Steyr LG 110 High Power Hunting zur FT-Waffe umrüsten

Es gibt 111 Antworten in diesem Thema, welches 33.393 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juli 2018 um 14:40) ist von carfanatic.

  • Hallo!
    Ich war überrascht, wie viele sich die Bilder meiner neuen Steyr in der Gallerie angeschaut haben. Wenn so großes Interesse besteht, habe ich mir gedacht, must Du mal etwas darüber schreiben.
    Wie kam ich zur Steyr. Da muss ich mal etwas vorgreifen, denn ich hatte meine geliebte Anschütz 8002 auf 16J umbauen lassen, in England, weil es in D keiner macht. Das hat sich, neben einer Wartezeit von fast einem Jahr, als totaler Flopp herausgestellt. Die Konstanz ist sehr gut, aber ab 30m sind absolut keine vernünftigen Streukreise zu produzieren und das, wo sie doch bei 7,5J auf 50m 20mm Gruppen produzierte. Der Lauf kommt mit der höheren V0 anscheinend einfach nicht zurecht. Also, neuer Lauf. War leider viel zu teuer für ein Experiment, da kaufe ich mir doch lieber gleich eine neue Waffe.
    Bei der Auswahl einer aktuellen FT-Waffe kommt man einfach nicht an Steyr vorbei. Die Top FT-Schützen können nicht alle irren. Die Marke war also schon mal klar. Ich stehe auf Holz, da kam dann nur die Hunting in Frage. Die Kombi aus komplett schwarzer Waffe und Holzschaft ist ja auch wirklich schön. So kam sie dann bei mir an.

    Wie ihr seht habe ich dann auch direkt mein ZF und alle anderen notwendigen Teile montiert. Das Schussbild von Steyr war auch sehr vielversprechend.

    Die Schulz Exact Express stellten sich jedoch in realen FT Bedingungen als zu leicht heraus. Die Windabweichungen waren zu groß. Sie mochte die normalen Exact in 4,52mm aber genauso gerne. Da mir bis zum nächsten Wettbewerb nicht viel Zeit blieb, ich wollte unbedingt wieder raus auf die Lanes, habe ich mich einfach mal auf Chairgun verlassen und mit der Tabelle geschossen. Was soll ich sagen, es passte sehr gut. In dieser Konfiguration wog die Waffe nur 5,6kg und ich habe noch nie so gut stehend geschossen. Das geringere Gewicht macht sich da sehr positiv bemerkbar.
    Bestellt war die Waffe allerdings mit dem neuen, 550mm langen Lauf und der langen Kartusche. Diese Teile wurden Freitag nachgeliefert und natürlich sofort verbaut. So schaut sie aktuell aus.

    Warum der lange Lauf? Einige FT-Schützen unserer Nationalmanschaft sagen dem langen Lauf weniger Windempfindlichkeit nach, warum also nicht von der Erfahrung lernen und darauf zurückgreifen. Was soll ich sagen. Mit dem langen Lauf schießt sie noch besser und die lange Kartusche bringt ca. 30 Schuss mehr. Das erkauft man sich mit nur 300g Mehrgewicht, was sich also leicht verschmerzen läßt. Der längere Lauf erhöhte überraschender Weise die V0 im Schnitt nur um 5m/s, da hatte ich etwas mehr erwartet.
    Was kommt als nächstes?
    Die aktuelle High Power Hunting hat einen Regulator verbaut, der auf 100bar Ausgangsdruck eingestellt ist. Das ist für 16J viel zu viel. Man kann sie zwar auf 16J runterdrehen, aber sie verbraucht Luft, das ist nicht auszuhalten. Daher wird jetzt das neue V0 Einstellset verbaut. Das beinhaltet die neue, aussenliegende V0 Einstellschraube, eine neue Feder/Hammerkombination, bei der die Feder innen geführt wird und einen neuen Regulator, mit 85bar Ausgangsdruck. Bekomme ich nächstes Wochenende. Danach wird die Waffe neu eingeschossen. Nächsten So muss sie zum Hämmerli Cup nochmal so ran.

  • Hi Ralph

    Hmm, ich mag eher die kürzeren läufe und hatte da auch bisher kein problem, weder mit meiner MK3 noch mit der Steyr FT. Der lange Lauf macht mir das Gewehr zu "feinfühlig" was schützenfehler angeht.

