mm bringt, schafft mit einer anderen Schiesshaltung.......

    Da hast Du sicherlich recht...aber zumindest zeigt es welches Potential das Gewehr hat,
    wenn man es denn irgendwann "beherrscht".

  • Na so kann man es ja immer alles erklären ist mir schon klar das alles nur über den Preis geht

    Oh Mann, hier darf man aber wirklich niemals verallgemeinern und Vergleiche bringen ;^)

    Das ist auch okay und zum Glück hat Dampf schon einige Argumente geliefert.

    Die Ausgangsfrage lautete:

    Warum sind manche LG so unpräzise zb. mein Norconia B36 Der Lauf wird ja damit am wenigsten zu tun haben , oder und wie könnte man das ändern , ich meine damit kein Leistungszuwachs in Sachen Joule . Welche Faktoren sind dafür maßgebend ob ein LG präzise ist oder nicht. Gruß 454

    Ich versuche also diese Frage nicht abzutun sondern diesmal wirklich umfassend zu beantworten:

    Was macht ein Federdruckluftgewehr? Egal welches!

    Immer wird mit Handbetätigung ein Kolben mit einer Dichtung am vorderen Ende gegen die Kraft einer Feder bewegt und in eine Halteposition gebracht, die durch eine Klinke des Abzugs gewährleistet ist. Dabei befindet sich der Kolben in einer Hülse, der sogenannten Kompressionshülse. Bei einem Knicker ist dies meistens auch die Systemhülse, bei einem Seitenhebel- oder Unterhebelspanner kann sich auch eine gesonderte Kompressionshülse in der Systemhülse befinden.

    Noch ist kein Schuss erfolgt, aber sitzt in gespannten Zustand der Kolben immer an der gleichen Stelle? Hat er Spiel in seiner Führung? Wieviel Spiel? Zuwenig, genau richtig, zuviel?
    Beeinflusst die Rastklinke des Abzugs die Position des Kolbens? Besitzt diese Klinke vielleicht Spiel im Abzugsgehäuse? Liegt die Raste der Kolbenstange immer gleich in der Rastklinke des Abzugs? Bei jedem Spannvorgang? Wiederholgenau! Aus welchem Werkstoff ist die Kolbenstange, aus welchem die Rastklinke des Abzugs? Beide müssen gehärtet sein, aber die Rastklinke des Abzugs etwas härter sein als die Raste an der Kolbenstange, sonst arbeitet diese sich im Laufe der Zeit ein. Wie hoch ist das Abzugsgewicht? Wie die Charakteristik des Abzugs?

    Hier bereits kann durch unzählige kleinste Ungenauigkeiten der noch nicht erfolgte Schuss massivst beinflusst werden. Nach der Betätigung des Abzugs setzen sich verschiedene Massen in Bewegung, auf unterschiedlichste Weise. Der Abzug, die Feder, der Kolben und nicht zu vergessen auch die Kraft und Kraftrichtung des Abzugsfingers des Schützen. Für kleine Streukreise müssen all diese Faktoren von Schuss zu Schuss immer absolut gleich sein.

    Das setzt eine sehr, sehr präzise hochwertige Mechanik und auch speziell angepasste und teils sorgsam gehärtete Werkstoffe voraus. Damit auch langjährige Erfahrung und überragendes technisches Wissen. Ein Federdruckluftgewehr kann nicht so einfach kopiert werden. Das
    Wissen steckt in winzigen Details, wie zum Beispiel Härteverfahren oder der Wärmebehandlung der Feder. Der Auswahl des Fettes, der Oberflächenbehandlung der System- bzw Kompressionshülse: Geschliffen, gedreht, gehont? Welche Gleiteigenschaften vs. Fettspeichermöglichkeit.

    Die Kolbendichtung. Worauf wurde sie optimiert? Optimale Dichtung oder minimale Reibung, oder ein Kompromiss? Welcher Werkstoff behält über 20.000 Schuss seine Eigenschaften?

    Ist die "Flugbahn" des Kolbens, seine Bewegungsrichtung immer gleich, wird das durch die Geradheit von System-/Kompressionshülse gewährleistet? Ist die Reibung zwischen bewegtem Kolben und stationärer Hülse immer gleich? Wird das komplette Gewehr also von Schuss zu Schuss durch die frei werdende kinetische Energie immer gleich aus dem Anschlag gebracht?
    Und ist der Druckaufbau immer gleich? Davon hängt das Timing ab zwischen mechanischem Schlag (den der Schütze spürt und dann auch der Diabolo) durch Kolben (und Feder) und dem Verlassen des Diabolos aus der Laufmündung. Wenn der Zeitablauf nicht immer identisch ist, dann befindet sich das Gewehr (durch Rückstoß (Kolben rast nach vorne) und Prellschlag (Kolben wird plötzlich abgebremst)) in unterschiedlichen Positionen, wenn der Diabolo den Lauf verlässt!
    Dreht sich das Gewehr, weil die sich entspannende Feder ein Gegenmoment erzeugt? Dreht es sich um eine Achse nahe der Laufseele oder doch weiter abseits davon? Weiter abseits davon hängt auch von der Masseverteilung des ganzen Gewehrs samt ZF ab und wäre schlecht für das Schussbild. Wie ist die Feder geführt und gelagert, um diesen Effekt im Sinne der Gleichmäßigkeit zu optimieren?

