Pistole 9mm: Ekol Firat Compact

  • Ich möchte euch hier die seit Ende 2011 in Deutschland mit PTB erhältliche GSG Ekol Firat Compact vorstellen.

    Hier in der schwarzen Hochglanz-Version (schon fast wie schwarzes Chrom). Die Waffe, die ich hier vorstelle ist bereits gebraucht und hat dementsprechend auch Gebrauchspuren, die bei einer neuen Waffe natürlich nicht vorhanden sind.


    Technische Daten des Herstellers:

    Ekol Firat Compact
    Semi Automatic Blank Pistol - Halbautomatische Platz - Gaspatronen/Schreckschuss Pistole

    PTB 929
    Double - Single Action
    Verschlussfanghebel
    Magazin Kapazität: 15 Patronen
    Länge: 185mm
    Höhe: 137mm
    Maximale Breite: 35mm
    Gewicht ohne Munition: 1050Gramm
    Kaliber: 9mm P.A.K.
    Anzahl der Einzelteile: 39


    Im Lieferumfang sind Enthalten:
    GSG Compact mit Magazin, ein Plastikkoffer mit Schaumstoffeinlage und kleiner Öse zum Anbringen eines Schlosses, eine "Bedienungsanleitung" mit Ersatzteilliste, ein kleiner stiftartiger Schlüssel aus Metall als Zerlegehilfe und ein PTB-zugelassener Abschussbecher

    Die Waffe ist eine kompaktere Version der GSG Ekol Firat Magnum und mit dieser eigentlich baugleich nur eben im vorderen Bereich ca. 30mm kürzer.
    Der Verschluss bei der Compact lässt sich auch nicht soweit zurückziehen wie bei der Magnum, das liegt aber am Längenunterschied und beeinträchtigt nicht die Funktion der Waffe.


    Das Griffstück der Compact ist von der Technik identisch mit dem der Magnum.


    Das hier vorgestellte Modell wurde bereits mit 5 Magazinen getestet, 3 vom Vorbesitzer und 2 von mir.

    Verwendet wurde von mir einmal 15 Schuss Codex Munition und einmal 15 Schuss Umarex Munition, selbst bei der neueren schwächeren Umarex/Walther Munition gab es keine Probleme. Danach waren es noch 10 Testschüsse mit einem überarbeiteten Trägheitsschlagbolzen, dazu aber später mehr.

    Die Verarbeitung ist für diesen Preis (knapp über hundert Euro) in Ordnung. Es kann vorkommen, dass die eine oder andere Waffe nicht unbedingt perfekt ist, was aber nicht weiter schlimm ist.
    Bei der vernickelten Version ist es ähnlich, hier kann aber durch leichtes Anpolieren (nicht auf Hochglanz) ausgebessert werden.

    Die Waffe verfügt über eine Sicherung im Verschluss, diese drückt die Abzugsstange runter, damit der Hahn nicht mehr über den Abzug gespannt werden kann. Im gespannten Zustand kann der Hahn nicht mehr mit dem Abzug ausgelöst werden. Zusätzlich wird der Verschluss blockiert, damit er nicht zurückgezogen werden kann.




    Die Waffe hat keine Sicherheitsrast (Fallsicherung), die den Hahn beim Entspannen vor dem Schlagbolzen hält.
    Da der Schlagbolzen sehr direkt wirkt, also alles was der Hahn reindrückt kommt vorne am Stoßboden wieder raus, macht es das Führen realistisch gesehen etwas schwieriger und auch etwas unsicherer, wenn eine Patrone in der Kammer geladen sein sollte.
    Funktionell gab es mit dieser Waffe keinerlei Probleme bei mir. Alles Funktionierte einwandfrei, keinerlei Zündfehler, der Fanghebel arbeitet zuverlässig ebenso wie der Patronen Auswurf. Der Verschluss und das Griffstück machen einen soliden Eindruck.






    Das Griffstück und die Griffschalen sind im Vergleich zur Reck Miami schlanker und ergonomischer, sie liegt dadurch ziemlich gut in der Hand.
    Leider können nicht einfach die Griffschalen der originalen Beretta montiert werden, da die Abmessungen nicht 1:1 sind. Wenn man es aber trotzdem versuchen möchte, würde ich Gummigriffe empfehlen. Es ist zwar eine Menge Arbeit, aber es ist machbar.

    Ein kleines Beispiel wie es aussehen kann, sind hier meine angepassten Prototyp Griffschalen:




    Der Abschussbecher ist vom Aufbau und vom Gewinde eigentlich nahezu identisch mit dem Röhm RG Nr.1 Becher.



    Es kann sogar der Röhm Joniskeit Schalldämpfer mit dieser Waffe genutzt werden (ohne Adapter), wobei ich aber dazu raten würde, den Joniskeit Schalldämpfer erst einmal leer zu machen und dann mit Stahlwolle zu füllen - gleicher Effekt bei weniger Verschleiß.

    Der Lauf ist vom Aufbau der Laufsperre her eigentlich genauso wie die der meisten Aktuellen SSW Modelle die in Deutschlnd erhältlich sind. Er ist Intern versetzt, hat eine durchgehende Stahlplatte und ist zusätzlich noch verengt.




