Hallo Forumsgemeinde,
Seit längerem fällt mir auf, dass sich bei "Kaufberatungen" immer wieder die Steyr LP10 genannt wird, dicht gefolgt von der Walther LP300. Ich würde ja geradezu von einer Steyrmania sprechen. Doch worauf beruhen denn eigentlich die Empfehlungen? Liegt es an dem Visiertest an dem die LP10 mit 99 Punkten als Sieger hervorgeht, oder liegt es daran dass Ausnahmeschützen mit ihnen zu Kontinental und Weltmeistertiteln oder sogar zu Olympischen Ehren kommen? Nicht falsch verstehen die Tipps haben durchaus ihre Daseinsberechtigung und sind keineswegs falsch, jedoch kann ich eben diese Häufung nur eingeschränkt nachvollziehen.
Ich selbst habe über 15 Jahre mit meiner Feinwerkbau c25 geschossen und mit dieser Waffe, ich habe sie scherzhaft im vergleich zu den modernen Pressluftpistolen Schießprügel genannt, auch Wettkampfergebnisse über 380 erziehlt. Vor ein paar Jahren hat mal nach einem Rundenwettkampf ein Gegner angemerkt ich solle mir doch eine neue Waffe kaufen, anscheinend war ich mit meinem Schießprügel ihm zu gut, ich ging da mit 384 vom Stand,darauf habe ich ihm nur geantwortet, solange ich dich runterschieß kauf ich mir keine Neue. (War eine kleine Anekdote die zu dem Thema ganz gut reinpasst )
In all diesen Jahren habe ich viele Runs auf gewisse Waffen erlebt, sei es damals die Pistolen wie die Hämmerli 480, Walther LP200, FWB P34 und eben auch die LP10. Bei den Rundenwettkämpfen und Meisterschaften sah man immer wieder Schützen ( nach der langen Zeit kennt man sich ja) die die Runs alle mitgegangen sind und mit Nichten deshalb bessere Ergebnisse erziehlt haben, gut bei dem Ein oder Anderen erkannte man eine Steigerung was aber wohl eher am Training als an der Waffe lag Ich selbst musste mir meine Ergebnisse auch hart erarbeiten)
Was ich mit meinen persönlichen Erfahrungen hier berichte soll eigentlich nur aufzeigen, dass man nicht umbedingt das Neueste oder das Bester seiner Zeit haben muss, denn mit der Präzision von modernen Pressluftpistolen (ausnahme Schussauslösezeit und Rückstoßverhalten) kann selbst eine C25 mithalten (mit Maßmunition ist das Shcußbild gleich dem obligatorischen Shcußbild moderner Waffen) Was die Ausgewogenheit der Waffe anbetrifft kommt es ja mehr auf das persönliche Empfinden an als auf Meinungen anderer Schützen nach dem Motto : Kauf die Luftpistole xy die liegt super in der Hand. Ich selbst habe mir vor kurzem eine neue Luftpistole gegönnt und zwar eine Feinwerkbau P44 gekauft - und nein nicht deswegen weil mich der oben genannte Schütze runtergeschossen hat . Mancher wird sagen war ja klar dass es eine Feinwerk ist wenn man so lange Feinwerkbau schießt, aber dem ist nicht so. Ich habe ausgiebig mit Waffen von Vereinskameraden und Befreundeten Schützen anderer Vereine getestet, und da waren eigentlich alle namhaften Hersteller und Modelle vertreten. Nachdem sich die Waffen vom Subjektiven her was das Abzugs und Schußverhalten nicht viel gaben musste das Hauptmerkmal "die Balance" oder das "Inderhandliegengefühl" entscheiden und hier kamen dann die Steyr LP2, Hämmerli AP40 Balance und eben die FWB P44 in die engste Auswahl und hier waren dann andere Kriterien gefragt. Die Steyr viel wegen ihrer mangelnden Einstellmöglichkeiten weg ( gut die C25 hatte auch nicht mehr ) die Hämmerli obwohl sehr kostengünstig deshalb heraus weil ich für mich nicht das Selbe erleben möchte wie manch anderer Schütze der nach dem dem Aufkauf von Hämmerli keine Ersatzteile mehr bekommen hat, wenn Hämmerli wieder verkauft werden sollte. Und der Preis war auch nicht entscheident, bei meinem Waffenhändler hätte ich die sonst so teure LP10 für 1090€ (gut nur mit einer Kartusche, aber ich hätte ncoh nie eine zweite gebraucht) bekommen. Somit ist es eigentlich die teuerste Waffe geworden, und die neue Walther LP400 fällt aufgrund von zu Neu aus dem Raster. Habe Sie zwar bei der Deutschen auch in der Hand gehalten und geschossen, aber mit erinnerung an das Schießgefühl jetzt auch nicht der Quantensprung als den man die Waffe darstellen möchte. (relativ zu der C25 schon )
