SSW restaurieren - Oberfläche lackieren

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 7.097 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Mai 2018 um 22:52) ist von Floppyk.

  • Im Forum wird immer wieder danach gefragt, welche Möglichkeiten es gibt, SSW`s mit stark abgenützter Oberflächenbeschichtung ansehnlicher zu gestalten.
    Da in der Regel die Oberfläche von SSW's aus Zinkdruckguss-Material in unterschiedlicher Materialanteil bestehen, ist der Begriff "Brünierung" dafür nicht korrekt. SSW's werden in einem relativ aufwändigen Verfahren (wenn das Ergebnis optimal sein soll) nach dem polieren mit einem Verfahren behandelt, das man am verständlichsten mit "Beizen" erklären kann.

    Handelsübliche Brünierungsmittel, die zur Ausbesserung/Nachbearbeitung von Brünierungen an Waffen gedacht sind, die aus Stahl (Besser ausgedrückt)" korrosivem" Material, gefertigt wurden, erfolgt bei Zinkdruckguss-SSW`s keine dauerhafte Brünierung. Es wird in den meisten Fällen lediglich die Oberfläche geschwärzt. Diese nur aufliegende, und nicht in die Oberfläche der SSW eindringende "Färbung" wird relativ schnell abgegriffen. Bei einigen SSW-Oberflächen ist nach dem erforderlichen abwaschen des
    Brüniermittels, und dem anschliessenden einölen der behandelten Stellen, nicht einmal eine Färbung feststellbar.

    Dies ist mit der Wirkungsweise der angebotenen Brüniermittel erklärbar, die einen Rostähnlichen Prozess in Gang setzen, der in der Oberfläche eine dunkle Brünierungsschicht einbringen. Deshalb ist auch das stoppen dieses Prozesses durch "abwaschen und einölen" bei Stahlwaffen erforderlich!
    Bei SSW aus Zinkdruckguss kann aus nachvollziehbaren Gründen dieser Prozess nicht wirken!

    Alternativen bieten sich Beispielsweise in folgend angesprochenen Verfahren:


    - Polieren der Oberfläche:

    Bei einem fachmännischen polieren erstrahlt so manche heruntergenudelte SSW in neuem Glanz.

    Allerdings ist dieses Verfahren zeitaufwändig und bedarf Fingerspitzengefühl, wenn das Ergebnis wirklich sehenswert sein soll!
    Zu bedenken ist, dass zu heftiges polieren, evtl. noch in Verbindung mit einer zu abrasiven Schleifpaste, nicht nur die alte, fleckige Brünierung auf SSW entfernt, sondern auch sehr schnell die darunter liegende glatte Oberfläche der SSW beschädigt.

    Und wer schon eine SSW poliert hat, erkennt mit heruntergezogenen Mundwinkeln etliche Kanten, Durchladerillen, Vertiefungen an seiner SSW, die er vorher gar nicht bemerkt hat.
    Und gerade an diesen Stellen gilt es sorgfältigst zu arbeiten, um den späteren optischen Eindruck der polierten SSW nicht durch Rückstände der alten Brünierung zu stören!


    - Lackieren der Oberfläche:

    Dieses Verfahren erfordert unbedingt ein vorheriges ausprobieren/versuchen an alten Metallstücken etc. Ausser man ist ein Profi-Lackierer oder hat als Modellbauer, Auto-Bastler etc. schon ausreichend Erfahrung gesammelt.

    Man sollte sich aber auch als Laie nicht sofort abschrecken lassen! Mit etwas Einarbeitung, guter Auswahl geeigneter Materialien, durchdachten Arbeitsschritten, und vor Allem viel Zeit und Ruhe (!) kann man durchaus sehr ansehnliche Ergebnisse erzielen.
    Und wenn ich das als Büromensch schaffe ........ :^)

    Für Alle die sich für dieses Verfahren interessieren habe ich nachfolgend in Kurzform die Arbeitsschritte im Bild festgehalten.
    Ich habe dazu eine ERMA EGP45 verwandt, bei der vom Vorbesitzer unfachmännische Versuche stattgefunden haben die Oberfläche zu polieren. Bei mir hat diese Waffe seit etlichen Jahren als "Ersatzteilträger" in der Schublade gefristet.


