Steyr LG 110 High Power Hunting zur FT-Waffe umrüsten

Mahlzeit!
Hier mal wieder der aktuelle Stand der Dinge.
Gesamtübersicht:

Wenn man sich jetzt einfach mal von links nach rechts durcharbeitet, fallen folgende Neuereungen auf:
1. Der Steyr-Kompensator wurde montiert. War für mich eher eine Frage der Optik. Sieht einfach besser aus. Wegen der besseren Präzision wurde die erste Kammer abgeklebt. Die Schussgruppen sind so einfach kleiner. Weiterer Vorteil, die Laufmündung ist geschützt.

2. Das Steyr Zweibein wurde montiert. Die geschah aus einem einfachen Grund. Durch die Kniestütze hatte sich die Höhe dermaßen verändert, dass mein altes Zweibein einfach zu kurz war. Es gibt mehrere positive Sache zum Zweibein zu sagen. Die Waffe hängt unter dem Zweibein, es wird kein Druck auf das System ausgeübt.Beim Schießen vom Tisch ergeben sich so keine Abweichungen zur FT Haltung. Durch das verbaute Kugellager ist die Waffe nach rechts und links, in der Neigung, frei beweglich. Leider passte es nicht unter das ZF, sodaß ich meine Sonnenblende um einige cm abdrehen lassen musste. Das war aber schnell gemacht, also kein Problem.

3. Das ZF wurde isoliert. Das ist aber noch in einer Testphase, hat sich aber schon als gut herausgestellt. Das ZF wurde im Winter eingeschossen und jetzt, bei der warmen Witterung mit direkter Sonneneinstrahlung ergaben sich Messabweichungen von ca. 3m. Die Isolierung besteht aus einer Windschutzscheibenabdeckung, also Alufolie mit Styropor darunter. Darüber habe ich noch eine Schicht Aluklebeband geklebt, um das Ganze zu befestigen. Die Abweichung ging bei direkter Sonneneinstahlung auf 1m zurück, hat also eigentlich den Test schon bestanden. Wenn ich mal Lust, Laune und Zeit habe, werde ich das nochmal in "schön" basteln.
4. Der graue Abzugsbügel aus Kunststoff wurde matt schwarz lackiert. Ist auf den Bildern schlecht zu erkennen, aber er passt jetzt besser zum Rest der Waffe. Lackiert wurde mit Autolack aus der Sprühdose und mattem Klarlack.
5. Ich habe jetzt doch meine Hakenkappe montiert. Das wollte ich ja eigentlich nicht machen, aber irgendwie musste ich Gewicht nach hinten bekommen und das war der einfachste Weg dazu. Die Hunting ist durch den Holzschaft sehr kopflastig, was mir nicht sehr entgegen kommt. Die Kappe musste leicht angepasst werden, da sie ja eigentlich für die Befestigung an einer Anschütz ausgelegt war. Das war aber recht einfach gemacht, mit einer neuen Halteplatte und ein paar neuen Bohrungen. Das zusätzliche Gewicht läßt die Waffe nun besser auf dem Knie liegen und der Haken hat doch auch seine Vorteile beim Stehend- und Kniendschießen.

Gestern bekam ich es mit der Angst zu tun. Hatte einige Schuss gemacht und die Waffe dabei auf das Zweibein aufgestellt. Es kam absolut keine Gruppe zustande und das 2 Tage vor der LM. Problem erkannt, Gefahr gebannt. Es liegt an der Befestigung zwischen den Beinen des ZB und der Halterung an der Waffe. Das ist viel zu flexibel. Habe eine Teflonscheibe dazwischen gesetzt und dann ziemlich stramm angezogen. Die Waffe läßt sich jetzt nur noch links-rechts neigen, wenn man das wirklich möchte. Die Gruppen waren auch direkt wieder schön eng, ohne den ein oder anderen Ausreißer.

Es gibt mal wieder ein paar Änderungen.
Nach langer Suche habe ich endlich eine der alten Anschütz Hakenkappen ergattert. Ich finde sie einfach schön und sie passt mir wie angegossen. Das sie nicht so sehr "High-Tech" aussieht, passt zur Hunting auch viel besser. Ist meine Meinung, muss ja nicht jeder teilen.

Dann habe ich eines meiner größten Probleme mit der Steyr beseitigt. Ich schieße am Liebsten mit der "Daumen hoch" Haltung der Hand. Das ist aber bei der Steyr nicht vorgesehen und hat mich daher sehr gestört. Ich halte die Waffe nämlich viel ruhiger, wenn die Hand nur sanft am Griff liegt und der Daumen gestreckt nach oben zeigt. Ich ziehe dann auch viel ruhiger ab. Das kommt meiner Meinung nach daher, dass beim festen Griff um den Griff der Waffe, die Muskulatur im Arm angespannt wird, was zu leichtem Rucken führt. Will man gleichzeitig aber auch noch sanft abziehen, ist das zumindest für mich fast unmöglich. Ich reisse dann mehr am Abzug. Habe mir daher eine Daumenauflage an die Waffe gebaut. Angeboten hat sich da ein vorhandenes Gewinde, worin eine Madenschraube eingeschraubt war, die den Schaft mit zu halten hat. Die längere Schraube alleine saß zu weit vorne, sodass ich aus Alu einen Winkel gebogen habe, auf der nun der Daumen angelegt werden kann.