Lange Rede, kurzer Sinn bei Kaufempfehlungen sei es von Vereinskameraden oder Forumsusern, steckt meist das persönliche Empfinden und Geschmack im Vordergrund allzuoft liest man eben als Antwort " Kauf dir die Pistole xy die schieße ich auch, oder "die Pistole xy hat beim Test super abgeschnitten" oder "Nimm die nicht die kannst du vergessen". Die Tests werden meiner Meinung nach auch überbewertet, denn wenn man liest, dass eine Waffe wegen eines "zu hohen" Spannwiderstandes Punkteabzug erteilt wird dann sind das für mich genauso wie beim Autotest von Automobilmagazinen Punkte die dann die Waffe nach vorne bringen die man auch vorne sehen möchte, denn bei aller Objektivität spielen bei Tests Subjektivität immer wieder eine Rolle. Nicht falsch versehen Tests sind sinnvoll und zeigen einem Richtungen an, aber solche Details bestraft werden. Kann mich da an eine Empfehlungsfrage erinner in der es nur um darum ging ob jemand sich die P34 oder die P40 kaufen soll, da wurde dann von einigen usern die LP10 genannt und schwups is aus der FWB eine Steyr geworden. Man könnte meinen dass user für Kaufempfehlungen Prämien bekommen
Zu wenig liesst man von Usern eine neutrale Empfehlung mit "Probier Waffen aus, sie muss dir in der Hand liegen". Denn von der Präzision, und Schußverhalten geben sich die Waffen nichts, zumindest ist der unterschied bei Matchwaffen nicht so groß als ob es der Schütze freihändig hier Unterschiede feststellen könnte. Meiner Meinung nach kann man den Usern fairer weise nur eine neutrale Empfehlung geben, denn wenn man schon mit vermeintlich guten Ratschlägen im Hinterkopf zum Waffenhändler bzw zum Probeschießen geht ist doch die Kaufentscheidung schon längst gefallen. Dann wird das teuerste Präzisionsgerät gekauft welches vielleicht garnicht so optimal in der Hand liegt weil andere behauptet haben, die liegt super in der Hand. Wie wir alle wissen versetzt der glaube Berge und schießen spielt sich zu 80 bis 90% im Kopf ab, genauso eben beim Waffenkauf. Und wenn man liest "nimm die Pistole xy da passt der Griff super" da bekomm ich fast schon einen Lachanfall denn an solchen Aussagen sieht man das mancher keine Ahnung vom Pistolenschießen und der Anatomie des Menschen hat
Nur was ich mich auch frage ist wenn die Pistolen LP10 und Walther LP300 so gut sein sollen, warum findet man sie denn überdurchschnittlich oft bei egun? Das sie so oft verkauft wurden kann es alleine nicht liegen. Nuja egun ist ja eh ein Thema für sich, hier werden meiner Meinung nach die Waffen, vorallem LP10, viel zu teuer erworben, da gehen 5jährige Pistolen bald zu neupreisen einer Tesro oder Walther oder einer LP2 (welche für anfänger durchaus ausreichend ist) weg. Nuja da muss ich immer schmunzeln, aber da ist ja dann der Käufer selber schuld.
Abschließend möchte ich noch klarstellen dass ich kein Empfehler von Feinwerkbauwaffen bin und etwas gegen Steyr oder Walther habe, denn dafür ist mein Waffenarsenal zu gestreut was die Hersteller angeht: LP on Feinwerkbau, FP von Hämmerli, 5schüssige von Steyr, Sportpistole und Zentralfeuer von Tesro.
Meine Bitte an die die weise Ratschläge bezügllich verschiedener Modelle geben, lasst es denn für einen Fehlkauf geht einfach zu viel Geld über den Ladentisch, denn das erwachen über den Fehlkauf kommt dann doch bald wenn die Anfagseuphorie verflogen ist und man ärgert sich. Hier sind einfach neutrale Ratschläge angebracht auch wenn sie auf den ersten Blick für den Ratsuchenden unbefriedigt sind.
Ob dieses Thema jetzt diskusionswürdig ist weiss ich nicht, allerdings wollte ich es einfach mal loswerden, denn eines ist, sollten die Ratschläge so bleiben wie sie sind für mich jetzt schon absehbar: die Steyrmania wird in kürze von der Walthermania abgelöst Nur was bewegt die Leute zu einem Modeltipp statt den ehrlich neutrale tips zu geben?
Ups jetzt was eine kleine Amerkung werden soll ein riesen Aufsatz geworden - sorry
mit sportlichen grüßen
petzi