    Um den Originalzustand zu erkennen, hier die "Vorher"-Bilder:



    Hier die Waffe im Original-Zustand, zusammen mit den vor kurzem gegossenen Griffschalen für die EGP45 aus Giessholz und alternativ ein Satz aus Giessharz mit Effekteinlage.
    Diese sind für die lackierte EGP45 vorgesehen, nachdem eine Kantenbearbeitung stattgefunden hat, und die entsprechenden Schrauben besorgt sind. Ich habe, entsprechend meiner Handgrösse, bewusst dickere Griffschalen angefertigt. Dadurch sind entsprechend längere Schrauben erforderlich.
    Über das Verfahren, Griffschalen speziell für ERMA-SSW anzufertigen, habe ich im "Bastelbereich" schon geschrieben.



    1. Schritt vor der Bearbeitung ist die Zerlegung der SSW.
    Profis wissen, dass es hilfreich sein kann, eine Zerlegung innerhalb eines grossen Gefrierbeutel durchzuführen. Verhindert, dass wegspringende Teile die unter Spannung stehen (Federn etc.) unauffindbar später ihr Lebensende im Staubsaugerbeutel fristen.


    2. Schritt ist das auswählen der zu bearbeitenden Teile. Überlegt Euch sehr genau, welche Teile, nach dem wiederzusammenbau der SSW lackiert sein sollen/dürfen.

    Es ist einerseits Geschmacksache, ob man Beispielsweise abnehmbare Griffrücken, Abzug, Sicherungshebel lackiert, oder falls noch mit akzeptabler Brünierung versehen, in Kontrastfarbe schwarz belässt! Eventuel separieren, und in einem separaten Arbeitsschritt mit einer entsprechenden Kontrastfarbe lackieren, wenn auch an diesen Teilen die ursprüngliche Brünierung abgegriffen ist.

    Andererseits ist die vorherige Auswahl auch aus technischen Gründen absolut erforderlich!
    Wer bei einem Revolver oder einer Pistole mit engen Passungen alle Funktionsteile lackiert, wird eventuel durch die Schicktdicke der Lackierung Funktionsstörungen bekommen. Als Beispiel sei hier die Ausstosserachse mit Ausstosserkranz beim ERMA-Revolver EGR77 genannt. Ich empfehle, vorab sämtliche Teile die auf Passung verbaut sind, und sich funktionell bewegen, daraufhin zu überprüfen!


    3. Schritt ist das gründliche reinigen und entfetten.

    Die Grundlage jeder gelungenen Lackierung ist die Vorbereitung! Und diese beginnt mit dem waschen und gründlichen entfetten der Einzelteile. Ich gehe dabei in mehreren Schritten vor. Nach der Standard-Prozedur, wie nach den Silvester-Aktionen üblich, kommt ein entfetten mit einem technischen Sprühreiniger! Bitte hier ein gutes Produkt verwenden, um ein angreifen des Materiales zu vermeiden. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ein "Bremsenreiniger-Spray" im Baumarkt für 1,95 € zu erhalten ist. Meine SSW sind mir allerdings einen hochwertigen Reiniger wert. Es gibt hier ökologisch wenger bedenkliche Reinger auf wässriger Basis für ca. 10 €. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Srühreiniger von WEICON gemacht, den es bei EBAY für ca. 6 - 7 € gibt. (Und hält im Privatgebrauch Jahrelang)


    4. Schritt (wahlweise) ist das grundieren der SSW mit einem Primer/Haftgrund.

    Ich schreibe bewusst "wahlweise", denn vor meinen ersten Versuchen habe ich mit Lackierern aus dem Bekanntenkreis unterhalten. Einige halten auf Zinkdruckguss eine Vorbehandlung mit Primer für absolut überflüssig, falls keine kleinen Riefen etc. ausgeglichen werden sollen (In diesem Falle würde ich das vorsichtige über-/aus-polieren für sinnvoller erachten).
    Andere Profis haben dagegen grundsätzlich zur Verwendung von Primern geraten. Ich habe in den letzten Jahren mehrere SSW lackiert, immer mit der Vorbereitung mittels Primer, und gute Erfahrungen gemacht.

    Ganz wichtig ist das ausreichende "Ablüften/Trocknen" lassen des Primers. Den auf der Dose angegebenen Zeiten sollte man eher weniger Vertrauen schenken.
    Ich habe das bei den ersten Versuche leidvoll erlebt, als sich der Primer durch den am nächsten Tag erfolgenden Lackauftrag scheinbar wieder angelöst hat. Ergebns war ein Chromglanz, der mit schwarzen Primerschatten durchsetzt war.

