Vergleich: "Zwergenaufstand" - Reck Cobra vs. IWG Special Force

  • Vergleichstest
    Reck Cobra vs. IWG Special Force

    Die Reck Cobra ist ein Veteran unter den Umarex Signalwaffen. Sie stellt einen Nachbau eines Colt "Detective Special" -Revolvers der späten Baureihe (gebaut bis 1986) dar, und dieser ist so gut gelungen, das die Waffe heute unter dem Lizenznamen Colt "Detective Special" von Umarex hergestellt wird
    Meine "Cobra" wurde 1987 gefertigt und war damals zum Preis von 179,-DM im Handel erhältlich.


    Die IWG "Special Force" ist ein "Double Action Only" Revolver mit vom Rahmen verdecktem Schlagstück, der optisch sehr starke Anleihen an der Ruger SP 101 Revolver -Familie nimmt, ohne , nach meiner Meinung, eine Kopie eines speziellen Modells zu sein. Die größte Ähnlichkeit besteht dabei mit der Ruger "KSP 321XL", diese weist zwar auch einen verdeckten Hahn auf, ihr Rahmen zeigt an dieser Stelle jedoch große Unterschiede zur IWG (Die Hahnabdeckung der "Special Force" erinnert ehr an eine S&W).Meine IWG "Special Force" stammt aus dem Jahr 1996.


    Technische Daten:

    ....................Cobra..Colt.D.S...IWG.S.F... Ruger.321 XL
    PTBNummer:...216.....................694
    Kaliber:..........380K....38SP........380K.......357 Mag.
    Länge:........170mm ..171mm...175mm.......177mm
    Breite:..........36mm .................35mm
    Höhe:.........118mm................120mm
    Lauflänge:.....54mm...54mm......57mm.........57mm
    Gewicht:........650g ...595g........660g...........820g
    Patronenkap.:...6.........6..............5................5


    Verarbeitung:

    Die Cobra ist sehr sauber verarbeitet. Die Oberflächen sind gut poliert und glänzend brüniert, Formteilungsspuren sind nicht zu sehen. Trommelkran und Trommel lassen sich deutlich zur Seite hin und her bewegen, ein Manko das allerdings aus der extrem hohen Schußzahl resultiert, die aus meiner Cobra abgefeuert wurde (ca. 800 - 1000). -Der Verriegelungsstift der Trommel zeigt auch deutliche Verschleißspuren. Alle Bauteile sind exakt eingepasst, lediglich der Trommelspalt ist mit ca. 1,5mm unangenehm groß. Rahmen/Lauf und Trommel der Cobra bestehen aus Zink -Druckguß, der Hahn ist aus Stahl gefertigt, die Griffstücke aus Holz, mit Schuppenprägung.

    Die Verarbeitung der IWG "Special Force" sieht aus einiger Entfernung auch sehr gut aus, geht man näher ran zeigen sich jedoch deutliche Mängel. Die Oberflächen sind nicht so gut poliert wie bei der Cobra, besonders auf dem Lauf und dem Trommelkran sind viele, kleine Poren und Schlieren im Material zu sehen. Die gesamte Beschriftung der Waffe ist nicht wie bei der Cobra "gegossen", sondern eingestanzt und teilweise etwas undeutlich. Die "Special Force" ist mit einer matt -silbernen Beschichtung überzogen, um was für ein Material es sich dabei handelt, wage ich nicht einmal zu vermuten, die Haltbarkeit läßt auf jeden Fall stark zu wünschen übrig -am Lauf und der Trommel blättert die Beschichtung schon ab, dabei wurden mit der Waffe noch keine 50 Schuss abgefeuert!
    Alle Bauteile sind exakt eingepasst, die Trommel hat nur sehr wenig Spiel im Rahmen und der Trommelspalt ist mit ca. 0,5 mm erfreulich klein. Rahmen/Lauf und Trommel der "Special Force" bestehen aus Zink -Druckguß, das Schlagstück ebenfalls, die Griffstücke sind aus Kunststoff gefertigt, genauso der Abzugshahn der Verriegelungsknopf und der Patronenausstoßer :( !