Hallo Steyr Fans. Was mich schön länger beschäftigt ist, ob die Beschichtung der schwarzen Steyr Läufe eine Auswirkung auf die Schussleistung hat. Ich vermute, es handelt sich um eine Pulverbeschichtung. Geht mal mit dem Fingernagel über den Lauf, fühlt sich sehr rau an. Wenn die gleiche Beschichtung sich aber nun auch auf der Krone befindet, kann dies aber auch zu ungewollten Turbulenzen führen, so dachte ich mir das auf jeden Fall. Die Krone an sich ist aber perfekt geschnitten, der Lauf aus Metall, also sollte man die raue Oberfläche einfach wegpolieren können.
Aber womit. Ich hatte in meinem Fundus diverser Dremeleinsätze auch einige Poliereinsätze dabei, wovon sich einer perfekt eignete. Sein Durchmesser beträgt ungefähr 6,5mm, sollte also nur wenig in den Lauf eindringen. Gesagt getan. Ein Dias in den Lauf gesteckt, natürlich in die Mündung, und mit Polierpaste losgelegt. Hat nur ca. 5Min gedauert, da war ich mit dem Ergebnis schon sehr zufrieden.
Ja, ich hatte auch schiss etwas zu versauen, aber es ist alles bestens geglückt. Heute habe ich sie geschossen. Meine Zeroentfernung ist 24m. 5 Schuss gingen ungefähr 6cm hoch und 4 cm nach rechts, aber alle ins gleiche Loch . Neu eingestellt, Tagetknopf genullt und Spaß gehabt. Die Aktion hat sich gelohnt. Bin sehr zufrieden.
Ich hoffe, das Foto kann einen Eindruck vermitteln, ein besseres habe ich nicht hinbekommen.

Heute gibt's nur 2 Kleinigkeiten als Nachschlag. Die Daumenauflage wurde für gut befunden und aus Alu ergonomisch hergestellt.Dann wurden der Kniestütze noch 2 Schnellverstellschrauben verpasst, die es möglich machen mit einem Griff zu lösen und die Höhe und den Winkel zu verstellen. Die Schrauben haben 2 nette FT Kollegen besorgt und sie können auch dort bezogen werden. Mehr gibt's auf Anfrage.

Nach dem Motto, ein bischen Bling-Bling macht warm ums Herz, wurde heute der Plastik-Spannhebel der Steyr geändert. Das Ding ist für große Hände und Finger einfach nicht gut zu greifen, also habe ich mir eine Änderung überlegt. Die Halterung wurde aus Alu Vollmaterial herausgearbeitet und dann poliert. Eine schei.. Arbeit, ein so kleines Teil zu bearbeiten. Der Hebel ist aus einem Alustab mit 6mm Durchmesser aus dem Baumarkt gefertigt. Ziemlich langwierig, da die Eloxierschicht sehr hart war. Es wurde dann ein Gewinde aufgebracht und zusätzlich noch in die Halterung eingeklebt.

In den letzten 2 Wochen bin ich das Problem angegangen, das die Steyr im Schuss springt. Zumindest die Hunting in 16J tut es. Ich bin mir auch sicher, das es nicht nur am fehlenden Stabilisator liegt. Der schnelle Luftaustritt läßt die Waffe nach oben rucken und beringt mir immer mal wieder einen Hochschuss. Wie läßt sich das aufhalten?
Der Steyr Kompensator ist alleine für die Optik gut, für die Präzision bringt er gar nichts. Also musste das gute Stück herhalten. Ich habe wieder mal die Löcher abgeklebt, aber diesmal das mündungsnächste Loch nach oben offen gelassen. Siehe da, sie springt nicht mehr. Sehr schön. Heute, bei dem kühlen, feuchten Wetter konnte man den Luftaustritt sehr schön verfolgen. Die Kraft, die dabei nach oben geht hält die Mündung unten, keine Hochschüsse mehr. Sehr schön!
Um die Optik muss ich mich noch kümmern, aber die ist in einer Testphase immer zweitrangig und daher erst mal zu verschmerzen. Die Präzision hat sich nicht geändert durch die Aktion, ist durch die fehlenden Hochschüsse eher besser geworden. Ich komme jetzt auf jeden Fall viel besser zurecht und das ist erst mal alles, was zählt.

Wenn Du Dir mal die Mühe gemacht hättest, von Anfang an zu lesen, wäre Dir aufgefallen, dass sas alles bereits getauscht wurde. Meine springt trotzdem noch.