Western Revolver aus Vollstahl wie PTB bekommen?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 6.755 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Juni 2011 um 14:15) ist von germi.

  • Hallo,

    es ist ja bekannt das alle Pistolen und Kurzrevolver nie völlig aus Stahl gefertigt werden und wurden, je nach Hersteller und Qulalität gibt es zwar Unterschiede aber irgentwas ist immer aus Zink.

    Ich dachte immer das lag am Preiß und vorallem wegen der Sicherheit das sie selbst nach "ervolgreichen" Umbauten von Lebensmüden Leuten die Kräfte der scharfen Muni nicht standhilten.

    Doch es gibt diese Vollstahl/Ganzstahl Revolver in der Preiskalsse 300-400 €, warum dann nicht auch kurtze Revolver und Pistolen?

    Durch die Suche habe ich nur herausgefunden das die Laufsperre extem dick ist aber das ist doch sicher nicht der Grund?


    Gruß,
    Markus

  • IdR läuft es ja so, daß ein Hersteller eines neuen SSW-Modells diese PTB Zulassung beatragt, die (Zink-) Waffe also expliziert dafür konstruiert wurde.
    Aber auch ich hab schon mehrfach von Umbauten gelesen, bei denen aus scharfen (also stählernen) Waffen PTB-zugelassene SSW gebaut wurden.
    Hier helfen also ein erfahrener BüMa und ein nicht allzuknappes Budget.

  • Aus Stahl waren z.Bspl.Enfield Albion rev.-PP/PPK Busch u.CDS änderungen Alle PTB

  • Jo,und weils so schön ist CZ 50/70

    Alles nur noch zu irren Sammlerpreisen zu haben.Neue PTB essig,die Dinger waren selbst f.Laien zu leicht zum Umbauen.

    Und bei den Westernumbauten wird so Verstiftet,daß man schon handwerklich eine Ahnung haben Muß.

    Andererseits wär rennt schon mit Remington 8zoll Lauf durch die gegend?

  • Eigentlich ist es recht einfach.

    Man kann eine SSW aus allem bauen, solange man die Zulassungsbestimmungen erfüllt.
    Dort ist KEINE Materialforderung drin enthalten.

    Aber Stahl ist in der Bearbeitung wesentlich teurer als Zinkdruckguss.
    Warum werden aber dennoch Westernrevolver aus Stahl hergestellt?
    Ganz einfach:
    Deren Bauteile kann man recht günstig in Italien einkaufen, denn z.B. Uberti und Pietta bauen die Dinger nach.
    Sie bauen aber keine modernen Revolver, also gibt es da auch keine Teile zu kaufen.
    Und Teile von SSW oder Colt einzukaufen, das lohnt sich aufgrund der höheren Kosten wieder nicht.
    Also gibt es keine modernen Stahl-Schreckschussrevolver.

    Warum wird aber nun ausgerechnet Zink verwendet?
    Weil es bereits bei 419° schmilzt (je nach Legierung mit Alu für die Stabilität auch etwas später) und weil es sich super im Spritzgussverfahren verarbeiten lässt, was komplexe Formen und eine recht hohe Stückzahl in kurzer Zeit erlaubt.
    Aus dem gleichen Druckguss sind/waren viele Teile im KFZ-Bereich, wo es eben auf komplexe Formen ankommt, Alu zu spröde/leicht und Kunststoff nicht stabil genug ist.
    Zinkdruckguss ist für viele Anwendungen einfach ein sehr gutes Material.
    Vielleicht nicht das Material selbst, aber die Möglichkeiten, die es in der Produktion bietet.


    Stefan

  • Das stimmt schon,aber O-Ton eines behördenmitarbeiters "Ich möcht´ nicht wissen,wie viele da noch Original sind"-

    Das gespräch fand statt im Zusammenhang v.besagten SSW u.4M20

    Vielleicht n.zur Ergänzung oh.Techn.detail zu nennen.