    Ich habe es mir zur Regel gemacht, Primer (und auch später den Oberflächen-Lack) in dünnen Schichten im sogenannten "Kreuzgang" aufzutragen.
    Die Ergebnisse sind bei einem Laien besser, wenn man mehrere dünne Schichten aufträgt, anstatt zu versuchen, in 1 dickeren Schicht ein schneller Ergebnis zu erzielen. Tropfnasen und Lackwellen in Rillen etc. sind das unbefriedigende Ergebnis!

    Die Technik "Kreuzgang" erklärt sich eigentlich aus dem Namen selbst. Der Sprühstrahl wird aus entsprechender Entfernung, mit einer fliessenden Handbewegung in auf- und Abwärtsbewegung, und dann von Links- nach Rechts, bw. jeweils versetzt in der Gegenrichtung bewegt. Keinesfalls sollte die Bewegung angehalten werden, weil man meint eine Stelle schnell mit Farbe abdecken zu müssen!!
    Spätestens die nächste, versetzte Kreuzgang-Ebene, oder der nächste dünne Auftrag nach entsprechender Trockenzeit wird diese Stelle mit abdecken!


    Hier 2 Beispielbilder vom Griffstück und dem Schlitten nach dem ersten primern:




    Und wer sich jetzt überlegt, wie er die ganzen Teile beim lackieren befestigen soll ...... einfach im nächsten Abschnitt weiterlesen >>>>

  • Ich habe lange mit diversen Halterkonstruktionen beim lackieren experementiert, um die Waffenteile von allen Seiten gleichmässig bearbeiten zu können.

    Im Endeffekt bin ich bei der billigsten, aber nach meiner Erfahrung effektivsten Aufhängung gelandet:

    Die Teile werden (an Stellen die nicht lackiert werden müssen) mit Maurerschnur befestigt. Vorteile dieser "Maurerschnur" sind der niedrige Preise und die Verfügbarkeit in jedem Baumarkt. Wichtiger allerdings ist dass diese Kunststoffschnur auch bei Kontakt mit den lackierten Oberflächen nicht festklebt, nicht fasert, und vor allem sehr dünn ist.
    Befestigung des Schlitten erfolgt Beispielweise durch einlegen eines Dichtungsringes in der entsprechenden Gösse von unten in den Schlitten. Die Maurerschnur wird durch die Mündungsöffnung geführt, und dann an diesem Dichtungsring fixiert.


    Als sehr praktikabel hat sich die Aufhängung der einzelnen Schnurgehänge an einem Wegwerf-Kleiderbügel! Dieser Kleiderbügel hält die Teile in einem entsprechenden Abstand zueinander, lässt sich einfach an der Decke in der Garage etc. während des bearbeiten der Teile einhängen. Und es ist einfach, durch langsames drehen des aufgehägten Kleiderbügels die Teile während des lackierens von allen Seiten zu erreichen:



    Ein kleiner Tip: Nach dem aufhägen und positioneren der zu lackierenden Teile an geeignetem Ort, und erfolgter Abdeckung der Umgebung mittels alten Zeitungen (Niemand, auch keine liebende Ehefrau) freut sich über Farbnebelflecke an Wand und Boden, sollte erneut ein entfetten der Teile mit Sprühreiniger erfolgen!
    Beim befestigen und justieren der Teile wurde Hautfett auf die Teile aufgebracht, das sich später evtl. als unschöne Tapser in der Lackierung abzeichnen.


    Und jetzt kann es eigentlich schon (nach dem vorher beschriebenen Arbeitsgang des primern) mit dem eigentlichen lackieren losgehen!
    Allerdings sollte man auf die richtige Temperatur der Teile und er Arbeitsumgebung, sowie der Lack-Spraydose achten! Bei den derzeit herrschenden Wintertemperaturen müssen die Teile bis vorher in einem Wohraum entsprechende Temperatur angenommen haben. Der Lackspray wird auch nur eingesetzt, wenn er vorher nicht in der kalten Garage gestanden ist. Optimal wäre ein Arbeitsbereich, der geheizt ist, oder eine Waschküche wenn die Dame des Hauses nicht anwesend ist.

