Material für Wurfarme (Armbrust)?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 20.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Juli 2011 um 14:29) ist von Kuno771.

  • Guten Morgen. Seit längerem trage ich mich mit dem Gedanken, mir eine Armbrust selbst zu bauen. Es soll kein Zugkraft-Monster werden und auch keine Mittelalter-Replika, sondern ein schlichtes "Spielzeug" um z. B. auf 50 m Luftballons und Scheiben zu beschießen.
    Nun frage ich mich, woraus ich die Wurfarme fertigen könnte. Ich bin handwerklich nicht überdurchschnittlich erfahren.
    Habe mit diesen Glasfiberstangen von Koppelzäunen experimentiert, aber die splittern auf.
    Hat jemand Tips für mich?

  • Die Koppelzaunteile sind ja auch nicht für sowas gedacht. :^) Federstahl wäre eine Möglichkeit.
    Es gibt im Forum schon diverse Threads, wo es um Eigenbau einer Armbrust geht.... da findest Du sicher weitere Anregungen:
    Armbrüste Der Megaline Phantom II / Armbrust -eigenbau - thread
    Armbrüste AB in eigenbau
    Armbrüste Suche Bauanleitung für eine einfache Armbrust (da ist auch ein Link zu einem PDF mit einer Bauanleitung)
    und noch einige mehr.
    Wurfarme bzw Bögen kannst Du auch fertig kaufen - oder halt gleich eine komplette Armbrust. Z.Bsp. die "Jaguar" gibt es neu schon für ca. 100 Euro, und die sollte für den angedachten Verwendungszweck völlig ausreichen.

  • Hi,
    zunächst möchte ich dir auch einen Thread nahe legen, in dem ich meinen Eigenbau ein wenig publiziere KLICK MICH ^^

    Mein erster Weg ging zum Schrottplatz, mit dem Ziel eine schöne Blattfeder zu besorgen. Blattfedern sind in meinen Augen Ideal für Eigenbauten, lediglich das Gewicht würde ich als sigifikanten Nachteil durchgehen lasse.
    Sie lassen sich super bearbeiten, man bekommt schon bei simplen Konstruktionen ein beachtliches Auszugsgewicht und der größte Vorteil liegt darin, dass man sie überall sehr günstig beziehen kann!!

    Nichts für ungut... aber die Variante einen fertigen Bogen zu kaufen ordne ich zwischen reizlos und langweilig ein :pinch:

    liebe Grüße

  • Hallo
    als Wurfarmmaterial eignet sich sehr gut 1.4mm dickes Fiberglas. Dies verwendet man normalerweise- wer hätte das gedacht- zum Bogenbau. In Verbindung mit einem 2mm dicken Holz und einer etwas breiten Bauart (siehe Flatbow, nur halt breiter) dürfte man das geforderte Zuggewicht erreichen. Als Kleber zum Verbinden des Ganzen eignet sich Epoxidharz (2-Komponenten) gut. Ist zwar etwas aufwändig, aber hält, wenn man es richtig macht, garantiert lange. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, kannst du ja noch bis Samstag abwarten. Da werde ich dann mal einen Thread über meinen selbstgemachten Langbogen aufmachen :thumbsup:

    Mfg
    Ghostsniper der gerade an einem Langbogen arbeitet

  • Hallo!

    Am besten sind doch handelsübliche Wurfarme oder Bögen.Ich habe schon 2 Armbruste gebaut.Bei der ersten habe ich eine Autofeder als Bogen genommen.Als Sehne habe ich 3mm Stahlseil verwendet.Die AB hat ein zwar ein sehr hohes Zuggewicht,aber Stahlbogen und Stahlseil sind einfach zu träge.Das heisst sie ist nicht besonders schnell.Bei meiner zweiten AB habe ich dann Carbonwurfarme von einer Barnett "RC 300" genommen.Ein normaler 150 lbs Recurvebogen kostet um die 20 Euro.