    Die Mündung ist zum Glück ohne einer dieser völlig entstellenden Kreuzsperren, wie es zum Beispiel bei fast allen neueren Umarex
    Waffen üblich ist.




    Was mir an der Waffe gefällt ist die hohe Magazinkapazität von 15 Schuss. Sie ist also interessant für Sylvester, noch dazu weil sie durchaus zuverlässig funktioniert.

    Insgesamt also ein ganz brauchbarer Beretta-Nachbau, wenn auch das ein oder andere verbessert werden könnte.

    An der Waffe ist insgesamt nicht viel an Stahlteilen verbaut. Was aus Stahl ist, ist natürlich alles an Federn, Bolzen und die Spannstifte, die das Griffstück mitsamt dem Innenleben zusammenhalten, der Schlagbolzen, das Innere des Laufes inkl. des Mündungsgewindes, die Griffschalenschrauben und die Auszieherkralle.
    Die Sicherung ist ebenfalls ein schwieriges Thema, sie könnte durchaus mehr Stabilität vertragen am besten wäre es natürlich sie wäre aus Stahl.

    Es gibt keinen bestimmten Punkt, wo man sagen kann, sie hält nur soundsoviel Schuss Belastung aus, aber es scheint manchmal auch etwas von den Verarbeitungstoleranzen abzuhängen. Es wäre zu empfehlen den Hahn mit einer Stahleinlage zu versehen, optional kannte man die Delle im Hahn auch einfach wieder glatt feilen (so mache ich es immer mit meiner Miami) es muss eben nicht immer direkt ein neuer Hahn gekauft werden.

    Zusammengefasst würde ich sagen, das man die Waffe durchaus gebrauchen kann, auch wenn sie die eine oder andere kleine Macke hat, was bei dem Preis aber noch zu vertreten ist. Es gibt viele andere SSW, die überarbeitet werden müssten und zum Teil sogar im Vergleich hierzu mehr Kosten.


    Nun zum Zerlegen. Normalerweise würde ich bezüglich des Zerlegens auf die Bedienungsanleitung hinweisen. Sie ist aber leider in der Übersetzung ziemlich mangelhaft, deshalb werde ich das Zerlegen mit Hilfe einer Bildanleitung beschreiben.

    Schritt 1:
    Zuerst einmal Entsichern denn sonst kann der Verschluss nicht zurückgezogen werden.

    Schritt 2:
    Entfernen Sie das Magazin und überprüfen Sie ob sich eine Patrone in der Kammer befindet, wenn Ja unbedingt die Waffe entladen.

    Schritt 3:
    Den Entriegelungshebel nach unten drehen und raus ziehen.


    Schritt 4:
    Ziehen Sie nun den Verschluss bis ganz nach hinten, dann vorsichtig nach oben heben und nach vorne abziehen.




    Nun ist die Waffe zerlegt!



    Der Zusammenbau erfolgt dann wieder in umgekehrter Reihenfolge. Ist der Verschluss wieder auf dem Griffstück montiert muss er ein wenig zurückgezogen werden, so dass der vordere Teil der Rückholfederführungsstange zu sehen ist.
    Jetzt kommt der mitgelieferte Montagestift zum Einsatz: Stecken Sie diesen nun in das kleine Loch der Führungsstange.



    Halten sie die Waffe am besten mit der Mündung nach unten, damit der Distanzblock / Stoßblock nach vorne rutscht und nicht mehr die Öffnung des Entriegelungshebels blockiert.
    Sollte das nicht auf Anhieb von alleine klappen, einfach mit der Hand etwas auf den Mündungsbereich klopfen bis der Block die Öffnung freigibt.


    Jetzt nur noch den Entriegelungshebel wieder einsetzen, den Verschluss etwas zurückziehen um den Montagestift zu entfernen, das Magazin wieder einsetzen und Fertig!


    Nun noch ein kleiner Tipp bezüglich des Schlagbolzens.

    Es kann der Schlagbolzen der Reck Miami so angepasst werden dass er perfekt als Trägheitsschlagbolzen für dieses Modell verwendet werden kann. Die Feder wird hier ebenfalls gegen die der Miami getauscht.
    Am Beispiel:
    Oben, der Silberfarbene ist der angepasste Miami-Trägheits-Schlagbolzen mitsamt der Feder.
    Der untere ist der Original-Schlagbolzen in schwarz mitsamt der Feder.


    Es braucht an der breitesten Stelle des Miami-Schlagbolzen nur ein wenig der Durchmesser verringert werden (ca. 0,5mm) , aber eigentlich passt er auch ohne das der Durchmesser verringert werden muss. Also einfach ausprobieren wie es am besten passt.

    Auf jeden Fall muss der hintere Teil des Schlagbolzens (die Stelle die vom Hahn angeschlagen wird) so bearbeitet werden, das er etwas weiter heraus steht.

    Vergleichsbild: Oben ist der unbearbeitete Original-Miami-Schlagbolzen und darunter der fertig überarbeitete Schlagbolzen.


    Ich hoffe das dieser kleine Beitrag einigermaßen hilfreich ist.

    Gruß,
    EvilMax