Nachtsichtgerät Fero 51 / Erfahrungen?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 19.621 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. März 2012 um 22:38) ist von germi.

  • Hi Leute,

    wie es die Überschrift ja schon verrät, würde mich interessieren ob jemand Erfahrungen mit einem solchen Gerät hat, da ich mir überlege eins anzuschaffen, rein Privat. Ob Erfahrungen durch Bundeswehr, privat oder Beruflich. Meine Bundeswehrdienstzeit liegt noch nicht lange zurück, allerdings hatten wir für unsere vierteljährlichen Übungen, u.a. mit Amerikanern und Franzosen, das PVS-7. Ich hatte während meiner Zeit beim Bund niemals ein Fero 51 in der Hand gehabt. :S Der standartmäßige IR Strahler für Fero 51 ist mir allerdings bissl zu groß, gibts eine möglichkeit eine kleinere Version, eines anderen Herstellers zu verbauen?? IR Laser sind ganz schön teuer, wenn dann ein strahler der aber genug Power auf 100m bringt. Ich hoffe es gibt hier ein paar Leute dir mir mit Erfahrungen weiterhelfen können, eventuelle anfälligkeiten nennen, oder mir gar abraten vom Kauf. :^)

    Danke schonmal :thumbup:

    Gruß aus Bayreuth

  • Ich habe ein Fero 51, für ein Gen 0-Gerät ist es sehr gut. Auch das typische Geräusch vom Zerhacker wenn die Röhre geladen wird ist nicht schlecht, so wie man es aus Filmen kennt. Ist das gleiche Geräusch wie bei älteren Blitzlichtgeräten. Der Zerhacker macht aus der Gleichspannung der Batterie eine Wechselspannung, die wird herauftransformiert, und dann wieder gleichgerichtet. Die Bildröhre von AEG-Telefunken läuft mit 16 kV. Man bekommt alle Teile noch als Ersatz, das Teil war nicht nur bei der Bundeswehr im Einsatz, auch die Schweizer Armee nutzte das Fero 51.

    Zum Strahler, der ist zwar groß, liefert mit seinen 35W aber genug Leistung um maximal auf 300-500m auszuleuchten. Der gleiche Strahler wurde auch auf dem Nachtsicht-ZF verwendet, das u.a. auch auf dem G3 montiert wurde. Vorteil an dem Teil ist, es gibt keinen sichtbaren orangenen Glimmpunkt wie bei den meisten anderen IR-Lampen. Nachteil ist, man hat gleich noch ein riesen Akkupaket in der Umhängetasche neben dran. Dazu kommt noch, da wurden damals NiCd-Akkus eingesetzt und die sind mittlerweile fast immer platt. Allerdings kann man auch andere Akkus einsetzen, bei mir wird der Strahler mit einem Bleigelakku versorgt.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Vorteil an dem Teil ist, es gibt keinen sichtbaren orangenen Glimmpunkt wie bei den meisten anderen IR-Lampen.

    Interessant - wie habe ich mir diesen Glimmpunkt vorzustellen? Ist das der Rest des sichtbaren Lichts, der durch die IR-Filterscheibe leuchtet?

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Nein, das ist bei Lampen die direkt IR-Licht ohne Filter absondern. Ab einer bestimmten Leistung sieht man ein leicht rötlich-orangenes Glimmen. Gerade bei IR-LEDs, zumindest bei billigeren. Das hängt mit der Wellenlänge des ausgesandten Lichtes zusammen.

    Der Strahler des Fero hat einen Folienfilter davor der wirklich nur unsichtbares IR durchlässt.

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    Einmal editiert, zuletzt von germi (27. Februar 2012 um 20:09)

  • Wie sieht es denn mit der Bildqualität aus? Besser als 200+ Euro teure Gen 1 Röhren Geräte oder die gebrauchten russischen Cyclops-Modelle mit russisch strahlenden Gen 1 Röhren?

  • Die Bildqualität ist gut, es sollte aber klar sein, das Teil ist mehr als Fernrohr bei Nacht zu verstehen. Also optimal so um die 50m, das Teil hat eine feste 6x-Vergrößerung, und man kann es auch schön scharf stellen. Trotzdem ist es mehr was für größere Entfernungen. Deswegen ist der große 35W IR-Strahler auch nicht schlecht. Zudem ist die Verarbeitung des Gerätes exzellent, da merkt man richtig wie teuer das seinerzeit war, Stückpreis lag damals bei über 10.000 DM.

    Es gibt Leute die meinen es kann mit Gen 1 gut mithalten, ich kann das aber mangels Gen 1-Gerät nicht beurteilen.

    Der Nachfolger des Fero 51 ist das Fero 52, das sieht genauso aus wie das 51er, hat aber eine Gen 1-Röhre drin. Hersteller von den Geräten waren damals u.a. die niederländische Firme De Oude Delft und die deutsche AEG-Telefunken. Bei beiden Ausführungen sind aber AEG-TFK Röhren drin. Was bei den Dingern meist Probleme macht sind die Gummiteile, u.a. die Schutzkappe für die Röhre vorn. Da zerbröselt der Gummi langsam, kein Wunder die Dinger sind ja aus den 70ern und Gummi hält nunmal nicht ewig. Ersatz bekommt man aber ohne Probleme.

