Welche schmierstoffe?

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 9.424 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. August 2011 um 22:26) ist von Papa Fett.

  • Hallo alle miteinander,

    Habe mich vor kurzem hier registriert. Nachdem ich ein Luftgewehr geschenkt bekommen habe und ein paar Schuss abgegeben habe bin ich hin und weg. Nun zum Thema. Es ist ein Diana 35 06.1977. Es hat wirklich sehr guten Bumms und ist sehr praezise muss ich sagen. Habe auf ca. 35 - 40 m
    einen Pappbecher auf einen Holzpfahl gestoelpt. Nach dem Einschiessen hatte ich 9 von 10 Treffer. Ein Ausgesprochen gutes Gewehr diese Diana.
    In Anbetracht dessen was ich so ueber Entfernungen und Trefferquote bei Luftgewehren gelesen habe, ist mein Schnitt bei der Entfernung sehr gut.
    oder uebertreibe ich? Wie dem auch sei es ist ein Altes gewehr und ich habe es zwecks Saeuberung und Verschleisteile Erneuerung komplett aussernander gebaut. Alles sehr gruendlich mit Bremsenreiniger geputzt. Verschleissteile bestellt.


    Tellerfeder
    Scharnierring
    Statt der 3teiligen Kolbendichtung (Orginal) habe ich die Elastomere Kolbendichtung bestellt.
    Feder
    Und ein Paar kleine Schrauben die Fehlten.

    Nun zur Meinen Fragen.

    Welche Komponenten werden womit geoelt,gefettet,konserviert?
    Was kann ich verbessern?
    Ist die Elastomere Kolbendichtung besser,leiser,smoothiger als die Orginale oder ist es weggeschmissenes Geld?
    Welche Fette, Oele, Gleitmittel sollte ich mir besorgen?
    Worauf sollte ich noch achten?

    Habe hier schon manche Beitraege durchgelesen und es ist mir aufgefallen dass manche User zu sehr vom Thema abschweifen.
    Deswegen bitte ich freundlichst um konkrete Antworten.
    Danke vielmals im vorraus.

  • Hallo,
    zum Thema Schmierstoffe an den "Innereien" eines Federkolben LGs empfehle ich dir Musahis HW97k Optimierungsanleitung:Tuning Weihrauch HW 97k (ACHTUNG: lange Ladezeit!) (etwas runter scrollen)
    Das dürfte die wohl beste Schmierung sein, die man einem Luftgewehr zukommen lassen kann :thumbup:
    Deine anderen Fragen werden dort vielleicht ebenfalls beantwortet, auch wenn es sich um ein anderes LG handelt

    Als Allroundöl nutze ich Brunox Turbospray, für das Knickgelenk einfache technische Vaseline
    Wenn du das Öl auch für gebeizte Zinkteile (z.b. Schreckschusswaffen) nutzen möchtest, etwas aufpassen
    Brunox erzeugt auf gebeiztem Zink weisse Schlieren (kann man wieder wegputzen), Ballistol hat die Eigenschaft manche Beizen dauerhaft grünlich zu verfärben
    Bei einer echten Brünierung (auf Stahl) sind beide jedoch problemlos zu nutzen

    Gruß,
    Duke

  • The Duke:

    Au ja, ich habe Grossmeisters Musahi gigantischen beitrag gelesen. Ganz grosses Kino. Ich verbeuge mich.
    Werde mal schauen ob ich diese Schmierstoffe von ergendwo herbekomme.

    Virgil:

    Ich denke diese Teflongeschichte hoert sich einfacher an. Fuer mich als Laie kommt das wohl eher in betracht. Sollte ich die Sachen von Musahis Beitrag, nicht guenstig in kleinen Mengen bekommen koennen werde ich dieses Teflonspray kaufen.


    Aber wie ist das jetzt mit der Kolbendichtung?
    Was meint Ihr was ist besser, das Gummi oder Leder?
    Kann ich die Gummidichtung mit den Teflonspray bearbeiten?

  • Ist die Elastomere Kolbendichtung besser,leiser,smoothiger als die Orginale oder ist es weggeschmissenes Geld?


