brünieren feat lackieren

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 5.963 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. November 2012 um 19:29) ist von pupsnase.


  • moin, moin liebe Gemeinde....


    mich interessiert folgende Frage: Welchen Vorteil hat es ein LG zu brünieren?

    Meine letzte Restauration einer Diana 27 und eines HW30 lief wie folgt ab:

    Schaft geschliffen bis die komplette braune Lackierung weg war, der Schaft wurde danach feingeschliffen und mit Klarlack mehrfach bearbeitet.

    Das komplette System habe ich ebenfalls geschliffen bis die Brünierung weg war (diese war eh schrott) und dann mehrfach lackiert.

    Nun möchte ich eine alte HW 35 Restaurieren und stehe vor der Frage das System zu lackieren oder aber mit Kaltbrünierung zu bearbeiten.

    Was ist da empfehlenswerter? Brünierung oder Lackierung? Was sieht sauberer aus?

    (ich habe mal 3 Bilder angehängt....)


    DANK im Vorraus für Eure Antworten..... :thumbsup:

  • Du meinst wahrscheinlich "Brünieren versus lackieren"..

    Da würde ich vorher lieber mein Glück mit Kaltbrünierung versuchen als da mit Dosenlack am System zu fummeln. Der Lack wird gerade im Bereich in dem du immer anfasst zum spannen ruckzuck wieder runter sein.


  • ...mich interessiert folgende Frage: Welchen Vorteil hat es ein LG zu brünieren?...Nun möchte ich eine alte HW 35 Restaurieren und stehe vor der Frage das System zu lackieren oder aber mit Kaltbrünierung zu bearbeiten.

    Was ist da empfehlenswerter? Brünierung oder Lackierung? Was sieht sauberer aus?
    ...
    :thumbsup:

    Was empfehlenswerter ist? Na, schau doch mal in einen Waffenladen und zähle die Waffen die lackiert sind und die, die brüniert sind.

    Da kannst du dir die Frage selbst beantworten.

    Und was persönliches: Schriftgröße 14 und fett muss nicht sein. Das wird u. U. als schreien ausgelegt. Und das mag hier keiner so recht. Standardschriftgröße und Standardschriftart genügen hier völlig. Ist dann auch einfacher die Beiträge zu zitieren.

    Gruß
    Roland

  • ...hmmm.

    setz doch mal ein paar aussagekräftige Fotos rein. Ohne es gesehen zu haben....

    Mein Burgo ist zwar nicht wie neu, sieht aber nach Einsatz von Stahlwolle und Kaltbrünierung wieder "zumindest besser" aus.
    Lackieren: für mich nur, wenn tiefe Rostnarben vorhanden sind.
    Gruß

  • Eine Lackierung ist mit privaten Mitteln niemals so sauber hinzubekommen, wie eine Brünierung. Da allerdings eine Brünierung nicht deckend ist, erfordert eine Brünierung eine penible Vorbereitung des Werkstücks. Wenn der Stahl gut brünierfähig ist, so gelingt das auch gut mit einer Kaltbrünierung.
    Es hat schon seinen guten Grund, warum alle Schusswaffen niemals lackiert sind. Denn ein Lack ist weder besonders gut abriebsfest noch veträgt er Berühungen an den Passungen. Letzeres bekommt zwar auch einer Brünierung nicht gut, aber was nun besser aussieht, wenn an diesen Stellen den die Brünierung blank wird oder der Lack platzt dort ab, kann sich jeder selber beantworten.
    Letztlich ist eine Brünierung zu 100 % ölfest, ja braucht eine Ölung sogar zwingend. Eine Lackierung ist nur sehr bedingt ölfest.

    Der Hauptunterschied zwischen einer Lackierung zu einer Brünierung ist der, dass eine Lackirung immer ein Auftrag ist und somit trägt sie auf. Eine Brünierung ist eine chemische Umwandlung der Stahles an seiner Oberfläche und trägt somit nicht auf. Er wird auch als Edelrost bezeichnet.

    Hier eine kurze Anleitung zum brünieren:
    Brünierung leicht gemacht

  • Hallo,
    die Engländer haben i.WK 2 zum teil lackiert (Sten etc.)
    Schau die Dir mal an,dann weist Du daß Brünnieren
    auf alle Fälle die bessere Lösung ist.

