Erma EGM1 - M1 Carbine Nachbau in .22lfb

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 9.548 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. August 2011 um 00:23) ist von thomas magnum.

  • Hallo,

    mich interessiert das EGM1 von Erma, da es mir optisch zusagt und eines der wenigen .22 - Halbautomaten ist.

    Kann jemand vielleicht etwas dazu berichten? Wie ist die Verarbeitung, Präzision?

    Vielen Dank im Voraus.


    Gruß
    Rhinoz

  • Was ich bis jetzt gehört habe, ist eher durchwachsen.
    es ist ein knuffeliges, kleines Gewehr, aber nichth so wirklich präzise.
    Ersatzteile ist auch so ein Problem, da es die Erma Werke nicht mehr gibt.

    Bessere Präzision und Qualität, zu einem annähern gleichen Preis findest Du bei Voere SL`s.
    Das sind weunderschöne Büchsen, die obendrein noch präziese sein sollen.

  • Schön war das M1, als optischer Klon des .30 Carbine. Wurde damals verboten, wegen des Riemendurchbruchs im Kolben, dem mit Druckguss aufgedickten Magazin,
    das angeblich die Kriterien eines GK-Magazins erfüllte. Als Höhepunkt des bürokratischen Schwachsinns wurde noch das Korn bemängelt.
    Somit wurde es als eine verbotene Waffe nach dem KWKG eingestuft. :bash:

    Die Lösung: Abänderung des Kolbens (Loch zuspachteln, kein Witz!), Den Blechkern des Magazins zeigen, ohne den Wulst aus Druckguss und ein jagdliche Korn.
    Fertig war der EGM1.

    Fast das ganze Gewehr ist aus Druckguss, ausgenommen, Laufseele, Stoßboden usw.
    Ist ein nettes Spassgewehr, ich hab´s mit einem 4 x 32 RWS Compact ZF, sowie 5/10/15 Schuss-Magazin.

    Auf 50 m kann man ein € 2,00 großes Ziel halten. Das Problem bei meiner, die frißt nur CC-Stinger und Winchester High-Speed älterer Fertigung, ohne Ladehemmung.

    Standard-Muni ist eindeutig präziser, verursacht aber Ladehemmungen.
    Liegt eindeutig an der Munition und nicht an den Magazinen.
    Zum Pitschen auf Dosen in Kiesgruben oder ähnlich gut geeigneten Orten (Heute natürlich VERBOTEN!) hervorragend geeignet, macht irren Spaß.
    Die Büchsen springen nur so...
    Genauso gut geeignet ist meine Nylon 66, allerdings mit 14-schüssigen Röhrenmagazin von Remington.

    Wenn Du allerdings Ringe sammeln willst, würde ich einen Repetierer vorziehen.
    Hängt halt vom Zweck ab, jagdlich, sportlich, just for fun, oder was auch immer.

    Außerdem hat jeder einen anderen Geschmack.
    Am BESTEN, TESTEN!

    Gruß!


    Edit:
    Das EGM1 ist der einzige Selbstlader aus Zinkdruckguss, zumindest 80 % und was der wert ist, wissen wir alle.
    Und eine EG71 habe ich noch, gleiches Problem, ist aber ein UHR. Beide von ERMA.

    Weihrauch verwendet teilweise auch für Revolver Zinkguss.

    Röhm baute sogar den RG38 in .38 Spezial mit einem Druckguss-Rahmen. Klar,Trommel, Lauf, Hammer Stahl.
    Ich hatte ihn, grausam! - Groß, klobig, häßlich, furchtbarer Schloßgang.

    Es lebe der Stahl! :new11:

    Gruß!

  • Ich habe das Teil vorletzte Woche mal im Verein geschossen.

    ZF war nicht auf mich justiert und das 5er Magazin war etwas klein, aber das Ding macht einen Heidenspaß!
    Nach etwas Eingewöhnung (bin ja weniger der Langwaffenschütze) kann ich das mit dem 2€-Stück auf 50m bestätigen.
    Von Zeit zu Zeit gab es mit RWS mal eine Zuführstörung, aber der Besitzer hatte es gerade erst aus Nachlass o.ä. erstanden und noch nicht komplett gereinigt und überholt.

    In der Anschaffung ist es extrem günstig, habe schon sehr schöne für 75€ gesehen.
    Soviel habe ich dann auch für alle freien Teile eines auf EM1 getrimmten EGM1 bezahlt, um mit Schaft und Korn mein EGG1 aufzuwerten.
    Den Rest hat der Händler entsorgt, er hatte genug von den Gewehrchen rumliegen.