    Ich persönlich bin der Meinung, daß die originale Lederdichtung leistungsfähiger ist wie eine Standard PUR Dichtung. Ich würde sie also nur tauschen wenn sie wirklich garantiert hinüber ist. Alte Lederdichtungen bekommt man in der Regel mit Ballistol wieder geschmeidig, danach das Ballistol gut abtupfen, da es sich durch seinen niedrigen Flammpunkt nicht so ideal im Kolbenraum verhält. Anschließend würde ich die Kolbendichtung speziell an der Außenseite etwas großzügiger fetten, nicht übertreiben, aber auch nicht untertreiben.

    Als Fett bietet sich zb ein handelsübliches Mehrzweckfett an, ich verwende gerne Nigrin Mehrzweckfett, ansonsten einfach mal im KFZ Teilehandel oder Baumarkt schauen, da gibt es massig Auswahl. Die genannte Schmieranleitung ist ein sehr guter Anhaltspunkt, ich würde aber soweit gehen und der alten Diana einen Tick mehr Fett spendieren, da es einfach eine ältere Waffe ist, die das braucht. Nicht totschmieren, das reduziert die Leistung erheblich, aber es darf bei jedem Schuss mit der Lederdichtung schön stinken und durchaus auch räuchern, das ist normal. ;)

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Danke Columbo:

    Ich habe in meiner Werkstatt noch etwa 1 Pfund reines Graphitmehls. Koennte man damit die besagten Schmierstoffe eatwas veredeln? oder ist das Bloedsinn?

  • Es tut mir Leid, da muß ich mangels Wissen leider passen. Ich vermute ja, würde aber im Zweifel vorsichtshalber trotzdem davon absehen. Hoffentlich kann da jemand anders weiterhelfen?

    Wichtig ist vor allem: Mit dem Fett nicht übertreiben, aber bei einer Lederkobendichtung nicht so untertreiben, wie man es bei einer modernen Hightech Federkolben Waffe mit Plastikdichtung tun kann. Bei einer Waffe mit Lederdichtung darf es ruhig etwas stärker dieseln, nicht unkontrolliert, aber ein Tick mehr ist schon ok - es besteht sonst die Gefahr daß die Leder-Kobendichtung trocken läuft und verbrennt.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hi, :^)

    ich habe hier schon mal etwas über Graphit als Schmierstoff gelesen. Ich weiss jetzt allerdings nicht mehr in welchem Thread. Aber das soll auf jeden Fall nicht so der Hit gewesen sein.

    Und würde das wirklich etwas bringen, dann vermute ich mal, dass man öfter mal etwas über "Graphit" im Zusammenhang mit dem Schmieren von Luftgewehrfedern hören würde.

    Ich suche mal danach. Mal sehen ob ich es wieder finde.


    PS: So, da zeigt mir google, dass etwas über Graphit als Schmiermittel drin stehen soll. Gelesen habe ich jetzt aber nicht alles.

    Tuning mittels richtiger Schmierung

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Sparky (28. Juli 2011 um 02:21)

  • Hi!
    Der Tausch von Leder gegen eine aus modernem Kunststoff kommt mit riskant vor. Wie jeder weis, muß man Luftgewehre regelmäßig schmieren. Hat es keine Kraft mehr, vollbringt etwas Schmierung manchmal wahre Wunder.
    Es liegen Untersuchungen mit Federkolbenluftgewehren vor, die beweisen das es
    beim Schuß

    in der Regel zu einer Verbrennung kommt. Dabei verbrennt ein ganz klein wenig von den in der Lederdichtung gespeicherten (schmier-) Ölen, die durch den hohen Kompressionsdruck aus ihr
    verdampfen und sich entzünden. Bleibt die Verbrennung aus, erreicht das Gewehr nicht seine vorgesehene, normale Leistung und schwächelt extrem. Nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Dieseln, was eine Explosion durch übermäßigen Schmierstoff nach dem Schmieren oder durch Behandlung mit zu leichtflüchtigen Substanzen ist.

    Diese notwendige und erwünschte Verbrennung wurde mit umgebauten Luftgewehren beobachtet, die eine transparente Stelle am Ende des Verdichtungsraumes hatten. Eine Fotozelle zeichnete das Licht der Verbrennung auf, gleichzeitig wurde die Mündungsgeschwindigkeit und der Druckaufbau gemessen. (Heute würde man einfach das Mündungsgas auffangen und durch einen Gaschromatographen leiten. Aus der Zusammensetzung könnte man simpel die Reaktion bestimmen.)