  • Hi

    Einen fertigen Bogen zu kaufen ist sicher eine Alternative, die auch nicht schlecht ist... nur geht es nicht auch eleganter? Damit meine ich, dass der Hauptanteil der Armbrust bei dem Kauf eines fertigen Bogen (der teilweise sogar schon bespannt ist) keine Eigenleistung mehr ist. Wenn man den Schritt schon geht, dann kann man sich den anderen Anteil auch gleich gönnen und eine fertige Armbrust kaufen.
    In meinen Augen ist es viel Interessanter sich selber dem Problem der Wurfarme zu stellen und ein Unikat zu fertigen ...selbst wenn man das ein oder andere Prozent an Effizienz einbüßt.
    Ich habe es so Umgesetzt und das nicht nur ein Mal.
    Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

    Ich hab folgende Vision:
    Wenn man sich eine CD nimmt, dann lässt diese sich super mit ein wenig Kraftaufwand biegen und springt immer in den Urzustand zurück.
    CD's bestehen aus Polycarbonat und dies kann man im Handel auch auch in schönen Abmessungen kaufen (z.B. 800*40*10 mm ?!)
    Wäre das nicht ein geeignetes Wurfarmmaterial?
    - vergleichsweise leicht
    - relativ bruchsicher
    - super biegsam
    - sehr einfach zu bearbeiten
    - vergleichsweise billig (Eine Platter der Maße 1250 x 500 x 12 mm liegt bei ~100€ => 800 x 40 x 12 mm würde bei etwas über 5€ liegen ..oder?)

    Eine kinetische Energie von >100 Joule zu speichern dürfte für diesen Indtirekunststoff kein Problem sein.

    Ich habe mir heute Spaßeshalber einen solchen Polycarbonatstreifen bestellt und werde mal ein paar Tests durchführen ;)
    Wenn die Tests positiv verlaufen werd ich wohl ein paar mehr Streifen kaufen => Bei Interesse einfach mal bei mir melden.

    liebe Grüße

  • Naja sind 10mm nicht etwas dick? Und der versprochene Thread mit dem Langbogenbau wird bis Samstag nix. Doppelter Bänderriss am Sprunggelenk. Naja bis Freitag Gips und dann so eine Schiene.

    Mfg
    Ghostsniper der Krücken hasst!

  • Bei meiner Eigenbauarmbrust habe als einziges ich die Wurfarme gekauft.Den Riser(Wurfarmkopf) und natürlich den ganzen Rest der AB habe ich selbst gefertigt.Wenn ma z.B. auf grössere Entfernungen schiessen will empfiehlt sich ein Zielfernrohr.Das müsste man sich dann ja auch kaufen.Also ich könnte kein ZF selber bauen(Linsen anfertigen...) .Und Wurfarme aus PC funktioniert nicht zufriedenstellend.Da bricht bei Überbeanspruchung,und verformt sich im länger gebogenen(gespannten) Zustand.

  • Hi,
    also zu deinem Eigenbau muss ich sagen, dass er sich auf einer sehr professionellen Ebene bewegt. Das relativiert natürlich so einiges.
    Ich bin ehr von dem Fall ausgegangen, dass sich jeand einen solchen Bogen (klick mich) kauft, eine Holzleiste dran schraubt, bei der die Sehne hinten in einer Rille gehalten wird und womöglich noch mit dem Daumen als "Abzug" wieder hochgedrückt wird.
    Sowas könnte selbst eine blinde Nonne unter Wasser klöppeln! => "von reizlos bis langweilig"
    Wenn man sich allerdings einen schönen Aluminiumriser fräst und aus Buche einen formschönen Schaft schafft dann sieht das alles wieder anders aus.

    Bei dem Pc wär ich mir nicht so sicher.
    Es wird nicht umsonst mit Unzerbrechlichkeit geworben. Wie es um die Materialermüdung steht ist reine spekulationssache. Ich würde auf Grund der sehr hohen mechanischen festigkeit und der oft deklarierten Eigenschaft der Beibehaltung der Steifigkeit ehr gegen deine Aussage sprechen.

  • Danke für die ganzen konstruktiven Antworten, Links und PNs, und daß keiner "->SuFu!" gebrüllt hat :).

    In erster Linie geht es mir schon darum, mit einfachen, allgemein verfüglichen Mitteln eine halbwegs brauchbare AB selbst zu bauen, a la postnuklear ;). Der käufliche Bogen wäre schon ein ziemlicher Kompromiß.

    Werd dran bleiben, die Vorschläge hier auf Umsetzbarkeit prüfen, und bis dahin weiter Zwille schießen...

  • Hallo!

