selbstgebaute Armbrust

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 24.084 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. August 2011 um 23:08) ist von Gulaschtorte.

  • Danke für das Kompliment!

    Die Teile hab ich auf einer konventionellen Fräsmaschiene gefrässt.Radien usw. habe ich dann gefeilt.Der Schaft ist aus Buchenholz,dann gebeizt und lackiert.Die Wurfarme sind von einer Barnett "RC 300".Hat alles sehr viel Arbeit gemacht,aber ich erfreue mich immer wieder daran.

  • moin gulaschtorte.

    ich hab mich für den bau einer baillatarmbrust mal in die antike eingeleesen und bin dabei auf versuche der römer Gestoßen eine Armbrust zu bauen mit 2 steihen halben Wurfarmen, die je von einem PneumatischenKolben ähnlich Srtoßdämpfer gespannt wurden und dann biem Spannen der Arme druck im kolben aufbauen. damit wollten sie ihre ballista witeretnwickeln und weg vom Torsionsgeschütz. Gescheitert ist das nur letzlich an der zu geringen möglichkeit, genau zu arbeiten. sonst gäbs schon damals hochmoderne armbrüste.Die Wurfarme selbst sind natürlich steif

    Vielleicht mal ne idee für dich.

    Gruß eike

  • Hi,
    wie baut ihr den Abzug? Wie baut ihr die "Rille" in der der Bolzen liegt? Aus was ist die Sehne, der Wurfarm?
    Wärt ihr so lieb mir die Bilder und/oder Bauplänne zu schicken?
    Liebe Grüße,
    Heady

  • Also erstmal ganz grob...

    Ich habe mein Abzug den moderner Sport- und Jagtarmbrüste nachempfunden. Das von TenPoint "Power Touch Trigger" genannte Abzugssystem ist dafür ein gutes Beispiel. HIER KLICKEN
    Mir persönlich hat es auch viel Freude bereitet selber ein paar Abzugsmechanismen zu entwerfen und probeweise in die Tat umzusetzten.

    Die Führungsnut für den Bolzen wird bei mir durch zwei solide Metallschienen gebildet. Zwischen ihnen sind einige Millimeter platz, so dass der Bolzen sicheren halt hat. Hier nochmals der direkte Vergleich mit einer Ten Point Armbrust. HIER KLICKEN

    Das Ziel einer Sehne ist es so wenig Elastizität wie nur möglich aufzuweisen. Dies wird durch spezielle Kunststofffsern erreicht (z.B. Dracon = Polyethylenterephthalat). Man kann Sehnengarn als solches kaufen, jedoch ist es eine Kunst für sich eine Sehne richtig aus dem Rohmaterial zu wickeln. Es ist nicht so kosteninzensiv und auch um einiges einfacher eine fertige Sehne zu kaufen. Für meinen ersten Eigenbau, der nun schon ein paar Jahre zurückliegt habe ich ein 3mm starkes Stahlseil verwendet, was für das erste Basteln vollkommen ausreichend war.

    Bei den Wurfarmen gibt es grundlegend zwei verschiedene Typen. Der klassische Typ (Holz, Federstahl o.ä.) und der Moderne (Compositmaterialien, Glasfaser, Carbon, o.ä.).
    Federstahl hat den Vorteil, dass man ihn einfach in Form einer Blattfeder vom Schrottplatz beziehen kann. Er ist verarbeinfreundlich und für den Anfang die beste Wahl.

    "Allgemeine" Baupläne habe ich leider nicht. Die Pläne sind sehr spezifisch... und wer kann schon mit Konstruktionszeichnungen einer Halterung für Compoundcams an einem Hockeyschläger etwas anfangen!?
    Ich kann dir in nächster Zeit aber einige Bilder anbieten. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Gulaschtorte (12. Mai 2011 um 22:57)

  • Die frage, wie die Armbrust denn funktioniere hat mich dazu gebracht ein weiteres kleines Video zu erstellen.
    KLICK MICH
    In der Konstellation hat sie "nur" rund 60lbs Zugkraft. Mit härteren Wurfarmen und einer größeren Vorspannung habe ich kürzlich die 80kg geknackt. :rolleyes:

    Immer her mit jeglichen Fragen und Anregungen!!!

    liebe Grüße

  • Genial! Würde so etwas auch mal gerne machen, aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie ich die Teile dafür produzieren könnte. Woher beziehst Du denn die Metallteile - oder hast Du die alle selbst angefertigt? Wenn ja, wie? Hast Du eine ganze Werkshalle zu Hause :D ? Was für Werkzeug hast Du denn bis jetzt benötigt?

