Alukartusche befüllen bei -20°C gefährlich?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 1.584 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Februar 2012 um 10:57) ist von Martin Fett.

  • Ich persönlich denke nicht.

    Keine Ahnung was für Legierungen bei deiner Kartusche verwendet wurden, aber bei Kälte zieht sich die Luft eher zusammen als das sie expandiert, daher halte ich das für unbedenklich. Die doofen Kartuschen halten eh einiges aus, was man da schon gehört hat wer welche Kartusche wo runtergeworfen hat und sie tut immer noch :)

  • Hallo car....
    Wäre die Gelegenheit für einen interessanten Test, du füllst in der warmen Stube ( ca. +20°C) eine Kartusche auf exakt 200 bar,
    dann lagerst du sie draußen und schaust nach einigen Stunden mal nach, wie sich der Druck bei ca. -10°C verändert hat.. :thumbup:

    Gruß Wolf...

  • hmmm, ich denke er meint eher umgekehrt, drausen bei -20 grad auf 200 bar füllen und dann irgendwann rein in die warme bude... das könnte unter umständen laut werden :pinch:


    Grüßle Torro

  • hmmm, ich denke er meint eher umgekehrt, drausen bei -20 grad auf 200 bar füllen und dann irgendwann rein in die warme bude... das könnte unter umständen laut werden :pinch:


    Grüßle Torro

    Genauso war das gemeint. Da reicht mir auch schon das Füllen draußen bei -20°C. Ist die Legierung dan evtl. schon leicht spröde, sodaß die Festigkeit nachläßt.
    Die Hersteller gehen ja sicher nicht davon aus, dass man so bekloppt ist und bei dem Wetter stundenlang draußen schießt.

  • Ich mein mich erinnern zu können, das Alu bei Minustemperaturen
    sogar fester wird und nicht wie zB Stahl, versprötet. Also sogesehen
    sollte keine Gefahr bestehen. Die andere Sache ist, bei Minustemperaturen
    füllen und dann in die warme Stube. Das müsste man leicht ausrechnen
    können, wieviel mehr Druck dann in der kartusche ist.

    Gruß Klaus

  • Hallo car...
    Deswegen ja mein Testvorschlag (sichere Seite), anhand des Druckabfalls, kann man im Umkehrschluß annähernd auf den Druckanstieg schließen.. :whistling:

    Edit: Wenn ich so an Flugzeuge denke, würde ich mir über die Kältefestigkeit von Alu wenig Gedanken machen.

    Gruß Wolf...

  • Genauso war das gemeint. Da reicht mir auch schon das Füllen draußen bei -20°C. Ist die Legierung dan evtl. schon leicht spröde, sodaß die Festigkeit nachläßt.
    Die Hersteller gehen ja sicher nicht davon aus, dass man so bekloppt ist und bei dem Wetter stundenlang draußen schießt.

    Wenn die Kartusche keinen Material- oder Herstellungsfehler hat, dürfte gar nix passieren.
    Sonst hätte der TÜV sie nicht abgenickt.

    Ne 200 Bar Kartusche hat doch normalerweise 300-320bar Prüfdruck, oder?
    Ich denke nicht dass, bei diesem geringen Volumen der Kartusche, eine Steigerung des Drucks um 120bar erfolgt allein durch die Zimmertemperatur.

    Die Druckerhöhung hängt nicht vom Volumen ab.
    Wenn ich den gleichen Ausgangsdruck, die gleiche Temperatursteigerung und die gleiche Kartuschenfestigkeit hab, ist der Druck nach der gleichen Temperaturerhöhung wieder gleich hoch.

    Kann man mit der Van-der-Waals-Gleichung berechnen. Bin nur zu faul die Werte für Kohäsionsdruck und Kovolumen rauszusuchen.
    Näherungsweise funktioniert auch eine,allgemeine Gasgleichung (für ideale Gase).

    Hier als: p =T/V (vereinfacht)
    Da wir ein konstantes Volumen haben und die Temperatur T (in Kelvin) von ca. 253K auf 291K (18°C) steigt, werden aus 200bar wohl ca. 230bar werden (im Kopf überschlagen).
    Wer will, darfs gerne genau berechnen.

    "He, who trades freedom for temporary security, deserves neither freedom nor security."
    ("Jene, die Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.") --- Benjamin Franklin

    Einmal editiert, zuletzt von tesro70 (4. Februar 2012 um 10:47)

  • Also hier mal eine Erklärung.
    1. Wenn du aus einer Flasche und nicht aus dem Kompressor abfüllst, gibt es kein Problem, da die Füllflasche ja auch kalt ist. Beim Erwärmen kann der Kartuschendruck also nie über den Ausgangsdruck der Vorratsflasche steigen. Klar, oder?