  • bekommt man denn mit so einer streichbrünierung größere flächen wie systemhülse und lauf vernünftig brüniert? kann man sowas vernünftig selber machen? habe bei u tube ein vid gesehen wo der lauf in eine flüssigkeit getaucht wurde und anschliesend mit einem fön getroknet wurde und anschliesend geölt funktioniert das besser?

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Ich habe die Schnellbrünierung von Klever mit Wasser verdünnt und in ein PVC mit Stopfen gefüllt.
    Lauf rein, warten, Lauf raus, abgewischt und geölt.
    Die Brünierung war ok und hatte keine Flecken.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • bekommt man denn mit so einer streichbrünierung größere flächen wie systemhülse und lauf vernünftig brüniert? kann man sowas vernünftig selber machen?


    Es kommt seht auf den Stahl drauf an. Ich habe schon erforlgreich ein komplettes Gewehr mit Kaltbrünierung brüniert. Das hat ausgezeichnet geklappt. Jedoch muss man die Anwendung mehrfach wiederholen, will man eine fleckenfreie und dunklen Farbton erreichen. Zudem ist die Vorbeeitung extrem wichtig. Geschmirgelte Oberflächen sehen grausig aus. Es muss poliert werden. Das geht auch toll mit einem einfachen Polierset für 20 € und einer (Stand-)Bohrmaschine. Alternative ist eine fein gestrahlte Oberfläche, die dann halt matt aussieht.
    Es muss peinlich fettfrei gearbeitet werden. Einfaches Abreiben mit einem Entfetter reicht nicht.
    Wie man die Anwednung mehrfach wiederholt habe ich in dem obigen Link beschrieben.

  • und muß die alte brünierung vorher komplett ab? warum darf keine brünierung in den lauf?

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Ich habe mit der Klever Brünierung ganz gute Ergebnisse erzielt indem ich mittels Heißluftföhn die Teile so weit erwärmt habe das man sie eben noch anfassen kann.
    Dann mittels einem kleinen feinen Haarpinsel (Malkasten oder so) die Brünierung auftragen.
    In so 2 bis 3 Minuten geht es dann los das sich sichtlich etwas tut.

    Das Motto "Viel hilft viel" bringt hierbei nichts - wenn das Material gleichmäßig benetzt ist reicht das.
    Es geht weder schneller noch wird es schwärzer oder dicker wenn man mehr auftragt.
    Am Anfang nicht erschrecken wenn es fleckig wird - das gibt sich innerhalb weniger Minuten.
    Je weniger "edel" der Stahl ist umso besser geht das auch mit der Kaltbrünierung.

    Anschließend mit viel heißem Wasser das Werkstück gründlich abspülen - einen großen Pinsel zuhilfe nehmen.
    Anschließend mittels Heißliftföhn schnell trocknen, etwas abkühlen lassen und ölen.

    Haut und Augen schützen während man mit der Brünierung hantiert!

    Man darf nun nicht erwarten das dies eine Brünierung wie im Werk wird.
    Pflege braucht die Waffe dann immer - immer ein bisschen ölen - halt wie man es sonst auch macht.
    Gleichmäßig wird das schon.


    Von Brünierpaste (Frankonia hat sowas) halte ich nichts.
    Die lässt sich zu schwer auftragen und zieht nicht wie die dünnflüssige es tut in jeden kleinsten Spalt.
    Abwaschen lässt sie sich auch nicht so gut.

    Lack ist großer Mist - der gehört auf's Auto - nicht auf Waffen. :thumbdown:


  • Die Brünierung im Lauf stört überhaupt nicht.
    Warum denn auch, es wird ja nichts aufgetragen.
    Wenn Du dann einige Schuss wieder durch hast ist auch nichts mehr zu sehen.
    Aber Helmut - ein Bär hat natürlich mit dem Abspülen mit heißem Wasser recht.
    Das hatte ich völlig vergessen.

    Aber man sieht : es führen viele Wege nach Rom.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • und muß die alte brünierung vorher komplett ab?