    Beide Modelle besitzen große Laufmündungen, die Laufsperren sind trotzden kaum zu sehen, und recht große Trommelbohrungen (d=ca. 7mm). Wofür die Bohrung unterhalb der Laufmündung der IWG gut ist, weiß wahrscheinlich niemand!


    Das Schießen:

    Die Reck Cobra liegt trotz der kantigen Griffschalen recht gut in der Hand, Schützen mit großen Händen bekommen jedoch etwas Schwierigkeiten mit dem kleinen Finger. Der Abzug gehört im Double Action - Modus zum Besten, was ich bei einem Schreckschussrevolver kenne, in Single Action ist er noch besser - fast wie eine Sportpistole! Die Cobra gehört nunmehr seit 16 Jahren zu meiner Sammlung und ist dort die wohl am häufigsten benutzte Signalwaffe! In dieser Zeit hatte ich nie irgendwelche Probleme, weder mechanischer Natur, noch mit Knall, oder Signalmunition -Gaspatronen hab ich nie ausprobiert.

    Die IWG "Special Force" liegt erheblich besser in der Hand als die Cobra, was vor allem an dem ergonomisch geformten Griff liegt, durch den "buckeligen" Rahmen hat man das Gefühl eine erheblich größere Waffe zu benutzen.
    Der Abzug der Special Force ist Schrott! -Zwar ist der Abzuswiederstand auf den ersten 3/4 des Abzugweges noch erträglich gering, aber dann geht es nicht weiter! -Tatsächlich läßt sich an diesem Punkt der Schuß nur mit ausgesprochen hohem Kraftaufwand auslösen, ich schätze den Abzugswiederstand an dieser Stelle auf deutlich über 10 kg!
    Die einzig vernünftige Methode diese Waffe zu benutzen ist den Abzug von vornherein schnell und mit vehementem Kraftaufwand "durchzureißen".
    Das Schlagstück scheint trotzdem den Schlagbolzen nicht stark genug zu treffen, denn nicht jede Patrone zündet, obwohl ein Eindruck auf dem Zündhütchen zu sehen ist!
    Signalmunition hab ich mit der "Special Force" bisher nie verschossen.

    Beide Revolver sind recht laut und haben ein angemessen großes Mündungsfeuer, wobei dieses bei der Cobra auch deutlich durch den großen Trommelspalt zu den Seiten spritzt.

    Fazit:

    Beide Waffen stellen, wenn man eine Gas/Signalwaffe überhaupt zur Selbstverteidigung nutzen möchte, dem Konzept nach den idealen Verteidigungs -Gasrevolver dar. Beide sind klein und leicht, lassen sich bequem und unauffällig führen und besitzen "starke" Kaliber. Insbesondere die "Special Force" läßt sich durch die rundliche Form und den verdeckten Hahn sehr schnell ziehen. Auch ist die Handhabung ist narrensicher, -einfach ziehen und abdrücken, -kein Gefummel an einer Sicherung, keine Ladehemmung!

    - Soweit zur Theorie, die "Special Force" kann man natürlich nicht für diesen Zweck nutzen, -sie funktioniert einfach nicht verünftig! -Man nimmt sie am besten nach dem Kauf aus der Schachtel und stellt sie direkt in die Vitrine. Dort gehört sie hin, denn sie sieht ganz nett aus, und ist relativ selten! -Schießen steht nicht auf dem Programm!!!

    Das genaue Gegenteil gilt für die Cobra, sie ist nicht besonders ansehnlich (na ja -Geschmackssache, für eine Sammlung gilt für sie allerdings auch der Aspekt, daß sie eine relativ genaue Nachbildung einer "scharfen" Waffe darstellt). Ihre Funktionssicherheit und Langlebigkeit machen sie nicht nur für die Selbstverteidigung (mit leichter Einschränkung wegen des großen Trommelspaltes), sondern auch besonders für die Sylvesterknallerei interressant, denn sie ist in der Anschaffung recht preiswert und die Munition ist auch sehr günstig.


    bis denn Klikaha

    ....einer wartet immer!

    Einmal editiert, zuletzt von Old_Surehand (5. März 2003 um 23:38)