    2. Beim Kompressor: Wenn die Kartusche bei -20°C auf 200 bar mit kaltem Gas (!) gefüllt wurde, stellt sich bei Raumtemperatur ein Druck von 238 bar ein. Das ist noch im sicheren Bereich, würde ich aber nur machen, wenn die Kartusche noch nicht zu alt ist (TÜV).

    Beachte generall aber, dass die Kartuschen zumindest von Walther nur von -20 bis +70 °C zugelassen sind: http://www.carl-walther.de/images/start/k…hen_info_de.pdf

    Ein Sprödewerden kann nicht passieren. Der Effekt, worauf weiter oben angespielt wurde, ist die Phasenmodifikation von Eisen bei derartigen Temperaturen. Bei Stahl (Kartuschen sind aus Stahl, nicht Eisen) tritt das nicht auf, m.W. auch nicht bei Aluminium.

  • War fast 2 Std. schießen. Alles im Lot. Nur das Ventil der Flasche öffnete bei den eisigen Temperaturen heute schneller, wie sonst.
    Als dann die Sonne rauskam, man war das schön draußen. Gegen Kälte kann man sich ja wunderbar anziehen. Hat riesen Spaß gemacht!

  • Da wir hier die Kartischen gerade haben mal eine Frage zu diesen "Haltbarkeitsdatum" der Hersteller - 10 Jahre ab Kauf. Sollte man das als nicht Vereinsmässig schiessender aus Sicherheitsgründen auch nach Ablauf einsenden zum jeweiligen Hersteller selbst wenn die Kartusche äußerlich unbeschädigt und ohne irgendwelche Probleme ist?

    Was wird da überhaupt dann "überprüft" ? Bringen die die Kartusche dann auf einen gewissen Prüfdruck welcher keine Ahnung wie hoch über dem normalen Druck liegt wie man die Kartusche nutzt?

    Mal ein Gedankenspiel. Wenn die Kartuschen vielleicht für die Benutzung unter 200Bar freigegeben sind und mit zB. 300Bar geprüft werden wieviel halten sie dann tatsächlich darüber hinaus noch ab? Da müssen ja auch noch Reserven sein sonst würden die mit solchen Tests ja ggf. Schäden verursachen (die vielleicht auch nicht unbedingt sichtbar sein müssen) !? Denn die werden wohl kaum die Kartuschen irgendwie durchleuchten oder sowas?

  • Ein Sprödewerden kann nicht passieren. Der Effekt, worauf weiter oben angespielt wurde, ist die Phasenmodifikation von Eisen bei derartigen Temperaturen. Bei Stahl (Kartuschen sind aus Stahl, nicht Eisen) tritt das nicht auf, m.W. auch nicht bei Aluminium.

    Die Kaltversprödung gibt es bei Aluminium nicht, bei Stahl aber immer. Die Versprödungstemperatur hängt von der Legierung ab, sie kann bei dem einen Stahl bei -20 und bei dem anderen Stahl bei -200 liegen. Für niedrige Temperaturen gibt es spezielle Tieftemperaturstähle.
    Bei Alukartuschen also kein Problem, bei Stahlkartuschen kann es unter Umständen anders aussehen. Ich hätte aber eher Bedenken, wie die O-Ringe bei -20°C reagieren.

  • @ DIE_HARD
    Die Fristen gelten nicht ab dem Kauf sondern ab dem Moment wo die Kartuschen überprüft wurden.
    Wenn die Waffe also 1 Jahr bei Händler liegt ist eben schon ein Jahr abgelaufen.
    Bei der Prüfung wird eine äußere und innere Sichtprüfung gemacht.
    Dann werden die Behälter mit Wasser gefüllt und unter Druck gesetzt.

    Bei Carbon Flaschen ( z.B. aus dem Paintballbereich ) passiert das ganze unter Wasser um die Ausdehnung der Flasche zu überprüfen.

    Sicher macht es Sinn die Kartuschen, auch bei Privater Nutzung, Tüv´en zu lassen.
    Machst Du es nicht und es passiert etwas ist es deine Verantwortung.
    Bei meiner Shooter 200 wird es sich aber eher nicht lohnen, dafür sind die Kartuschen zu billig.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Hallo Leute
    Meines Wissens gibt es momentan keine Möglichkeit abgelaufene Alu-Druchkartuschen bei den Firmen prüfen zu lassen,
    die kennen momentan nur :... NEU kaufen... :S

    Gruß Wolf...