    Wichtig ist auch in erster Linie die Sicherheit.Früher hat man Stahlbögen mit Stoff o.ä. umwickelt um im Falle eines Bruches das Verletzungsrisiko zu minimieren.Heutige Kohlefasebögen fliegen einem im Falle eines Bruches nicht um die Ohren,sondern "splittern" bzw. "reissen" auf ohne das der Bogen komplett in zwei oder mehrere Teile bricht.Also wenn man mit Eigenbauwurfarmen und Bögen umherbastelt sollte man sich überlegen was man macht,oder was im Falle des Bruchs passieren kann.

    Mfg Steven

  • Das sehe ich genauso, wenn möglich immer zum gekauften Bogen greifen,
    was man allerdings wissen sollte, sind Auszug und Standhöhe der AB zu der der Bogen,
    ursprünglich als Ersatzteil gehört, um einem Bruch vorzubeugen
    und auf keinen Fall daran herum bohren feilen, schleifen oder kleben

    Ich habe seit Jahren die Eigenbauten in diesem Forum verfolgt, und errinere mich gut,
    über das Für u. Wieder Stahlbogen sprich Blattfeder, oder gekaufter Bogen,
    die Tendenz ging zum gekauften Bogen als Ersatzteil für AB XXX, mit passender Sehne

    Mit dem zu gekauften Bogen, ist man immer auf der sichereren Seite, weil schon geprüfft und erprobt.
    Bei einem z.B. vom Schmied geschmiedeteN Bogen, sollte der Schmied schon Erfahrung im Bogenschmieden haben,
    gleiches gillt
    beim rum flexen an einer Blattfeder, denn wenn das schief geht, möchte ich bei Beiden nicht in der Nähe stehen, wenn einer von Beiden bricht oder splittert
    beim selbst geklebten GFK/CFK Bogen kann beim Bruch auch schon mal ein Auge verletzt werden.

    Interessant ist dieser Thread

    http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-w…&threadID=46191
    http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-w…&threadID=52014

    wo der AB Bauer, leider sind die Fotos gelöscht, oder seit der Forenumstellung verschwunden, faktisch eine Hist. AB
    auch mit Traditionellen Werkzeugen gebaut hat, z.B.die Nuss aus einem Stck. 50er Wellenstahl mit der Feile herausgearbeitet hat, den
    Eichen, oder Nussbaumschaft/Säule mit Handhobel, Fuchsschwanz, und Raspel, aus einer dicken Bohle, und die Aushölungen für
    Nuss und Abzug mit dem Beitel ausgestochen.

    Was auch schon was von professionallität hat, ohne Fräse oder Drehbank.

    Den gekauften Bogen letztendlich mit Hanfseil umwickelt, so das der Laie garnicht erkennen konnte, das es sich um einen Carbon Bogen und nicht einem
    Stahlbogen aus dem 13 Jh.handelt

    Es ist einfach ......... zu schreiben, man sollte an der Eigenbau AB alles selber machen, wenn da die Gefahr von schweren Verletzungen nicht wären
    nur halte ich solche Tips mit Basteleien an Blattfedern und evtl. auch Kunstoffbögen von Bastlern selbst laminiert als viel zu gefährlich,
    anders sieht es aus, wenn Jemand Ahnung von GF/CFK hat,
    und das braucht Jahre

    Heidi

    Einmal editiert, zuletzt von burgfrau (21. Juli 2011 um 13:54)

  • Zu pauschalisieren, man sei mit einem gekauften Bogen immer auf der sicheren Seite halte ich für falsch.
    Die stereotypische annahme, dass Federstahl splittert trifft vllt. auf das Erzeugnis eines besoffenen Schmiedes zu, der es mit dem härten übertrieben hat aber nicht auf eine namenhafte Blattfeder.
    Ich persönlich habe unter amderem die fabrikneue Blattfeder eines Landrovers in benutzung und vertraue dieser mehr als jedem "professionellem" Armbrustbogen, den man vereinzelt schon nach einem Leerschuss wegwerfen sollte. Jene Blattfeder kann man im schlimmsten Fall dazu bringen sich bei abnormaler Belastung ein wenig zu verformen. Dieses gewicht bei dem Auszug einer Armbrust zu erreichen ist allerdings utopisch. Selbst wenn man einen fragilen Bogen hat, dann besteht nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit der Kaltverformung.