    Stefan

  • Es leben die Vorurteile !!
    Vom EGM 1 / EM 1, (Torro22, M22 es gab viele Bezeichnungen für das Gewehr je nachdem in welchem Land es verkauft wurde) wurden seit 1966 weit über 800.000 Stück gebaut und verkauft.
    Es kostete in den USA 79,95 US Dollar (bei LA Distributors), was kann/soll man dafür erwarten ? Carbonstahl, und hochwertiges Schaftholz ? nein es kam in guter Qualität dem Preis entsprechend daher.

    Das System ist größtenteils aus Zinkdruckguss (das stimmt) wobei Zinkdruckguss eine Legierung ist die sehr unterschiedliche Qualität haben kann, die Zink-Legierungen von Erma waren von relativ hoher Qualität, kein Vergleich mit den heutigen Zink-Legierungen von SSW.

    Zum EGM 1 selbst, in der Tat gibt es da die unterschiedlichsten Aussagen zur Präzision und zur Funktion, das reicht von schlechten Streukreisen (Bierdeckel groß auf 50m) über funktioniert nur mit HV Munition mit "richtig Dampf" (CCI Stinger z.B.) meiner Meinung nach übrigens der Wahnsinn, die Dinger/Stinger halte ich "fast für gefährlich", aus "normalen" .22er Waffen verschossen wird "vermutlich" die Belastungsgrenze der Waffen fast überschritten, aber ich schweife ab..)), zu funktioniert einwandfrei und hält auf 50m einen Streukreis den man mit einem 2 € Stück locker abdecken kann.

    Ich denke beides stimmt, die richtig ausgelutschten EGM1 haben wahrscheinlich relativ große Streukreise, obwohl mir noch keins untergekommen ist, meistens lag es am Schützen, oder an der HV Munition, gerade auch die stärksten (CCI Stinger) haben einen "relativ großen" Streukreis fast egal aus welcher Waffe sie verschossen werden.
    (was auch keine Überraschung ist denn die sind auch nicht für das sportliche Schießen gemacht sondern für die Jagd)

    Zur Funktion, mir ist aufgefallen wenn das EGM1 häufig/regelmäßig (evtl. über Jahre) mit HV Munition geschossen wurde, scheint es mit "normaler" Munition danach häufig Zuführungsstörungen zu geben.
    Die EGM 1 die ich bis jetzt geschossen/gesehen habe funktionierten eigentlich problemlos mit ganz "normaler" Munition (z.B. CCI Standard ("relativ schwach")), sehr gut und die Präzision liegt auf 50m (mit ZF geschossen) bei dem besagten 2 € Stück. Oft ist es sogar so das diese pfleglich behandelten EGM1 mit HV Munition Zuführungsstörungen haben weil durch die viel höhere Ladung der Patronen das Timing des SL nicht mehr stimmt.

    Was beim EGM1 das schöne ist es gibt einiges an original Zubehör, womit sich das Gewehr stark verändern lässt, z.B. verschiedene Schäfte (mit Daumen-Durchbruch in schwarz oder Schichtholz), der Militärschaft mit Riemen-Durchbruch, dann noch der sportliche und der jagdliche Schaft, die gibt es auch heutzutage noch bei CDS genauso wie einige Ersatzteile (die man aber eigentlich nicht benötigt). Dann die original Tasche, Gewehrriemen, das original ZF, verschiedene Magazine 2/5/10 und 15er, man hat da viele Möglichkeiten.
    (PS: 15er Magazine sind für sportliches Schießen nicht zulässig, (das nur zur Info)).

    Ich kann das EGM1 ruhigen Gewissens empfehlen, nur sollte man beim Kauf versuchen ein wirklich neuwertiges zu bekommen (kosten im Moment oft nur um 100,-).

    Wer wirklich Präzision haben will sollte keinen SL nehmen, sonder einen Repetierer da ist einfach mehr Präzision möglich vom System her. (das stimmt natürlich auch)

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

    3 Mal editiert, zuletzt von thomas magnum (3. August 2011 um 22:21)

  • Abgesehen von dem, was meine Vorredner bereits gesagt haben, sehe ich folgende positive und negative Punkte:

    + normalerweise sehr präzise

    + macht Spaß und die meisten funktionieren sehr gut mit normaler und mit HV-Munition

    + gibt's superbillig (gerade heute ist wieder eine für 39,- Euro bei Egun über den Tisch gegangen) und Ersatzteile gibt's genug

    - keinen Verschlußfang

    - keine größeren Serienmagazine als 15 Schuß ;(

    - Komplettreinigung ist etwas frimeliger als bei eingen Takedowns

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

    Einmal editiert, zuletzt von flens69 (3. August 2011 um 23:45)