Diana 56TH (Target Hunter)

  • Diana 56TH (Targt Hunter)


    Prellschlaggedämpfter Seitenspanner mit Federkolbensystem und starrem Lauf im Lochschaft.

    Länge: 1130mm
    Lauflänge: 440mm
    Gewicht der Waffe: 5,1kg
    Kaliber: 4,5mm
    Laufmündung: ohne Gewinde aber mit aufgesetztem Laufgewicht
    Abzug: Matchähnlicher Metallabzug T06
    Leistung: 7,5J / 175m/s
    Sicherung: automatisch beim spannen
    Magazin: keines -> Einzelschuss

    Das Gesamtpaket dieser Waffe passt einfach perfekt was mich auch zum Kauf dieses Premiummodells bewegte. Somit ist dies meine erste Diana die ich euch hiermit einmal vorstellen möchte. Da ich nur ein bischen in der Freizeit schieße und nicht FT oder ähnliches habe ich mich wieder für ein Nikko Stirling Gold Crown Airking 3-9x42 entschieden. Bisher habe ich mit diesen Gläsern keine negativen Erfahrungen auf meinen Preller LG´s gemacht.

    Die Diana 56TH kommt schlicht in einem Pappkarton daher, gepolstert mit Styroporeinlagen an Mündung und Schaftende sowie einem kleinen Block in der Mitte. Als Beilage gab es die Anleitung in mehreren Sprachen sowie einen Begleitzettel A4 über das Abzugssystem T06 und dessen Justierung. Die Waffe selbst war gut konserviert in einer Foliehülle. Beim auspacken war ein entsprechender Ölfilm zum Schutz während der Lagerung vorhanden. Nicht triefend aber auch nicht zu wenig. Kurz abgewischt und los ging es.



    An der Waffe selbst sind nach ausgiebiger Begutachtung keine Beschädigungen oder Herstellungsfehler festzustellen. 1a Zustand. Das matte Finish der gesamten Oberfläche sieht sehr edel aus und wirkt unempfindlicher als die normale glänzende Brünierung wie sonst üblich.



    Das Gewehr besitzt eine auf die Systemhülse geschraubte 11mm ZF Schiene mit Bohrungen um einen separaten Stopperblock zu verwenden bzw. wie bei meiner Montage die Madenschrauben welche dort integriert sind nutzen zu können.



    Das Laufgewicht welches fast die halbe Lauflänge abdeckt und optisch wie ein Schalldämpfer gestaltet ist passt sehr gut zum Gesamtbild der Waffe. Schraubt man vorn die Hülse heraus kommt das Laufende zum Vorschein. Innen ist das Laufgewicht hohl. Unten mit 2 Madenschrauben gesichert.



    Am Schaftende ist eine in der Höhe verstellbare Schulterstütze angebracht. Zudem ist auf beiden Seiten "TH" eingraviert.



    Auf der Unterseite ist Fischhaut für mehr Griffigkeit sowie "Diana" ebenfalls eingearbeitet. Fischhaut findet man sonst noch am Pistolengriff sowie am Vorderschaft. Alles sehr gut und fein ausgeführt.



    Der Seitenspannhebel besitzt an seinem Ende eine Gummikappe womit sich selbiger sehr gut bedienen lässt. Man muss ihn schon ziemlich weit nach hinten ziehen und auf den letzten Zentimetern wird nach dem spannen des Kolbens das komplette System der Waffe im Schaft nach vorn geschoben.



    Beim laden kann den Fingerchen auch nichts passieren, da der Ladehebel durch ein Sicherungsblech mit mehreren Zähnen gegen unbeabsichtigtes zurückschnappen des Kolbens gesichert ist. Nachdem der Diabolo im Lauf ist muss man diese Zahnreihe mit dem Hebel an der Seite herunterdrücken und der Spannhebel kann wieder zurückgeführt werden.



    Insgesamt ist beim Spannhebel alles sehr Materialstark verarbeitet.



    Die 56TH besitzt eine automatische Sicherung welche beim spannen sichert und vor Schussabgabe muss man den Schieber hereindrücken.



    Bei Schussabgabe rutscht das System dann im Schaft zurück was für die Prellschlagminderung (Rücklaufsystem) sorgt. Hierbei sollte nebenbei bemerkt dringendst auf den Augenabstand zum Zielfernrohr geachtet werden um sich durch den Rücklauf nicht zu verletzen oder bei Brillenträgern noch schlimmeres.

    [Nachtrag 01/2012]
    Scheinbar gibt es mit dem Rücklaufsystem (also diesen beiden Blöcken) "out of the box" ein paar Startschwierigkeiten. Durch einen Beitrag im Forum daher dieser kleine Nachtrag und die Empfehlung falls die Rücklaufeinheit nicht funktioniert wie sie soll einfach das System mal vom Schaft trennen und beide Rücklaufeinheiten gut schmieren. Ich habe hierbei die Bolzen wo die Messingblöcke laufen mit Lupus PTFE Waffenöl geschmiert und die Unterseite der Blöcke selbst also diese schwarze Fläche mit normalem Mehrzweckfett von "Nigrin" schön eingeschmiert. Dann ein paarmal von Hand hin und her bewegen damit sich die Schmierung gut verteilt und alles wieder zusammenbauen.