    Sicherheit ist in dem Sinne ein Zustand der frei von unvertretbaren Risiken ist. Ich halte es für selbstverständlich, dass man sein Material kennt, dass man sich Informiert, Erfahrungswerte sammelt und die Risiken einschätzen kann. In meinem Fall erachte ich jegliches Risiko als voll vertretbar, da die gegebenen Restrisiken schlicht weg lächerlich sind. Es ist schließlich kein Atomreaktor!

    Keinesfalls darf das falsch aufgefasst werden als: "Blattfedern sind ungefährlich". Das ist fraglos nicht der Fall und vollkommen Materialspzifisch.

    liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Gulaschtorte (21. Juli 2011 um 17:23)

  • Zu pauschalisieren, man sei mit einem gekauften Bogen immer auf der sicheren Seite halte ich für falsch.
    Die stereotypische annahme, dass Federstahl splittert trifft vllt. auf das Erzeugnis eines besoffenen Schmiedes zu, der es mit dem härten übertrieben hat aber nicht auf eine namenhafte Blattfeder.

    Ich kenne es von einigen Leuten, welche sich eine Armbrust selbst gebaut haben, auch so, dass sie Federstahl in Form von Blattfedern als Bogen verwendet haben.

    Aber letztlich würde ich mir dann doch lieber einen fertigen Bogen oder noch besser eine fertige AB kaufen, wenn ich eh schon weiß, dass ich handwerklich da nicht zu den Profis gehöre. Es sei denn, der Eigenbau an sich wäre die Herausforderung. :^) Man muss ja bedenken, dass auch die anderen Teile einer AB schon einiges an Geschick verlangen, gerade das Schloß...

  • Zu pauschalisieren, man sei mit einem gekauften Bogen immer auf der sicheren Seite halte ich für falsch.


    liebe Grüße


    Wenn Du mich meinen solltest, dann sei Dir gesagt, das ich nicht
    "auf der Sicheren Seite"
    sondern
    " auf der Sichereren Seite"
    geschrieben habe (bitte nachlesen) was schon ein kleiner Unterschied ist.

    Denn Sicher kann sich Keiner sein !

    Heidi

  • Also das mit der Sicherheit habe ich nicht umsonst geschrieben.Bei meinem ersten Eigenbau(hängt noch in meinem Elternhaus an der Wand) habe ich eine Autofeder (also Blattfeder) genommen.Hat mal beim Spannen einen Schlag getan und die Feder war gebrochen.Zum Glück ist nichts passiert.

    Mfg Steven

  • als Wurfarmmaterial eignet sich sehr gut 1.4mm dickes Fiberglas. Dies verwendet man normalerweise- wer hätte das gedacht- zum Bogenbau. In Verbindung mit einem 2mm dicken Holz und einer etwas breiten Bauart (siehe Flatbow, nur halt breiter) dürfte man das geforderte Zuggewicht erreichen.

    Wozu dient das Holz?

    Ich spiele momentan mit dem Gedanken, die kleine Sanlida Billigarmbrust ("Fox of the Forest") mit GfK-Wurfarmen zu "tunen". Die hat ja ab Werk Arme aus Metall. Ich gehe davon aus, dass sie unter anderem deshalb so schwer ist wie die Man Kung 103, obwohl letztere fast doppelt so viel Zuggewicht mitbringt und über 20 cm länger ist.

    Bei meiner Idee geht es nicht so sehr um mehr Zugkraft und auch nicht um Geld sparen. Vielmehr möchte ich mit wenig Aufwand eine kompakte und leichte Compound-Armbrust für kurze bis mittlere Entfernungen realisieren. (Der allererste Gedanke war, eine Schulterstütze an eine Pistolenarmbrust zu bauen.)

    Wenn man durch die Fiberglas-Wurfarme das Gewicht nennenswert senken könnte, dann wäre es im zweiten Schritt sicherlich möglich, auch hinten den Schaft zu erleichtern (durch Ausfräsen oder im einfachsten Fall perforieren mit Kronenbohrer) ohne dass die Armbrust zu frontlastig würde.

    Wonach richtet sich die Zugkraft, müsste man für die Wurfarme mehrere Schichten Glasfiber aufeinander laminieren?

    Einmal editiert, zuletzt von Kuno771 (31. Juli 2011 um 15:32)