    Ein Luftgewehr wird also genau wie ein Dieselmotor betrieben, die Hitze einer sehr hohen Kompression entzündet ein Mineralöl das mit Luftüberschuß verbrennt. Präzise: Eine Waffe, die ein Geschoß mit Hilfe von heißen Gasen beschleunigt. Der Federkolben ist eigentlich nur ein etwas anderer Schlagbolzen...

    Nimmt man nun statt einer porösem, sich schwammartig voll Öl saugenden Lederdichtung, eine aus festem Kunststoff, kann sich kaum mehr das gewünschte, entflammbare Gemisch bilden. Ein ursprünglich für Leder konstruiertes Luftgewehr wird also mit einer Polymerdichtung unter Umständen deutlich weniger Leistung haben. Besonders Gewehre, die nach jedem Schuß einen spezifischen Geruch absondern und vieleicht auch ab und an eine kleine Rauchfahne aus dem Lauf entlassen, sind solche Verbrenner. Dieseln geschieht bei übermäßig viel Brennstoff, statt unter Luftüberschuß erfolgt sie bei Luftmangel, weshalb es auch übel qualmt und stinkt. Wie ein defekter Dieselmotor, der wegen Überfettung rußt.

    Gerade ein Gewehr wie eine 35 Diana würde ich zu den Ledertypen rechnen.

    Auch wenn ich ein Freund von Tuning durch Hochtechnologie bin, bei Dichtungen halte ich Leder für optimal. Sie halten ohne Probleme 40 Jahre, solange ab und an etwas Öl dran kommt. Wie lange soll eine "bessere" Dichtung halten. Meine halten so dicht, das bei verstopftem Lauf auch nach einigen Minuten, erst beim Öffnen des Verschlusses, den Druck sich puffend entläd.Dichter als dicht geht also auch nicht. Reibung? Mit MoS2 Schmierung gleitet es sicher genau so gut wie Kunststoff.
    Ich bleibe also bei dem was ich an Material im Gewehr finde. Falsch kann das nicht sein.
    Es gibt natürlich auch Modelle mit Kolbenringen oder Kunststoff ab Werk. Die sind natürlich dafür gebaut!


    Abgeschweift?
    Nein, nur eine Erklärung warum ich ganz konkret sage: Diana 35, neue Lederdichtung über Nacht in gutes Motoröl eingelegt (vollsynthetik 0W40 z.B.), Kolben hinter der Dichtung mit MoS2 Fett, Feder mit hochviskosem (=zähflüssig klebrig) Silikonfett. Der Rest Motoröl und Mehrzweckfett, gerne mit PTFE (weißes Sprühfett). Das Zusammengebaute Gewehr dann mit einem etwas WD40 oder Balistolhaltigem Lappen abwischen.


    Gruß!

  • Ich habe bei alten Lederdichtungen gute Erfahrungen mit rueckfettender Leder-/Sattelseife gemacht.
    Trockene versproedete Dichtungen werden wieder geschmeidig und masshaltig.
    Sollte bei Luftdruckwaffen auch funktionieren, ein Versuch kann nicht schaden.

    Gruss
    pak9

  • Danke Columbo habe verstanden.
    Ok Sparky habe auch gegoogelt bevor ich die Frage stellte. Nur Praxis und Theorie sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Deswegen habe ich trotsdem gefragt.
    Danke Pack9.
    Yo Trifftnienix.

  • die durch den hohen Kompressionsdruck aus ihr
    verdampfen und sich entzünden.


    Durch Kompression verdampft in der Regel nix.
    Was meinste warum moderne Dieselmotoren mit CommonRaileinspritzung mit Einspritzdrücken bis zu 2500bar arbeiten.
    Da wird der Kraftstoff möglichst fein zerstäubt.

    Die Gemischzündung durch Kompression rührt aus der Geschwindigkeit des Vorgangs,
    komprimiert man ein Gas langsam und lässt dadurch Zeit zum Temperaturaustausch mit der Umgebung
    so kann das Gas Energie an die Umgebung abgeben und schließlich flüssig werden.
    Der "energiereichste" Schritt ist der Wechsel des Aggregatszustands, in unserem Fall das Verflüssigen.
    (Um 1kg Eis mit 0°C zu verflüssigen zu Wasser mit 0°C braucht man etwa die Energiemenge,
    mit der man 1kg Wasser von 0°C auf 79°C erwärmen kann.)
    Da im Kolben alles zu schnell abläuft wird die Energie nicht abgeführt sondern verbleibt in Form
    von Wärme im Gas, was zu Temperaturen über 700°C führen kann.
    Das reicht aus um das Gemisch zu zünden.