    Ja, denn erstens hat die nachträgliche Brünierung mit ziemlicher Sicherheit einen anderen Farbton und zweitens stellt eine Brünierung einen gewissen Rostschutz dar. Da eine Brünierung im Prinzip eine "Schnellverrostung" darstellt, würde das sicherlich furchtbar fleckig werden.
    Eine alte Brünierung verschwindet mit dem Polieren automatisch.

  • Hallo Gemeinde !

    Hab vorlanger Zeit mal mein Kurz-Gewehr 88 (Salut) komplett restauriert. Alle Metall-Teile fein mit Stahlwolle abgeschliffen, mit Silikonentferner entölt, mit heissem Wasser abgewaschen (so, das das Metall schön heiss wird), dan mit Kalt-Brünierpaste (Nu-Blak) eingepinselt, ein paar Minuten einwirken lassen, wieder heiss abgewaschen. Dieses einpinseln-abwaschen 4-5x wiederholen... anschl. satt mit Ballistol eingesprüht !

    Ergebnis: Das G88 hängt nicht nur an der Wand, sondern wird auch geschossen und die neue Brünierung ist immer noch satt-tief-schwarz und hält :thumbsup: ....und das zu bezahlbarem Geld, nur etwas Zeit aufgebracht ;^) .

    Gruss, Patrick.

  • Ja, denn erstens hat die nachträgliche Brünierung mit ziemlicher Sicherheit einen anderen Farbton


    Also meine Erfahrung ist da eine völlig Andere - aber vielleicht hatte ich auch nur Glück. - Oder meine alten Augen taugen nicht mehr um da Unterschiede zu sehen. 8)

    Aber trennt Euch endlich von dem Gedanken Brünierung sei eine Farbe ...
    Den Farbton bestimmt das Metall - weniger der Schnell - Edelroster den man verwendet.
    Auch wird die meines Wissens weder dicker noch gleichmäßiger wenn man sie mehrfach aufträgt.

    Aber wer mag kann ja einmal ein wenig an einem Stück Abfall herumexperimentieren.
    Das Ergebnis würde mich auch interessieren.

  • Hi, :^)

    Auch wird die meines Wissens weder dicker noch gleichmäßiger wenn man sie mehrfach aufträgt.

    je nach dem welches "Mittelchen" man verwendet, wird sie aber immer dunkler. Gerade bei Streichbrünierungen. Die Erfahrung habe ich vor Jahren mal gemacht. Und wie Floppy immer sagt, die Vorarbeit ist Alles. :thumbup:

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.


  • aber es gibt doch verschiedene farben, von tief schwarz bis blau und braun?


    Ja, das hängt von der Brünierpaste ab, und davon, wie oft man den Vorgang wiederholt.

    Meine Nu-Blak-Paste (blaue Paste, von Frankonia) geht in´s tiefschwarze, je öfter man einpinselt. Nach einmaligem "pinseln" ist die Färbung in´s dunkel-bläuliche rein.

    Und ja, die Vorarbeiten sind das a und o. Sauber entrosten und sauber entölen ;^) .


  • Also meine Erfahrung ist da eine völlig Andere - aber vielleicht hatte ich auch nur Glück. - Oder meine alten Augen taugen nicht mehr um da Unterschiede zu sehen. 8)
    ...
    Den Farbton bestimmt das Metall - weniger der Schnell - Edelroster den man verwendet.


    So ganz Unrecht hast du nicht, aber das Mittel scheint trotzdem ein Unterschied zu machen. Denn man bekommt kaum an den Farbton und der Gleichmäßigkeit einer guten Heissbrünierung vom Werk heran. Würde das (auch bei einer selbst gemachten B.) gelingen, so wären Ausbessungen leicht und unsichtbar machbar. Das wäre schön.


    Auch wird die meines Wissens weder dicker noch gleichmäßiger wenn man sie mehrfach aufträgt.


    Das kann ich definitiv verneinen. Woran es liegt, weiß ich nicht. Aber eine mir zufriedenstellene B. habe ich noch nie beim ersten Mal hinbekommen. Ich habe immer mehrmals brüniert, bis das Ergebnis fleckenfrei und satt (schwarz-)dunkel war. Ich habe auch probiert, das Mittel bis zur Trocknung länger einwirken zu lassen. Möglicherweise waren die beiden getesteten Mittel auch nicht "stark" genug oder meine Entfettung taugte nicht.