    Ein Rückumbau (behördl.zur in Augenscheinahme dauerte 40 Min).Da Springen die natürlich an wie die Feuerwehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Eddi (7. Juni 2011 um 18:59)

  • Stimmt-s.h.Weihrauch

    Nur bei den CDS änderungen konnte man den Lauf mit minimalen Aufwand tauschen.

    Das geht bei eingegossenen Läufen i.Z 410 nicht so einfach.Natürlich kann man d.Hülse absägen,aber

    eine neue Laufhülss auf das griffstück anschweisen geht nicht.Kleben etc auch nicht.

    Zum vergleich 9Para 2500 bar Gebrauchsgasdruck 9PAK max.450.bar .Das ist aber schon die maximale obergrenze.

    Ergo sind die jetzigen SSW auf diese Drücke ausgelegt.Umbau nicht möglich,v.rechtlichen Aspekt einmal abgesehen.

    Und da berufl.damit befasst.bin ich auch froh darüber,daß das nicht mehr so einfach geht.

  • Und da berufl.damit befasst.bin ich auch froh darüber,daß das nicht mehr so einfach geht.

    Würde mich mal interessieren, wie viele Menschen denn tatsächlich mittels "einfach umgebauter" SSW aus prä-PTB-Zeiten zu Schaden gekommen sind. Und fast möchte ich einen Kasten Bier drauf setzen, daß dabei Selbstschädigungen (durch geplatzte SSW beim Verschießen scharfer Munition) deutlich öfter vorkamen/vorkommen als Fremdschädigungen (durch scharfe Schüsse aus Umbauten kriminell verletzte/getötete Personen). Die ganze Thematik riecht für mich nach "empfundener Schutzlücke", ohne Dir zu nahe treten zu wollen.

    btt: Pyrolaner: Die Westernrevolver sind, wie ja hier schon einige beschrieben haben, schon in der Fertigung des scharfen Grundmodells aufwendiger als reguläre SSW. Zerspanung, Politur, Bunthärtung, Bläuung usw. gehen halt schnell ins Geld. Dazu kommen noch vergleichsweise geringe Stückzahlen (nehme ich jedenfalls an) und die konstruktiven Änderungen gegenüber den Grundmodellen. Ich hatte mal einen dieser Uberti-Revolver in .45 (habe ihn nach ca. zehn Jahren bei egun verkauft und dabei sogar noch einen hübschen Gewinn gemacht - mit dem relativ hohen Anschaffungspreis erhält man durchaus auch gute Qualität und Haltbarkeit!). Soweit ich das mangels Vergleichsstück erkennen konnte waren die Unterschiede zum scharfen Schwestermodell: 1. eine anders konstruierte Trommel mit versetzten Bohrungen, einer stirnseitig umlaufenden Fuge (Sollbruchstelle?) und verkürzter Gesamtlänge zwecks großem Trommelspalt; letzterer war nötig weil 2. der Lauf komplett zu war. "Zu" im Sinne von "hinten mit einem wie auch immer befestigten Stopfen komplett verschlossen". Was den angenehmen kosmetischen Effekt einer optisch einwandfreien "scharfen" Mündung hatte, inklusive Zug-/Feld-Profil. Oh, und ein paar relevante Verbindungsteile waren anders als beim "Original", glaube ich mal gelesen zu haben. Schrauben durch Stifte ersetzt, sowas in der Art.

    War ein richtig schöner Revolver. Hach...

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Leiderl läst die BKA-Statistik da keine Unterscheidung zu.

    Kann Dir aber sagen (in d. 80ern bei MP tätig) daß wir schon einige Beschlagnahmten von Personen die bei uns einschlägig

    bekannt waren (KV-Delikte)Und zumindest in einen Fall es sich um ein Tötungsdelikt handelte(Fall :Elvira Koch i.Nürnberg-von

    dt.Kripo bearbeitet-daher ganz genaue Tatumstände nicht bekannt)

    Mit den Täter hatte ich kurz vorher i.Zuge einer Überprüfung auch zu tun,und wurde fündig-Reck PK 800.