    Ich schmiere daher die Lederkolbendichtung mit Motoröl und nicht mit Ballistol,
    das ist Temperaturstabiler, dieselt auch etwas aber lange nicht so viel wie z.b. Nähmaschinenöl.

  • OK Leute, mal herzlichen Dank fuer alle Tipps.
    Heute sind die Ersatzteile gekommen, die oben erwaehnten Sachen.
    Ich werde fuer Probe erstmal die Gummidichtung (Elastomere) einbauen. Aus Neugier und zwecks Erfahrung sammeln.
    Sollte diese nicht die erwuenschten Ergebnisse liefern werde ich diese Tauschen. Da ich bei der Standartfeder bleibe wird der Einbau wohl kein Problem sein. Lege naehmlich kein Wert auf ueberschall Diabolos.
    Zum Thema zurueck zu kommen. Ich war heute auch in einem Waffen und Jagd Laden um mir dort die ensprechende Schmierstoffe zu besorgen.
    Zu meiner Verwundereung hatten die dort meiner Meinung ergendwie keine Ahnung von Luftgewehren, obwohl dort welche zu kaufen waren. Und zwar nur Markenmodelle wie WH und Diana.
    Keiner konnte mir was zur Kompressionsmechanik-Schmierstoffen was sagen. Laecherlich sag ich mal.
    Habe also das gekauft was sie dort hatten.

    1. PTFE High-Tech Waffenoel von LUPUS (fluessig)
    2. GUNTECK Spezialoel von LIQUI-MOLY (spray)

    Habe ich was falsch gemacht?
    Eignet sich eines dieser Schmierstoffe fuer die Kolbendichtung bzw. den Kompressionsraum?

  • Eignet sich eines dieser Schmierstoffe fuer die Kolbendichtung bzw. den Kompressionsraum?


    Nein, das ist völlig ungeeignet. Diese Stoffe eignen sich nur zur äußeren Anwendung und evtl Reinigung, im Kolbenraum haben die nichts zu suchen, auch wenn High Tech draufsteht. Beide Stoffe wären mit den im Kompressionsraum auftretenden Belastungen hoffnungslos überfordert und würden an Stellen gelangen, wo sie nicht hingehören. Im Kolbenraum werden sie sich vermutlich bei jedem Schuss entzünden und könnten zu heftigem Dieseln führen. Nach kürzester Zeit wäre der Schmierstoff verbrannt oder anderweitig verbaucht und die Dichtung sowie die Kolbenmechanik würde trocken laufen, was dann das sichere Ende Plastik-Kolbendichtung wäre, wenn sie nicht schon durch das vorhergehende Dieseln knusprig spröde gebacken wurde.

    Nimm wie schon gesagt ein gutes Mehrzweckfett aus dem KFZ Bereich oder aus dem Baumarkt. Oder das hier empfohlene Lupus PTFE Waffenfett, das soll sehr gut sein. Oder ein MoS2 Fett aus dem Baumarkt, zb von LiquiMoly.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hi,
    wer hier die regelmäßige Verbrennung im Federdruckluftgewehr anzweifelt: Habe ich mir nicht ausgedacht, sondern stammt von Cardew&Cardew. Die haben nämlich, bei all ihren Berechnungen und Erkenntnissen im ersten Buch, in ihren ersten Forschungen wohl noch einige Ungereimtheiten gefunden.
    Die 900 Grad Spitzentemperatur im Verdichtungsraum z.B. waren trotz statisch deutlich höherer Verdichtung als im Dieselmotor, wohl zu viel, weil die Feder den Kolben gar nicht so weit vorschob, bevor er wieder zurückprellte.

    Motoröl scheint das beste Ergebnis als langfristiger Treibstoff
    in der Lederdichtung
    zu bringen, weil es nicht zum Explodieren, also Dieseln neigt. Sprays, die immer sehr dünnflüssig sind und flüchtige Trägersubstanzen enthalten, sollten deshalb auch die sicherste Methode sein eine schädliche Explosion zu erzeugen. Mit Exportfeder ist sogar ein Federbruch oder bombieren des Systems möglich!