    Was die Munsorte angeht so schieß ich seit jahren auch nur die normalen Schulz Exact und keine Express eben weil diese mir zu Windanfällig sind. Manche schwören wiederrum auf die leichten wegen der gestreckten Flugbahn. Ist wohl auch geschmacksache vom einzelnen Schützen ob er lieber weiter gegen den Wind anhält und dafür ne gestecktere Flubahn hat oder eben genau das gegenteil durch schwerere Diabolos.

    Aber ansonsten schaut deine Kombi gut aus, nur das orange des Deckels stört mich ein wenig :)

    Gruß
    Thomas

  • Bei mir sind die Express genauso schnell wie die Exact. Macht keinen Unterschied. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Sogar die RS sind nur unwesentlich schneller. Da bleibe ich dann doch bei den Normalos.

  • Erstmal Glückwunsch zur neuen Steyr !

    Was mich nun besonders interessiert, wie habt Ihr festgestellt, dass die Express Windanfälliger sind ? Bauchgefühl oder Test ?

    Gruß Kante

    Einmal editiert, zuletzt von Kante (16. Januar 2012 um 17:35)


  • Was die Munsorte angeht so schieß ich seit jahren auch nur die normalen Schulz Exact und keine Express eben weil diese mir zu Windanfällig sind. Manche schwören wiederrum auf die leichten wegen der gestreckten Flugbahn. Ist wohl auch geschmacksache vom einzelnen Schützen ob er lieber weiter gegen den Wind anhält und dafür ne gestecktere Flubahn hat oder eben genau das gegenteil durch schwerere Diabolos.

    Hm, eine Gemeinsamkeit zwischen Field-Target-Schützen und Jägern scheint zu sein, daß einmal gemachte Beobachtungen am eigenen Equipment sofort für allgemeingültig erklärt werden und den Status eines Naturgesetzes erhalten. :new5:

    Bei mir sind die Express weniger windanfällig, die V0 und die V50 sind höher als bei den normalen Exact, die V50 sogar deutlich höher.

    Und nun?

    Gruß,
    acciaio

    “The Dominator has no ‘soul’.
    It just sits there, completely dead and with pure, mechanistic precision puts every pellet where it’s supposed to go.”
    (Simon Moore at ukairguns.co.uk)

  • Nö, hier scheint mir das Problem ganz anders gelagert, nämlich, dass Du es auf Dich beziehst.
    Ich schreibe hier über meine Waffe und wie sie sich verhält. Habe nie gesagt, das jede Waffe das gleiche macht.
    Also, die eigenen Sinne schärfen und Aussagen anderer über ihr Equipment nicht auf sich selbst projezieren.

    Hm, eine Gemeinsamkeit zwischen Field-Target-Schützen und Jägern scheint zu sein, daß einmal gemachte Beobachtungen am eigenen Equipment sofort für allgemeingültig erklärt werden und den Status eines Naturgesetzes erhalten. :new5:

    Und nun?

  • Oben auf dem Bild ist ein Streukreis von geschätzten 3,5 Kalibern Umfang auf 50 Meter, ich vermute aus der eingespannten Waffe

    Gilt das als gut?

    btw. Normalerweise geht man auf eine möglichst hohe V0 wenn es um die Päzision geht besonders wegen des Windes, jedenfalls auf mitleren Distanzen. Wie erklärt sich das es hier anders ist?

  • Habe sie unter gleichen Bedingungen innerhalb einer halben Stunde beide geschossen. Die Exact hatten weniger Seitendrift.