    Aber ich glaub ich komme langsam v.Thema des Fragestellers ab.

    Einmal editiert, zuletzt von Eddi (7. Juni 2011 um 21:20)

  • Abend,

    man man da habe ich hir mal eine Diskussion entfalmmt^^

    Auch wenn vieles nicht zur Frage gehört war es nicht minder interessant :thumbup:

    Außerdem waren meine Fragen trozdem völlig beantwortet, besonderers von @HWJunkie und @Schnurbel !

    Mhhh am liebsten würde ich mir ein Colt 1911 oder Makarov aus Stahl am besten rostfrei bauen lassen, PTB geeignet. Aber da (falls das überhauot ginge) bin ich billiger drann wenn ich mir ein umgebautes Original kaufe.


    Wenn das aktuelle Waffngesetz nicht so hohe Auflagen hätte würde ich mir einfach eine Scharfe kaufen und dann am liebsten in die Vitrine und nicht Save.


    MfG,
    Markus

  • Wenn das aktuelle Waffngesetz nicht so hohe Auflagen hätte würde ich mir einfach eine Scharfe kaufen .


    Die Auflagen sind aber erfüllbar und Sportschütze werden kostet nun auch nicht die Welt und scharfe Waffen sind auch erschwinglich.
    Meinen fast neuen Ruger Blackhawk (aus Stahl!) mit dem Cal .45LC habe ich mal für gut 150 € gekauft. Das mal als Besipiel.

  • Genau,Überleg Dir das einmal m.der WBK

    Falls es Dir doch zu stressig ist,dann kann ich Dir Walter PP v.CDS in 8x20 empfehlen.Mußt aber u.umständen die

    Rampe zum Patr.-lager etwas nachpolieren zur sicheren Funktion.Wenn ich mal eine gebrauchte gesehen habe waren

    diese aber um die 1000€.Leider

  • Wenn das aktuelle Waffngesetz nicht so hohe Auflagen hätte würde ich mir einfach eine Scharfe kaufen und dann am liebsten in die Vitrine und nicht Save.

    wenn du sie eh nur in die vitrine legen willst, dann tuts auch n deko umbau.
    bei waffen deren schlitten den lauf verdeckt sieht man dann nicht mal die ausfräsung bzw die bohrungen im lauf.

    Grüßle Torro

  • Ja, wenns nur um das äußere Erscheinungsbild geht würde ich Dir auch zu einer Dekovariante raten. Die sind nach speziellen Vorgaben so bearbeitet (Lauf aufgefräst/-gebohrt, Patronenlager zugebaut, ggf. Hahn festgeschweißt etc.) daß sie mit "allgemein üblichen Werkzeugen" nicht mehr rückgebaut werden können. Wie Torro schreibt, sieht man das bei vielen Modellen nicht von außen. Rechtlich ist das auch der einfachste Weg - Du brauchst keinen Safe, kannst sie auch in einer unverschlossenen Vitrine aufbewahren, brauchst sie nicht vor Kindern sichern, kein Papierkram etc. Lediglich das Führen von Dekogewehren ist waffenscheinpflichtig (oder galt das nur für Salutumbauten?), dafür wird aber dem Vernehmen nach kein Schein ausgestellt. Das beste ist, daß Du dir von entsprechenden Fachbetrieben prinzipiell jede WBK-pflichtige Waffe auf Deko umbauen lassen kannst; falls Du also die Edelstahl-Makarov irgendwo finden solltest ist es nur noch eine Frage des Preises und der Organisation. :)

    - Das Schlimme am Dekoumbau ist natürlich die moralische Komponente - die Waffe ist danach, wenn Du mich ganz persönlich fragst, hinüber. Mit etwas anderem als schlichten Modellen aus der Massenfertigung würde ich das nicht machen wollen, und auch da nur mit einem leichten Ziehen in der Herzgegend...

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Zitat

    ...Mhhh am liebsten würde ich mir ein Colt 1911 oder Makarov aus Stahl am besten rostfrei bauen lassen, PTB geeignet. Aber da (falls das überhauot ginge) bin ich billiger drann wenn ich mir ein umgebautes Original kaufe.