    Ich möchte nur kurz auf die Wahl des Lack eingehen, denn jeder sollte sich selbst seine Lieblingsfarbe aussuchen.
    Allerdings sollte, nach meiner Erfahrung die Auswahl eingeengt werden, auf Qualitätslacke die zumindest folgende Eigenschaften erfüllen:

    - Abriebfest

    - Beständig gegen Öle und Reinigungsmittel, am Besten "Säurebeständig"

    - Kurzzeitig Temperaturbeständig bis ca. 300° C

    Ich habe beste Erfahrungen mit folgenden Lacken gemacht:

    - Dupli-Color Chromglanz-Effekt (wird für das beschichten von Motorrad-Zylinderköpfen angeboten). Es handelt sich um ein 2-Schichten System aus beiliegendem Spezial-Primer und einem Hitze- und Abriebbeständigem Chromglanz-Lack. Pro Set ca. 23 - 28 € (bei EBAY)

    - Edelstahl-Lack der Fa. WEICON, der immer wieder bei EBAY angeboten wird. Pro Dose ca. 14 - 17 €

    Ich habe diesmal mit dem Edelstahl-Spray gearbeitet. Ergebnis entnehmt Ihr bitte den nachfolgenden Bildern, wobei ich sicher bin, dass Ihr es besser könnt!


    Hier der Schlitten nach der ersten Beschichtung mit Edelstahlspray. Man erkennt schon an den Bildern, dass trotz sehr dünnem Auftrag der schwarze Primer bereits komplett überdeckt wurde. Ich kann nur erneut empfehlen, mit sehr dünnen Schichten zu arbeiten:



    Nach ausreichender Trockenzeit (die auf der Dose angegebene Zeit stellt IMO einen Optimalwert dar, und sollte ruhig verdoppelt werden) bei Wohnzimmer-Temperatur, wurde die zweite und endgültige Schicht aufgebracht:



    Gleiche Vorgehensweise bei den anderen Teilen, hier beim Griffstück. Durch die gemeinsame Aufhängung an meiner "Kleiderbügel-Konstruktion" ist das lackieren zeitgleich möglich.

    Erster Schichtauftrag:



    Zweiter Schichtauftrag:



    Und mit dem Gesamtergebnis geht es im nächsten Beitrag weiter >>>>>

  • Wie vorstehend beschrieben, lassen sich alle zu beschichtenden Teile durch die praktikable Aufhängung sehr gut lackieren:



    Die beschichteten "Kleinteile" nach dem lackieren:


    Abzug und Hammer:

    Griffrücken:


    Und nach dem zusammeführen mit den unbearbeiteten inneren Funktionsteilen, und dem Zusammenbau der ERMA EGP45 ergibt sich doch eine recht ansehnliche optische Verbesserung im Vergleich zum "Original-Zustand" (die glänzenden Flecken stammen von Öl, das beim zusammenbau auf die unbeschichteten Funktionteile aufgebracht wurden):



  • Und jetzt wird noch ein kleiner Alukoffer mit Sichtfenster umgearbeitet, in dem ursprünglich mal Dremmel-Zubehör verkauft wurde.
    Irgendwo muss die neuauferstandene ERMA EGP45 untergebracht werden:



    Und nach Anpassungsarbeiten werden die, im ersten Beitrag gezeigten, selbst angefertigten Griffschalen aus Giessharz angebaut. Aber das ist wieder eine neue Geschichte .................... :^)


    Danke für Eure Aufmerksamkeit. Und über Bilder Eurer "Lackierarbeiten" würde ich mich freuen, wenn ich den Einen oder Anderen hier anregen konnte, es selbst zu versuchen!

    Alfred

  • Wohl eher Platzhalter ;^)

    Gruß Tom
    __________________________________________________

    Niveau ist keine Creme... Und Stil nicht das Teil am Besen... :whistling:

  • hi zusammen,

    ich habe auch eine sehr gute möglichkeit gefunden,sehr preiswert metallteile in sattem kratzfestem schwarz erscheinen zu lassen.es gibt da sogenannten "ofenlack" in spraydosen(nicht zu verwechseln mit schwarzem auspufflack,der ist nicht ganz so hart und kratzfest).die dosen gibts meist im baumarkt für um die 10 euro.einfach nur fein anschleifen,säubern und direkt den lack darauf.20 min antrocknen lassen und ab in den backofen damit.aber langsam erwärmen,und nicht den gerade lackierten gegenstand bei 250 grad reinschieben.

