Zielfernrohr auf La Coruna FR 8

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 12.292 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. September 2011 um 18:38) ist von Bishop.

  • Hallo Leute,

    seit langem bin ich auf der Suche nach einer alten Ordonanzwaffe in einem erschwinglichem Kaliber.
    Fündig bin ich was Preis und Optik angeht beim La Coruna FR8.
    Jedoch würde ich mir eine Ordonanzwaffe mit ZF wünschen, gibt es daher eine Möglichkeit ein ZF auf dem FR8 zu montieren? Oder kennt Ihr einen Büchser der so etwas beherrscht?

    Oliver

  • Die Montage dürfte wohl teurer werden, als der Anschaffungspreis + ZF. Somit lohnt es nicht!
    Habe selbst den FR 8 in 7,62 x 51, der ja nichts anderes ist als ein aptierter K 43 in 7,92 Mauser.
    Trifft exzellent auf 100 m, auch ohne ZF.

    Gruß!

  • schade...... das wäre toll gewesen....
    Kannst du mir vllt. sagen, was es mit dem Rohr unter dem lauf auf sich hat? Sieht auch wie das gasrohr eines Selbstladers aber es ist ja keiner?!

    Oli

  • Aus anfänglichem Mangel an neuen Waffen entstand die Idee, vorhandene Bestände von Mauser-Repetiergewehren nach dem Erscheinungsbild des CETME-Selbstladers umzubauen. Weiterhin wurde der Lauf mit einem Mündungsfeuerdämpfer versehen und im vorderen Laufbereich mit einer Hülse zur Aufnahme von Putzutensilien ausgestattet.

    Picture d'Explosion

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • @ Markus30S - fein erklärt!
    Während die Armee mit dem CETME (G3) ausgestattet wurde, sah man darin keinen Sinn bei der Guardia Nacional (GN).
    Zudem waren noch massenweise veraltete K 43 Repetierer mit geradem Kammerstengel nach Mauser-Art vorhanden.
    Andererseits wollte man in der GN auch das 7,62er Kaliber des CETME haben.
    So kam es zu einem Kompromiss aus 2 Gründen: 1. Aus Sparsamkeit, 2. Traditionell besteht die GN-Streife aus einem Doppelposten,
    nach Art der WH, 1 MP-Schütze für Sperrfeuer und ein Karabinerschütze für den präzisen Schuss.
    So baute man die reichlich vorhandenen K 43 auf 7,62 um und näherte die Optik dem CETME an, durch eine verstellbare Visierung Lochkimme, fein, grob und ein U.
    Außerdem kam man auf die Idee ein Gasdruck-Rohr vorzutäuschen, was ideal geeignet ist für Putzzeug, incl. Ölampulle.
    Eine geniale, preiswerte Lösung zudem.
    Naja und der 2. Mann hatte halt immer noch seine STAR-MPi.

    Gruß!

  • Tut mir leid wenn ich jetzt stänkern muss aber ich erzähle Euch jetzt mal, was ich als Waffensammler von Zielfernrohrmontagen halte:

    Mit der Zielfernrohrmontage fängt es eigentlich erst an. Dazu muss man beim FR8 den Kammerstengel biegen. Die Systemhülse wird bei der Montage natürlich auch beschädigt. Da der FR8 aber einen ziemlich kurzen Lauf hat, passt das mit der Trefferlage noch nicht so ganz. Also wird als nächstes der alte Abzug rausgerupft und ein Frankonia-Rückstecher eingebaut. Dann spendiert man dem guten Stück noch ein Zweibein und dass das ganze noch cool aussieht wird der Schaft schwarz lackiert.

    Nach diesen ganzen Umbauarbeiten stellt man aber fest, dass der Streukreis auf 300 Meter doch weit jenseits der gewünschten 10mm liegt und deshalb will man das Ding ganz schnell wieder verkaufen. Und weil es ja ein alter Militärkarabiner war, bietet man das Ding einem Sammler an.

    Wenn ich als Sammler dann sage "ein paar Ersatzteile davon kann man noch gebrauchen, ich biete Dir 50 CHF (ca. 42 Euro)" muss man sich von so einem Idioten noch wüste Beschimpfungen anhören und sagen lassen, dass man keine Ahnung hat! Deshalb:

    Finger weg! Keine Verstümmelung von historischen Armeewaffen!