    ...


    Makarov brauchst du nicht, gibts schon als SSW...allerdings ohne PTB. Hersteller ist Baikal:

    http://imzcorp.com/en/company/65.html

    Gibts auch in 8mm, allerdings hier nicht mehr zulassungsfähig, die Zulassungen für 8mm Waffen sind 1994 erloschen. Altbesitz ist natürlich noch legal.

    http://imzcorp.com/en/company/64.html

    Und wo wir gerade dabei sind, Tokarev TT 33 als SSW:

    http://imzcorp.com/en/company/307.html

    Ein Original kann man mittlerweile kaum noch PTB-konform umbauen lassen. Schließlich darf kein scharfes Kaliber mehr ins Magazin passen, das heißt die müssten auch modifiziert werden. Dazu kommt noch, dass die Abnahme nicht billig ist.

    Und die damaligen Umbauten galten auch nicht als Umbauten, sondern waren juristisch gesehen Neubauten. Deswegen wurden bei den CDS- und Busch-Modellen auch die komplette originale Beschriftung entfernt.

    Ich für meinen Teil bin begeistert von Schreckschüssern. Die Dinger waren die ersten nicht-lethalen Abwehrmittel und wurden in Deutschland zu einer Zeit entwickelt als als der Schusswaffenbesitz noch überhaupt nicht reglementiert war. So Modelle wie die Scheintod-Pistole sind schon interessant, allerdings für Normalbürger aufgrund der PTB-Pflicht bei SSWs nicht erwerbbar...PTB-Prüfung bei SSWs gibts erst seit 1969....

    Da hilft nur eines, die Waffe außerhalb des Geltungsbereiches des deutschen WaffG lagern, z.B. in Österreich wo Schreckschusswaffen nicht unters WaffG fallen.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Alles klar danke!

    Nur mal angenommen ich hatte eine ausländische (nicht EU) SSW, kann man für diese Waffen noch eine PTB bekommen oder sind die näher an scharfen Modellen Orientiert wie bei den alten Deutschen SSW's.

    Naja ich bin schon froh das in DE noch die alten verkauft werden dürfen und ich mir die eine oder andere sichern werde.

    Für viele Waffen gibt s auch jede Menge Ersatzteile wie Makarov bei 1.2.3 Meins oder für den Colt Government bekommt man ALLE Teile außer Lauf, Ramen/Griffstück und Schlitten.
    Nur auch wenn die meisten auch bei einen SSW Nachbau passen hilft mir das wenig da ich gerade das Griffsück und Schitten aus Stahl haben möchte, das ist mir am wichtigsten.

    Am liebsten würde ich mir das Griffstück und Schlitten selber bauen, im Besitz einer Fräß- und Drehmaschiene bin ich aber die Formen scheinen doch sehr komplex zu sein und die Maschienen sind aus DDR-Zeiten.
    Wenn das Material egal ist wäre das nichtmal illegal aber alle Stempel wären dann weg :S

    Irgentwie ist das doch alles blöd..


    Gruß,
    Markus

  • Zum Herstellen einer Waffe oder ihrer wesentlichenTeile braucht man eine Erlaubnis.
    Praktisch unmöglich zu bekommen, es sei denn, man hätte Büchsenmacher gelernt.

    Für die Erteilung einer PTB sind drei Musterexemplare notwendig, die von der PTB geprüft werden, ob sie die Bestimmungen erfüllen.
    Diese drei Exemplare verbleiben bei der PTB.


    Kurzum:
    Alles nur eine Geldfrage.
    4 gleiche Waffen kaufen, einen Büchsenmacher mit Herstellungslizenz für SSW finden und bezahlen, dass er diese Waffen zulassungsfähig umbaut, drei davon der PTB übergeben und die Zulassung bezahlen.
    Schon hast du deine gewünschte Vollstahl-SSW, unter fünfstellig wird allerdings schwierig.


    Stefan