    Was mich eben zu den Zweifeln an der Tauglichkeit von Polymer als Lederersatz bei jedem x-belibigen Luftgewehr bringt, ist die mangelnde Speicherung von Schmierstoff. Wie genau das Vergasen des Brennstoffes funktioniert habe ich noch nicht lesen können, weil mir leider das 2. Buch nicht komplett vorliegt. Es scheint mir aber logisch, das die Lederdichtung als "Tank" dient, da man ja einige tausend Schüsse abgeben kann ohne neu zu Schmieren. Vermutlich muß man mit Polymer öfter einen Tropfen Öl nachfüllen.
    Wie das z.B. bei den FWB mit Kolbenring funktioniert, kann ich so auch nicht sagen.
    Was mich sehr verblüfft hat war, dass meine Diana 25D, nach der ersten Überholung seit gut 25 (!) ungeschossenen Jahren, mit neuer Dichtung, 100%iger Reinigung und modernsten High Tech Schmierstoffen, nach einiger Zeit immer noch genauso riecht wie früher. Was ja nur bedeuten kann, das immer noch die gleichen Stoffe verbrennen. Das Leder scheint also selektiv Schmierstoffbestandteile zu verdampfen.
    Übrigens ist der Einwand, die Dichtung würde gar nicht erwärmt werden, weil die Luft keine Zeit dazu hätte, falsch. An der Oberfläche ist eine Grenzschicht, in der sich Leder, Schmieröl und Luft befinden. Die Luft ist kompressibel und gibt verzögerungsfrei die durch Druck entstehende Wärme an die Umgebung ab. So kommt es sehr wohl zu einer Verdampfung, die ja die Voraussetzung für eine Verbrennung ist.

    Gruß

  • Die von dir beschriebene Verbrennungsphase findet tatsächlich statt.
    Zum antrieb genutzt wird es aber eher bei starken Luftgewehre.
    Bei unseren :F: Waffen ist es unnötig.
    Bei den FWB 150 / 300 etc. mit Kolbenring wird mit normalen Motoröl geschmiert, dort finde keine Verbrennung statt.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

    Einmal editiert, zuletzt von pupsnase (29. Juli 2011 um 14:31)

  • Ich zweifel das Dieseln in keinster Weise an, hab's ja selbst oft genug erlebt.
    Nur das Verdampfen durch Kompression kommt mir komisch vor.

    Bei meinem 35€ Chinateil befüll ich ab und zu spaßeshalber mit einem Tropfen Öl
    den Kompressionsraum. Knallt und riecht schön :D

  • Was mich eben zu den Zweifeln an der Tauglichkeit von Polymer als Lederersatz bei jedem x-belibigen Luftgewehr bringt, ist die mangelnde Speicherung von Schmierstoff.


    Das würde ja heißen, dass kein Luftgewehr ohne Lederdichtung (und das sind ja wohl die meisten) eine kontrollierte Verbrennung herbeiführt?

    Wenn ich mit meinen F HW35 schieße , riecht es aber immer nach "Luftgewehrdampf" und das habe ich schon mind. 15 Jahre. Die V0 ist sehr gleichmäßig und die Präzision ist einfach klasse.

    Grüße

    Dampf

    Nachtrag: C&C schreiben etwas von den 4 Phasen eines Federkolbengewehres. Und zwar Blowpipe, Popgun, Combustion und Detonation. Mein English reicht nicht aus um das alles zu verstehen :( Aber abschließend steht dann dort etwas von einem Nitrogenexperiment. Dort haben sie einem Fedkolbengewehr den Sauerstoff entzogen und so die Verbrennung verhindert. Es soll dann weniger als die halbe Leistung gehabt haben. Alles unter Vorbehalt, wie gesagt meine Englischkenntnisse sind eher bescheiden :^)

    2 Mal editiert, zuletzt von Dampf (29. Juli 2011 um 15:56)

  • Moin,
    habe heute wehrend meiner Arbeitszeit das Gewehr zusammengebaut. Geschmiert habe ich es mit Waffenfett.
    Das gewehr Raucht. Also das sogenannte Dieseln.
    Was habe ich falschgemacht?