Pistole 8mm: Rhöner SM 110A

  • Rhöner SM 110A

    Heute möchte ich euch was über die Rhöner SM 110A berichten. Es handelt sich hierbei um eine Starterausführung der Rhöner SM 110 mit dem Ausschuss nach oben (zwei 45° nach oben stehende Entlastungsbohrungen).
    Dieses Modell wurde bei der Firma Rhöner SM in Oberelsbach - Weisbach gefertigt. Bekannt während der Pre-PTB Zeit unter der Bezeichnung SM 10A. Als die PTB Ära 1969 begann, änderte Rhöner SM die Bezeichnung dieser Pistole in SM 110A um. Diese wurde dort bis einschließlich 1982 unter den Beschussamtszeichen PTB 45-69, PTB 45-69a, PTB 45-69b und PTB 164 (PTB = Physikalisch-Technische Bundesanstalt) in sehr hoher Stückzahl in brünierter und verchromter Ausführung produziert.


    Technische Daten:

    Länge: 118mm
    Breite: 24mm
    Höhe: 85mm
    Gewicht: 320g
    Kaliber: 8mm
    Kapazität: 5 Schuss



    Verarbeitung:

    Von der Verarbeitung her, könnten sich die derzeitigen Modelle auf dem Markt mal eine kleine Scheibe abschneiden. Der Schlitten und der Rahmen bestehen aus einem hochwertigem Zinkdruckguss, allerdings der Lauf im Rahmen besteht aus Stahl. So etwas wäre in der heutigen Produktionszeit nicht mehr vorstellbar. Fast die komplette Innenmechanik der Pistole ist aus hochwertigem Metall gefertigt worden. Die Brünierung war Anfangs der PTB Zeit sehr matt, wurde allerdings Anfang der siebziger Jahre auf tiefschwarz-glänzend abgeändert.


    Funktion:

    Die kleine aber feine SM 110A liegt sehr gut in der Hand, egal ob man große oder kleine Handflächen hat. Was einem beim betrachten der Waffe gleich auffällt, dass kein aussenliegender Hahn vorhanden ist. Diese Pistole besitzt einen so genannten fliegenden Schlagbolzen. Näheres dazu weiter unten. Beim Schießtest wird man allerdings gleich feststellen, dass man mit der heutigen 450 Bar Munition nicht mehr weit kommt. Das gute Stück lässt sich nur mit der alten 600 bar Munition füttern. Lediglich die SM 110A mit der PTB 164 sollte mit der heutigen Munition mit 450 bar harmonieren können.
    Die Funktion des fliegenden Schlagbolzens ist eigentlich ganz einfach. Nach dem aufmunitionieren zieht man den Schlitten zurück und lässt diesen vorschnellen. Dabei gleitet aus dem Magazin eine Patrone in das Patronenlager und der Schlagbolzen bleibt im hinteren Bereich des Schlittens am Rastbolzen hängen. Betätigt man dann den Abzug, wird der Rastbolzen über die Schubstange und dem Auslösewinkel nach unten gedrückt und der Schlagbolzen rast in der Schlittenführung nach vorne auf das Zündplättchen der Patrone.

    Hier noch ein Bild zur Veranschaulichung der einzelnen Vorgänge.


    Fazit:

    Die SM 110A ist eher was für den Sammler, da diese eben bis auf die Ausnahme, der recht seltenen PTB 164 nicht mehr mit der heutigen 450 Bar Munition kooperiert. Wer allerdings sich auf die Sammlung der Marke Rhöner SM, oder generell mit Taschenpistolen spezialisiert hat, der wird an diesem Modell nicht vorbei kommen.

    Ausgeliefert wurde die Rhöner SM 110A in der blauen Papp-Schachtel.


    Gruß Stefan