    Völlig Rückstoßfrei wie zB. eine Pressluftwaffe ist es natürlich nicht aber man kann hier wirklich von einer sehr, sehr guten Dämpfung sprechen. Der Schaft ist im inneren mit Metalleinsätzen verstärkt.



    Das Abzugssystem T06 ist Werksseitig schon sehr gut eingestellt. Hier habe ich erstmal nichts verändert. Gefühlsmässig vergleichbar mit den "Record "Abzügen von Weihrauch würde ich sagen.



    Nachdem das ZF eingerichtet war und ich einige Schuss abgegeben hatte, habe ich sitzend und die Waffe auf meiner Hand aufgelegt haltend, folgendes Ergebnis auf 10m mit einfacher Geco Munition erreicht. Meine Hand lag ebenfalls gepolstert auf also nicht frei haltend.

    Ich habe dann mal ein Zweibein montiert und hatte hier deutlich größere Streukreise als wenn die Waffe in meiner Hand auflag. Hier waren die Einschläge bis in den schwarzen 7er Ring verteilt. Befestigt wurde das Zweibein an der vorderen Systemschraube welche wie auch die hintere einen Teil des Rücklaufsystems bildet. Ob die Befestigung an dieser Stelle Ursache für die größeren Streukreise war und man durch eine andere Befestigungsmöglichkeit ein besseres Ergebnis erzielt kann ich nicht sagen. Werde meinen Schaft nicht quälen ;)



    Eingestanzt auf dem System der Waffe sind die Kaliberangabe und darunter die (ich nehme an gravierte) Seriennummer. Auf einer Seite der Systemhülse findet man "Made in Germany DE" und auf der anderen einen Hinweis zum Patentschutzt "Deutsche Bundespatente - Auslandspatente". Oben auf dem System fein gelasert die Göttin der Jagd, Diana Schriftzug, Mod. 56, TH und das F Zeichen.

    "Kritikpunkte" gibt es für mich persönlich nur sehr wenige. Zum einen ist hier das sehr hohe Gewicht von über 5kg allein für die Waffe zu nennen. Mit Zielfernrohr und vielleicht noch Zweibein und anderen Gimmicks kommt man sicher schnell an die 6kg (und mehr) heran - besonders mit großen FT-Gläsern sowie deren Zubehör. Stehend macht es mir persönlich nach einigen Schuss keine wirkliche Freude mehr. Hält man das Gewehr vorn ca. wo unten der Diana Schriftzug ist (bequemste Haltung) bzw. noch etwas weiter vorn an dieser Schräge (schon etwas unbequemer und angespannter) ist es auf jeden Fall kopflastig. Man müsste also noch weiter vorn halten aber dadurch würde das Gewicht der Waffe auf dem Arm ruhen und man könnte Ihn nicht mehr am Körper stützen.

    Konstruktionsbedingt sitzt der Abzug durch das Rücklaufsystem ziemlich weit vorn so dass man gerade noch so mit der Zeigefingerspitze herankommt. Hier könnte man mit einem im Weg verstellbaren Züngel Abhilfe schaffen und hätte einfach den Schaft sowie Abzugsbügel entsprechend ausgearbeitet. Allerdings scheint auch dies Konstruktionsbedingt durch das ganze Abzugssystem T06 nicht so einfach weil die Einstellschrauben durch das Züngel gehen. Ich selbst lege bei dieser Waffe den Zeigefinger oben am Schaft gerade mit an und nutze den Mittelfinger zum abziehen da habe ich ein besseres Gefühl als wenn ich den Abzug gerade noch so mit dem Zeigefinger erreiche.

    Zur Info ich bin normal gebaut (auch normal große Hände) und 186cm groß. Für kleinere Personen dürfte das Gewicht und die geschilderte Kritik zum Abzug somit noch mehr ins Gewicht fallen.

    Die wirkliche Kritik kommt aber jetzt X( . Der Abzugsbügel ist nur aus Kunststoff 8| und bei einer solch hochpreisigen Premiumwaffe ist das in meinen Augen ziemlich beschämend. Das lasse ich jetzt mal so im Raum stehen. :cursing:

    Ansonsten kann ich die Waffe nur empfehlen. Sehr präzise und ein optisches Schmuckstück. :thumbup:

    DIE_HARD für CO2Air.de 08/2011 (letzte Änderung 01/2012)
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    11 Mal editiert, zuletzt von DIE_HARD (8. Januar 2012 um 18:23)