    meist härten die lacke ab 220 grad aus.mein ofen macht 250,klappt immer super.was ich persönlich richtig toll finde...man lackiert das bauteil,eine stunde im ofen einbrennen und schon ist der lack endfest und bombenhart verschmolzen....kein lästiges 2 tage warten bis der lack halbwegs ausgehärtet ist.alles ist nach gut einer stunde wieder voll einsatzfähig.

    habe früher mal den schlitten meiner rg 96 damit lackiert weil ich das grau nicht so schön fand,das teil ist schon zig mal im engen holster gedrückt und gezogen worden,nicht mal hauchfeine krätzerchen drauf.praktisch ist auch,dass die teils feinen stempelungen genausogut sichtbar sind wie vorher.der ofenlack ist nur sehr dünn und sogar wasser perlt bei dem lack einfach ab wie auf öl.ein toller effeckt =).ich glaube das liegt daran,das die lacke auf silikonharzbasis sind und die oberfläche förmlich bombenhart verschmilz.

    hier mal die rg 96

    gruß marc

  • Hi,
    Ich habs auch mal versucht bei meiner RG 96, weil diese am Verschluss außen eigentlich keine Brünierung mehr hatte.
    Nach dem Grundschleifen hatte ich mich dazu entschieden den Verschluss zu Grundieren.
    Die Grundierung (Primer) hat sich Gut aufsprühen lassen, nach dem aushärten
    gab es auch kein Problem beim auftragen des Edelstahlsprays.
    Später allerdings ist leider die Grundierung an kritischen stellen ziemlich schnell wieder Abgeblättert/Abgeplatzt wie man es von einfachen Lacken kennt.
    Also hab ich die Beschichtete Grundierung wieder Runtergekratzt, was relativ einfach war.
    Jetzt hab ich den Verschluss nur mit dem Edelstahlspray Beschichtet und bin eigentlich ganz zufrieden damit.

    Ohne diesen Thread wäre ich nicht auf die Idee gekommen es auch zu versuchen, ich kannte sonst nur das normale Lackieren aus der Dose womit ich leider eigentlich keine guten oder haltbaren Ergebnisse hatte.

    Daher, vielen Dank an Alfha 1802

    So groß...,so böse...,so tot!

  • @ EvilMax:

    Gelungene Arbeit, Dein Ergenbis sieht gut aus!

    Und der Übergang von hell auf dunkel des Griffkorpus, durch die abgegriffenen zweifarbigen Bedienelemente, erhöht den Realitätseindruck nochmals :thumbup:

    Gruss
    Alfred

  • Hallo,
    auch, wenn dieser Beitrag hier schon uralt sein mag - ich denke hier passt mein Post am besten hin. :D
    Habe mich dank der Tipps hier auch mal ans Restaurieren gewagt. Dran glauben mussten eine alte Python und eine P88.
    Die Beize hatte es an beiden schon mehr oder weniger hinter sich, daher bin ich kein allzu großes Risiko eingegangen.

    Die Python sah echt übel aus. Ich hatte mal versucht, sie auf Hochglanz zu bringen, was aber an der unebenen Oberfläche und
    zu wenig Ausdauer am Schleifpapier / Dremel scheiterte. Resultat war ein Guss-grausilber. Jetzt sieht das Griffstück nach stealthgrau aus und
    die Kleinteile tiefschwarz.
    Bei der (gebraucht gekauften) P88 hatten sich Pulverreste tief in den Schlitten gefressen. Dies machte auch hier meine Hochglazn-Pläne zunichte :/
    Jetzt sieht der Schlitten allerdings auch so sehr schick aus :thumbup:

    Verwendet habe ich, nach reichlichem Schleifen, Ofenlack in schwarz und anthrazitgrau. Ich find, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

  • Moin, sieht echt gut aus! :thumbup:

    ...wie hast Du den Untergrund behandelt?....nur angeschliffen und den Ofenlack 'drüber, oder noch
    Haftvermittler darunter?
    Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus?

    Gruß,
    Gsmith

  • Danke für das positive Feedback! ;^)
    Aaalso, als aller erstes habe ich die noch gebeizten SSWs (bzw. bei der P88 nur den Schlitten) in mit Essig getränkte Tücher geschlagen und so ca. eine Stunde einwirken lassen.
    Danach mit reichlich Reiben und Schmirgeln den schwarzen Mist so gut es geht runter geholt.
    Die Feinarbeit für die unwegsamen Stellen (Riffelung des Schlittens z.B. :cursing: ) dann mit einem Drahtbürsten-Aufsatz auf dem Dremel.