  • Hallo Leute
    Meines Wissens gibt es momentan keine Möglichkeit abgelaufene Alu-Druchkartuschen bei den Firmen prüfen zu lassen,
    die kennen momentan nur :... NEU kaufen... :S

    Gruß Wolf...


    Ist doch vertretbar, alle 10 Jahre eine neue Kartusche,
    dass macht bei meinem Feinwerkbau z.B. 8€ pro Jahr für die Nutzung.

    Im Vergleich zu allem anderen, ist das ja fast "umsonst".

  • gibt es momentan keine Möglichkeit abgelaufene Alu-Druchkartuschen bei den Firmen prüfen zu lassen


    Stimmt da hast Du recht.
    Seltsam finde ich es trotzdem.
    Paintball Flaschen können ja auch neu ge Tüv´t werden.
    Oder gibt ein bestimmtest mindest Volumen unter dem nicht neu ge Tüv´t wird ?

    Ich habe zwar nur eine 1,5 Kg Co2 Flasche Tüv´en lassen, das war aber recht Preiswert ( 18 € inkl Füllung )


    Joachim

    Edit : Ich habe gerade den Grund gefunden :

    Zitat

    „Nach einem Einwand eines Sportwaffenherstellers die Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) eine Prüfung der Vorgehensweise zur Neuabnahme von Druckbehältern beim TÜV erwirkt hat. Daraufhin hat der TÜV-Dachverband die Prüfungen selbst und die Herstellerangaben erneut überprüft und musste leider feststellen, dass die Abnahmen nicht mehr durchgeführt werden können.

    Lt. den von den Kartuschen- und Sportwaffenherstellern angegebenen Garantie- und Lebensdauerangaben der Behälter sei eine Verlängerung der Laufzeit aufgrund des Haftungsausschlusses nicht möglich. Hierbei haben die Hersteller auf das Problem einer von Ihnen als „interstellaren Korrosion“ bezeichneten Schädigung hingewiesen. Diese Schädigung sei bei den Aluminium-Druckbehältern nicht sichtbar. Somit ist seitens der ZLS den Herstellerangaben bezüglich der Laufzeiten der Druckbehälter nachzukommen!“

    Da kann sich jetzt jeder seinen Teil zu denken

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

    Einmal editiert, zuletzt von pupsnase (4. Februar 2012 um 19:48)

  • Hierbei haben die Hersteller auf das Problem einer von Ihnen als „interstellaren Korrosion“ bezeichneten Schädigung hingewiesen.


    Hm, es könnte sich um eine Schädigung des Materialgefüges durch Sonnenwinde handeln, wenn man die Kartuschen als Raumschiffe für Reisen im "interstellaren" Raum benutzt... Wobei eigentlich gerade im interstellaren, also sternenfernem Raum, nichts mehr passieren sollte, da der Abstand zu etwaigen Sternen und ihren Winden dann in der Regel recht groß ist. :)) Wenn ich nur interplanetar damit reise sollte ja alles gut gehen.... :whistling:

    Meinen die vielleicht interstitiell? Das wäre das einzig sinnvolle was mir dazu noch einfällt. Interstellar ergibt keinen Sinn im genannten Zusammenhang. Möglicherweise ändert sich was im Gefüge des Materials?

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hab mal gegoogelt und folgendes entdeckt:

    Durch solare Eruptionen erzeugte hochenergetische Teilchen beeinträchtigen oder beschädigen elektronische Komponenten in Erdsatelliten und gefährden Astronauten. Die bei Eruptionen ausgeschleuderten Plasmawolken können das Magnetfeld in der Umgebung der Erde erheblich beeinflussen. Solche geomagnetischen Stürme sind mit Polarlichterscheinung verbunden. Erhöhte Elektronendichten und verstärkte Ströme in der Ionosphäre stören Kommunikationssysteme und führen zu Magnetfeldschwankungen,die am Erdboden elektrische Ströme induzieren. Dies kann zu Zusammenbrüchen der Elektrizitätsversorgung, Korrosion in Pipelines und zu Störungen bei komplexen Fertigungsprozessen wie der Herstellung von Halbleiterchips führen. Es gibt Hinweise auf Wirkungen auf biologische Prozesse (Max-Planck-Institut für Aeronomie).


    Das ganze.pdf:
    http://www.mps.mpg.de/homes/schuessler/perspektiven.pdf

    "He, who trades freedom for temporary security, deserves neither freedom nor security."
    ("Jene, die Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.") --- Benjamin Franklin