    Kein Wunder, bei gleicher Geschwindigkeit. ;^) Nein, aber es muss wohl jeder für sich selber testen.Die Theorie(Chairgun) sagt übrigens den Express weniger Windanfälligkeit nach.Allerdings im mm Bereich und damit Vernachlässigbar.
    Nicht berücksichtigt wird dabei allerdings, dass die Express etwas kürzer sind... Wenn es hier nur um das reine Gewicht ginge, dürfte der Unterschied ja nur ca. 7% sein. Oder als Beispiel 4cm zu 4,3cm Winddrift.Grau ist alle Theorie. :D

    Gruß Kante

  • Wir sind beim FT ja erstmal grundsätzlich limitiert, was die V0 betrifft. 16,3 J ist das Limit, das sind um die 242m/s mit den 0,547g JSB Exact. Also sind wir auf der Suche nach dem besten Kompromiss zwischen Präzision, möglichst glatter Flugbahn und Windabweichung.
    Die Heavy machen bei mir um die 226m/s. Das macht den Bogen bis 50m deutlich größer, man muss also viel mehr am ZF verstellen und die Messtoleranz ist viel geringer. Auch wenn die Präzision besser wäre, würde ich sie deshalb nicht schiessen.
    Leichtere Dias haben zwar eine höhere V0, verlieren aber auch auf die Distanz mehr Geschwindigkeit. Das macht sie wesentlich Windanfälliger und damit unbrauchbar. Die heutigen FT Schützen nehmen Dias mit einem Gewicht zwischen 0,51 und 0,547g. Da muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern sucht sich in diesem Bereich das für den eigenen Lauf präziseste Dia.

  • :huh: ich bin nicht dumm!

    Ein schwereres Geschoss ist entweder länger oder hat einen Urankern, wenn es länger ist ändert sich das Verhältnis von der Masse zur Windangriffsfläche überhaupt nicht und Diabolos mit Urankern gibt es wohl kaum.

    Leichtere Geschosse würden nur dann windanfälliger sein wenn sie die gleiche Windangriffsfläche haben wie die Schweren. Das heißt hier dann wohl mehr Luft enthalten.

    Das der bessere BC bzw. Gewichts - Stirnflächenverhältniss schwerer Geschosse schon innerhalb von 50 Metern dazu führt das das Ziel früher ereicht wird fällt mir sehr schwer zu glauben.

    Noch mal zu dem Streukreis ... sind ~ 1,5 MOA (Geschossmitte) auf 50 Meter wirklich gut?


    Zitat

    Da muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern sucht sich in diesem Bereich das für den eigenen Lauf präziseste Dia.

    Jap das ist sicher, nur hat das nix mit Wind oder Flugbahn zu tun.

  • :huh: ich bin nicht dumm!

    Ein schwereres Geschoss ist entweder länger oder hat einen Urankern


    1. hat das nix mit Dummheit zu tun. 2. Hast du schon mal JSB Exact Heavy in der Hand gehabt? Die haben unwesentlich mehr Fläche (ich habs nicht ausgerechnet...) aber der Kelch ist weniger hohl als bei normalen Exact.

    Da macht man auch keine Wissenschaft draus. Man probiert verschiedene Murmeln in seiner Waffe aus und die die gut schiessen, benutzt man. Die meisten schliessen nichts von vorne herein aus. Vielleicht das Material was schwer zu bekommen ist und/oder teuer ist. Preis/Leistung geht halt derzeit immer noch nichts über JSB. Dann wird da ne Testdose gekauft und probiert.

    Mich würde es stören wenn ich an meinem Höhenturm viel kurbeln müsste, deshalb würde ich Heavy eher weniger in Betracht ziehen. Express und RS sind mir zu dünn am Kelch und verdrücken leichter, das sind meine einzigen Bedenken. Aber was funktioniert kommt in die Knifte und fertig.

    Da irgendwas mit Möchtegernphysik zu erklären ist vollkommen Fehl am Platz, deshalb vorhin auch nur mein kurzer Einwurf. Wie ein Lauf gebohrt bzw. gerieben ist weiß keiner vom Aussen angucken...

  • die die gut schiessen, benutzt man

    Na das. Auf 50m steht keine 15mm Hitzone. Da muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen und ob der Streukreis jetzt mal 1mm größer oder kleiner ist, macht den Bock nicht fett. Da macht der Schütze viel mehr aus. Ein Schützenkollege sagt immer das 5 Schuss Streukreise uninteressant sind. 20-30 Schuss auf die Scheibe machen, da sieht man viel eher die Tendenz. Irgendwie finde ich das er Recht hat. Aber das ist nur meine persönliche Meinung zu Thema :) (Wie immer!) Manch anderer schiesst schon viel länger FT und weiß besser Bescheid als ich.

    Edit: Ich bezog meinen Post nicht auf die 15mm von Kante!