    Bei beiden hatte ich, weil ich ja ursprünglich ein Hochglanzfinish erreichen wollte, dann noch mit Chrompolitur und Mikrofasertuch poliert.
    Beim Schlitten der P88 hab ich das dann mit feinem Schmirgelpapiert wieder leicht angeschliffen.

    Da ich gelesen hatte, dass eine Grundierung bei diesen Lacken auf Silikonharzbasis nicht notwendig ist, habe ich alle zu lackierenden Teile "nur" gereinigt.
    Zuerst mit einer alten Zahnbürste und einer Wasserlösung mit Spüli und nem Spritzer Essig, danach dann alles gut mit Glasreiniger und einem sauberen Tuch entfettet.
    Den Lack habe ich dann in 2-3 mehr oder weniger dünnen Schichten aufgesprüht und das ganze draußen an der Luft ca. eine halbe Stunde antrocknen lassen.
    Hiernach kamen alle Teile dann für ca. 1h bei ca. 220°C in den Backofen, damit der Lack sich schön einbrennt.

    Beide Waffen sind bisher noch trocken und ungeschmiert und daher nicht schussbereit, ich fette sie erst, wenn ich neues Feinmechaniköl gekauft habe.
    Von daher kann ich zum Verhalten beim Schießen noch nichts sagen.
    Aber die Lackierung wirkt ziemlich resistent! (Der Lack ist ja eigtl auch für Auspüffe und Ofenteile, die müssen ja auch einiges einstecken :D )
    Schön ist noch, dass der matt-graue Lack (kommt auf den Bildern nicht so 100% zur Geltung, aber es ist tatsächlich so ein Stealth-Grau 8) ),
    wenn mal ein bisschen Fett dran kommt, mit einfachem Küchenpapier abgewischt wieder wie vorher aussieht.

    Wer wissen möchte, welche Lacke das jetzt genau waren, kann mir ja eine PN schreiben - will jetzt hier keine Werbung machen :D

    Werde mal berichten, wie die beiden nach ein paar Schüssen und dann nach Silvester aussehen :D

  • sieht schick aus :^) . ich sags ja...ist total einfach und hält bombe. bloß keine grundierungen nehmen...die brutzelt bei den über 200 grad weg. deswegen müssen etwaige farbreste unbedingt komplett runter.

    das silikonharz zeugs muss direkt auf das metall,nur so kann es sich damit auch wirklich verbinden. hab auch grad 2 alte gaspüster günstig ersteigert, den einen davon werde ich demnächst auch noch mal einschwärzen,mit dem hitzelack. kann dann ja auch nochmal ein paar vorher-nachher pics machen. diese lacke gibts soweit ich weiß,leider nur in silber-grau und schwarz. je dünner die schicht gesprüht wird,desto besser.

    gruss

  • Ist echt ne coole Sache und einfach umzusetzen 8)

    Da, wo ich die Lacke her habe, gibt es schwarz, grau, silber, weiß und einen Rot-Ton. Außedem sehr interessant: Thermo-Klarlack!
    Könnte eine gute Wahl sein, wenn ich denn wirklich mal ein Hochglanzfinish erreichen will... :)

  • echt? haste mal nen link? kannte das nur in schwarz und silberfarben bis jetzt. rot ist nicht so interessant,aber klarlack könnte man schon eher mal verwenden. ich mag zb die optik "alu gebürstet"....das problem ist,diese feine bürstung ist ganz schnell wieder weg ohne schutzschicht. bei poliertem alu kann man ja mit dem eingebrannten klarlack hoffnung haben,es bleibt auch poliert und ist nicht nach paar tagen wieder angestumpft.

  • Nabend zusammen,
    Ich habe mich voll in die Optik der Walther P22q „Zombie“ verkuckt.
    Nun wollte ich mal fragen ob jemand Erfahrungen hat mit „abnormalen“ Farben und dem lackieren von Waffen?
    Wollte den Schlitten und den Griff in Grift Grün machen :P

    Dummheit ist nicht wenig wissen,
    auch nicht wenig wissen wollen,
    Dummheit ist glauben, genug zu wissen.