    Deine Version 3 mit den "reversed Limbs" ist ja klasse, geht die bald in Serie? :thumbsup:

  • herzlichen Danke!! :rolleyes:

    Ich fang mal mit meiner "Werkstatt" an. Sie ist klein, zugeramscht und war vor Zeiten eine Garage. Über die Jahre sammelten sich die Gerätschaften, von denen ich für den Bau der Armbrust folgende verwendete:
    Bohr- und Standbohrmaschiene, Oberfräse, Schwing- und Bandschleifer, Kreissäge, Stichsäge, Flex (mit einem Gestell, so dass man sie quasi auch als "Kappsäge" nutzen konnte), Gewindeschneidsatz & essentieller Grundbedarf (Schraubstock, Zwingen, diverse Bohrer (HSS, Fortsner etc.) bla bla bla....)

    Die Metallteile sind alle eigens entworfen und gefertigt (bis auf die Cams). Grundmaterial war großteils Baustahl aus dem Baumarkt bzw. Fachhandel. Beispielsweise Rundstahl, in welches ich Gewinde schnitt, um spezifische Quermutterbolzen zu fertigen. Flachstahl aus dem unter anderem die Peiflführungsschiene besteht oder eine alte Bahnschiene, aus der ich die Abzugteile in passender Stärke schnitt.
    In der Schmiede meiner Schule war es mir darüber hinaus möglich weitere Metallarbeiten zu verrichten, wie das Schweißen des Fußteils oder der Haltevorrichtungen der Cams. Außerhaus wurden diese dann noch mit dem Sandstrahler bearbeitet, verzinkt und schwarz chromatiert.
    Hinzu kam noch die ein oder andere massive Edelstahlschraube, etwas Lack und schon flogen die ersten Bolzen ;^)

    bei der Gelegenheit: KLICK MICH :whistling:

    liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Gulaschtorte (24. August 2011 um 21:01)

  • Mann, da bin ich aber baff. War die Lagerung der Cams (z.B. inkl. Sicherungsring) schon bei den Cams dabei, oder auch Dein Werk? Bist Du gelernter oder angehender Schmied/Schlosser/etc.? Also als angehender Maschinenbau-Ingenieur ziehe ich von Deinem Projekt im Alleingang den Hut - an so etwas ansprechendem (zumindest optisch - mehr kann ich ja nicht sagen) werkeln andere Schmieden mit mehr als nur einem Einzelnen wahrscheinlich Monate - und Du machst das alles alleine!

    Hast Du mit den Materialien auch viele Versuche gebraucht, oder hast Du Dir da vorerst mal keinen Kopf gemacht? Zum Beispiel wie Du in die CFK reingebort hast, hast Du separat Stahlgewinde eingesetzt, oder wie hast Du das CFK befestigt? Keine Angst, dass mal was ausreist oder bricht?

    :thumbup:

  • Ich fühle mich sher geehrt!!! :^)
    Mag daran liegen, dass ich weder Schmied, noch Schlosser, geschweige denn ein Ingenieur bin. Ich bin Schüler und stecke grad inmitten der Abiturvorbereitungen.

    Die Cams sind mit simplen Gleitlagern ausgestattet und vermochten außer etwas Fett keiner weiteren arbeit.

    Praktisch orientierte Arbeit liegt mir im Blut, und selbstverständlich muss man auch erst gewisse Erfahrungswerte Sammeln, bevor man beispielsweise durch CFK bohrt. Ich habe den innen holhen Hockeyschläger an den Befestigungsstellen partiell mit Multiplex gefüllt, der überall leicht gegen die Außenwände Druck ausübt. Das verändert die Biegungscharakteristik und erlaubt das Bohren sauberer Löcher ohne "ausfransen" der Gewebefasern. Bei der viereckigen Form der Wurfarme beeinträchtigen die Löcher an Ober- und Unterseite eh nur sehr geringfügig die Stabilität, so dass alles auf anhieb 100%tig funktionierte. ^^
    Ich hab hier noch ein kleines Bild hochgeladen: KLICK MICH
    Angst, dass da was ausreißt hab ich nicht. Zugkräfte von 80kg an der Sehn, was weitaus höhere Kräften an der Wurfarmaufhängung entspricht trotze die Stahl/Holz-Konstruktion scheinbar mühelos.

    Und nochmals vielen Dank für die anerkennenden Worte. ^^

  • ich erhielt mal von einem dozenten ein lob... es lässt sich hier nicht genau so wiedergeben aber evtl kannst du es dir vorstellen.

    nach mehreren guten antworten und guter mitarbeit sowie einer umfangreichen und detailierten antwort über die ich selbst ein wenig überrascht war und nicht sicher ob es so richtig war schaute mich mein dozent erst ungläubig an, dann zeigte er auf mich und sagte:

    Sie!... (kurze pause in der ich zweifelte)
    Sie haben`s drauf! Aus Ihnen wird mal was!

    das gleiche kam mir auch gerade in den sinn und wollte ich dir sagen als ich die bilder sah...

    Gruß Guntram :thumbup:

    Alles und Jeder existiert in seiner eigenen "Welt". Die Summe dieser Welten ergibt die Realität.

    - Inhaber der Goldenen Αrschkarte -

    ♣ ♠ ♥ ♦

    2 Mal editiert, zuletzt von Guntram (27. August 2011 um 09:14)