    Einmal editiert, zuletzt von Alteisen (6. September 2011 um 13:02)

  • ...da wären wir schon wieder bei den Grundsatzdiskussionen, was 'erlaubt' ist und was nicht (kenne ich nur zu gut aus dem Oldtimerbereich).

    Was jemand mit seiner - und sei sie noch so historischen - Waffe baut, das sei doch mal jedem selbst überlassen. Es muß schließlich IHM und sonst niemandem gefallen ! Und grade im Falle der FR8 wird da kein schützenswertes Gut zerstört - die Dinger gibt's massenhaft...

    Also: jeder soll das tun, was ihm gefällt... (hat so ähnlich schon der alte Fritz gemeint...) :D

    In diesem Sinne...

    Ich sammle, also bin ich... ;)

  • Es gab mal für den FR8 einen Polymerschaft wo das komplette System darin verschwand, glaub sogar von einem renomierten Hersteller. Dieser Schaft hatte auf der Oberseite eine Weaverschiene so daß man ein ZF montieren konnte, ob das Gewehr dann allerdings noch ne echte Ordonnanze ist weis ich nicht. Hab auch den FR8 in cal .308 und bin auch ohne ZF sehr zufrieden damit.


    http://www.paramags.de/FR8/
    Gruß
    Thomas

  • ...da wären wir schon wieder bei den Grundsatzdiskussionen, was 'erlaubt' ist und was nicht


    "Erlaubt" ist grundsätzlich ganz viel. Du "darfst" Dir auch die Hand abhacken, nur ob das auch schlau ist, ist die Frage!

    Ich wollte nur mal klarstellen, was so ein Umbau bedeutet: Zerstörung der historischen Substanz und Wertverlust der Waffe.

    Der FR8 ist ein feines, kleines Gewehrchen und schiessen mit ihm macht auch ohne ZF und Schnickschnack Freude.

  • ...diesen Schaft hier:


    Nennt sich Scout-Schaft (mal googeln); ich habe selber einen alten 98er darin 'verpackt'. Das hat dann natürlich mit Ordonnanzwaffe nicht mehr viel zu tun... ;^)

    Ich sammle, also bin ich... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Kissenkaiser (6. September 2011 um 15:26)

  • Meine Gedanken dazu sind:
    Möchte man den FR8 in der Disziplin "Ordonanzwaffe" schießen, so sind nicht originale Umbauten am Gewehr nicht zulässig. Zudem wird die Ordonanzwaffenklasse eigentlich immer mit offener Visierung geschossen.
    Somit macht der Umbau nur dann Sinn, wenn diese Waffe außerhalb der Ordonanzklaswählen in einer ZF-Disziplin geschossen werden kann. Da ist der FR8 nicht gerade die erste Wahl.
    Als Jäger sieht das anderes aus. Die FR8 taugt sehr gut als Nachsuchewaffe. Da würde ich eine Schwenkmontage wählen, weil man dann das Glas mit einem Handgriff abnehmen und weider wiederholgenau aufsetzen kann. Allerdings muss der Sockel aufgelötet werden - Büchsenmacherarbeit. Montage und Arbeit liegen dann zusammen bei etwa bei 300 - 400 €.

  • Hi,

    keineswegs möchte ich einen billig sniper bauen sondern damit jagdsportlich schiessen (laufender Keiler etc.) und da wäre mir das Gewehr sehr lieb da es sehr kompakt ist und durch die führichkeit leicht in Anschlag zu bringen ist und zudem noch toll aussieht.
    Für die Disziplinen brauche ich keine 9mm Patronen da reicht mir die .308 völlig.
    Aber was passiert den mit der Kochkimme hinten? wenn ichd as richtig sehe ist diese fest auf der Systemhülse, wird die alte Visierung dann runtergefräst oder täuscht der Eindruck und ich kann die alte Kimme abschrauben?
    Das mit dem vorgetäuschten gasrohr finde ich toll...das erinnert sehr an das gute alte M14.

    Oli

  • Nochmal - wenn die Waffe in der Ordonanzklasse geschossen werden soll, muss sie sich im Originalzustand befinden. Sie darf noch nicht mal am Schaft oder Abzug, sowie Visierung verändert worden sein.

  • klar, abe rich möchte sie ja für´s jagdsportliche einsetzen und zum "plinken", und im Jagdsportlichen (korrigiere mich) gibt es ja kein Regelwerk wo eine solche Waffe ausschließt.