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  • Also wenn der Strahler 300-500m ausleuchtet und dabei der Glimmpunkt wegfällt, dann gibts da trotz der größe keinen Kompromiss für mich.
    Dicker Bonus ist das von dir erwähnte zerhackergeräusch 8) Ich liebe es! Ich wollte da schon zu Thread beginn fragen, befürchtete aber das einige dann denken ich hab sie nicht mehr alle :thumbsup:

    Wie schaut es denn mit dem Gewicht aus? Fero51 + Strahler ? Wenn ich richtig recherchiert hab gibts den Strahler, ohne Fero51, in einer Holzkiste...

  • Der Strahler selbst ist sehr leicht, ist nur ein Blechgehäuse mit einer Fassung für die Lampe drin, einem Reflektor und einem Folienfilter der auf eine Kunststoffscheibe gezogen ist davor. Das Fero selbst ist so ziemlich das schwerste, nach dem Akku für den Strahler der sich in einer Umhängetasche befindet.

    Das Fero wiegt 1,7kg, der Scheinwerfer wiegt 700g.

    Und noch eines, selbst wenn man nichts sieht, auf keinen Fall in den leuchtenden Strahler reinschauen!! Das schädigt auf Dauer die Netzhaut, denn die Iris zieht sich nur bei starkem sichtbarem Licht zusammen, aber nicht bei IR-Licht mit hoher Leistung! Das heißt die volle Leistung kommt auf der Netzhaut hinten an!

    Und man sollte auch achten, dass die Adapterplatte bei dem Strahler dabei ist, ansonsten kann man den Strahler nicht auf dem Fero montieren. Das Ding gibts als Nachfertigung ohne Probleme auch einzeln zu kaufen, aber man muss halt wissen das man es braucht.

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    2 Mal editiert, zuletzt von germi (28. Februar 2012 um 19:36)

  • Danke Germi!

    Für ein "Blechteil" ist der Strahler dann ganz schön teuer :thumbsup: Also ich werd mir das Teil jetzt auf jedenfall besorgen, genug im internet geguckt und gesabbert...

    Die Sicherheitsunterweisungen hab ich damals alle 3 Monate bekommen.

    Noch was: Was kosten die dafür benutzten Bildwandlerröhren? kann dazu nix finden im Internet...

  • Frag lieber nicht was die kosten....

    Als Hilfe wonach du suchen musst, die Röhre ist eine AEG-Telefunken 6914. Damit dürftest du eher fündig werden.

    Die Röhre hat eine Lebensdauer von 1000-2000 Betriebsstunden. Hier das Datenblatt zu der Röhre:

    http://www.helmut-singer.de/pdf/AEG6914.pdf

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  • Frag lieber nicht was die kosten....

    :whistling: Dacht ich mir...aber das geht schon klar, um die Betriebsstundenanzahl auszureizen müsste ich jede Nacht unterwegs sein. Mal abgesehen vom "gebraucht" Status.

    Danke für das Datenblatt, das hilft weiter.

    Benutzt du deins oft? Nach der anschaffung überleg ich mir meinen Eltern so ein Gerät fürs Jagdrevier zu kaufen.

  • Nein, ich benutze meines nicht so oft. Ich habe meines aus anderen Gründen gekauft...Telefunken-Fan...aber nicht den aktuell mit Telefunken gelabelten Kram aus China, sondern noch die echten Made in Germany-Geräte. Habe noch zwei Radios und zwei Hifi-Receiver von denen.

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  • einem Reflektor und einem Folienfilter der auf eine Kunststoffscheibe gezogen ist davor.

    Bist du sicher, das das so richtig ist? Ich hab selbst ein Fero 51 und
    sogar damals bei der Herstellerfirma gearbeitet. Allerdings habe ich
    seinerzeit an anderen Geräten gebastelt. ich habe zwar keinen
    Scheinwerfer, aber eine Originalfilterscheibe von Eltro. Die sieht aus,
    wie aus einem Guss. Der Rand ist mit einem abnehmbaren Gummirand
    geschützt. Der Filter besteht zumindest auf der einen Seite aus
    einer Glasplatte. Die andere Seite ist zwar wie Glas, aber nicht kratzfest.
    Ich vermute, eine aufgegossene Schutzschicht. Der Rand ist sauber vergossen.
    Man kann es nicht genau sagen wie der Filter aufgebaut ist, ohne die Scheibe
    zu zerstören. Was aber dafür spricht, ist die aufgedruckte Ersatzteilnummer,
    welche auf die Scheibe gedruckt ist. Die liegt innseitig unter der Schutzschicht.
    Den Filter gibt es für wenig Geld als Ersatz zu kaufen. Der hat damals
    so viel gekostet, wie heute ein gebrauchtes Fero. Ich kann mir nicht
    vorstellen, dass wir damals Filterscheiben aus Kunststoff hergestellt haben.

    Gruß Klaus

  • Es fühlt sich an wie Kunststoff, auch wenn man dagegen klopft gibt das das typische Kunststoffgeräusch. Glas ist das auf jeden Fall nicht...

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