    Knicker! Wie ist der Lauf im System gelagert? Wie wird er arretiert? Ist konstruktiv, mechanisch und durch geeignete Werkstoffe von Bohrungen, Achsen, Rasten eine 99,9% Wiederholgenauigkeit gesichert?

    Ich mach das jetzt mal kürzer, weil ich hier auch kein Buch schreiben möchte :^)

    Wie sorgfältig wurde das Diabololager gearbeitet? Ist garantiert, dass der Diabolo unbeschädigt in das Lager eingeführt werden kann? Wie sieht der Lauf aus? Gleichmäßige Züge und Felder, gute Oberfläche, wenig Rauheit? Ist die Dralllänge auf die luftgewehrtypischen Geschossgeschindigkeiten abgestimmt? Ist der Lauf gechokt? Wurde die Laufkrone sorgfältigst bearbeitet?

    ....

    Und das ist nur ein kurzer Anriss der Problematiken, die letztlich die Qualität, den Streukreis eines Federdruckgewehrs beeinflussen.

    Und genau das wollte ich auch verkürzt mit meinem Punto/911er Vergleich deutlich machen. Federdruckgewehre scheinen simple Dinge zu sein, wo man mutmaßlich kaum etwas falsch machen kann.
    Aber genau diese simplen Dinge sind es, wo dann extrem viel falsch gemacht wird, weil es eben kaum jemand glauben kann.

    Ganz sicher gibt es auch sehr preiswerte Luftgewehre, mit denen man gut treffen kann. Und ganz sicher reichen viele dieser Luftgewehre für die Ansprüche eines Freizeitschützen mehr als aus.

    Ich vertrete hier die Gemeinde der Federdruck-Luftgewehr-Schützen, die Field Target schießen. Da werden extremste Ansprüche gestellt.

    Ich hoffe, ich habe nun deine Anfrage besser beantwortet? Es bleibt aber dabei, dass nur ein wirklich erfahrener Hersteller, mit wirklich guten Produktionsabläufen, mit wirklich optimierten Werkstoffen ein wirklich gutes Federdruckluftgewehr herstellen kann.

    Vielleicht geh ich aber auch nur ganz einfach davon aus, dass jeder Luftgewehr-Interessierte hier in diesem Forum diesen Thread gelesen hat. Das ist natürlich Quatsch, aber bei mir persönlich irgendwie verankert.

    Gruß
    Musashi

  • genau Obitol..auch wenn der Test von 2006 ist so wurde er doch von professioneller Seite unter immer gleichen objektiven Bedingungen durchgeführt.

    Und zeigt somit relativ objektiv das Potential des B36 auf im Vergleich zu Diana und HW Waffen .Und hier braucht sich das zu Unrecht geschmähte B36 wahrlich nicht zu verstecken.
    Bei dieser guten Leistung darf man also davon ausgehen ,das die Chinesen bei dieser Waffe ihre Hausaufgaben gemacht haben.Auch wenn der Abzug und Schaft eher mittelmäßig sind.

    Herr Dampf...

    Schießhaltungen sind aber Schützensache und somit subjektive Faktoren. Die die Schießleistung bei jeder Waffe beeinflussen können.
    Ich nehme doch stark an das die Tester einer Waffenzeitschrift wie "Caliber" genügend Professionalität aufweisen um einen halbwegs objektiven Streukreistest hinzubekommen :D

  • Ich hatte meine Diana 52 ins Werk geschickt, weil mir die VO Schwankungen zu hoch waren. Es war mir zu wenig Präzise. ?( Ich war mir auch völlig sicher immer alles genau gleich gemacht zu haben :S
    Das Schussbild was dann bei mir an kam, machte mir dann klar es war mal wieder der Störfaktor hinter der Waffe der so wenig präzise ist. :whistling:

    Die Preller wollen immer und ich meine wirklich immer genau gleich gefasst und gehandhabt werden. Abweichungen lieben sie überhaupt nicht und die werden sofort mit einem Ausreisse im Schussbild bestraft. Und ich rede jetzt davon ob der kleine Finger an der Waffe anliegt oder nicht. ;(

    Musashi,
    ich bin immer wieder begeistert über Dein enormes Fachwissen 8o und Deine Bereitschaft es zu teilen. Danke. :thumbsup:

    Nie sind die Dinge an sich schlecht nur wie Du drüber denkst.
    Mit sportlichen Grüße
    Passion

  • Ich hoffe, ich habe nun deine Anfrage besser beantwortet?

    Aber Hallo, auf jeden Fall :thumbsup: steckt viel Wissen und Erfahrung drin :thumbup: und ich denke das ich das eine oder andere auf meine Gewehre übertragen kann , und somit einen Zuwachs an Präzision haben werde , und genau das wollte ich. ^^

    diesem Forum diesen Thread gelesen hat

    So und den hab ich nun auch gelesen :thumbsup: einfach nur genial